Philipp Melanchthon (1497-1560)

Philipp Melanchthon (1497-1560)

Titel

Philipp Melanchthon (1497-1560)

[Deutsches Historisches Museum, revised 2016]

Malerei auf Lindenholz

Material / Technik

Malerei auf Lindenholz

[Brigitte Reineke, DHM, 2015/2016]

Es handelt sich um ein Brustbild Philipp Melanchthons als Gelehrter vor grünlichgrauem Hintergrund. Er trägt eine pelzbesetzte Schaube, darunter ein leuchtend rotes Hemd, unter dem ein weißes Hemd mit einem gekräuselten weißen Kragen hervortritt. Der Dargestellte ist vom Betrachter aus gesehen nach links gewandt. In seinen Händen hält er ein

Es handelt sich um ein Brustbild Philipp Melanchthons als Gelehrter vor grünlichgrauem Hintergrund. Er trägt eine pelzbesetzte Schaube, darunter ein leuchtend rotes Hemd, unter dem ein weißes Hemd mit einem gekräuselten weißen Kragen hervortritt. Der Dargestellte ist vom Betrachter aus gesehen nach links gewandt. In seinen Händen hält er ein kostbar erscheinendes Buch mit einem geprägten Ledereinband und vergoldeten Schnittverzierungen.

[Brigitte Reineke, DHM, 2015/2016]

Zuschreibung
Werkstatt Lucas Cranach der Jüngere

Zuschreibung

Werkstatt Lucas Cranach der Jüngere

[Deutsches Historisches Museum, revised 2016]

Datierung
1568

Datierung

1568

[datiert]

Maße
Maße Bildträger: 87 x 64,4 x 2,8 cm

Maße

  • Maße Bildträger: 87 x 64,4 x 2,8 cm

  • Maße Bildfläche: 85,9 (85,5) x 64,4 cm

  • Maße mit Rahmen: 100,5 x 79 x 9,5 cm (verglast)

  • [Deutsches Historisches Museum, revised 2016]

Signatur / Datierung

Es findet sich eine geflügelte Schlange in schwarzer, relativ pastoser Pinselschrift im mittleren Bildbereich rechts oberhalb der linken Schulter des Dargestellten.

Signatur / Datierung

  • Es findet sich eine geflügelte Schlange in schwarzer, relativ pastoser Pinselschrift im mittleren Bildbereich rechts oberhalb der linken Schulter des Dargestellten.

  • [Brigitte Reineke, DHM, 2015/2016]

Inschriften und Beschriftungen

Im Bereich des Fenstersimses unten wurde mit schwarzer Farbe folgende Inschrift mit einem Pinsel aufgebracht:
"IAPETI DE GENTI …

Inschriften und Beschriftungen

Inschriften, Wappen:

  • Im Bereich des Fenstersimses unten wurde mit schwarzer Farbe folgende Inschrift mit einem Pinsel aufgebracht:

  • "IAPETI DE GENTI PRIOR MAIORVE LVTHERO,[/]

  • NEMO FVIUT TV PAR DOCTE MELANTHON ERAS"

  • Auf dem Buchdeckel innerhalb der pastos aufgemalten verzierenden Einbandprägung verbergen sich die folgenden, der Malerei zugehörigen Versalien mit Datierung, die für den Betrachter auf dem Kopf stehend lesbar sind:

    • "¿P¿M¿

    • 1 5 6 8"

  • [Brigitte Reineke, DHM, 2015/2016]

Stempel, Siegel, Beschriftungen:

  • Rückseitig: - im Bereich der Oberkante ist mittig:

  • ein Aufkleber mit folgender, in schwarzer Tinte in Sütterlin-Handschrift aufgebrachter Notiz befestigt: 'Lindenholz [/] 33'

  • [Brigitte Reineke, DHM, 2015/2016]

Eigentümer
Stiftung Deutsches Historisches Museum, Berlin
Besitzer
Stiftung Deutsches Historisches Museum, Berlin
Standort
Berlin
CDA ID
DE_DHM_Gm93-80
FR (1978) Nr.
FR-none
Permalink
https://lucascranach.org/de/DE_DHM_Gm93-80/

Provenienz

Ankauf 1993 aus Privatsammlung
[Brigitte Reineke, DHM, 2015/2016]

