Epitaph für Fürst Joachim von Anhalt

Epitaph für Fürst Joachim von Anhalt

Titel

Epitaph für Fürst Joachim von Anhalt

[cda 2013]

Dessauer Abendmahl

[Ev. Kirchgemeinde St. Johannis und St. Marien 2014]

Dessauer Abendmahlsaltar

[Schulze 2004, 186]

Malerei auf Lindenholz

Material / Technik

Malerei auf Lindenholz

[Mieth 1993, 28]

Die Darstellung zeigt das letzte Abendmahl Christi, wobei die Stelle der Apostel durch führende Vertreter der Reformation ersetzt wurde. Nur Judas ist separiert an der Längsseite des Tisches zu sehen, wie Christus ihm vom Mahl zu essen gibt. Durch die vordere Sitzbank vom Geschehen getrennt kniet links im Vordergrund Fürst

Die Darstellung zeigt das letzte Abendmahl Christi, wobei die Stelle der Apostel durch führende Vertreter der Reformation ersetzt wurde. Nur Judas ist separiert an der Längsseite des Tisches zu sehen, wie Christus ihm vom Mahl zu essen gibt. Durch die vordere Sitzbank vom Geschehen getrennt kniet links im Vordergrund Fürst Joachim von Anhalt in reichem Gewand, die Hände zum Gebet gefaltet. Neben einer großen Wasserschüssel stehend, entnimmt rechts vorne ein Mundschenk gekühlte Getränke und reicht sie den Teilnehmern der Abendmahlsrunde. Der Siegelring an seiner linken Hand legt nahe, dass es sich hier um ein Selbstbildnis Lucas Cranachs des Jüngeren handelt. Im hinteren Bereich des prächtigen Renaissanceraumes steht eine Gruppe von fünf Männern, die als Angehörige des anhaltinischen Fürstenhauses identifiziert wurden. Rechts davon werden einem Diener weitere Speisen mittels einer Durchreiche übergeben.

[Görres, cda 2013]

Zuschreibung
Lucas Cranach der Jüngere

Zuschreibung

Lucas Cranach der Jüngere

[Schade 1974, 96]

Datierung
1565

Datierung

1565

[datiert]

Maße
Maße Bildträger: 257,5 x 209 cm

Maße

  • Maße Bildträger: 257,5 x 209 cm

  • [Mieth 1993, 28]

Signatur / Datierung

Rechts unten bezeichnet und datiert mit dem Schlangensignet mit gesenkten Flügeln, nach links gewandt und der Jahreszahl "1565"

Signatur / Datierung

  • Rechts unten bezeichnet und datiert mit dem Schlangensignet mit gesenkten Flügeln, nach links gewandt und der Jahreszahl "1565"

  • [cda 2013]

Eigentümer
Ev. Kirchgemeinde St. Johannis und St. Marien, Dessau
Besitzer
Ev. Kirchgemeinde St. Johannis und St. Marien, Dessau
Standort
Dessau
CDA ID
DE_JD_NONE-JD001
FR (1978) Nr.
FR-none
Permalink
https://lucascranach.org/de/DE_JD_NONE-JD001/

Provenienz

  • stammt aus der Kirche St. Marien, Dessau
  • Schlossinventar von 1693: in einer der Kammern vor dem großen Saal direkt an der Wendelstiege: "In der ersten Cammer darbey 1 große Schilderei des Nachtmahl des Herrn 1 große Schilderei mit dem Crucifix 1 große Schilderei mit dem Ölberg" [LHASA, Dessau, Abt, A 13 b, Nr. 10, Blatt 56][1]
  • seit 1992 in der Johanniskirche, Dessau
    [1][Melzer 2005, 57, Fn. 11]
    [cda 2013]

