Die Messe des heiligen Gregor

Das Gemälde illustriert die wundersame Geschichte des heiligen Gregor (ca. 540-604), einem der Vier Doktoren der frühen katholischen Kirche, der ab 590 auf Papst war. Der Legende nach wurde Gregor einmal während der Messe auf ein Gemeindemitglied aufmerksam, der an der Transsubstantiation zweifelte (wenn Brot und Wein zum Leib und Blut Christi werden). Als er um ein Zeichen betete, das den Zweifler überzeugen sollte, sah Gregor eine Vision von Christus als Schmerzensmann, umgeben von den Instrumenten seiner Passion, über dem Altar aufsteigen.

Die Messe des Heiligen Gregor wurde während der Reformation zu einem beliebten Thema unter Künstlern, weil sie die Gültigkeit der Transsubstantiationslehre illustrierte. Der Künstler dieses Gemäldes hat seiner Interpretation der Erzählung eine eigentümliche Dynamik verliehen, indem er Figuren und Gegenstände aus der biblischen Erzählung der letzten Tage Christi innerhalb einer wogenden Wolke darstellte.

Neben der mit Dornen gekrönten Christusfigur schweben die körperlosen Häupter von Pontius Pilatus mit seiner Frau, Kaiphas und Judas sowie der dreimal krähende Hahn, die Werkzeuge seiner Kreuzigung und Engel.

Unten im Bild sind die Wappen der Familien Venediger und Remees abgebildet.

[Sotheby's online database: http://www.sothebys.com/en/auctions/ecatalogue/2017/master-paintings-sculpture-day-sale-n09602/lot.104.html; accessed 15.04.2020]