Ausstellungen

Berlin 2009, Nr. II.17

Quellen / Publikationen

Erwähnt auf Seite Katalognummer Tafel
Exhib. Cat. Minneapolis 2016 44
Herausgeber/inStiftung Deutsches Historisches Museum, Berlin, Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt, Stiftung Schloss Friedenstein, Gotha, The Morgan Library & Museum, Minneapolis Institute of Arts
TitelMartin Luther. Schätze der Reformation [Minneapolis Institute of Art, 10.2016-01.2017, Minneapolis, Minnesota; The Morgan Library & Museum, 10.2016-01.2017, New York; Pitts Theology Library der Emory University, 10.2016-01.2017, Atlanta, Georgia]
Ort der VeröffentlichungDresden
Jahr der Veröffentlichung2016
Exhib. Cat. Berlin 2012 14
Herausgeber/inStiftung Deutsches Historisches Museum, Berlin
TitelIm Atelier der Geschichte. Gemälde bis 1914 aus der Sammlung des Deutschen Historischen Museums [Deutsches Historisches Museum, Berlin, 25 Octr 2012 - 21 April 2013]
Ort der VeröffentlichungDresden
Jahr der Veröffentlichung2012
Exhib. Cat. Berlin 2009 B II. 17
Herausgeber/inAnsgar Reiß, Sabine Witt
TitelCalvinismus. Die Reformierten in Deutschland und Europa [Deutsches Historisches Museum, 01.04 - 19.07.2009]
Ort der VeröffentlichungDresden
Jahr der Veröffentlichung2009
Cat. Berlin 1997 57
Autor/inLeonore Koschnick, Heidemarie Anderlik
Herausgeber/inStiftung Deutsches Historisches Museum, Berlin
TitelBilder und Zeugnisse der deutschen Geschichte. Aus den Sammlungen des Deutschen Historischen Museums
Ort der VeröffentlichungBerlin
Jahr der Veröffentlichung1997
  • Philipp Melanchthon (1497-1560), 1568

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Kunsttechnologische Untersuchung

02. 2015Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Röntgengrobstrukturanalyse
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[Christoph Schmidt, Gemäldegalerie Berlin; Feb. 2015]

  • erstellt von Christoph Schmidt

02. 2015Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Instrumentelle Materialanalyse

Pigmentuntersuchung mit RFA und optischer Spektroskopie [siehe pdf]

[Jens Bartoll/SPSG Berlin, Feb. 2015]

  • analysiert von Jens Bartoll

02. 2015Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • UV-Fluoreszenzfotografie
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  • fotografiert von Ulrike Hügle

02. 2015Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Infrarot-Reflektografie
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  • fotografiert von Mathias Lang

02. 2015Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Holzartenbestimmung / Dendrochronologie

optisch Beurteilung

  • analysiert von Mathias Lang
  • analysiert von Ulrike Hügle
  • analysiert von Martina Homolka
  • analysiert von Antje Liebers

2014 - 2016Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Infrarot-Reflektografie
  • Röntgengrobstrukturanalyse
  • UV-Fluoreszenzfotografie
  • Lichtmikroskopische Oberflächenuntersuchung
  • Instrumentelle Materialanalyse
  • Holzartenbestimmung / Dendrochronologie
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Bildträger

Lindenholz

Die Holztafel ist an den äußeren Kanten bis zu 8 mm stark. Insgesamt beträgt ihre Stärke 2,8 cm. Sie besteht aus 5 senkrecht verlaufenden Brettern, sodass der Faserverlauf des Holzes senkrecht ist. Im Röntgenbild wird sichtbar, dass die Bretter glatt und ohne andere Hilfsmittel miteinander verleimt sind. Es handelt sich ausschließlich um Seitenbretter mit schräg liegenden Jahresringen. Die Verleimung erfolgte zwischen Kern- und Splintholzseiten. Betrachtet man das Gemälde von vorne, so liegen die Kernholzseiten aller Bretter links und ihre Splintholzseiten rechts.

