Epitaph für Fürst Georg III. von Anhalt

Epitaph für Fürst Georg III. von Anhalt

Titel

Epitaph für Fürst Georg III. von Anhalt

[Schulze 2004, 157]

Malerei auf Lindenholz

Material / Technik

Malerei auf Lindenholz

[Mieth 1993, 28]

Mit ausgebreiteten Armen nimmt Christus kniend die obere Hälfte des Bildfeldes ein, sein Blick gilt dem Engel, der sich ihm mit Kelch und Kreuz von rechts nähert. Das gelbe Licht der Nimben von Christus und dem Engel bildet eine zusätzliche Verbindung und hebt sich effektvoll gegen den nächtlichen Himmel

Mit ausgebreiteten Armen nimmt Christus kniend die obere Hälfte des Bildfeldes ein, sein Blick gilt dem Engel, der sich ihm mit Kelch und Kreuz von rechts nähert. Das gelbe Licht der Nimben von Christus und dem Engel bildet eine zusätzliche Verbindung und hebt sich effektvoll gegen den nächtlichen Himmel ab. Im unteren Bereich des Bildes kniet rechts Fürst Georg III. von Anhalt unter einem Rosenstrauch nach links gewandt und die Hände zum Gebet gefaltet. Er trägt eine schwarze pelzbesetzte Schaube. Links vorne sind die drei Jünger im Schlaf niedergesunken, im Hintergrund ist Judas mit den Hächern sichtbar.

[Görres, cda 2013]

Zuschreibung
Lucas Cranach der Jüngere

Zuschreibung

Lucas Cranach der Jüngere

[Schade 1993 A, 23]

Datierung
nach 1553

Datierung

nach 1553

[Schulze 2004, 177]

Maße
Maße Bildträger: 230 x 184 cm

Maße

  • Maße Bildträger: 230 x 184 cm

  • [Mieth 1993, 28]

Signatur / Datierung

Keine

Eigentümer
Ev. Kirchgemeinde St. Johannis und St. Marien, Dessau
Besitzer
Ev. Kirchgemeinde St. Johannis und St. Marien, Dessau
Standort
Dessau
CDA ID
DE_JD_NONE-JD003
FR (1978) Nr.
FR-none
Permalink
https://lucascranach.org/de/DE_JD_NONE-JD003/

Provenienz

  • stammt aus der Kirche St. Marien, Dessau
  • Schlossinventar von 1693: in einer der Kammern vor dem großen Saal direkt an der Wendelstiege: "In der ersten Cammer darbey 1 große Schilderei des Nachtmahl des Herrn 1 große Schilderei mit dem Crucifix 1 große Schilderei mit dem Ölberg" [LHASA, Dessau, Abt, A 13 b, Nr. 10, Blatt 56][1]
  • seit 1992 in der Johanniskirche, Dessau
    [1][Melzer 2005, 57, Fn. 11]
    [cda 2013]

