Bildnis eines Mannes

Bildnis eines Mannes

Titel

Bildnis eines Mannes

[Cat. New York 2013, 88, No. 19]

Malerei auf Erlenholz

Material / Technik

Malerei auf Erlenholz

[Cat. New York 2013, 88, No. 19]

Dieses Bildnis in Halbfigur, datiert auf das Jahr 1538, zeigt einen Mann von 45 Jahren.[1] Er sitzt vor einem dunkelgrünen Vorhang, der rechts den Blick auf eine Burg freigibt. Sein schwarzer Mantel ist offen und zeigt einen weißes plissiertes Hemd mit Goldverzierungen am Hals und zwei schwarzen Bändern. Eine goldene

Dieses Bildnis in Halbfigur, datiert auf das Jahr 1538, zeigt einen Mann von 45 Jahren.[1] Er sitzt vor einem dunkelgrünen Vorhang, der rechts den Blick auf eine Burg freigibt. Sein schwarzer Mantel ist offen und zeigt einen weißes plissiertes Hemd mit Goldverzierungen am Hals und zwei schwarzen Bändern. Eine goldene Kette hängt von seinem Hals herab. Mehrere Ringe schmücken seine linke Hand. Dazu gehört ein Siegelring mit einem Wappen bestehend aus einer Sonne und Initialen in Speigelschrift MLD.[2]

Das Wappen konnte bisher nicht identifiziert werden. Das schwarze Barett legt nahe, dass es sich hier um einen Gelehrten handelt. Das D in seinen Initialen könnte auf seinen Doktortitel verweisen.[3] Zitrusfrüchte wie die Orange in der Hand des Mannes waren Luxussymbole und unterstrichen den sozialen Status. Im christlichen Kontext standen sie in Verbindung mit Reinheit, Fruchtbarkeit und ewigem Leben, was auch im säkularen Porträt mitklingen mag.[4] Falls das Werk ein weibliches Gegenstück besitzt, was durchaus wahrscheinlich ist, wäre die Orange als Zeichen der Fruchtbarkeit passend.[5]

[1] Die Datierung 1537 bei Friedländer und J. Rosenberg 1978, S. 162, Sup 17, vernachlässigt die abgeriebene letzte Ziffer der Jahreszahl.

[2] Für andere Beispiele von Bildnissen mit Initialen in Speigelschrift vgl. Bernhard Strigel, Hans Roth, 1527, National Gallery of Art, Washington (Hand 1993, S. 167-173, Abb. 1); and Barthel Bruyn der Ältere, Peter Heyman, ca. 1540-45, Städel Museum, Frankfurt (Bodo Brinkmann in Brinkmann und Kemperdick 2005, S. 85-92, Abb. 64, 70).

[3] Vgl. z.B. die Initialen HSD (für Heinrich Stromer, Doktor) im Hintergrund und, im Spiegelbild, auf dem Wappenring Heinrich Stromers, Bildnis von 1527 vom gleichen Künstler (Privatsammlung; Friedländer und J. Rosenberg 1978, S. 162, Sup 16; vgl. auch Dieter Koepplin in Basel 1974, Bd. 2, S. 693, Nr. 617).

[4] Vgl. Kepetzis 2011, besonders S. 138.

[5] Vgl. für ein Bildnis, das einen männlichen Portratierten mit Ornage zeigt, Bernhard Strigel, Hans Roth und Margarethe Vöhlin, National Gallery of Art, Washington (Hand 1993, S. 167-173, ill.).