Die einzelnen Bretter besitzen jeweils folgende Breite (von links nach rechts gesehen):

Brett 1: 8,8 cm (oben); 9,8 cm (unten)

Brett 2: 12,2 cm (oben); 12,2 cm (unten)

Brett 3: 20,9 cm (oben); 20,9 cm (unten)

Brett 4: 13,8 cm (oben); 14,2 cm (unten)

Brett 5: 9,5 cm (oben); 7,3 cm (unten)

An der linken Bildkante in der unteren Bildpartie finden sich zwei übereinander liegende Astansätze, die bei der Tafelherstellung weder entfernt noch kaschiert wurden. Die Gemälderückseite zeigt relativ grobe Bearbeitungsspuren. Es finden sich zahlreiche, unterschiedlich breite, muldenförmige senkrechte, waagerechte und diagonal von links oben nach rechts unten über die Fugen hinweg verlaufende Werkzeugspuren, die von einem Schropphobel stammen könnten. Deren Breite beträgt bis zu 2 cm. Die Holztafel zeigt in den Randbereichen umlaufend einen maximal 2 cm tiefen Falz. Die Falzbreite ist umlaufend etwa 1,5 cm bis 1,8 cm breit. Der Falz ist zur Innenseite hin abgefast.

Grundierung und Imprimitur

Es handelt sich um eine weiße Kreidegrundierung. Vermutlich liegt darüber eine bleiweißhaltige Imprimitur. Unten links zeigen sich im Röntgenbild weiße, streifige, diagonal von links unten nach rechts oben verlaufende Pinselspuren, die den Formen der Malerei zuwiderlaufen. Im Streiflicht sind diese ebenfalls als Pinselstruktur in der Oberfläche im Bereich des Gewandes und des Hintergrundes sichtbar. Ein Grundiergrat ist lediglich am oberen und unteren Tafelrand vorhanden. Nach außen hin zeigt er jeweils eine leicht ansteigende, wulstige Form. Am unteren Rand der Bildfläche befinden sich originale Farbspuren, die außerhalb des Grundiergrates direkt auf dem Holz liegen.

Unterzeichnung

Bei der Untersuchung im Infrarotlicht zeigen sich relativ feine grafische schwarze Unterzeichnungslinien, die wohl mit einem spitzen schwarzen Stift ausgeführt wurden. Zum Teil sind diese bereits mit bloßem Auge sichtbar, was sicherlich auch auf einer Transparenzerhöhung der Farbe wegen des hier enthaltenen Bleiweißes zurückzuführen ist. Dies betrifft etwa das Gesicht, wo die Konturen der Augen, der Nase, des Mundes und der Stirnfalten vorab zeichnerisch angelegt wurden, aber auch den Bereich der Hände, wo neben den Umrisslinien auch einige, zum Teil schraffurartige Linien im Handinneren unterzeichnet sind. Zudem erkennt man eine detaillierte Unterzeichnung in der Partie des gekräuselten weißen Kragens. Die Unterzeichnungslinien stimmen in der Formgebung weitgehend mit der der Malerei überein.

Farbschichten und Metallauflagen

PIGMENTE: ( Röntgenfluoreszenzanalyse und optische Spektroskopie

An allen Messpunkten, auch in dunklen Partien, wurde Blei nachgewiesen (vermutlich Bleipigment in Grundierung und/oder Imprimitur).

Grau: 1,11 (Hintergrund): Bleiweiß, wahrscheinlich Kohlenstoffschwarz, Kupferpigment

Rot: 4,5 (Inkarnat Wange; Lippe): etwas Zinnober, Bleiweiß; 7 (Hemd): Zinnober, Bleiweiß, ev. auch Farblack dabei (mikroskopisch)

Blau: 2 (Wappen): Berlinerblau (somit nach 1706 aufgebracht)

Weiß: 8,13 (Kragen; Untergrund): Bleiweiß

Gelb: 3 (Aufschrift): Auripigment (damit wahrscheinlich später); 12 (Buch): Blei-Zinn-Gelb

Braun: 9 (Pelz): wahrscheinlich Ocker

Schwarz: 6,10 (Kragen, Mantel): wahrscheinlich Kohlenstoffschwarz (Schrift): wahrscheinlich Kohlenstoffschwarz, Kupferpigment

Grundierung: 10 (freiliegender weißer Grund): viel Calcium (wahrscheinlich Kreidegrund)