Ausstellungen

  • Weimar 1953, Nr. 74

Quellen / Publikationen

Erwähnt auf Seite Katalognummer Tafel
Melzer 2015 20
Autor/inReinhard Melzer
TitelDie Cranach-Ausstellung im Gotischen Haus in Wörlitz - eine Einführung
Veröffentlichungin Kulturstiftung Dessau-Wörlitz, ed., Cranach im Gotischen Haus in Wörlitz, Exhib. Cat. Wörlitz
Ort der VeröffentlichungMunich
Jahr der Veröffentlichung2015
Seiten16-21
Rebmann 2015 218, 219, 222, 225 4
Autor/inRuben Rebmann
TitelDas Geistliche Cabinet im Dessauer Residenzschloss (1665-1750). Eine Cranach-Sammlung der Vorgänger des Fürsten Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt Dessau
Veröffentlichungin Kulturstiftung Dessau-Wörlitz, ed., Cranach im Gotischen Haus in Wörlitz, Exhib. Cat. Wörlitz
Ort der VeröffentlichungMunich
Jahr der Veröffentlichung2015
Seiten217-228
Melzer 2005 48, 57 Fn. 11
Autor/inReinhard Melzer
TitelCranach in Wörlitz. Das Gotische Haus als frühe Sammlungsstätte altdeutscher Malerei
Veröffentlichungin Harald Marx, Ingrid Mössinger, Karin Kolb, ed., Cranach. Exhib. Cat. Chemnitz
Ort der VeröffentlichungCologne
Jahr der Veröffentlichung2005
Seiten44-58
Schulze 2004 154-156, 177, 209
Autor/inIngrid Schulze
TitelLucas Cranach d. J. und die protestantische Bildkunst in Sachsen und Thüringen. Frömmigkeit, Theologie, Fürstenreformation
Ort der VeröffentlichungBucha near Jena
Jahr der Veröffentlichung2004
Rabenau 1997 15
Autor/inKonrad von Rabenau
TitelBildnisse von Philipp Melanchthon und Fürst Georg von Anhalt auf den Büchern der Reformationszeit
ZeitschriftDessauer Kalender
Jahrgang41 (1997)
Jahr der Veröffentlichung1997
Seiten2-19
Mieth 1993 28-39
Autor/inAndreas Mieth
TitelDie Restaurierung der Tafelgemälde
Veröffentlichungin Evangelisches Pfarramt St. Johannis und St. Marien, Dessau, ed., Bilder erleben. Tafelbilder Lucas Cranach des Älteren und des Jüngeren laden ein. St. Johanniskirche Dessau
Ort der VeröffentlichungDessau
Jahr der Veröffentlichung1993
Seiten28-36
Schade 1993 A 21-27
Autor/inWerner Schade
TitelDie drei Gemälde
Veröffentlichungin Evangelisches Pfarramt St. Johannis und St. Marien, Dessau, eds., Bilder erleben. Tafelbilder Lucas Cranach des Älteren und des Jüngeren laden ein. St. Johanniskirche Dessau
Ort der VeröffentlichungDessau
Jahr der Veröffentlichung1993
Seiten21-27
Exhib. Cat. Basel 1974/1976 495
Autor/inDieter Koepplin, Tilman Falk
TitelLukas Cranach. Gemälde, Zeichnungen und Druckgraphik
Band1, 2
Ort der VeröffentlichungBasel, Stuttgart
Jahr der Veröffentlichung1974
Link http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:16-diglit-104522
Schade 1974 93, 389
Autor/inWerner Schade
TitelDie Malerfamilie Cranach
Ort der VeröffentlichungDresden
Jahr der Veröffentlichung1974
Link http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/schade1974
Schade 1968 B 73
Autor/inWerner Schade
TitelDie Epitaphbilder Lucas Cranach d. J.
Veröffentlichungin Bozena Steinborn, ed., Ze Studiów nad Sztuka XVI Wieku na Slasku i w Krajach Sasiednich(Materialy z konferencji urzadzonej przez Muzeum Slaskie we Wroclaw 10 i 17 grudnia 1966 roku)
Ort der VeröffentlichungBreslau
Jahr der Veröffentlichung1968
Seiten63-76
Exhib. Cat. Weimar, Wittenberg 1953 74
Autor/inWalther Scheidig
Herausgeber/inDeutsche Lucas Cranach Komitee
TitelLucas Cranach Ausstellung. Weimar und Wittenberg
Ort der VeröffentlichungWeimar, Wittenberg
Jahr der Veröffentlichung1953
  • Epitaph für Fürst Georg III. von Anhalt, nach 1553

Abbildungen

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Kunsttechnologische Untersuchung

07. 2013Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Infrarot-Reflektografie
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Unterzeichnung

BESCHREIBUNG

Zeichengerät/Material:

- trockenes Zeichenmedium; dunkle Kreide

Typ/Duktus:

- freie schematische Unterzeichnung

- zarte feine Linien

Funktion:

- relativ verbindlich für die Malerei; die Linien grenzen die Konturen der Figuren ab und geben die Gesichtszüge und Binnenformen an; keine plastische Wiedergabe

Abweichungen:

- kaum Präzisierungen der Form während des Malprozesses

INTERPRETATION

Zuschreibung:

- Lucas Cranach der Jüngere oder Werkstatt

Anmerkungen:

- vermutlich nach einer Vorlage

[Smith, Sandner, Heydenreich revised 2014]

  • fotografiert von Gunnar Heydenreich
  • fotografiert von Ingo Sandner

1992Technologische Untersuchung

Bildträger

- zur Herstellung der Tafel wurden 8 Bretter unterschiedlicher Breite verwendet. Die Breiten sind wie folgt (Recto, von links nach rechts): 18,5(o.)/19,0(u.); 33,5(o.)/26,5(u.); 21,0(o.)/18,5(u.); 27,0(o.)/31,5(u.); 31,0(o.)/27,5(u.); 20,0(o.)/23,5(u.); 21,5(o.)/27,0(u.); 9,5(o.)/10,5(u.) cm

Sie sind stumpf zusammengeleimt worden.

Die Brettfugen wurden vorder- und rückseitig mit Schwalbenschwänzen gesichert.

Vermutlich war die Tafel bei der Herstellung ca. 15 cm höher. Sie wurde nach der Bemalung am unteren Bildrand beschnitten.

Am unteren Tafelrand sind angeschnittene Schwalbenschwänze sichtbar.

Nach der Verleimung der einzelnen Bretter wurde die Tafelrückseite bearbeitet: Schrubbhobelspuren quer zur Faserrichtung; Schlichthobelspuren (möglicherweise erst 1821?)

Grundierung und Imprimitur

Traditioneller Leim/Kreide-Grund. Die Grundierung liegt direkt auf dem Bildträger. Soweit sie sichtbar ist, zeigt sie sich dünn und dicht.