[Cat. New York 2013, 88, 292, No. 19]

Zuschreibung
Umkreis Lucas Cranach der Ältere

Zuschreibung

Umkreis Lucas Cranach der Ältere

[Cat. New York 2013, 88, No. 19]

Datierung
1538

Datierung

1538

[dated]

Maße
Maße der Bildträger: 55,9 × 42,4 × 0,64 cm (22 × 16 11/16 × 1/4 Zoll)

Maße

  • Maße der Bildträger: 55,9 × 42,4 × 0,64 cm (22 × 16 11/16 × 1/4 Zoll)

  • Maße der Bildfläche: 53,3 × 40 cm (21 × 15 3/4 Zoll)

  • [Cat. New York 2013, 88, No. 19]

Inschriften und Beschriftungen

Inschrift und Datierung oben, links der Mitte:
"m.d.xxxviii
xlv"[1]

[1] Die letzten beiden Ziffern der ersten Zeile und …

Inschriften und Beschriftungen

Inschriften, Wappen:

  • Inschrift und Datierung oben, links der Mitte:

  • "m.d.xxxviii

  • xlv"[1]

  • [1] Die letzten beiden Ziffern der ersten Zeile und alle der zweiten sind starb berieben. Die erste Zeile stellt das Datum der Tafel dar, die zweite möglicherweise das Alter des Dargestellen: 45.

  • [Cat. New York 2013, 88, 292, No. 19]

  • Heraldik / Embleme:

    • auf dem Siegelring am Zeigefinger der linken Hand:
  • Grünes Schild mit orangener Sonne, darüber die Initialen "m[?]ld" spiegelverkehrt

  • [Cat. New York 2013, 88, No. 19]

Stempel, Siegel, Beschriftungen:

  • Rückseitig (auf der Parkettierung):

    • Mitte: rotes Wachs auf Papier, unbestimmtes Siegel eines Sammlers
    • oben rechts: mit Tinte auf rundem Papier "6080"
    • oberhalb der Mitte und rechts: vierfache Bestempelung "douane [...]"
    • unterhalb der Mitte: gestempelt "jpl / [...] 01 [...]"
    • links der Mitte: gedruckt auf Papier "imported from France"; mit weißer Kreise "xxx"
    • Mitte rechts: mit roter Farbe "32.100.61"
  • [Cat. New York 2013, 88, No. 19]

Eigentümer
The Metropolitan Museum of Art, New York
Besitzer
The Metropolitan Museum of Art, New York
Standort
New York
CDA ID
US_MMANY_32-100-61
FR (1978) Nr.
FRSup017
Permalink
https://lucascranach.org/de/US_MMANY_32-100-61/

Provenienz

  • [Lindemann, Wien, 1927]
  • [Rothschild Bros., London, 1928]
  • James P. Cabey (1928; verkauft an Kleinberger) [1]
  • [Kleinberger, New York, 1928 - 30]
  • [Verkauf an Friedsam]
  • Michael Friedsam, New York (1930, gestorben 1931)
  • The Friedsam Collection, Erbe von Michael Friedsam, 1931

[1] Laut den Akten der Kleinberger Galerie, stock card, Nr. 15,912 (Werkakte, Department of European Paintings, MMA).

[Cat. New York 2013, 88, 292, No. 19]