Quellen / Publikationen

Erwähnt auf Seite Katalognummer Tafel
Exhib. Cat. Weimar 2015 71, 74
Herausgeber/inWolfgang Holler, Karin Kolb
TitelCranach in Weimar, [Weimar, Schiller-Museum, 3 April - 14 June 2015]
Ort der VeröffentlichungDresden
Jahr der Veröffentlichung2015
Melzer 2015 20
Autor/inReinhard Melzer
TitelDie Cranach-Ausstellung im Gotischen Haus in Wörlitz - eine Einführung
Veröffentlichungin Kulturstiftung Dessau-Wörlitz, ed., Cranach im Gotischen Haus in Wörlitz, Exhib. Cat. Wörlitz
Ort der VeröffentlichungMunich
Jahr der Veröffentlichung2015
Seiten16-21
Noble 2015 293, 295
Autor/inBonnie Noble
TitelThe Woman of Babylon. Seduction Reformation-Style
Veröffentlichungin Elke A. Werner, Anne Eusterschulte, Gunnar Heydenreich, eds., Lucas Cranach der Jüngere und die Reformation der Bilder
Ort der VeröffentlichungMunich
Jahr der Veröffentlichung2015
Seiten290-297
Nurre 2015 261-264 Fig. 4
Autor/inAnastasia Nurre
TitelMemorializing Christian Authority. Secular Leadership and Lutheran Ideology in 'Epitaph for Johannes Bugenhagen'
Veröffentlichungin Elke A. Werner, Anne Eusterschulte, Gunnar Heydenreich, eds., Lucas Cranach der Jüngere und die Reformation der Bilder
Ort der VeröffentlichungMunich
Jahr der Veröffentlichung2015
Seiten256-265
Rebmann 2015 217, 219, 223, 225 1
Autor/inRuben Rebmann
TitelDas Geistliche Cabinet im Dessauer Residenzschloss (1665-1750). Eine Cranach-Sammlung der Vorgänger des Fürsten Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt Dessau
Veröffentlichungin Kulturstiftung Dessau-Wörlitz, ed., Cranach im Gotischen Haus in Wörlitz, Exhib. Cat. Wörlitz
Ort der VeröffentlichungMunich
Jahr der Veröffentlichung2015
Seiten217-228
Rhein 2015 49
Autor/inStefan Rhein
TitelLucas Cranach der Jüngere und Philipp Melanchthon. Zu den Spuren einer Wittenberger Beziehung
Veröffentlichungin Elke A. Werner, Anne Eusterschulte, Gunnar Heydenreich, eds., Lucas Cranach der Jüngere und die Reformation der Bilder
Ort der VeröffentlichungMunich
Jahr der Veröffentlichung2015
Seiten42-51
Waterman 2015 285, Fn. 28
Autor/inJoshua P. Waterman
TitelThe Artistic Emergence of Lucas Cranach the Younger
Veröffentlichungin Elke A. Werner, Anne Eusterschulte, Gunnar Heydenreich, eds., Lucas Cranach der Jüngere und die Reformation der Bilder
Ort der VeröffentlichungMunich
Jahr der Veröffentlichung2015
Seiten280-289
Werner 2015 9
Autor/inElke Anna Werner
TitelLucas Cranach der Jüngere und die Reformation der Bilder. Zur Einführung
Veröffentlichungin Elke A. Werner, Anne Eusterschulte, Gunnar Heydenreich, eds., Lucas Cranach der Jüngere und die Reformation der Bilder
Ort der VeröffentlichungMunich
Jahr der Veröffentlichung2015
Seiten8-16
Willig-Stritzke 2015 72, 73, 74, 79, 81, 82
Autor/inNadine Willig-Stritzke
Titel"Verlasset euch nicht auff Fürsten; sie sind menschen, die konnen ja nicht helffen..." Lucas Cranach der Jüngere und die Fürsten von Anhalt im Kontext der Quellen
Veröffentlichungin Elke A. Werner, Anne Eusterschulte, Gunnar Heydenreich, eds., Lucas Cranach der Jüngere und die Reformation der Bilder
Ort der VeröffentlichungMunich
Jahr der Veröffentlichung2015
Seiten72-83
Wolf 2015 169, Fn. 6, 171, Fn. 22
Autor/inAnja Wolf
TitelDie 'Taufe Christi' von 1556. Einblicke in die Arbeitsweise Lucas Cranachs des Jüngeren
Veröffentlichungin Elke A. Werner, Anne Eusterschulte, Gunnar Heydenreich, eds., Lucas Cranach der Jüngere und die Reformation der Bilder
Ort der VeröffentlichungMunich
Jahr der Veröffentlichung2015
Seiten168-179
Oexle 2009 53-79
Autor/inOtto Gerhard Oexle
TitelDie Memoria der Reformation. Das Dessauer Altarbild Lucas Cranachs des Jüngeren
Veröffentlichungin Hans-Joachim Krause, Andreas Ranft, eds., Studien zur mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Kunstgeschichte und Geschichte
Ort der VeröffentlichungStuttgart
Jahr der Veröffentlichung2009
Seiten53-79
Ermischer 2007 44
Autor/inGerhard Ermischer
TitelCranach im Exil - Porträt einer bewegten Epoche