An den Rändern von primären Craquelébildungen (Inseln) wird eine ockerrötliche Farbschicht sichtbar, die möglicherweise die Imprimatur darstellt.

Unterzeichnung

nicht sichtbar, auch nicht in Inkarnaten (es existieren keine Infrarotaufnahmen, Zeichnung im Inkarnat trotz erhöhter Transparenz durch Bleiweißverseifung nicht sichtbar)

Farbschichten und Metallauflagen

Mischtechnik; Temperamalerei und Öllasuren

Originalüberzug an der Unterkante sehr gut erhalten unter dem Rahmenfalz

Rahmung

ältere Rahmen

[Mieth 1993, 3, 25-29]

Erhaltungszustand

Datum1992

Oberfläche

Eine extreme Oberflächenverschmutzung durch Staubablagerungen beeinträchtigte die Ablesbarkeit des Bildes. Weiterhin wurden wässrigweißliche Spritzer besonders im mittleren Bildbereich sichtbar.

Firnis

Nach der Fluoreszenzaufnahme kann man behaupten, daß dreimal ein Firnis aufgetragen worden ist. Der Firnis in seiner Vielschichtigkeit ist fast durchgängig gut erhalten und durch die Alterung verbräunt.

Malschicht

Neben den sekundären Craquelébildern, die durch die Alterung des Bildträgers und der Malschicht begründet sind, konnten noch primäre Sprungnetze durch Fehler in der Technologie der Herstellung, wie Frühschwundrisse und daraus resultierende Inselbildung und Schichtentrennungen, festgestellt werden. Das Erscheinungsbild 'Schichtentrennung' trat besonders im Bereich des roten Gewandes des Engels mit Abendmahlskelch, beim vorderen schlafenden Jünger und im Gewand des knieenden Fürsten Georg auf. Der weiße Malgrund wurde nach dem Verlust der vorher dachförmigen Blasen sichtbar. Begünstigt wurde dieses Schadensbild mit Sicherheit durch einen weiteren (den letzten) Firnisauftrag bei der letzten Restaurierung.

Die Ursachen für die Inselbildung sind mit der bei der Herstellung verwendeten Materialabfolge begründbar. Eine spannungsreiche, trockene Malschicht ist auf eine 'scheinrockene' Untermalung aufgebracht worden, was bei der verwendeten Mischtechnik der Cranachwerkstatt ebenfalls passieren konnte.

Bildträger

  • Verwerfungen, vor allem des mittleren Bretts des Holzträgers

  • drei gegratete Einschubleisten auf der Rückseite

  • unten beschitten

[Mieth 1993, 2, 3, 31, 34]

Restaurierungsgeschichte

Datum1992

Zusammenfassung des beigefügten pdf Berichtes

  • Konsolidierung des Trägers; Veränderung der Gratleisten und Gewährleistung der Bewegungsfreiheit bei ausreichender Stabilisierung

  • Malschichtkonservierung

  • Oberflächenreinigung, Kittungen und Retuschen

  • Freilegung der Erstfassung am Schmuckrahmen, Kittung und Retuschen

  • Verstärkung des Schmuckrahmens mit demontierbarem Stützrahmen

  • Behandlung der Rückseite der Tafel, der Tafelränder und der Rahmenhölzer mit Holzschutzmittel

  • Montage eines Rückseitenschutzes

[Mieth 1993, 22]

Datum1953

Die Einsetzung weiterer Schwalbenschwänze zur Fugensicherung (Eichenholz) erfolgte im Zusammenhang mit der Cranachausstellung 1953 in Weimar.

[Mieth 1993, 29]

Datum1821

Während der Restaurierung 1821 wurden die geöffneten Brettfugen und Einlaufrisse durch eine Holzleistenbeklebung gesichert und ein Rückseitenanstrich aufgebracht. Die mittelere gegratete Einschubleiste ist vermutlich von 1821 (Rotbusche) [...] sowie die Schlichthobelspuren.

[Mieth 1993, 28, 29]

Zitieren aus dem Cranach Digital Archive

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<Autorenname>, 'Epitaph für Fürst Georg III. von Anhalt', <Titel des Dokuments, Feldeintrags oder der Abbildung>, [<Datum des Dokuments oder der Abbildung>], in: Cranach Digital Archive, https://lucascranach.org/de/DE_JD_NONE-JD003/ (zuletzt aufgerufen am {{dateAccessed}})
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'Epitaph für Fürst Georg III. von Anhalt', <Titel des Dokuments, Feldeintrags oder der Abbildung>, [<Datum des Dokuments oder der Abbildung>], in: Cranach Digital Archive, https://lucascranach.org/de/DE_JD_NONE-JD003/ (zuletzt aufgerufen am {{dateAccessed}})

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