Ausstellungen

New York 1928, Nr. 32, Abb. S. 23
New York 1929, Nr. 23
New York 1932 - 33

Quellen / Publikationen

Erwähnt auf Seite Katalognummer Tafel
Cat. New York 2013 88-90 No. 19
Autor/inMaryan W. Ainsworth, Joshua P. Waterman
TitelGerman Paintings in The Metropolitan Museum of Art, 1350 - 1600
Ort der VeröffentlichungNew York
Jahr der Veröffentlichung2013
Cat. New York 1995 223 Fig.
Autor/inKatharine Baetjer
TitelEuropean Paintings in the Metropolitan Museum of Art by Artists Born before 1865. A Summary Catalogue
Ort der VeröffentlichungNew York
Jahr der Veröffentlichung1995
Tacke 1992 62-63
Autor/inAndreas Tacke
TitelDer katholische Cranach. Zu zwei Großaufträgen von Lucas Cranach d. Ä., Simon Franck und der Cranach-Werkstatt (1520 - 1540)
ReiheBerliner Schriften zur Kunst
Band2
Ort der VeröffentlichungMainz
Jahr der Veröffentlichung1992
Lübbeke 1991 64, Fn. 2
Autor/inSammlung Thyssen-Bornemisza, Isolde Lübbeke
TitelThe Thyssen-Bornemisza Collection. Early German painting 1350-1550
Ort der VeröffentlichungLondon
Jahr der Veröffentlichung1991
Cat. New York 1980 37 (Vol. 1) Fig. p. 297 (Vol. 2)
Autor/inKatharine Baetjer
Herausgeber/inThe Metropolitan Museum of Art, New York
TitelEuropean paintings in the Metropolitan Museum of Art
Band1-3
Ort der VeröffentlichungNew York
Jahr der Veröffentlichung1980
Friedländer, Rosenberg 1979 No. Sup. 17
Autor/inMax J. Friedländer, Jakob Rosenberg
Herausgeber/inG. Schwartz
TitelDie Gemälde von Lucas Cranach
Ort der VeröffentlichungBasel, Boston, Stuttgart
Jahr der Veröffentlichung1979
Davenport 1948 396 (Vol. 1) No. 1053 Fig.
Autor/inMillia Davenport
TitelThe Book of the Costume
Band1, 2
Ort der VeröffentlichungNew York
Jahr der Veröffentlichung1948
Cat. New York 1947 206-207 Fig.
Autor/inMargaretta Salinger, Harry B. Wehle
Herausgeber/inThe Metropolitan Museum of Art, New York
TitelThe Metropolitan Museum of Art. A Catalogue of Early Flemish, Dutch and German Paintings
Ort der VeröffentlichungNew York
Jahr der Veröffentlichung1947
Exhib. Cat. Cambridge, Mass. 1936 44 144
Autor/inCharles L. Kuhn
Herausgeber/inGermanic Museum, Cambridge, Mass.
TitelCatalogue of the Germanic Museum exhibition of German paintings of the fifteenth and sixteenth centuries. Lent from American collections
Ort der VeröffentlichungCambridge Mass.
Jahr der Veröffentlichung1936
Friedländer, Rosenberg 1932 98 367 Fig.
Autor/inMax J. Friedländer, Jakob Rosenberg
TitelDie Gemälde von Lucas Cranach
Ort der VeröffentlichungBerlin
Jahr der Veröffentlichung1932
Link http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/friedlaender1932
Freund 1929 333 Fig. p. 326
Autor/inFrank E. Washburn Freund
TitelSammler und Markt. Vom New Yorker Markt
ZeitschriftDer Cicerone
Jahrgang21, (1929)
Jahr der Veröffentlichung1929
Seiten326-330, 336
Kleinberger Gallery 1928 A 5
Autor/inn. a.
TitelEarly German Exhibition at Kleinberger's
ZeitschriftArt News
Jahrgang27, No. 6 (November 1928)
Jahr der Veröffentlichung1928
Seiten1, 5
Kleinberger Gallery 1928 B 1 Fig. 2
Autor/inn. a.
TitelEarly German Paintings at Kleinberger's
ZeitschriftArt News
Jahrgang27, No. 5 (November 1928)
Jahr der Veröffentlichung1928
Seiten2, 3, 7, 14, 15
Mather 1928 310
Autor/inFrank Jewett Mather
TitelAn Exhibition of German Primitives
ZeitschriftArts
Jahrgang14, No. 6 (December 1928)
Jahr der Veröffentlichung1928
Link q
Seiten308-12, 359-360