Der Künstler hat bei der Ausführung der Malerei vermutlich Temperafarben verwendet. Man erkennt in dunklen Hintergrund- und Gewandbereichen feine Risse, die nur in der oberen Farbschicht liegen. Sie haben relativ breite, leicht nach oben gewölbte Rissränder und scheinen während des Trocknungsprozesses einer eher wässrig gebundenen überleimten Farbe entstanden zu sein. Andere Partien mit pastoserem Farbauftrag lassen vermuten, dass hier ein höherer Ölanteil vorliegt. Über einer weißen Imprimitur liegt eine dünne, transparente, gelblichbraune Schicht. In dunkleren Schattenbereichen der Malerei hat man sie bereits vor der weiteren Bemalung dichter aufgebracht. So bildet sie den Grundton für die außen liegenden Schattenpartien der Inkarnate, die Haare und die Pelzbereiche innerhalb der Schaube. Eventuell wollte der Künstler mit dieser Untermalung zudem der kühlen grauen Hintergrundfarbe einen wärmeren, ins Grün gehenden Farbton geben. Mikroskopisch konnte nicht eindeutig geklärt werden, ob diese Untermalung auch in weiteren Bereichen vorhanden ist. Im Anschluss hat der Künstler zunächst die Farbe des Inkarnates und dann die des Gewandes aufgebracht. Die Farbkonturen des Hintergrundes liegen in überlappenden Bereichen - bis auf unerhebliche Nachbesserungen -über denen der Figur, wurden also danach angelegt. Abschließend fand die Ausgestaltung des Fenstersimses im unteren Bildbereich statt. Die Partie der Haare wurde in umrandender Formgebung vom Hintergrundauftrag ausgespart. Auf die später gesetzte Grundfarbe wurden abschließende Höhungen in Form von schmalen, relativ pastosen hellgrauen und weißen Haarsträhnen aufgesetzt. Sie liegen über der Hintergrundfarbe und auch im Bart über der Farbschicht des Inkarnats. Ebenso wurde die gelblichbraune, an dieser Stelle in einer größeren Schichtendicke aufgebrachte Untermalung im Bereich des Pelzes von dem darauf folgenden Farbauftrag der schwarzen Schaube ausgespart. Die feinen abschließenden Härchen des Pelzes wurden dann jedoch ebenfalls wiederum auf das Schwarz gemalt. In dem grünlichgrauen Hintergrund ließen sich mittels Röntgenfluoreszenzanalyse und optischer Spektroskopie die Pigmente Bleiweiß und Kohlenstoffschwarz sowie Kupferpigmente nachweisen. Unter dem Stereomikroskop werden zudem vereinzelt gelbe Pigmente sichtbar. Ungewöhnlicherweise konnte die oftmals in Hintergründen Lucas Cranach d. J. enthaltene vergraute Smalte als Pigment bei der Malschichtanalyse nicht gefunden werden. Den Block des Buches bildet eine helle gelbe Farbschicht Der Einband besteht aus einer rötlichweiß pigmentierten Schicht, über der erhöhte weiße Verzierungen liegen. Der parallel zur unteren Bildkante verlaufende Fenstersims zeigt folgenden maltechnischen Aufbau: Zuunterst findet sich eine cremefarbene Schicht. Entlang der unteren Bildkante zeigt sich darüber liegend ein perspektivisch abgesetzter dunklerer Streifen, in dem mehr Rotpigmente enthalten sind, wodurch ein schimmernder Rosafarbton erzeugt wird. Die mit schwarzer Farbe aufgetragene Pinselschrift wurde zuletzt aufgetragen. Der vorhandene Firnis ist nicht mehr der originale.

Es lässt sich festhalten, dass das Gemälde Gm 93/80 „Philipp Melanchthon (1497-1560)" in fast allen Details des maltechnischen Aufbaus einschließlich der verwendeten Materialien mit dem dazugehörigen Pendant Gm 93/79, „Martin Luther (1483-1546)" übereinstimmt.

Rahmung

Alter, nicht mehr verwendeter, nicht originaler Ankaufsrahmen: Holz, polimentversilbert, gelbliche/braune Überzüge

Neuer, jetzt verwendeter Rahmen: Profilierte Leiste, Grundrahmen aus Kiefer; Kirschbaumleisten und gebeiztes Wurzelfurnier

Maße des jetzigen Zierrahmens: 100 cm x 78 cm x 9,5 cm (verglast)

  • untersucht von Ulrike Hügle
  • untersucht von Mathias Lang

Erhaltungszustand

Datum2016

  • reverse
  • reverse
  • uv_light
  • conservation
  • conservation

Bildträger:

Die Holztafel ist insgesamt leicht konvex verwölbt. Der größte Abstand von der Auflagefläche bis zum höchsten Bildpunkt beträgt 3,1 cm. Die auf der Tafelrückseite sichtbaren Ausfluglöcher zeugen von einem alten Anobienbefall des Bildträgers. An den Ecken unten links und rechts erkennt man zudem Beschädigungen und Ausbrüche im Holz, die vorhandene Fraßgänge unter einer dünnen Holzschicht unter der Gemäldeoberfläche sichtbar werden lassen.

