Anna von Dänemark, Kurfürstin von Sachsen (1532-1585)

Anna von Dänemark, Kurfürstin von Sachsen (1532-1585)

Titel

Anna von Dänemark, Kurfürstin von Sachsen (1532-1585)

[Kunsthistorisches Museum, revised 2013]

Malerei auf Leinwand

Material / Technik

Malerei auf Leinwand

[Kunsthistorisches Museum, revised 2012]

Porträt der Anna von Dänemark (1532-1585), Kurfürstin von Sachsen, in ganzer Figur. Pendant zum Bildnis des Kurfürsten August von Sachsen [AT_KHM_GG3253_FR-none].

Zuschreibung
Lucas Cranach der Jüngere

Zuschreibung

Lucas Cranach der Jüngere

[Exhib. Cat. Chemnitz 2005, 522] [Schütz 1972, No. 31]

Datierungen
nach 1565
um 1564

Datierungen

nach 1565

[Heinz, Schütz 1982, 218, No. 185]
[Exhib. Cat. Vienna, Munich 2011, No. 72]

um 1564

[Exhib. Cat. Innsbruck 2012, No. 1.4]

um 1570

[Exhib. Cat. Chemnitz 2005, 522]

Maße
Maße Bildträger: 214,5 cm x 103,5 cm x 3 cm

Maße

  • Maße Bildträger: 214,5 cm x 103,5 cm x 3 cm

  • Maße Bildfläche: 214,5 cm x 103,5 cm

  • Maße mit Rahmen: 229 cm x 117,5 cm x 6 cm

  • [Kunsthistorisches Museum, revised 2012]

Signatur / Datierung

keine

Inschriften und Beschriftungen

keine Verso auf dem Keilrahmen: handschriftliche Etiketten: "80. / 1833 / Rondelle."; blau gerahmt "78. / 80. / D. …

Inschriften und Beschriftungen

Inschriften, Wappen:

  • keine

Stempel, Siegel, Beschriftungen:

  • Verso auf dem Keilrahmen: handschriftliche Etiketten: "80. / 1833 / Rondelle."; blau gerahmt "78. / 80. / D. VI."

  • Gedrucktes Etikett: "Direktion der Gemäldegalerie / Kunsthistorisches Staatsmuseum / Inv.Nr. 3141"

  • Stempel: "GJ 1949"

  • [Kunsthistorisches Musseum, revised 2012]

Eigentümer
Kunsthistorisches Museum, Wien
Besitzer
Kunsthistorisches Museum, Wien
Standort
Innsbruck
CDA ID
AT_KHM_GG3141
FR (1978) Nr.
FR-none
Permalink
https://lucascranach.org/de/AT_KHM_GG3141/

Provenienz

  • Kaiserliche Sammlungen in der Stallburg, Wien
    Inventar von 1772: "Gallerieböden / Nr. 394 Ein Frauen Portrait in Lebens-Grösse"
    [Quelle: "Inventarium über Die in der Kaiserl. königl. Bilder-Gallerie vorhandene Bilder und Gemälde 1772", Manuskript im Archiv der Gemäldegalerie, KHM]

  • Belvedere, Galeriedepot
    [siehe Verzeichnisse der Depotrevisionen von 1833, Rondelle Nr. 80 und 1868, D. VI, Nr. 78, Manuskripte im Archiv der Gemäldegalerie, KHM und Etiketten auf dem Keilrahmen]

  • Kunsthistorisches Museum: 1936 Waffensammlung Saal III, 1957 Schloss Ambras, Innsbruck, ab 1976 Porträtgalerie Schloss Ambras, Innsbruck

[Kunsthistorisches Museum, revised 2012]