Forschungsgeschichte / Diskussion

Dieses Bildnis war Bestandteil zweier Kunsthandelsausstellungen in den späten 1920er Jahren, wo es aufgrund der Einschätzung von Max J. Friedländer und Wilhelm Valentiner Lucas Cranach dem Älteren zugeschrieben wurde.[1] In ihrem 1932 erschienenen Werkkatalog vermerkten Friedländer und Rosenberg jedoch einen von Cranach abweichenden Stil und schrieben das Bildnis zusammen mit vier weiteren dem Meister der Gregorsmesse zu, einem Maler aus der Cranachwerkstatt, der umfangreiche Arbeiten für Kardinal Albrecht von Brandenburg ausführte.[2] Die interne Katalogisierung des Metropolitan Museums verortete die Tafel seit 1947 in die Werkstatt Cranachs.[3] Andreas Tacke hielt die Zuschreibung Friedländers und Rosenbergs an den Meister der Gregorsmesse aufrecht, in welchem Tacke den Maler Simon Franck zu sehen glaubte. Dieser befand sich nachweislich in Diensten des Kardinals Albrecht.[4] Isolde Lübbecke verwies auf signifikante stilistische Unterschiede zwischen den namensgebenden Tafeln des Meisters und der Gruppe von Bildnissen, die das vorliegende beinhaltet. Korrekt stellt sie fest, dass die übermäßige Plastizität der Tafel mit der Messe des Heiligen Gregors nicht zum Stil der Bildnisgruppe passe und schreibt diese, zusammen mit weiteren Tafeln, einem anonymen Maler des Cranach-Umkreises zu.[5] Eine gemäldetechnologische Untersuchung der vorliegenden Tafel zeigt außerdem, dass der Malschichtaufbaus, z. B. beim Vorhang und den Ringen, gegenüber der Praxis der Cranachwerkstatt abweichen.

Die Gruppe von Bildnissen, zu denen das Beispiel des Metropolitan Museums gehört, besteht aus mindestens zehn Tafeln aus dem zweiten Viertel des 16. Jahrhunderts (1525 – 1548) und zeigt eine bemerkenswerte Kontinuität hinsichtlich Stil und Komposition.[6] Auch wenn der Künstler zweifellos von Bildnissen Cranachs beeinflusst wurde, so zeigen die Porträts aus der Cranachwerkstatt einen größeren Variantenreichtum der Haltung, des Ausdrucks und des Motivs. Wie Lübbecke anmerkt, lässt das nahezu unbeirrte Festhalten an einer strikten Vorlage einen von Cranach unabhängig agierenden Maler vermuten. Ohne Ausnahme nehmen die Dargestellten eine streng-aufrechte Haltung ein. Ihre Hände sind fast immer überkreuzt, jedoch nur selten gefaltet. Der Gesichtsausdruck wirkt naiv und leer. Bei den frühen Bildnissen wird die Iris der Dargestellten fast komplett von der Reflexion eines Fensters überdeckt. Diese verkleinern sich ab den 1530er Jahren jedoch oder verschwinden völlig. Regelmäßig, wie auch beim vorliegenden Beispiel, ist die Kleidung am Hals mit schwarzen Schleifen zusammengebunden. Bei den frühsten Beispielen bedeckt ein grüner Vorhang den gesamten Hintergrund, ab 1528 gibt der Vorhang den Blick auf eine Landschaft frei. Die Behandlung der Formen besitzt anfangs eine gewisse Glätte und Weichheit, die in den 1530er Jahren einem härteren und deutlich lineareren Stil wich. Beim vorliegenden Beispiel aus der späteren Phase ist dieser Eindruck durch die starken Bereibungen der Malschicht verstärkt.

Der ausführenden Maler dieser Bildnisse ist in geographischer Nähe zur Cranachwerkstatt aktiv geblieben: ein Bildnis der Reihe konnte als jenes des Leipziger Professors Heinrich Stromer identifiziert werden.[7] Der unbekannte Künstler könnte eine Karriere vergleichbar zu der von Antonius Heusler absolviert haben, welcher, ausgebildet unter Cranach, sich als eigenständiger Künstler in der Bergbaustadt Annaberg in Sachsen ab 1525 etablierte.[8]

[1] New York 1928, S. 18, Nr. 32; New York 1929, S. 8, Nr. 23. Die Gutachten (Max J. Friedländer, Berlin, 29. April 1927 und Berlin, 16. Februar 1928; Wilhelm R. Valentiner, Detroit, 8. März 1928) sind auf den Rückseiten alter Fotografien erhalten (Werkakte, Department of European Paintings, MMA).

