1517 schlug Marin Luther (1483-1546) seine 95 Thesen gegen die korrupten Praktiken der Katholischen Kirchen an die Tür der Wittenberger Schlosskirche und entzündete damit die protestantische Reformation. Dieses selte Gemälde aus Toledo, etwa 35 Jahre später entstanden, zeigt Luther und befreundete Reformatoren zusammen mit dem Kurfürst Johann Friedrich der Großmütige
1517 schlug Marin Luther (1483-1546) seine 95 Thesen gegen die korrupten Praktiken der Katholischen Kirchen an die Tür der Wittenberger Schlosskirche und entzündete damit die protestantische Reformation. Dieses selte Gemälde aus Toledo, etwa 35 Jahre später entstanden, zeigt Luther und befreundete Reformatoren zusammen mit dem Kurfürst Johann Friedrich der Großmütige (reg. 1532-1547). Der prächtig gekleidete Johann Friedrich, der die Wittenberger Reformatoren vor der Kirche und dem Kaiser beschützte, dominiert die Szene. Hinter ihm links ist Luther zu sehen, ganz rechts, eine Schriftrolle haltend und nach oben weisend, der humanisitische Gelehrte und Reformator Philipp Melanchthon (1497-1560). Der Mann hinter Luther wurde meist als Georg Spalatin (1484-1545) identifiziert, während der Mann hinter Johann Friedrichs linker Schulter möglicherweise als der sächsische Kanzler Gregor Brück (1485-1557) zu identifizieren ist. Die anderen Figuren harren noch einer befriedigenden Identifizierung.
Das Gemälde ist das Fragment einer größeren Komposition, möglicherweise der Flügel eines Triptychons. Die Reformatoren scheinen Zeugen eines Ereignisses zu sein, das sich rechts oben von ihnen ereignet und zu dem viele hinblicken. Das nur teilweise erhaltene und nicht identifizierte Wappen, das von einem Putto gehalten wird, gehörte wohl zum Stifter des Gemäldes. Einigen der Figuren wurden - wohl schon früh - Ziffern beigegeben, die sich auf eine Namensliste auf der Rückseite des Gemäldes beziehen.
Lucas Cranach der Jüngere arbeitete in der Werkstatt seines Vaters, des sächsischen Hofmalers Lucas Cranach der Ältere und übernahm diese nach dem Tode seines Vaters 1553. Cranach der Ältere malte viele Bildnisse Martin Luthers und blieb lebenslang dessen Freund. Neben familiären Beziehungen zu Luther, stand Cranach der Jüngere zu einem anderen der Reformatoren des Gemäldes in engster Verbinung: 1541 heiratete er die Tochter des Gregor Brück und nach deren Tod 1550 die Nichte Philipp Melanchthons.
[http://classes.toledomuseum.org:8080/emuseum/view/objects/asitem/People$00402838/0?t:state:flow=fe148e42-73da-4659-aa47-7977bd227504] (letzter Zugriff 22.03.2013)