Ausstellungen

Wien 1972, No. 31
Wien, München 2011/2012, No. 72
Innsbruck 2012, No. I.4

Quellen / Publikationen

Erwähnt auf Seite Katalognummer Tafel
Exhib. Cat. Innsbruck 2012 No. I.4
Herausgeber/inSabine Haag
TitelDresden & Ambras. Kunstkammerschätze der Renaissance, [Schloss Ambras, Innsbruck]
Ort der VeröffentlichungVienna
Jahr der Veröffentlichung2012
Exhib. Cat. Vienna 2011 No. 72
Herausgeber/inChristof Metzger, Sabine Haag, Karl Schütz
TitelDürer, Cranach, Holbein. Die Entdeckung des Menschen das deutsche Porträt um 1500 [Kunsthistorisches Museum, Vienna, 31 May 2011 - 4 Sept. 2011, Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung Munich, 16 Sept.-15 Jan. 2012]
Ort der VeröffentlichungMunich
Jahr der Veröffentlichung2011
CDA.Bloh 2005 180-181 Fig. 87
Autor/inJutta Charlotte von Bloh
TitelKleidung und Waffen in den Fürstenbildnissen der Cranachs
Veröffentlichungin Harald Marx, Ingrid Mössinger, Karin Kolb, eds., Cranach, Exhib. Cat. Chemnitz 2005
Ort der VeröffentlichungCologne
Jahr der Veröffentlichung2005
Seiten174-181
Exhib. Cat. Chemnitz 2005 520-522 049.3, 049.4 (mentioned under) Fig. 228
Herausgeber/inHarald Marx, Karin Kolb, Ingrid Mössinger
TitelCranach Anlässlich der Ausstellung Cranach vom 13. November 2005 bis 12. März 2006 in den Kunstsammlungen Chemnitz. Eine Ausstellung in Kooperation mit der Gemäldegalerie Alte Meister der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden
Ort der VeröffentlichungCologne
Jahr der Veröffentlichung2005
Cat. Vienna 1982 218 No. 185 Fig. 89
Autor/inKarl Schütz, Günther Heinz, Klaus Demus
TitelKatalog der Gemäldegalerie. Porträtgalerie zur Geschichte Österreichs
Ort der VeröffentlichungVienna
Jahr der Veröffentlichung1982
Exhib. Cat. Vienna 1972 34-25 No. 31 Fig. 23
Autor/inKarl Schütz
Herausgeber/inKunsthistorisches Museum, Wien
TitelLucas Cranach der Ältere und seine Werkstatt. Jubiläumsausstellung museumseigener Werke 1472-1972
Ort der VeröffentlichungVienna
Jahr der Veröffentlichung1972

Forschungsgeschichte / Diskussion

Anna von Dänemark (1532-1585) heiratete 1548 August von Sachsen, der ab 1553 als Kurfürst von Sachsen regierte (K. Keller, in: Sächsische Biografie, Online-Ausgabe: http://www.isgv.de/saebi [26.11.2012]).

Das Porträt in ganzer Figur ist als Pendant zum Bildnis ihres Ehemannes konzipiert. Die Bildnisse werden daher gemeinsam besprochen (siehe Beitrag zu August von Sachsen, AT_KHM_GG3252_FR-none).

[Kunsthistorisches Museum, revised 2012]

  • Anna von Dänemark, Kurfürstin von Sachsen (1532-1585), nach 1565

Abbildungen

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Kunsttechnologische Untersuchung

12. 2012Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Infrarot-Reflektografie
  • Infrarot-Reflektografie
  • Lichtmikroskopische Oberflächenuntersuchung
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Bildträger

Als Bildträger fungiert eine fein gewebte Leinwand in Leinenbindung aus einem Stück. Der vorhandene Keilrahmen ist nicht original.

