Die mystische Vermählung der Hl. Katharina im Kreis der heiligen Jungfrauen

Die mystische Vermählung der Hl. Katharina im Kreis der heiligen Jungfrauen

Titel

Die mystische Vermählung der Hl. Katharina im Kreis der heiligen Jungfrauen

[Untersuchungsbericht Heydenreich/Blumenroth 2015]

Malerei auf Laubholz

Material / Technik

Malerei auf Laubholz

[Untersuchungsbericht Heydenreich/Blumenroth 2015]

Maria sitzt in rotem Kleid und blauem Mantel in der Mitte und hält mit dem rechten das Kind auf ihrem Schosse, mit der Linken eine Weintraube. Links kniet die h. Katharina nach rechts gewandt und lässt sich von dem Kleinen einen Ring an den Finger stecken. Rechts neben Maria kniet

Maria sitzt in rotem Kleid und blauem Mantel in der Mitte und hält mit dem rechten das Kind auf ihrem Schosse, mit der Linken eine Weintraube. Links kniet die h. Katharina nach rechts gewandt und lässt sich von dem Kleinen einen Ring an den Finger stecken. Rechts neben Maria kniet die h. Barbara, links von ihr hinter Maria die h. Dorothea mit dem Blumenkörbchen. Vom Turm der h. Barbara ganz rechts ist nach der linken oberen Ecke ein schwarzer Vorhang gespannt, den eine Menge kleiner Engel halten und straff ziehen. Im Hintergrunde rechts bergige Landschaft. [vgl. Flechsig 1900 B, 16 zu HU_SMB_133]

Zuschreibung
Werkstatt Lucas Cranach der Ältere
Datierung
um 1516 - 1520

Datierung

um 1516 - 1520

[Untersuchungsbericht Heydenreich/Blumenroth 2015]

Maße
Maße Bildträger: 61 x 39,9 cm

Maße

  • Maße Bildträger: 61 x 39,9 cm

  • [Untersuchungsbericht Heydenreich/Blumenroth 2015]

Signatur / Datierung

Im rechten unteren Eckbereich bezeichnet: Schlangensignet und Datierung "[?]532"

Signatur / Datierung

  • Im rechten unteren Eckbereich bezeichnet: Schlangensignet und Datierung "[?]532"

  • (wahrscheinlich zu einem späteren Zeitpunkt aufgebracht)

  • [Untersuchungsbericht Heydenreich/Blumenroth 2015]

Eigentümer
Privatbesitz
Besitzer
Privatbesitz
CDA ID
PRIVATE_NONE-P111
FR (1978) Nr.
FR-none
Permalink
https://lucascranach.org/de/PRIVATE_NONE-P111/

Provenienz

  • vermutlich 1976 im Auktionshaus Nagel in Stuttgart als Los 880
    [Untersuchungsbericht Heydenreich/Blumenroth 2015]

[Christie's online catalogue, accessed 12.12.2022]

  • Walter Maximilian de Zoete (1845-1934), Colchester
  • sein Verkauf (†), Christie’s, London, 5. April 1935, Los 61
  • von der folgenden Person erworben, bei Spink, London
  • J.H. Clements Ansell, London
  • Christie’s, London, 25. Oktober 1940, Los 63
  • anonymer Verkauf [Nachlass eines Verstorbenen]; Christie’s, London, 12. Dezember 1975, Los 127, als "L. Cranach"
  • anonymer Verkauf; Auktionhaus Nagel, Stuttgart, 9. März 1976, Los 880 [1], als Lucas Cranach I und fälschlicherweise die Provenienz des Gemäldes in der Sammlung des Grafen Lobkowitz angegeben, Schloss Raudnitz
  • Eigentum eines Gentleman
  • verkauft bei Christie's, London, 06.07.2017, Los 9
    [1] [Untersuchungsbericht Heydenreich/Blumenroth 2015]
    [Christie's online catalogue, accessed 12.12.2022]

Forschungsgeschichte / Diskussion

Das Gemälde zeigt die mystische Vermahlung der heiligen Katharina im Kreis der heiligen Jungfrauen. Das Thema wurde von Cranach und seinen Werkstattmitarbeitern in mehreren Varianten verbildlicht. Eine der vorliegenden Tafel sehr ähnliche Fassung befindet sich im Museum der Bildenden Künste, Budapest (1516/18, FR 86) und eine weitere Tafel mit nahezu identischer Darstellung wurde 1932 in Berlin bei Paul Graupe versteigert.