Veröffentlichungin Gerhard Ermischer, Andreas Tacke, eds., Cranach im Exil. Aschaffenburg um 1540. Zuflucht, Schatzkammer, Residenz, Exhib. Cat. Aschaffenburg
Ort der VeröffentlichungRegensburg
Jahr der Veröffentlichung2007
Seiten13-53
Roch-Lemmer 2007 313-325
Autor/inIrene Roch-Lemmer
TitelNeue Forschungen zum Dessauer Abendmahlsbild von Lucas Cranach d. J. (1565). Hans-Joachim Krause zum 25. Oktober 2005
Veröffentlichungin Andreas Tacke, ed., Lucas Cranach 1553/2003. Wittenberger Tagungsbeiträge anlässlich des 450. Todesjahres Lucas Cranachs des Älteren
Ort der VeröffentlichungLeipzig
Jahr der Veröffentlichung2007
Seiten313-325
Chamonikola 2005 B 27(English version 12]
Autor/inKaliopi Chamonikola
TitelLucas Cranach a ceské zeme/ Lucas Cranach and the Czech Lands
Veröffentlichungin Kaliopi Chamonikola, ed., Pod znamením okrídleného hada. Lucas Cranach a ceské zeme, Under the winged Serpent, Lucas Cranach and the Czech Lands, Exhib. Prague 2005
Ort der VeröffentlichungPrague
Jahr der Veröffentlichung2005
Seiten13-33 (6-15)
Melzer 2005 48, 57 Fn. 11
Autor/inReinhard Melzer
TitelCranach in Wörlitz. Das Gotische Haus als frühe Sammlungsstätte altdeutscher Malerei
Veröffentlichungin Harald Marx, Ingrid Mössinger, Karin Kolb, ed., Cranach. Exhib. Cat. Chemnitz
Ort der VeröffentlichungCologne
Jahr der Veröffentlichung2005
Seiten44-58
Schulze 2004 186-191
Autor/inIngrid Schulze
TitelLucas Cranach d. J. und die protestantische Bildkunst in Sachsen und Thüringen. Frömmigkeit, Theologie, Fürstenreformation
Ort der VeröffentlichungBucha near Jena
Jahr der Veröffentlichung2004
Boettcher 2003 62-64
Autor/inSusan R. Boettcher
TitelVon der Trägheit der Memoria. Cranachs Lutheraltarbilder im Zusammenhang der evangelischen Luther-Memoria im späten 16. Jahrhundert
Veröffentlichungin Joachim Eibach, Marcus Sandl, eds., Protestantische Identität und Erinnerung. Von der Reformation bis zur Bürgerrechtsbewegung in der DDR
Ort der VeröffentlichungGöttingen
Jahr der Veröffentlichung2003
Seiten47-69
Findeisen 2001 171-186
Autor/inPeter Findeisen
TitelBildnisse des Fürsten Wolfgang und Joachim von Anhalt Zerbst, Dessau und Köthen
Veröffentlichungin, ES THVN IHER VIEL FRAGEN. Kunstgeschichte in Mitteldeutschland. Hans-Joachim Krause gewidmet
ReiheBeiträge zur Denkmalkunde in Sachsen-Anhalt
Band2
Ort der VeröffentlichungPetersberg
Jahr der Veröffentlichung2001
Seiten171-186
Rabenau 1997 2-4 1
Autor/inKonrad von Rabenau
TitelBildnisse von Philipp Melanchthon und Fürst Georg von Anhalt auf den Büchern der Reformationszeit
ZeitschriftDessauer Kalender
Jahrgang41 (1997)
Jahr der Veröffentlichung1997
Seiten2-19
Mieth 1993 28-39
Autor/inAndreas Mieth
TitelDie Restaurierung der Tafelgemälde
Veröffentlichungin Evangelisches Pfarramt St. Johannis und St. Marien, Dessau, ed., Bilder erleben. Tafelbilder Lucas Cranach des Älteren und des Jüngeren laden ein. St. Johanniskirche Dessau
Ort der VeröffentlichungDessau
Jahr der Veröffentlichung1993
Seiten28-36
Schade 1993 A 21-27
Autor/inWerner Schade
TitelDie drei Gemälde
Veröffentlichungin Evangelisches Pfarramt St. Johannis und St. Marien, Dessau, eds., Bilder erleben. Tafelbilder Lucas Cranach des Älteren und des Jüngeren laden ein. St. Johanniskirche Dessau
Ort der VeröffentlichungDessau
Jahr der Veröffentlichung1993
Seiten21-27
Schade 1974 95, 96, 390 pl. 250
Autor/inWerner Schade
TitelDie Malerfamilie Cranach
Ort der VeröffentlichungDresden
Jahr der Veröffentlichung1974
Link http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/schade1974
Schade 1968 B 70-71
Autor/inWerner Schade
TitelDie Epitaphbilder Lucas Cranach d. J.
Veröffentlichungin Bozena Steinborn, ed., Ze Studiów nad Sztuka XVI Wieku na Slasku i w Krajach Sasiednich(Materialy z konferencji urzadzonej przez Muzeum Slaskie we Wroclaw 10 i 17 grudnia 1966 roku)
Ort der VeröffentlichungBreslau
Jahr der Veröffentlichung1968
Seiten63-76
Thulin 1955 96-109
Autor/inOskar Thulin
TitelCranach-Altäre der Reformation
Ort der VeröffentlichungBerlin
Jahr der Veröffentlichung1955
  • Epitaph für Fürst Joachim von Anhalt, 1565

