Katharina von Bora als Halbfigur nach links

Katharina von Bora als Halbfigur nach links

Titel

Katharina von Bora als Halbfigur nach links

[KKL 2022]

Katharina of Bora, half-length, facing left

[KKL 2022]

Katharina von Bora (1499-1552)

[Deutsches Historisches Museum, revised 2016]

Malerei auf Buchenholz

Material / Technik

Malerei auf Buchenholz

[Brigitte Reineke, Deutsches Historisches Museum, revised 2015/2016]

Die vorliegenden Bildnisse gehören zu den fünf heute bekannten Beispielen, die Luther und Katharina von Bora in größerem Format und einem bis zur Halbfigur erweiterten Bildausschnitt zeigen, der den Blick auf die ineinander gelegten Hände Luthers freigibt (IV.M20–IV.M24). Die absolute Größe der Köpfe ist dabei identisch mit den kleinformatigeren Bildnissen

Die vorliegenden Bildnisse gehören zu den fünf heute bekannten Beispielen, die Luther und Katharina von Bora in größerem Format und einem bis zur Halbfigur erweiterten Bildausschnitt zeigen, der den Blick auf die ineinander gelegten Hände Luthers freigibt (IV.M20–IV.M24). Die absolute Größe der Köpfe ist dabei identisch mit den kleinformatigeren Bildnissen dieser Gruppe (IV.M1–IV.M19). Wie die Gemälde der gesamten Bildnisgruppe IV, kennzeichnet auch die Exemplare im größeren Format eine gleichförmige malerische Ausführung.[1]

Aus den vorliegenden Untersuchungsbefunden lassen sich keine stilistischen oder technischen Merkmale ableiten, die das Doppelbildnis von den anderen Exemplaren dieser Bildnisserie merklich unterscheidet, sodass die jüngste Zuschreibung an die Werkstatt plausibel erscheint.[2]

Daniel Görres, Wibke Ottweiler


[1] Zu dieser vgl. Einleitung zu Bildnisgruppe IV.

[2] Im Rahmen des KKL-Projektes erfolgte daher keine erneute Überprüfung am Original.

Quellen / Publikationen:

Ausst.-Kat. Bonn / Wien 2000, Nr. 223, 224; Ausst.-Kat. Berlin 2012, Nr. 13a, 13b; Ausst.-Kat. Florenz 2017, S. 72.

Zuschreibung
Werkstatt Lucas Cranach der Ältere

Zuschreibung

Werkstatt Lucas Cranach der Ältere

[Deutsches Historisches Museum, revised 2016] [KKL 2022]

Datierung
1529

Datierung

1529

[Gegenstück datiert]

Maße
Maße Bildträger: 51,4-51,6 x 36,4 x 1 cm (gedünnt; parkettiert)

Maße

  • Maße Bildträger: 51,4-51,6 x 36,4 x 1 cm (gedünnt; parkettiert)

  • Maße Bildfläche: 51,5 x 35,2 cm

  • Maße mit Rahmen: 70,0 x 54,0 x 7,5 cm (verglast)

  • [Brigitte Reineke, DHM 2015/2016]

Signatur / Datierung

Pendant signiert und datiert

Signatur / Datierung

  • Pendant signiert und datiert

  • [Brigitte Reineke, Deutsches Historisches Museum, revised 2015/2016]

Inschriften und Beschriftungen
  • Obere Bildkante, schwarze Inschrift: "K V BORA || SALVABITVR PER FILIORVM GENERACIONEM"
    [Brigitte Reineke, Deutsches Historisches Museum, revised …

Inschriften und Beschriftungen

Inschriften, Wappen:

    • Obere Bildkante, schwarze Inschrift:
  • "K V BORA || SALVABITVR PER FILIORVM GENERACIONEM"

  • [Brigitte Reineke, Deutsches Historisches Museum, revised 2015/2016]

Stempel, Siegel, Beschriftungen:

    • auf der Rückseite:
  • Gelbe Kreidebeschriftung:"2/47 18 92"

  • Rundes Klebeetikett: "HC 418" + eine mit einem Etikett überklebte Ziffer, die dazu gehört