[2] Friedländer und J. Rosenberg 1932, S. 98, Nr. 367; Friedländer und J. Rosenberg 1978, S. 162, Nr. Sup 17. Bei den vier anderen Bildnissen handelt es sich um Friedländer und J. Rosenberg 1932, S. 98, Nrn. 365 (zwei Gemälde), 366, 368 (Friedländer und J. Rosenberg 1978, S. 161 – 62, Nrn. Sup 15, 15A, 16, 18). Die Zuschreibung wird wiederholt bei Kuhn 1936, S. 44, Nr. 144.

Für die namensgebenden Gemälde des Meisters der Gregorsmesse, heute in der Staatsgalerie Aschaffenburg und der Stiftskirche Aschaffenburg (Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Inv.-Nr. 6270, 6271), vgl. Friedländer und J. Rosenberg 1978, S. 161, Nrn. Sup 11, Sup 12, Abb.; Martin Schawe in Aschaffenburg 2007, S. 270 – 71, 273, 306 – 8, Nrn. 14, 51, Abb.

[3] Wehle und Salinger 1947, S. 206 – 7; Baetjer 1980, Bd. 1, S. 37; Baetjer 1995, S. 223.

[4] Tacke 1992, S. 62 – 63.

[5] Lübbeke 1991, S. 64.

[6] Bildnis einer 26-jährigen Frau, 1525, Museo Thyssen-Bornemisza, Madrid (Friedländer und J. Rosenberg 1978, S. 161, Nr. Sup 15A); Bildnis eines 29-jährigen Mannes, 1526, Privatsammlung (Friedländer und J. Rosenberg 1978, S. 161, Nr. Sup 15, Abb., zeigen den Zustand bevor die Tafel um den unteren Bereich beschnitten wurde; Sotheby’s, London, 6. Juli 2000, Nr. 4; Koller, Zürich, 27. März 2009, Nr. 3008); Bildnis eines 36-jährigen Mannes, 1526, Suermondt-Ludwig-Museum, Aachen (Lübbeke 1991, S. 64, Nr. 2); Heinrich Stromer, 1527, Privatsammlung (Friedländer und J. Rosenberg 1978, S. 162, Nr. Sup 16, Abb.); Bildnis eines Mannes mit Blumenkranz, 1527, Privatsammlung (Christie’s, London, 8. Juli 2008, Nr. 11); Bildnis einer 22-jährigen Frau, 1528, Scottish National Gallery, Edinburgh (Lübbeke 1991, S. 64, Abb. 1); Bildnis einer 57-jährigen Frau, 1541, Bildnis einer 39-jährigen Frau, 1538, ein Bildnispaar, Eremitage, Sankt Petersburg; Bildnis eines 41-jährigen Mannes, 1543, Privatsammlung (Friedländer und J. Rosenberg 1978, S. 162, Nr. Sup 18, Abb.); Bildnis eines 39-jährigen Mannes, Bildnis einer 28-jährigen Frau, 1544, ein Bildnispaar, Privatsammlung (Sotheby’s, London, 6. Juli 2000, Nr. 11; vormals Wallraf-Richartz-Museum, Köln); Bildnis einer 26-jährigen Frau, 1548, Privatsammlung (London 1906, Nr. 4, Tafel xxiv; angekauft durch das Metropolitan Museum 1922, acc. no. 22.60.48, und 1933 aus dem Bestand genommen). Die Bildnisse besitzen nahezu die gleichen Maße, mit Ausnahme des Beispiels aus Madrid, das etwas höher und schmaler als der Rest ist.

[7] Vgl. z. B. die Initialen HSD (für Heinrich Stromer, Doktor) im Hintergrund und, spiegelverkehrt, auf dem Siegelring des eines Porträts von Heinrich Stromer, 1527, vom selben Künstler (Privatsammlung; Friedländer und J. Rosenberg 1978, S. 162, Nr. Sup 16; vgl. auch Dieter Koepplin in Basel 1974, Bd. 2, S. 693, Nr. 617).