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Kunsttechnologische Untersuchung

07. 2013Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Infrarot-Reflektografie
  • irr

Unterzeichnung

BESCHREIBUNG

Zeichengerät/Material:

- trockenes Zeichenmedium; dunkle Kreide

Typ/Duktus:

- Raster

- relativ detaillierte Unterzeichnung

- zarte, fein Linien

- wenige Schraffuren

Funktion:

- relativ verbindlich für die Malerei; die Linien grenzen die Konturen der Figuren ab und geben die Gesichtszüge und Binnenformen an; gelegentliche plastische Wiedergabe in Form von Schraffuren

Abweichungen:

- Präzisierungen der Form während des Malprozesses; mehrere kleine Änderungen

INTERPRETATION

Zuschreibung:

- Lucas Cranach der Jüngere und Werkstatt

Anmerkungen:

- nach einer Vorlage

[Smith, Sandner, Heydenreich revised 2014]

  • fotografiert von Gunnar Heydenreich
  • fotografiert von Ingo Sandner

1992Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

Bildträger

- Lindenholz; 17 vertikal verlaufene Bretter, mit folgender Breite (Rückseitig, von links nach rechts):

11; 12,5; 10; 11,5; 12,5; 13; 13,5; 11; 9,5; 12,5; 8; 10,5; 13,5; 11,5; 10; 11; 18,5 cm

- bei der Herstellung der Tafel wurden zwei gegratete Einschubleisten eingearbeitet mit folgenden Breiten: oben: 8,5 (li.), 9,5 (re.) cm; unten: 9 (li.), 10 (re.) cm

- die Tafelrückseite wurde nach der Verleimung der Einzelbretter nur im Bereich der eingearbeiteten Gratleisten geglättet

Grundierung und Imprimitur

Der obere und untere Tafelrand ist vor dem Grundieren durch Behelfsrahmenleisten (?) stabilisiert worden. Grundiergrate an den beiden waagerechten Bildrändern belegen dies.

