Epitaph der Familie Schumann [rechte Tafel]: Christus segnet die Kinder

Epitaph der Familie Schumann [rechte Tafel]: Christus segnet die Kinder

Titel

Epitaph der Familie Schumann [rechte Tafel]: Christus segnet die Kinder

[Sandner 1993, 243]

Malerei auf Holz

Material / Technik

Malerei auf Holz

[cda 2015]

Frontal zum Betrachter stehend zeigt die Komposition Christus umgeben von Müttern mit ihren Kleinkindern. Während er eines der Kinder bereits auf dem Arm hält, berührt er ein zweites, dessen Mutter mit ihm vor Christus kniet. Anders als Christus trägt die Gruppe der Frauen, die sich nach rechts bis zum Bildrand

Frontal zum Betrachter stehend zeigt die Komposition Christus umgeben von Müttern mit ihren Kleinkindern. Während er eines der Kinder bereits auf dem Arm hält, berührt er ein zweites, dessen Mutter mit ihm vor Christus kniet. Anders als Christus trägt die Gruppe der Frauen, die sich nach rechts bis zum Bildrand zieht, zeitgenössische Gewänder. Der Apostel Petrus scheint am linken Bildrand weitere Frauen mit Kindern zurückhalten wollen und wendet dabei einer Männergruppe, die Christus bei seinen Taten beobachten, den Rücken zu. Den Vordergrund besetzen spielende Kinder. Sehr prominent wird im Hintergrund ein Kirchenbau innerhalb einer Innenstadtansicht gezeigt (St. Annenkirche Annaberg-Buchholz?).

[Görres, cda 2016]

Zuschreibung
Antonius Heusler

Zuschreibung

Antonius Heusler

[Sandner 1993, 243]

Datierung
1557

Datierung

1557

[datiert]

Maße
Maße Bildfläche: 173,2 x 139,5 cm

Maße

  • Maße Bildfläche: 173,2 x 139,5 cm

  • Maße mit Rahmen: 190,2 x 156,7 x 4,8 cm

  • [Heydenreich, cda 2015]

Signatur / Datierung

Am rechten Rand in dem Steinblock bezeichnet mit "A.H." und datiert "1557", in schwarzer Farbe

Signatur / Datierung

  • Am rechten Rand in dem Steinblock bezeichnet mit "A.H." und datiert "1557", in schwarzer Farbe

Inschriften und Beschriftungen

Am unteren Bildrand Tafel mit Inschrift: "1547 iar dinstag nach fabian seb / ist vorschide di tugentsame frawe ma …

Inschriften und Beschriftungen

Inschriften, Wappen:

  • Am unteren Bildrand Tafel mit Inschrift:

  • "1547 iar dinstag nach fabian seb / ist vorschide di tugentsame frawe ma / gareta paul schumanin

  • Im 1551 iar sonnobent vor cantare ist in / gott vorschiden der namhafftige paul / schuman - denen gott gnad"

  • Am rechten oberen Bildrand:

  • "lasset die kindlin zu mir komen und weret ihnen nicht / den solcher ist das reich gottes"

Eigentümer
Erzgebirgsmuseum Annaberg-Buchholz
Besitzer
Erzgebirgsmuseum Annaberg-Buchholz
Standort
Annaberg-Buchholz
CDA ID
DE_EMA_EMA002
FR (1978) Nr.
FR-none
Permalink
https://lucascranach.org/de/DE_EMA_EMA002/

Provenienz

  • zweiteiliges Gemälde ursprünglich in einer Gruft des St.-Trinitatis-Friedhofes in Annaberg (bis 1706 auf dem Friedhof, 1746 in der Trinitatiskirche nachgewiesen)[1]
  • seit 1885 Erzgebirgsmuseum Annaberg-Bucholz[1]
    [1][Wulf 2016: Kat.nr. 03/rechts]
    [Sandner 1993, 243]

Quellen / Publikationen

Erwähnt auf Seite Katalognummer Tafel
Exhib. Cat. Prague 2016 156, 157
Herausgeber/inOlga Kotková
TitelCranach. Ze všech stran. From all sides.
Ort der VeröffentlichungPrague
Jahr der Veröffentlichung2016
Seiten16-180
Wulf 2016 82f., 198f.
Autor/inImke Wulf
TitelProtestantische Gemäldeepitaphien im Raum Wittenberg und in angrenzenden Territorien. Zur Entwicklung und Funktion des Gemäldeepitaphs vom Beginn der lutherischen Reformation bis zur Veröffentlichung des Konkordienbuches. 1517-1580
Ort der VeröffentlichungPetersberg
Jahr der Veröffentlichung2016
Exhib. Cat. Gotha, Kassel 2015 202
Herausgeber/inJulia Carrasco, Justus Lange, Stiftung Schloss Friedenstein, Gotha, Benjamin D. Spira, Timo Trümper
TitelBild und Botschaft. Cranach im Dienst von Hof und Reformation, [Gotha, Herzogliches Museum; Kassel, Gemäldegalerie Alte Meister, Schloss Wilhelmshöhe]
Ort der VeröffentlichungHeidelberg
Jahr der Veröffentlichung2015
Schulze 2004 27
Autor/inIngrid Schulze
TitelLucas Cranach d. J. und die protestantische Bildkunst in Sachsen und Thüringen. Frömmigkeit, Theologie, Fürstenreformation
Ort der VeröffentlichungBucha near Jena
Jahr der Veröffentlichung2004
Exhib. Cat. Leipzig 1997 80f.
Autor/inHerwig Guratzsch, Gisela Goldberg
TitelVergessene altdeutsche Gemälde. 1815 auf dem Dachboden der Leipziger Nikolaikirche gefunden
Ort der VeröffentlichungHeidelberg
Jahr der Veröffentlichung1997
Sandner 1993 241, 243
Autor/inIngo Sandner
TitelSpätgotische Tafelmalerei in Sachsen
Ort der VeröffentlichungDresden, Basel
Jahr der Veröffentlichung1993
Exhib. Cat. Dresden 1989 142
Herausgeber/inManfred Bachmann, Albertinum, Dresden
TitelDer silberne Boden. Kunst und Bergbau in Sachsen
Ort der VeröffentlichungDresden
Jahr der Veröffentlichung1989
Unger 1979 8
Autor/inHelmut Unger
TitelAnnaberg-Buchholz. Das Stadtbild im Spiegel grafischer Darstellungen aus vier Jahrhunderten. Annaberg-Buchholz
ReiheErzgebirgsmuseum Annaberg-Buchholz
Band1
Ort der VeröffentlichungChemnitz
Jahr der Veröffentlichung1979
Steche 1885 47
Autor/inRichard Steche
TitelBeschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. Band 4: Amthauptmannschaft Annaberg
Band4
Ort der VeröffentlichungDresden
Jahr der Veröffentlichung1885