  • [Brigitte Reineke, Deutsches Historisches Museum, revised 2015/2016]

Eigentümer
Stiftung Deutsches Historisches Museum, Berlin
Besitzer
Stiftung Deutsches Historisches Museum, Berlin
Standort
Berlin
CDA ID
DE_DHM_Gm1989-1547-2
FR (1978) Nr.
FR-none
KKL-Nr.
IV.M21b, Teil der Bildnisgruppe IV
Permalink
https://lucascranach.org/de/DE_DHM_Gm1989-1547-2/

Provenienz

Kunsthandel Auktion 1989
[Brigitte Reineke, Deutsches Historisches Museum, revised 2015/2016]

Ausstellungen

Nürnberg, 1983, Nr. 557
Bonn, 2000, Nr. 224
Dresden, 2012, Nr. 13b
London, 2014
Minneapolis 2016, Nr. 230

Quellen / Publikationen

Erwähnt auf Seite Katalognummer Tafel
Exhib. Cat. Minneapolis 2016 230
Herausgeber/inStiftung Deutsches Historisches Museum, Berlin, Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt, Stiftung Schloss Friedenstein, Gotha, The Morgan Library & Museum, Minneapolis Institute of Arts
TitelMartin Luther. Schätze der Reformation [Minneapolis Institute of Art, 10.2016-01.2017, Minneapolis, Minnesota; The Morgan Library & Museum, 10.2016-01.2017, New York; Pitts Theology Library der Emory University, 10.2016-01.2017, Atlanta, Georgia]
Ort der VeröffentlichungDresden
Jahr der Veröffentlichung2016
Exhib. Cat. London 2014
Autor/inNeil MacGregor
TitelGermany. Memories of a Nation [The British Museum, London]
Ort der VeröffentlichungLondon
Jahr der Veröffentlichung2014
Exhib. Cat. Berlin 2012 13b
Herausgeber/inStiftung Deutsches Historisches Museum, Berlin
TitelIm Atelier der Geschichte. Gemälde bis 1914 aus der Sammlung des Deutschen Historischen Museums [Deutsches Historisches Museum, Berlin, 25 Octr 2012 - 21 April 2013]
Ort der VeröffentlichungDresden
Jahr der Veröffentlichung2012
Exhib. Cat. Bonn, Vienna 2000 224
Herausgeber/inAusstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn, Kunsthistorisches Museum, Wien, Petra Kruse
TitelKaiser Karl V. (1500-1558). Macht und Ohnmacht Europas
Ort der VeröffentlichungMilan
Jahr der Veröffentlichung2000
Exhib. Cat. Nuremberg 1983 557
Herausgeber/inGerhard Bott
TitelMartin Luther und die Reformation in Deutschland. Ausstellung zum 500. Geburtstag Martin Luthers
Ort der VeröffentlichungFrankfurt a. M.
Jahr der Veröffentlichung1983
  • Katharina von Bora als Halbfigur nach links, 1529

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Kunsttechnologische Untersuchung

02. 2015Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • UV-Fluoreszenzfotografie

05_UV-light/DE_DHM_Gm1989-1547-2_FR-none_2015_UV-light.tif

  • fotografiert von Ulrike Hügle

02. 2015Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Röntgengrobstrukturanalyse

[Christoph Schmidt, Gemäldegalerie Berlin; Feb. 2015]

  • erstellt von Christoph Schmidt

02. 2015Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Infrarot-Reflektografie
  • fotografiert von Mathias Lang

02. 2015Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Holzartenbestimmung / Dendrochronologie

optisch Beurteilung und Radial – /Tangentialschnitt, Durchlichtmikroskopie

  • analysiert von Mathias Lang
  • analysiert von Ulrike Hügle
  • analysiert von Martina Homolka
  • analysiert von Antje Liebers

02. 2015Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Instrumentelle Materialanalyse

Pigmentuntersuchung mit RFA und optischer Spektroskopie [siehe pdf]

[Jens Bartoll/SPSG Berlin, Feb. 2015]

  • analysiert von Jens Bartoll

2014 - 2016Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Infrarot-Reflektografie
  • Röntgengrobstrukturanalyse
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  • Instrumentelle Materialanalyse
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Bildträger

Buche

Faserverlauf horizontal. Gedünnte Tafel - parkettiert – aus drei quer verlaufenden Brettern bestehend. Brettschnitte tangential. Oben und unten beschnitten (Sägespuren).