Ob dazu bereits die Schmuckrahmenleisten Verwendung fanden (vgl. Dok. "Kreuzigung"), kann nicht mehr nachvollzogen werden, da der originale Schmuckrahmen nicht erhalten ist.

Die beiden seitlichen Tafelränder blieben bis zur Fertigstellung des Bildes ungerahmt. Grundierung und Malschicht reichen bis an die Tafelkanten.

Der traditionelle Kreide/Leim-Grund wurde mehrschichtig aufgetragen und geglättet.

[Die erste Anlage der Unterzeichnung fand] ihren Abschluß in der anschließenden Isolierung (?) bzw. dem Auftragen einer dünnen, sehr hellen, leicht okerfarbigen Imprimtur (?).

Unterzeichnung

Auf der Grundierung liegt die Unterzeichnung.

Zwei Entwürfe für die Dessauer Abendmahldarstellung sind überliefert [Schade 1993 A, 23].

Die Infrarotaufnahmen belegen, dass für die Bildtafel eine formatgetreue Vorzeichnung angefertigt wurde. Mit Hilfe eines durchgenadelten Kartons (?) erfolgte mit dem Staubbeutel die Übertragung der Umrisse auf die Grundierung, nachdem zunächst mit feinem, hartem Stift ein durch Messpunkte markiertes lineares Konstruktionsraster gezogen wurde.

Es ist anzunehmen, dass diese Arbeitsschritte überwiegend eine Werkstattarbeit darstellen und ihren Abschluß in der anschließenden Isolierung (?) bzw. dem Auftragen einer dünnen, sehr hellen, leicht okerfarbigen Imprimtur (?) fanden.

Die Unterzeichnung der Bildnisse läßt verschiedene Handschriften erkennen:

- lockere, sichere Pinselzeichnung mit schwarzer wässriger, stark verdünnter Farbe, Schatten lavierend, vermutlich von der Hand L. Cranach d. J. (z. B. Bildnis J. Pfeffinger)

- Konturen sicher mit weichem Stift oder mit der Kohle gezeichnet (z. B. Bildnis L. Cranach d. J.)

- Federzeichnung (Rohrfeder?) mit schwarzer wässriger Farbe, schatten durch Schraffuren andeutend (z. B. Bildnis J. Foster) als Werkstattzeichnung vermutlich ohne eigene Umsetzung nach abgezeichnet.

Farbschichten und Metallauflagen

Der nachfolgende Malschichtaufbau wurde in einer Mischtechnik, erst die hellen, danach die dunklen Bildbereiche anlegend, ausgeführt.

Zunächst erfolgte die Anlage der Inkarnate, der Haare und z. T. der Gewänder sowie anschließender heller Farbflächen in einem entsprechenden Grundton.

Die Inkarnate wurden "nass-in-nass", Lichter und Schatten fein vertreibend fertiggemalt, auch mit wenigen sparsamen Konturen, wobei hier verschiedene Handschriften (Röntgenaufnahmen) erkennbar sind.

Die Bleiweißhöhungen der Bildnisse Joachim, Fürst zu Anhalt und K. Cruciger sind plastisch mit weichen Übergängen modelliert (Röntgenaufnahmen).

Auch die marmorierend gemalte Hiintergrundarchitektur des Raumes, die Fliesen des Fußbodens und z. T. die Gewänder wurden in erwähnter Technik ausgeführt.

Im Gegensatz dazu stehen deckend bis pastos gemalte Bildbereiche, sehr akribisch ausgeführt, z. T. jedoch unbekümmert fein modellierte Konturen überschneidend. (Fliesen des Hintergrundes an der Abgrenzung zum Gewand des B. Bernardi)

Auch das pastos umstrichene weiße Tischtuch überschneidet Konturen einiger bereits fertiggemalter Gegenstände, sodass diese schablonenhaft wirken (Röntgenaufnahme).