Im Bereich des Bildträgers erkennt man zudem folgende weitere Schäden:

  • einige Fehlstellen im Holz in den Randbereichen

  • 3 Dellen im Bildträger an der Oberkante mittig und eine weitere Delle im Holz links/oben

  • einige senkrechte Risse an der Oberkante links und links mittig

  • 1 senkrechter, von der rechten Augenbraue ausgehend nach unten verlaufender Riss; etwas unterhalb davon und nach links versetzt 1 weiterer senkrechter Riss im Pelzbereich

  • 1 winkliger Riss am linken Bildrand unten, der zunächst von rechts oben nach links unten und von dort aus weiter nach rechts unten verläuft (rückseitig ist hier an den beiden Ausläufern des Risses jeweils ein Astansatz sichtbar)

Das Gemälde riecht nach längerer Zeit unter Verschluss aus einer Verpackung genommen und nach dem Ausrahmen (Mikroklimavitrine) stark nach Weihrauch.

Malschicht:

Die Haftung von Grundierung und Malschicht ist insgesamt gut.

Vereinzelt sind kleine Fehlstellen vorhanden. Insgesamt hat sich ein feinteilges gitterförmiges Alterscraquelé ausgebildet. Die dem Faserverlauf in senkrechter Richtung folgenden Alterssprünge besitzen eine deutlichere Ausprägung, als die waagerecht verlaufenden. Die Malschicht ist in vielen Bereichen, v. a. aber in dunklen, bindemittelreichen Farbpartien, verputzt (Schaube, Pelz, Hintergrund). Mehr oder weniger nachgedunkelte Retuschen/Übermalungen sind überwiegend in Partien von alten Beschädigungen (Risse) zu erkennen. Hinzu kommen einige kleinere und größere matte Stellen und feine Kratzer im Firnis. Er zeigt bereits eine gewisse Vergilbung, was den Ton der ursprünglich etwas kühleren Farben insgesamt ins Gelbliche verschiebt. Die Verputzungen in der Malschicht zeugen davon, dass bereits mindestens eine frühere Firnisabnahme durchgeführt wurde. Das Gemälde zeigt aktuell zwei verschiedene Firnisaufträge. Man erkennt zuunterst einen relativ dünnen Firnis, der direkt auf der Malschicht liegt. Später wurde ganzflächig ein weiterer dickerer Firnis aufgetragen, bei dem es sich seinem glasigen Aussehen nach um einen Kunstharzfirnis handelt. Dieser ist jedoch in den Randbereichen nicht zu finden und wurde vermutlich aufgebracht, während das Bild eingerahmt war. Unter UV-Licht kann man erkennen, dass sich hier alte Retuschen befinden, die zwischen den beiden Firnisschichten eingebettet sind.

  • untersucht von Ulrike Hügle
  • untersucht von Mathias Lang

Restaurierungsgeschichte

Datum03. 2003

Nach dem Ankauf des Bildes wurden am Deutschen Historischen Museum nur Pflegemaßnahmen vorgenommen. Ansonsten liegen keine Unterlagen zu früheren Eingriffen vor.

03/2000: Stickstoffbehandlung erfolgt

[Deutsches Historisches Museum, revised 2016]

Zitieren aus dem Cranach Digital Archive

Eintrag mit Autor
<Autorenname>, 'Philipp Melanchthon (1497-1560)', <Titel des Dokuments, Feldeintrags oder der Abbildung>, [<Datum des Dokuments oder der Abbildung>], in: Cranach Digital Archive, https://lucascranach.org/de/DE_DHM_Gm93-80/ (zuletzt aufgerufen am {{dateAccessed}})
Eintrag ohne Autor
'Philipp Melanchthon (1497-1560)', <Titel des Dokuments, Feldeintrags oder der Abbildung>, [<Datum des Dokuments oder der Abbildung>], in: Cranach Digital Archive, https://lucascranach.org/de/DE_DHM_Gm93-80/ (zuletzt aufgerufen am {{dateAccessed}})

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