Maße (von oben nach unten betrachtet):

1 – li: 23,8 cm; re: 24,0 cm

2 – li: 8,0 cm; re: 8,2 cm

3 – li: 19,8 cm; re: 19,2 cm

Grundierung und Imprimitur

Helle weiße Kreidegrundierung. Zu den Kanten hin belässt diese das Holz des Bildträgers frei sichtbar, läuft aber partiell auch leicht über die Ränder aus. Es existiert kein Grundiergrat.

In der Oberfläche sind feine Schleifspuren zu erkennen, die die Verwendung von Schachtelhalm nahelegen. Die gemalte Inschrift an der Oberkante orientiert sich an zwei parallelen, in die Grundierung eingeritzten Linien. Bleiweißanteile, die überall in der Fläche mittels Röntgenfluoreszenzanalyse nachzuweisen sind, könnten auf eine Imprimitur mit Bleiweißanteilen hindeuten. Ansonsten ist keine andere Imprimitur erkennbar.

Unterzeichnung

Die gemalte Inschrift an der Oberkante orientiert sich an zwei parallelen, in die Grundierung eingeritzten Linien. Ansonsten wird keine Unterzeichnung im IR sichtbar.

Farbschichten und Metallauflagen

PIGMENTE: ( Röntgenfluoreszenzanalyse und optische Spektroskopie)

An allen Messpunkten, auch in dunklen Partien, wurde Blei nachgewiesen (vermutlich Bleipigment in Grundierung und/oder Imprimitur).

Blau 1 (Hintergrund): Kupferpigment (wahrscheinlich Azurit), Bleiweiß

Rot 3,4 (Inkarnat Hand; Lippe): etwas Zinnober, Bleiweiß

Weiß (Kragen): Bleiweiß, etwas Calcium vorhanden (geringer Kreidezusatz?)

Braun 5 (Haare): wahrscheinlich Ocker, Bleiweiß, etwas Zinnober

Schwarz 2 (Mantel): wahrscheinlich Kohlenstoffschwarz, Kupferpigment, viel Zink (Sikkativ?)

Wegen des schlechten Erhaltungszustandes ist eine genaue Einordnung der maltechnischen Ausführung erschwert. Als erstes wurde der Grundton des Inkarnats, des Pelzes, der Haare und die hellen Weißpartien des Unterkleides angelegt. Dann wurde der Hintergrund gemalt. Er begrenzt nur minimal überlappend den Grundton der Haare, der Kopfbedeckung und die linke Gesichtspartie. Im Bereich der Umrisse des Kleides, dessen dunkler Hauptton in der Folge gemalt worden sein muss, überlappt die Form den Hintergrund bis zu einem Zentimeter. Dies ist auch gut im Streiflicht zu sehen. Im Anschluss wurden, soweit aufgrund des Zustandes ersichtlich, wahrscheinlich Strukturen und Modellierungen gesetzt, ebenso Tiefen und Höhen sowie andere Farbereiche überlappende Details, wie Haare und Pelz. Der Hintergrund ist im Vergleich zu allen anderen Malflächen stark unterschiedlich verdichtet, schnell, malerisch und streckenweise sehr pastos aufgetragen. Der Pinselduktus ist gut erkennbar.

Rahmung

Kein originaler Rahmen

Profilierte Leiste, dunkel gefasst

70,0 cm x 54,0 cm x 7,5 cm (verglast)

  • untersucht von Ulrike Hügle
  • untersucht von Mathias Lang

Erhaltungszustand

Datum2016

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Bildträger:

Der Bildträger wurde gedünnt und parkettiert. Das Gemälde ist leicht verwölbt. Der größte Abstand von der Auflagefläche bis zum höchsten Bildpunkt beträgt 3 cm.

