Kurfürst Johann der Beständige von Sachsen

Kurfürst Johann der Beständige von Sachsen

Titel

Kurfürst Johann der Beständige von Sachsen

[cda 2015]

Malerei auf Buchenholz

Material / Technik

Malerei auf Buchenholz

[Katalog Auktionshaus Neumeister, München, 01.07.2015, Los 355]

Brustbildnis nach rechts mit Barett und pelzverbrämter Schaube; mit der Linken den Kragen haltend, am Zeigefinger dieser Hand trägt er den Kurfürstenring.

[Katalog Auktionshaus Neumeister, München, 01.07.2015, Los 355]

Zuschreibung
Lucas Cranach der Ältere (und Werkstatt)

Zuschreibung

Lucas Cranach der Ältere (und Werkstatt)

[katalog.neumeister.com/de/i/9504060/p/4/; 17.08.2015]

Datierung
um 1532/33

Datierung

um 1532/33

[Katalog Auktionshaus Neumeister, München, 01.07.2015, Los 355]

Maße
Maße Bildträger: 66,2 x 48,8 cm

Maße

  • Maße Bildträger: 66,2 x 48,8 cm

  • [Katalog Auktionshaus Neumeister, München, 01.07.2015, Los 355]

Signatur / Datierung

Links oben bezeichnet: Reste einer geflügelten Schlange und einer Datierung

Signatur / Datierung

  • Links oben bezeichnet: Reste einer geflügelten Schlange und einer Datierung

  • [Katalog Auktionshaus Neumeister, München, 01.07.2015, Los 355]

Eigentümer
Privatbesitz
Besitzer
Privatbesitz
CDA ID
PRIVATE_NONE-P109
FR (1978) Nr.
FR-none
Permalink
https://lucascranach.org/de/PRIVATE_NONE-P109/

Provenienz

  • 1934 Sammlung Alex Landov, Berlin
  • bis 1945 Sammlung Willy Sachs, Schweinfurt
  • Central Collecting Point München (Nr. 15900)
  • 1948 Restitution des Gemäldes an Willy Sachs
  • Sammlung Ernst W. Sachs, München
  • Süddeutsche Privatsammlung
  • 01.07.2015 Versteigerung bei Neumeister, München, Los 355
    [Katalog Auktionshaus Neumeister, München, 01.07.2015, Los 355]

Forschungsgeschichte / Diskussion

"Das Gemälde zeigt das Bildnis des sächsischen Kurfürsten Johann der Beständige im

Dreiviertelprofil vor grauem Hintergrund. Johann der Beständige wurde von Cranach und seinen Werkstattmitarbeitern in zahlreichen Varianten dargestellt. Während er auf Doppelbildnissen mit

dem Kurfürsten Friedrich der Weise in der Regel nach links gewendet erscheint, lässt die Drehung

nach rechts vermuten, dass es sich bei dem vorliegenden Werk um ein Teil eines Triptychons (vgl.

FR 338A und FR338) oder um ein Einzelbildnis (vgl. Lutherhaus Wittenberg G88) handelt. Die

linke Hand mit dem Kurfürstenring auf dem Zeigefinger entspricht dem üblichen Formenkanon

der Cranach-Werkstatt und findet sich ebenso u.a. auf dem Bildnis Friedrich der Weise (FR338A)."

[Untersuchungsbericht Gunnar Heydenreich, 05.2012]

  • Kurfürst Johann der Beständige von Sachsen, um 1532/33

Abbildungen

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Kunsttechnologische Untersuchung

05. 2012 - Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Lichtmikroskopische Oberflächenuntersuchung
  • Infrarot-Reflektografie
  • UV-Fluoreszenzfotografie
  • Röntgengrobstrukturanalyse
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Bildträger

Die Holztafel (66,2 x 48,8 cm) besteht aus drei vertikal ausgerichteten und stumpf verleimten Brettern (oben v.l. 18,1 / 12,4 / 16,7 cm; unten v.l. 17,4 / 11,8 / 18,8 cm). Die Holzart wurde optisch als Buche bestimmt. Die Brettfugen sind auf Bildvorder- und Rückseite mit Fasermaterial (Werg, rückseitig über feinen Ritzungen) beklebt. Die Tafelränder sind rückseitig breit abgefast. Die Bretter wurden rückseitig nur auffällig grob geglättet. Während zwei Bretter holzsichtig belassen sind, erscheint das linke Brett dunkel getönt. Die Bildschicht wurde auf einen neuen Bildträger übertragen und die abgetrennte Rückseite auf die neue Trägerplatte geklebt (vgl. Zustand). Eventuell wurde in diesem Zusammenhang das Bildformat geringfügig verändert.

Proportion und Größe des Bildträgers entsprechen keinem der in der Cranachwerkstatt gebräuchlichen Standardformate. Buchenholz wurde als Bildträger in der Wittenberger Werkstatt zwischen 1522 und 1535 besonders häufig und nachfolgend wiederholt verwendet. Entsprechende Wergbeklebungen und Arbeitsspuren sind auch auf anderen Tafeln Lucas Cranachs und seiner Werkstatt erhalten. Auffällig ist die grobe Bearbeitung der Rückseite. Die dunkle Einfärbung eines Brettes lässt eine Zweitverwendung des Holzes annehmen. Die grobe Zurichtung der Tafelrückseite spricht gegen die Vermutung, dass es sich bei dem vorliegenden Werk um ein Teil eines Triptychons mit wandelbaren Flügeln handelt. Denkbar ist, dass die Bildtafel aufgrund ihres speziellen Formates und der auffälligen Zubereitung für den Einbau in eine Wandvertäfelung vorgesehen war (in diesem Fall wäre die Rückseite nicht einsehbar gewesen).