Das originale Bildformat wurde vermutlich geringfügig verkleinert: an allen vier Seiten führt die Malschicht auf den Umschlagkanten weiter, meist in der monochromen, hellen Farbe des Architekturhintergrundes, teilweise die Malerei des Vordergrundes (Marmorboden) fortsetzend. Auf den Umschlagkanten finden sich gemalte schwarze Ränder. Vermutlich waren die Umschlagkanten ursprünglich in die Bildfläche integriert. In diesem Fall wäre die Leinwand mit flachen – also nicht um die Kanten des Spannrahmens gehenden – Rändern aufgespannt gewesen, die mit einfachen, direkt aufgesetzten Rahmenleisten abgedeckt worden wären. Die gemalten schwarzen Randlinien stehen wahrscheinlich in Zusammenhang mit dieser recht gebräuchlichen Art des Aufspannens und Rahmens [vergleiche Heydenreich 2007 B, 251-252]. Die umgeschlagenen Ränder wurden je nach vorhandener Breite bündig mit dem Keilrahmen beschnitten, vermutlich im Zuge der Doublierung; eine Ausnahme bildet die Oberkante, wo eine Webkante zumindest großteils erhalten geblieben ist (vgl. Abb. AT_KHM_GG3141_FR-none_2012-03-30_Detail_02). Hier hat der schwarze Rand eine Breite von ca. 2 cm; es lassen sich ausgeprägte Spanngirlanden und originale Nagellöcher beobachten, demnach war die Formatveränderung hier wohl am geringsten. Auch am rechten Spannrand finden sich zum Teil recht ausgeprägte Spanngirlanden, das Bild scheint hier nur marginal beschnitten worden zu sein, am linken Spannrand aufgrund der weniger deutlichen Spanngirlanden vermutlich etwas mehr. An der Unterkante dürfte das Format ebenfalls nur geringfügig verändert worden sein.

Grundierung und Imprimitur

- weiße Grundierung, nicht analysiert

Unterzeichnung

Bei der Untersuchung mit Infrarotreflektografie konnte nur in wenigen Bereichen eine Unterzeichnung sichtbar gemacht werden. Im Gesicht der Dargestellten finden sich Angaben für die Gesichtszüge (Augen und Augenbrauen, Nase, Mund, Ohr, Konturen von Wangen und Kinn). Die Linien sind sehr fein und scheinen in einem trockenen Medium ausgeführt worden zu sein. Hier ist die Unterzeichnung auch mit freiem Auge zu erkennen (vgl. Abb. AT_KHM_GG3141_FR-none_2012-03-30_Detail_06). Die Zeichnung wirkt sehr kontrolliert und sicher und lässt vermuten, dass sie von einer Porträtvorlage übertragen worden ist. Weitere Linien lassen sich in der Halskrause, an der Kontur des Halsausschnitts des Kleides links und im Gewand unterhalb ihrer rechten Hand erkennen, wo sich eine kurze vertikale Linie findet. Neben dieser die Figur betreffenden Unterzeichnung finden sich weitere Linien, die Konstruktionsangaben für den Architekturhintergrund darstellen: Im Bereich von Halskrause/Hemd findet sich eine bogenförmige Linie, die die Kontur des untersten Bogen fortzusetzen scheint, eine weitere sehr kurze rechts neben dem Ohr ist ebenfalls der Architektur zuzuordnen. Im Hintergrund rechts findet sich eine lange diagonale Linie, die sich im Brustbereich fortsetzt, möglicherweise eine Fluchtlinie analog zu jener auf der linken Seite im männlichen Pendant (Kurfürst August von Sachsen, AT_KHM_GG3252_FR-none). Links unten ist eine horizontale Linie zwischen den beiden grünen Architekturteilen erkennbar.

Farbschichten und Metallauflagen

Die Anlage der Komposition erfolgte mit meist deckendem Farbauftrag und partiell recht deutlichem Pinselduktus, insbesondere in den zügig gemalten Partien des Architekturhintergrundes. Mit großem Detailreichtum wurden Verzierungen der Kleidung und der kostbare Schmuck der Dargestellten ausgearbeitet, Höhungen und Glanzlichter zeigen einen leicht pastosen Farbauftrag. Der Marmorboden wurde in dünn-lasierender Malweise ausgeführt.