[Untersuchungsbericht Heydenreich/Blumenroth 2015]

Weder in der Materialwahl noch in der Form entspricht die Schlange den üblichen Signets auf Gemälden der Cranach-Werkstatt. Die dunkle Farbe scheint partiell das Craquelé abzudecken. Formal auffällig ist, dass die Ziffer "5" über einem gemalten Kieselstein liegt. Wahrscheinlich wurden Datierung und Signet zu einem späteren Zeitpunkt aufgebracht und in jüngerer Zeit teilweise entfernt. Eine Entstehung um 1532 erscheint auch aus stilistischen Grunden unwahrscheinlich.

[Untersuchungsbericht Heydenreich/Blumenroth 2015]

  • Die mystische Vermählung der Hl. Katharina im Kreis der heiligen Jungfrauen, um 1516 - 1520

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Kunsttechnologische Untersuchung

01. 2015Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Röntgengrobstrukturanalyse
  • erstellt von Gunnar Heydenreich

01. 2015Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Infrarot-Reflektografie
  • irr

Unterzeichnung

BESCHREIBUNG

Zeichengeräte/Material:

- flüssiges, schwarzes Zeichenmedium, Pinsel?

Typ/Duktus:

- sparsame freie Unterzeichnung, orientiert an einer Vorlage

- dünne Linien

Funktion:

- relativ verbindlich für die Malerei; Hauptkonturen, manche Binnenformen und Gesichtszügen sind angegeben; keine plastische Wiedergabe

Abweichungen:

- kleine Präzisierungen der Form während des Malprozesses; kleine Änderungen

INTERPRETATION

Zuschreibung:

- Werkstatt Lucas Cranach des Älteren

[Sandner, Smith-Contini, Heydenreich, cda 2016]

  • fotografiert von Gunnar Heydenreich

2015Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Lichtmikroskopische Oberflächenuntersuchung
  • Infrarot-Reflektografie
  • UV-Fluoreszenzfotografie
  • Röntgengrobstrukturanalyse
  • Instrumentelle Materialanalyse
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Bildträger

Die Holztafel (61 x 39,9 x 0,6 cm) besteht aus zwei Brettern unterschiedlicher Breite (oben 23,3/16,6, unten 23,8/16,1 cm). Es handelt sich um Laubholz, vermutlich Linde. Im linken unteren Eckbereich gibt es eine Holzintarsie (ca. 6,8 x 2,5 cm) mit der offenbar eine größere Schadstelle im Holz ausgesetzt wurde. In der Röntgenaufnahme ist eine partielle Beklebung der Tafel auf der Bildseite mit Fasern (Werg) sichtbar. Die Fasern sind in der oberen und der unteren Bildhälfte in Streifen quer zur Brettfuge und über Schadstellen im Holz appliziert.

Grundierung und Imprimitur

Die Tafel ist weiß grundiert. Ein Grundiergrat ist umlaufend vorhanden.

Unterzeichnung

Auf dem Malgrund ließen sich mittels Infrarot-Reflektografie wenige Unterzeichnungslinien schwach visualisieren. Die Linien fixieren wesentliche Konturlinien und Binnenformen. Deutliche Abweichungen zwischen Unterzeichnung und Malerei sind nicht erkennbar. In mehreren Bereichen wurden in der Malerei braune Konturlinien nachfolgend mit Farbe abgedeckt (z.B. an der linken Hand der Maria). Im Infrarot-Reflektogramm sind diese mit Farbe im Malprozess ausgefuhrten Linien kaum von Unterzeichnungslinien zu unterscheiden.

Farbschichten und Metallauflagen

Mittels RFA konnten in den Farben enthaltene Elemente detektiert und im Vergleich mit optischen Merkmalen folgende Farbmaterialien bestimmt werden:

Bleiweiß, Bleizinngelb, Eisenoxid, Zinnober, Kupfergrün, Azurit.

Der Nachweis von Calcium lässt eine Verwendung von Calciumcarbonat (Kreide) in der Grundierung oder/und als Füllstoff annehmen.

Der Auftrag der blauen Farbe im Himmel und im Gewand der Maria erfolgte stupfend. Ebenfalls sind die Inkarnate teilweise mit stupfendem und streichendem Farbauftrag modelliert. Das Rontgenbild verdeutlicht, dass die malerische Ausführung ohne deutliche Korrekturen erfolgte. Alle Einzelformen wurden unter klarer Abgrenzung und geringfügiger wechselseitiger Überschneidung der Farbflächen ausgeführt. In mehreren Bereichen wurden Konturlinien leicht korrigiert, u.a. im Kopf der Maria. Die Wimpern an den unteren Augenlidern wurden hier zweifach ausgeführt. Dabei wurden die zuerst ausgeführten Wimpern mit heller Inkarnatfarbe abgedeckt und nachfolgend mit brauner Farbe und spitzem Pinsel leicht gekrümmte Wimpern deutlich qualitatsvoller realisiert.

