Das Gemäldezeigt die antike Heldin Lucretia als ganzfigürlichen, stehenden Akt in Lebensgröße.
Lucretias Körper ist leicht zur linken Bildseite gewandt, doch ihr Gesicht und ihr Blick sind direkt auf den Betrachter gerichtet. In ihrer rechten, erhobenen Hand hält sie den gegen sich gerichteten Dolch. Dieser berührt sie an ihrer
Das Gemäldezeigt die antike Heldin Lucretia als ganzfigürlichen, stehenden Akt in Lebensgröße.
Lucretias Körper ist leicht zur linken Bildseite gewandt, doch ihr Gesicht und ihr Blick sind direkt auf den Betrachter gerichtet. In ihrer rechten, erhobenen Hand hält sie den gegen sich gerichteten Dolch. Dieser berührt sie an ihrer rechten Brust. Mit ihrer linken Hand zieht sie das Ende des Kopfschleiers vor ihren Körper. Dieser ist jedoch so durchsichtig, dass er ihre Scham nicht verdeckt. Unter dem Schleier trägt Lucretia ihr langes Haar in offenen Locken. Als Schmuckstücke trägt sie ein Halsband und eine breite Hobelspankette.
Der Hintergrund ist dunkel und neutral, doch steht Lucretia auf steinigem Boden.
[vgl. Goldberg 1983, S. 165]
Der Legende nach lebte Lucretia im 6. Jh. v. Chr. und war die schöne und tugendhafte Frau des Römers Collatinus. In sie verliebte sich der Sohn des Römischen Königs - Sextus Tarquinius. Bei einem Aufenthalt in ihrem Haus drohte Sextus, sie zu töten und ihre Ehre zu beflecken, wenn sie sich ihm nicht hingab. Nach der Vergewaltigung ließ Lucretia ihren Mann und ihren Vater Rache schwören und erdolchte sich. Das Geschehene führte zum Volksaufstand, in dem die Königsfamilie gestürzt und das Römische Reich zur Republik wurde.
Als Inbegriff weiblicher Tugendhaftigkeit, Keuschheit, Treue und Ehre erfreute sich die Darstellung der Lucretia besonders im 16. Jh. großer Beliebtheit.
[Literatur zum Thema: Bierende 2002, Follak 2002, Livius 1909]