In feinen, pastosen Pinselstrichen wurden abschließend ornamentale Details an den Gewändern, der Architektur und den Bildnissen (Haare, Konturierungen der Augen und des Mundes) fertiggemalt.

Auf weiterführende maltechnische Untersuchungen, wie Farbschnittuntersuchungen, Pigment- und Bindemitelanalysen wurde bewusst verzichtet, da dies zur Durchführung unserer Arbeit nicht zwingend erforderlich war.

Rahmung

Neurahmung

[Mieth 1993, 7, 8, 28, 35, 73, 74]

1984Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Röntgengrobstrukturanalyse
  • erstellt von Hochschule für Bildende Kunst, Dresden

1970Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Infrarot-Fotografie
  • fotografiert von Institut für Denkmalpflege, Berlin

Erhaltungszustand

Datum1992

Zusammenfassung der beigefügten pdf:

  • Schäden an Grundierung und Malschicht

  • ein für Holztafelbilder charakteristisches sekundäres Sprungnetz, Grundierung, Malschicht und z. T. den Firnis betreffend, ist in Abhängigkeit von der Holzstruktur und dem jeweiligen Bildaufbau in mehr oder weniger starker Ausprägung zu beobachten

  • Frühschwundrisse partiell sowohl in Lasuren sowie in deckenden, bindemittelreichen Schichten

  • partiell Schollenbildung und Malschichtverluste, sowie dachförmige Erhebungen

  • insgesamt reagiert der Tafel relativ stabil auf klimatische Einflüsse

  • Schäden von Wassertropfen und Kalkspritzer

  • Pilzbefall betrifft z. T. Grundierung und Malschicht

  • aktiver Holzschädlingsbefall

  • Bleiweiß enthaltender Ölfarbenanstrich auf der Rückseite [stammt von 1821 und möglicherweise erfolgter Bekämpfung eines bereits damals aktiven Anobienbefalls]

  • Risse im Bildträger; partiell gelöste Fugenbereiche

  • einige Kratzer

  • zahlreiche, stark nachgedunkelte Retuschen

[Mieth 1992, 9, 10]

Restaurierungsgeschichte

Datum1992

Zusammenfassung der beigefügten pdf

  • Anobienbekämpfung durch Stickstoffbegasung

  • Holzfestigung; Tränkung und Ansetzen der abgebrochenen Bildecke, aufbauende Kittung nach Andübelung

  • Oberflächenreinigung, keine Firnisabnahme

  • Abnahme von Übermalungen

  • partielle Angleichung des Firnisses in Bereichen der Abnahme von Übermalungen

  • Retusche in Aquarell und abgemagerter Harzölfarbe

  • Schutzüberzug

  • Schmuckrahmen in Abstimmung mit den anderen Tafeln neu angefertigt und gefasst

  • Montage eines Rückseitenschutzes aus Aluminium und Acryl

[Mieth 1993, 76-107]

Datum1951

[Retusche und neuer Firnis?]

Es ist anzunehmen, dass diese Maßnahme im Zusammenhang mit der leihweisen Überführung zum Berliner Kirchentag 1951 erfolgte.

[Mieth 1993, 10]

Datum1900

  • Überarbeitung von Fehlstellen mit einer pastosen, fest aufgetrockneten Tempera und Öllasuren, dabei originale Bereiche großzügig übermalend (Restaurierungsmaßnahmen um 1900 durch Prof. Bernatz ?, vgl. Dok. "Kreuzigung")

[Mieth 1993, 10]

Datum1821

  • vereinzelt Kitten von Fluglöchern, kleinere Fehlstellen und mechanische Ausbrüche; darüber Ölfarbenretuschen, leicht über das Original hinausgehend (vermutlich Restaurierungsmaßnahme von 1821)

  • dichter weißer Ölfarbenanstrich der Rückseite gegen Anobien

[Mieth 1993, 10, 28]

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