[Untersuchungsbericht Heydenreich/Blumenroth 2015]

  • untersucht von Gunnar Heydenreich
  • untersucht von Diana Blumenroth

Erhaltungszustand

2015 - 2014Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Andere strahlendiagnostische Flächenuntersuchung

Farbschichten und Metallauflagen

Mittels RFA konnten folgende Elemente nachgewiesen und im Vergleich mit optischen Merkmalen Farbmaterialien bestimmt werden:

Dunkel Blau: Bleiweiß (Pb), Azurit/Malachit (Cu), Zinkweiß (Zn) Retusche?

Blau: Bleiweiß (Pb), Azurit/Malachit (Cu)

Inkarnat (Wange): Bleiweiß (Pb), Zinnober (Hg)

Hellgelb: Bleiweiß (Pb)/ Bleizinngelb (Pb/ Sn), Zinnober (Hg), Eisenoxid (Fe)

Rot: Bleiweiß (Pb), Eisenoxid (Fe), Zinnober (Hg)

Hellgrün (Busch): Bleiweiß (Pb)/ Bleizinngelb (Pb/ Sn), Kupferhaltiges Grün/ Malachit (Cu)

Weiß (Berg): Bleiweiß (Pb), Azurit/Malachit (Cu)

Dunkelgrün: Bleiweiß (Pb), Kupferhaltiges Grün/ Malachit (Cu)

Hellblau (Gewand): Bleiweiß (Pb), Azurit (Cu)

Grün ( Gewand): Bleiweiß (Pb)/ Bleizinngelb (Pb/ Sn), Kupferhaltiges Grün/ Malachit (Cu)

Rot (Gewand): Bleiweiß (Pb), Eisenoxid (Fe), Zinnober (Hg)

Gelb (Haar): Bleiweiß (Pb)/ Bleizinngelb (Pb/ Sn), Eisenoxid (Fe)

Braun (Haar): Bleiweiß (Pb), Zinnober (Hg), Eisenoxid (Fe)

Weiß (Auge): Bleiweiß (Pb)

Dunkelrot (Gewand): Bleiweiß (Pb), Zinnober (Hg), Eisenoxid (Fe)

Grün/ Blau: Bleiweiß (Pb), Azurit/Malachit (Cu)

Rot: Bleiweiß (Pb), Zinnober (Hg), Eisenoxid (Fe)

[Untersuchungsbericht Heydenreich/Blumenroth 2014]

Das Tafelgemälde befindet sich in einem guten Zustand. Die Tafel wurde gedünnt und ein Flachparkett aufgebracht. Die Tafelränder sind vermutlich um wenige Millimeter beschnitten; die Darstellung ist in unveränderter Größe erhalten. Der Träger weist im linken unteren Eckbereich alte Risse und geringfügigen Farbverlust auf, der in der Vergangenheit teilweise gekittet und retuschiert wurde. Im linken oberen Eckbereich gibt es ebenfalls eine Ergänzung. Die Malschicht ist in mehreren Bereichen geringfügig berieben.

[Untersuchungsbericht Heydenreich/Blumenroth 2015]

  • untersucht von Gunnar Heydenreich
  • untersucht von Diana Blumenroth

Zitieren aus dem Cranach Digital Archive

Eintrag mit Autor
<Autorenname>, 'Die mystische Vermählung der Hl. Katharina im Kreis der heiligen Jungfrauen', <Titel des Dokuments, Feldeintrags oder der Abbildung>, [<Datum des Dokuments oder der Abbildung>], in: Cranach Digital Archive, https://lucascranach.org/de/PRIVATE_NONE-P111/ (zuletzt aufgerufen am {{dateAccessed}})
Eintrag ohne Autor
'Die mystische Vermählung der Hl. Katharina im Kreis der heiligen Jungfrauen', <Titel des Dokuments, Feldeintrags oder der Abbildung>, [<Datum des Dokuments oder der Abbildung>], in: Cranach Digital Archive, https://lucascranach.org/de/PRIVATE_NONE-P111/ (zuletzt aufgerufen am {{dateAccessed}})

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