Die Abfolge des Farbauftrags lässt sich wie folgt annehmen: zunächst wurde vermutlich das Inkarnat angelegt, gefolgt von den schwarzen Gewandpartien (mit Ausnahme des Hutes) und dem Marmorboden im Vordergrund. Danach wurde die Hintergrundarchitektur gemalt, zuerst die grünen, gefolgt von den hellen Partien und dem kühlen, blau-grauen Bogendurchblick; der Farbauftrag von Hinter- und Vordergrund beschneidet die Figur. Weiße Partien, wie etwa die Halskrause oder Schmuck- und Zierelemente ihrer Kleidung, gelangten zuletzt zur Ausführung. Helle Partien wie Inkarnat und Hemd wurden lokal untermalt. Diese vermutlich bleiweißhaltige, relativ großzügig aufgetragene Untermalung lässt sich gut in den Röntgenaufnahmen erkennen (vgl. Abb. AT_KHM_GG3141_FR-none_2012-03-23_Detail_01_X-radiograph und AT_KHM_GG3141_FR-none_2012-03-23_Detail_02_X-radiograph). Die Röntgenaufnahmen zeigen auch die kompakt aufgetragenen, wenig vertriebenen Höhungen in Gesicht und Händen. Am rechten Ärmel lässt sich ein Pentiment in der gekrausten Manschette beobachten, die ursprünglich etwas weiter links angelegt worden war.

Die an den heute umgeschlagenen Rändern vorhandenen gemalten schwarzen Randlinien sind ein Indiz dafür, dass das Bild ursprünglich wohl flach auf einen Spannrahmen aufgespannt war. Einfache, direkt auf die Ränder aufgesetzte Leisten hätten als Rahmen fungiert (siehe dazu auch unter ‚Bildträger‘).

Rahmung

- nicht original

  • verfasst von Monika Strolz

23.03.2012Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Röntgengrobstrukturanalyse
  • x_radiograph
  • x_radiograph
  • erstellt von Kunsthistorisches Museum, Wien

21.03.2012Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Infrarot-Reflektografie
  • irr
  • irr
  • irr

BESCHREIBUNG

Zeichengeräte/Material:

- trockenes, schwarzes Zeichenmedium, dunkle Kreide, Stift

Typ/Duktus:

- zarte, nachvollziehende dünne Linien, kaum doppelte Linien, etwas freier sind die Gewölbebögen gezeichnet

Funktion:

- relativ verbindlich für die Malerei (wo sichtbar); Hauptkonturen, Binnenformen und Gesichtszüge sind angegeben; keine plastische Wiedergabe mit Schraffuren; für den Kopf könnte ein Übertragungsverfahren genutzt worden sein

Abweichungen:

- kleine Präzisierungen der Form während des Malprozesses

INTERPRETATION

Zuschreibung:

- Lucas Cranach der Jüngere

[Sandner, Smith-Contini, Heydenreich, cda 2016]

  • fotografiert von Kunsthistorisches Museum, Wien

Erhaltungszustand

Datum2012

Bildträger:

Bildträger an den Kanten umgeschlagen und teilweise beschnitten, doubliert

Malschicht:

Malschicht mit zahlreichen kleineren, heute retuschierten Fehlstellen vornehmlich in Architektur und Vordergrund,

Malschicht vor allem im Bereich der Kleidung etwas berieben

[Kunsthistorisches Museum, revised 2012]

Restaurierungsgeschichte

Datum1972

Restaurierbuch 2:

Post.Nr. 2030, GG_3141, Cranach d. J., Anna von Dänemark

1972, Reinigung und Retusche

[Kunsthistorisches Museum, revised 2012]

Zitieren aus dem Cranach Digital Archive

Eintrag mit Autor
<Autorenname>, 'Anna von Dänemark, Kurfürstin von Sachsen (1532-1585)', <Titel des Dokuments, Feldeintrags oder der Abbildung>, [<Datum des Dokuments oder der Abbildung>], in: Cranach Digital Archive, https://lucascranach.org/de/AT_KHM_GG3141/ (zuletzt aufgerufen am {{dateAccessed}})
Eintrag ohne Autor
'Anna von Dänemark, Kurfürstin von Sachsen (1532-1585)', <Titel des Dokuments, Feldeintrags oder der Abbildung>, [<Datum des Dokuments oder der Abbildung>], in: Cranach Digital Archive, https://lucascranach.org/de/AT_KHM_GG3141/ (zuletzt aufgerufen am {{dateAccessed}})

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