Forschungsgeschichte / Diskussion

Gemeinsam mit ihrem Pendant (CDA Inventarnummer DE_EMA_EMA001) befand sich die Tafel ursprünglich in einer Familiengrabstätte des Annaberger Trinitatisfriedhofs, wo sie vermutlich die wandseitige Nische einer Familiengrabstätte ausfüllte und von wo sie 1706 entfernt wurde. Für das Jahr 1746 ist eine Anbringung der Tafel in der Trinitatiskirche „unten im Gange, wenn man auf den Gottesacker geht, linker Hand" nachgewiesen (AK Dresden 1989, 142).

Es handelt sich um ein bzw. zwei Epitaphgemälde, angelegt in zwei separaten Tafeln für Ehemann und Ehefrau, die sich zusammengefügt zu einem nach oben rundbogig abschließenden Epitaph ergänzten. Epitaphgemälde befanden sich zumeist in Kircheninnenräumen und sind überwiegend dort überliefert. Ebenso ist ihre Verwendung für Friedhöfe nachweisbar, wenngleich bei geringer Befundlage, da die der Witterung ausgesetzten Tafeln größtenteils verloren sind. Soweit nachweisbar, waren diese und vergleichbare Tafeln in den rückseitigen Wandnischen von Familiengrabstätten angebracht, die sich längs der Friedhofsmauern erstreckten. Ebenso ist eine einstige Verwendung als Türflügel denkbar, da einige der überlieferten Tafeln über beidseitige Bemalung verfügen (Wulf 2016, 83ff.).

Im Unterschied zur ihrem linken Pendant (CDA Inventarnummer DE_EMA_EMA001) trägt die Tafel der Margareta Schuman innerhalb des Bildfeldes eine gemalte Schrifttafel mit personenbezogenen Daten. Erwähnt wird hier an erster Stelle die Verstorbene nebst ihrem Sterbedatum, gefolgt von einer namentlichen Bezeichnung des Ehegatten einschließlich Sterbedatum. Zugleich zeigt die linke Tafel die für Epitaphgemälde übliche Darstellung der Verstorbenen und ihrer Familienmitglieder im Bildvordergrund.

[Wulf 2016, Kat.nr. 03/rechts]

  • Epitaph der Familie Schumann [rechte Tafel]: Christus segnet die Kinder, 1557

Abbildungen

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Kunsttechnologische Untersuchung

03. 2015Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Infrarot-Reflektografie
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Unterzeichnung

BESCHREIBUNG

Zeichengeräte/Material:

- flüssiges schwarzes Zeichenmedium, Pinsel und Stift (dunkle Kreide)

Typ/Duktus:

- freie Unterzeichnung

- dünne bis breitere Linien; freie Konstruktionslinien für die Architektur (Stift)

- viele Änderungen

Funktion:

- außer der Architektur relativ verbindliche Vorgabe für die Malerei; Hauptkonturen, Binnenformen und Gesichtszüge angegeben; keine plastische Wiedergabe durch Schraffuren

Abweichungen:

- Präzisierungen der Form während des Malprozesses; Änderungen (z. B. die Architektur des Hintergrundes)

INTERPRETATION

Zuschreibung:

- Antonius Heusler

Anmerkungen:

- vermutlich nach einer vorgefertigte Skizze ?

- Schrift befindet sich mehrfach auf der Tafel: als Farbeangabe(?) bei der Frau links, die das Kind hoch hält ‚blo’; Initialien ‚C S’ und ‚B S’ dienten vermutlich zur Kennzeichnung Portraitierter: bei den zwei Frauen rechts von Christus; längere schwer zu lesende Schriftzüge auf dem Kleid der Frau; weitere einzelne Worte sind unleserlich.

[Sandner, Smith-Contini, Heydenreich, cda 2015]

  • fotografiert von Gunnar Heydenreich
  • fotografiert von Ingo Sandner

Erhaltungszustand

Datum2016 -

Restaurierungen nicht dokumentiert, sehr starke Firnisschicht

[Wulf 2016: Kat.nr. 03/recht]

Zitieren aus dem Cranach Digital Archive

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<Autorenname>, 'Epitaph der Familie Schumann [rechte Tafel]: Christus segnet die Kinder', <Titel des Dokuments, Feldeintrags oder der Abbildung>, [<Datum des Dokuments oder der Abbildung>], in: Cranach Digital Archive, https://lucascranach.org/de/DE_EMA_EMA002/ (zuletzt aufgerufen am {{dateAccessed}})
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