Eva

- Buchenholztafel, bestehend aus zwei Brettern mit vertikal verlaufender Maserung, die Fuge befindet sich 25,2 cm von der linken Kante entfernt

- die Tafel ist 1,2 cm stark

- die dendrochronologische Analyse zeigt, dass beide Bretter vom selben Baum stammen; bei beiden Brettern stammt der jüngste Jahresring aus Jahr 1532; normalerweise wurde, nach Entfernung der Rinde, der gesamte Buchenholzstamm genutzt; ein Fälldatum des Baumes im Jahr 1532 ist möglich; unter Berücksichtigung eines Jahres der Lagerung ist die frühste mögliche Nutzung des Brettes in das Jahr 1533 zu datieren [1]

- auf der Rückseite sind die Fugen mit einem breiten Band von groben,verfilzten Fasern bedeckt; die Kanten der Tafel wurden abgefast und bilden ein Schräge von ca. 5 mm Breite enlang der Seiten; an der oberen und unteren Kante wurde die Tafel weniger stark abgeschrägt; Deixelspuren sind an der grob gefertigten Rückseite sichtbar; diese wurde mit schwarzem Pigment, Firnis und Wachs überzogen

[1] Bericht von Peter Klein, 28. Juni 1999. Zur Datierung der Buchenholztafeln vgl. gemäldetechnische Anmerkungen zu US_artic_1935-295. Für Cranachs Verwendung von Buchenholz vgl. [Klein 1994, 194-100].

- die Untersuchung von Querschliffen zeigt, dass die Tafel mit einem weißen Kreidegrund versehen wurde; es liegt kein deutlicher Nachweis für eine Imprimitur vor, weder hier noch bei der Adam-Tafel; eine mittelstarke Trennschicht konnte festgestellt wurden; Grundierung und Malschichten reichen bis zu den seitlichen Kanten der Tafel; an Ober- und Unterkante liegt ca. 9 mm des Holzes frei; dieser Grundiergrat könnte von Halterungen, die die Tafeln während des Malprozesses hielt, herrühren

Keine deutliche Unterzeichnung konnte mit IRR sichtbar gemacht werden. Trotzdem sind Spuren einer Unterzeichnung mit roter Kreide unter Vergrößerung sichtbar, die als initiale Bildanlage erscheinen. Diese sind unter dem Kinn, auf der linken Seite des Brustkorbs, an der unteren Seite des rechten Beins und beim Hirsch im Hintergrund sichtbar.[1] Die Rötellinie am Kiefer des Hirsches ist selbst für des bloße Auge durch die dünnen Malschichten sichtbar. Zusätzlich verstärken gräuliche Linien mit einem flüssigen Medium die Konturen der Figuren innerhalb des Bereichs des Inkarnats. Dünne, durchsichtige Lavierungen bedecken diese Linien. In manchen Bereichen wurde die Konturlinie verstärkt mit einer finalen Linie aus bräunlich-schwarzer Farbe, z. B. unter dem Kinn, am inneren Bereich des Unterarms und an der linken Schulter.

[1] Für diese Art der Cranach-typischen Unterzeichnung vgl. [Billinge et al. 1997, 29]

[Cat. Chicago 2008, 345, 348]

• nicht parkettiert

• ein vertikaler Riss läuft 3,5 cm von der Mitte zur Oberkante

• die untere linke Ecke ist von Schädlingsbefall betroffen, ebenso entlang der unteren Kante, wo leichte Farbschichtverluste zu beobachten sind; dies betrifft einen Bereich von 4,5 x 2,2 cm im Bereich des großen Steins

• Malschichtverluste entlang der unteren Kante und ein kleinerer Verlust (ca. 1,5 x 0,1 cm) unterhalb des linken Knies sowie andere kleinere Verluste in der Mitte des Himmels und im oberen Bereich der rechten Kante wurden gekittet und retuschiert

• verschiedene kleinere Retuschen auf der Stirn, der linken Schulter, beiden Unterarmen, am linken Bein, an beiden Füßen, beim Hirsch, beim Blattwerk links und entlang der linken und rechten Kante

[Cat. Chicago 2008, 345, 348]

• Oberfläche gereinigt

[Cat. Chicago 2008, 345, 348]