In den Randbereichen der Rückseite und vom Querschnitt aus betrachtet sieht der Träger wie mit Holz doubliert aus. Mittig, zwischen den Verstrebungen der Parkettierung ist dabei das originale Buchenholz der Tafel zu erkennen, rundherum zu den Kanten hin aber, wahrscheinlich eingesetztes Eichenholz. Wenn es sich nicht um eine generelle, aufgrund von Anobienbefall der Tafel durchgeführte Doublierung handelt, ist anzunehmen, dass wahrscheinlich ein rückseitig eingearbeiteter originaler Falz durch das partielle Einsetzen von Eichenholz dem gedünnten Träger in der Tiefe angepasst wurde. Aufgeschnittene Fraßgänge sind mit Kitt gefüllt. Es gibt vereinzelte querlaufende Spannungsrisse im Originalträger, die durch die Parkettierung verursacht wurden (Bildrand links: je 3 cm lang, Bildrand rechts: 2 cm lang). An der unteren linken Bildecke befindet sich ein größerer Schaden im Bildträger, der bis in die Malschicht reicht. Er ist mit Leinwand, Metallstiften und Kitt geschlossen.

Malschicht:

Die Malerei ist in sehr schlechtem Zustand. Die Malschicht ist von winzigen Ausbrüchen und kleinen Kratern übersät. Letztere sind möglicherweise auf Lösungsmitteleinfluss zurückzuführen. Bis auf den Hintergrund wirkt die Darstellung unter dem Mikroskop verputzt. ¿Das kleine Schwarze¿ (das schwarze Kleid) ;), Pelz und Haare sind stark übermalt. Das Gesicht ist in Auswertung der UV-Aufnahme auf die Formgebung bezogen zu 90% rekonstruiert. Insofern kann nichts zur ursprünglichen malerischen Ausführung gesagt werden. Details wie Wimpern, Umrisslinien oder sonstige Strukturen liegen über Craquelés und müssen somit weitgehend ersetzt sein. Sie sind malerisch flächig neu gefüllt. Die Darstellung erhält dadurch eine gewisse Steife und wirkt wie graphisch angelegt. Es liegt ein seltsamer Widerspruch zum scheinbar im Gesichtsbereich perfekt erhaltenen und dem anzunehmenden tatsächlichen Erhaltungszustand. Originale Partien sind im Gesicht kaum auszumachen.

Die gesamte Fläche ist gleichmäßig von nicht durchgängig geschlossenem Craquelé durchzogen, das in bestimmten Bereichen starke Abweichungen voneinander aufweist, wie z.B. in Händen und Gesicht. Die Flächen weisen in sich noch einmal feinteilig querverlaufende Mikrorisse auf. In vereinzelten Partien kommt es zu ausgeprägten querverlaufenden Schüsselungen der Malschicht. Die Craquelés sind flach und wenig offen. Nur im Gesicht wirken die Craquelés breiter als sie sind. Schwarze aufgemalte Linien überlappen die Craqueléränder mit wiederum darüber liegenden Retuschen. Es existieren alte unterschiedliche tiefe Oberflächenkratzer.

Der Firnis ist nicht mehr der originale. Es sind überall dunkle gebräunte Reste von Firnis neueren und älteren Datums erkennbar. Im UV-Licht bilden sich vor allem im Gesicht stark blau fluoreszierende Flächen ab, die mit den Übermalungen in Verbindung stehen müssen und die identisch auf der Röntgenaufnahme als schwarze Bereiche erkennbar sind. Unter dem Mikroskop wird in diesen Bereichen ein flächiger, milchiger Überzug sichtbar, der über die Craquelés verläuft und auch die Retuschen bedeckt.

  • untersucht von Ulrike Hügle
  • untersucht von Mathias Lang

Restaurierungsgeschichte

Datum1992 - 1993

1992, 1993: Kurzbericht vorhanden: Oberflächenreinigung, Abnahme alter wasserlöslicher Retuschen; Belassen alter farblich veränderter wasserunlöslicher Retuschen, Kittung von Wurmlöchern, Retusche und Retuschekorrektur mit Aquarell, Abschlussfirnis mit Dammar. Zu früheren Eingriffen liegen keine Unterlagen vor.

  • restauriert von Mathias Lang

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