Grundierung und Imprimitur

Die Tafel ist weiß grundiert, augenscheinlich handelt es sich um einen Kreidegrund. Die Grundierränder sind aufgrund späterer Überarbeitungen nicht mehr bestimmbar.

Unterzeichnung

Auf dem Malgrund ließen sich mittels Infrarot-Reflektografie keine Unterzeichnungslinien sichtbar machen.

Farbschichten und Metallauflagen

Mittels RFA wurden Blei (Bleiweiß), Zinn (Bleizinngelb), Kupfer (Azurit) und Quecksilber (Zinnober) nachgewiesen. Im Hintergrund konnten weder Kupfer (Azurit), Kobalt (Smalte) noch Indigo (VIS Analyse) identifiziert werden. Optisch erscheint hier eine Ausmischung von Bleiweiß und Pflanzenschwarz vorzuliegen. Damit war der Hintergrund sehr wahrscheinlich abweichend von anderen bekannten Fürstenbildnissen nicht Blau, sondern Grau angelegt.

Die Modellierung der Gesichtsformen erfolgte mit einer hellen Ausmischung aus Bleiweiß und zinnoberroten Pigmenten. Schatten sind mit halbtransparenten bräunlichen Lasuren geformt und Lichtakzente mit hellerer Inkarnatfarbe aufgesetzt. Das Röntgenbild spiegelt die souveräne Modellierung der Gesichtsformen wieder. Der Farbauftrag erfolge in stupfender und streichender Weise. Detailformen, wie Augen und der Mund sind nass in nass und relativ sicher ausgeführt. Die Pupille des rechten Auges weist am Rand eine kleinere Korrektur auf.

Die Bart- und Kopfhaare sind in unterschiedlicher Intensität bräunlich unterlegt und nachfolgend mit feinen Strichlagen in unterschiedlicher Farbigkeit differenziert. Dabei erscheinen die einzelnen Haare mit unterschiedlicher Präzision und Sicherheit gezeichnet. Augenbrauen und Wimpern sind vergleichsweise souverän ausgeführt.

Der Pelzbesatz spiegelt verhältnismäßig wenig Interesse am Detail. Ein Pinsel mit spleißender Spitze diente zur Abbildung ganzer Haarbüschel. Das schwarze Gewand und die Kopfbedeckung erscheinen vergleichsweise sicher ausgeführt. Halskette und der Kurfürstenring wurden qualitativ sehr überzeugend umgesetzt (der Ring ist im Vergleich mit den Bildnissen in Nürnberg und Hamburg perspektivisch verkürzt abgebildet).

Das Röntgenbild verdeutlicht, dass der gesamte Malprozess präzise geplant von statten ging. Alle Einzelformen wurden unter klarer Abgrenzung ausgeführt. Wesentliche Veränderungen sind nicht erkennbar.

Rahmung

Ein originaler Zierrahmen ist nicht erhalten.

[Untersuchungsbericht Gunnar Heydenreich, 05.2012]

  • untersucht von Gunnar Heydenreich

05. 2012Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Infrarot-Reflektografie
  • irr

Unterzeichnung

BESCHREIBUNG

Eine Unterzeichnung ist nicht eindeutig sichtbar.

[Sandner, Smith-Contini, Heydenreich, cda 2016]

  • fotografiert von Gunnar Heydenreich

05. 2012Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • UV-Fluoreszenzfotografie
  • uv_light
  • fotografiert von Gunnar Heydenreich

05. 2012Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Röntgengrobstrukturanalyse
  • x_radiograph
  • erstellt von Gunnar Heydenreich

Erhaltungszustand

Datum05. 2012 -

Das Gemälde befindet sich in einem sichtbar geschädigten und umfangreich restaurierten Zustand. Der Holzbildträger weist alten inaktiven Holzschadinsektenbefall auf. Die Bildschicht wurde auf einen neuen Bildträger übertragen und die abgetrennten originalen Bretter auf die Rückseite des neuen Bildträgers aufgeleimt. Derzeitig ist das mittlere Brett nur noch partiell befestigt. Umlaufend wurden am Rand neue Holzleisten von ca. 0,8 cm Breite angefügt.

Die Malschicht weist zahlreiche größere Fehlstellen auf (insbesondere in Gewand und Hintergrund), die gekittet und retuschiert wurden. Im Gesicht beschränken sich diese Fehlstellen auf kleinere Bereiche entlang der Brettfuge, auf der Wange und im Kopfhaar- und Bartbereich. Das den rechten Arm bekleidende Gewand ist komplett ergänzt und der Pelz insbesondere im Bereich der Brettfuge überarbeitet. Die Oberfläche des Gemäldes erscheint in allen Bereichen sichtbar berieben.

  • untersucht von Gunnar Heydenreich

Zitieren aus dem Cranach Digital Archive

Eintrag mit Autor
<Autorenname>, 'Kurfürst Johann der Beständige von Sachsen', <Titel des Dokuments, Feldeintrags oder der Abbildung>, [<Datum des Dokuments oder der Abbildung>], in: Cranach Digital Archive, https://lucascranach.org/de/PRIVATE_NONE-P109/ (zuletzt aufgerufen am {{dateAccessed}})
Eintrag ohne Autor
'Kurfürst Johann der Beständige von Sachsen', <Titel des Dokuments, Feldeintrags oder der Abbildung>, [<Datum des Dokuments oder der Abbildung>], in: Cranach Digital Archive, https://lucascranach.org/de/PRIVATE_NONE-P109/ (zuletzt aufgerufen am {{dateAccessed}})

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