[8] Zu Heusler und andere Cranachschüler vgl. Emmendörffer 1998, S. 219 – 22 und anderen, mit Verweisen zur früheren Literatur.

[Waterman, Cat. New York 2013, 88, 90, 292, No. 19]

  • Bildnis eines Mannes, 1538

Abbildungen

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Kunsttechnologische Untersuchung

2013Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Lichtmikroskopie
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Bildträger

Der Bildträger besteht aus drei Erlenbrettern mit vertikaler Maserung.[1] [...]

Obwohl das Gemälde sehr wahrscheinlich nicht aus der Cranachwerkstatt stammt, sind die Maße sehr nahe am Format C nach Heydenreich.[2]

[1] Holzartbestimmung durch Peter Klein, Universität Hamburg (Bericht, 27. Juli 2007, Werkakten, Department of European Paintings, MMA). Datierung des Holzes war nicht möglich.

[2] Heydenreich 2007b, S. 43.

Grundierung und Imprimitur

Ein Arbeitsrahmen wurde benutzt als die weiße Grundierung aufgetragen wurde. Entlang der Ränder sind unbemalte Holzstellen, eine eingeritze Furche und die Überreste eines Grundiergrats. [...]

Untersuchungen des Gemäldes mit Röntgenstrahlen und dem Mikroskop zeigen die weiße Grundierung und eine mögliche Imprimitur mit Bleiweißbestandteilen. Die fast röntgenundurchdringliche Schicht zeigt nicht die typische horizontale Streifigkeitm die bei den Werken der Cranachwerkstatt zu beobachten ist.

Unterzeichnung

Infrarotreflektografie zeigt keine Unterzeichnung oder Änderungen der Komposition.[1]

[1] IRR ausgeführt mit Einstellung A; vgl. S. 276.

Farbschichten und Metallauflagen

Während die Maltechnik typisch für diese Zeit ist, so trifft dies nicht vollkommen für Cranachs Werkstatt zu. Beispielsweise wurden die Bäume in der typisch systematischen Art der Cranachwerkstatt gefertigt, der grüne Vorhang dagegen nicht. Die Ringe wurde ebenfalls nicht nach üblicher Werkstattpraxis ausgeführt.

Untersuchungen der Inschrift mit dem Stereomikroskop zeigten grobe gelbe Partikel, die charakteristisch für Auripigment sind. Ähnliche Partikel finden sich bei der Kette, der Orange, den Ringen und dem Kragen.[1] Das Auftreten von Auripigment wurde durch eine Analyse bestätigt.[2]

[1 Fitz Hugh 1997, S. 56.

[2] Gunnar Heydenreichs ausführliche Studie von Gemälden, die mit der Cranachwerkstatt in Verbindung stehen erwähnt nur ein nachgewieses Auftreten von Auripigment, "Kurfürst Friedrich III, der Weise" (Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg); Heydenreich 2007b, S. 133. Ungewöhnliche Eigenschaften des Bildträgers beim NÜrnberger Gemälde und andere Aspekte legen die Vermutung nahe, dass es sich hier um eine spätere Kopie handelt.

Rahmung

Nicht original

[Cat. New York 2013, 88, 292, No. 19]

02. 2008Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Röntgengrobstrukturanalyse
  • x_radiograph

Erhaltungszustand

Datum2013

  • reverse

Die Tafel wurde auf 0,64 cm gedünnt und parkettiert. [...]

Der Zustand des Gemäldes ist schlecht. Es ist stark abgerieben durch zu starke Reinigung. Entlang den Rändern der Risse der dünn gemalten Fleisch- und Himmelspartien wurde die Farbe bis auf die Grundierung entfernt. Große Farbverluste und Reparaturen beim Gewand und verschiedene Kratzer an Gesicht und Händen.

[Cat. New York 2013, 88, No. 19]

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