Der Selbstmord der Lukretia

Der Selbstmord der Lukretia

Titel

Der Selbstmord der Lukretia

[Kunstsammlungen der Veste Coburg, revised 2010]

Lucretia

[Friedländer, Rosenberg 1979, 142, No. 358D]

Malerei auf Buchenholz

Material / Technik

Malerei auf Buchenholz

[Cat. Coburg 2018, 100]
[Klein Bericht 03.03.2016]

Das Gemälde zeigt die antike Heldin Lucretia als stehenden Akt in Halblfigur. Das Gesicht mit leidendem Ausdruck ist leicht zur Seite geneigt und ihr Blick ist auf den Betrachter gerichtet. In ihrer rechten Hand hält Lucretia den langen Dolch mit der Spitze nach oben gegen sich gerichtet. Sie trägt

Das Gemälde zeigt die antike Heldin Lucretia als stehenden Akt in Halblfigur. Das Gesicht mit leidendem Ausdruck ist leicht zur Seite geneigt und ihr Blick ist auf den Betrachter gerichtet. In ihrer rechten Hand hält Lucretia den langen Dolch mit der Spitze nach oben gegen sich gerichtet. Sie trägt nur einen durchsichtigen Kopfschleier, den sie zusammen mit ihrer linken Hand vor ihre Scham hält. Dazu hat sie mehrere Schmuckstücke angelegt: Einen dünnen Halsreif und zwei feine Gliederketten. Ihre blonden Haare sind aufgesteckt. Der Hintergrund ist dunkel.

[Herrschaft, CDA 2010]

Der Legende nach lebte Lucretia im 6. Jh. v. Chr. und war die schöne und tugendhafte Frau des Römers Collatinus. In sie verliebte sich der Sohn des Römischen Königs - Sextus Tarquinius. Bei einem Aufenthalt in ihrem Haus drohte Sextus, sie zu töten und ihre Ehre zu beflecken, wenn sie sich ihm nicht hingab. Nach der Vergewaltigung ließ Lucretia ihren Mann und ihren Vater Rache schwören und erdolchte sich. Das Geschehene führte zum Volksaufstand, in dem die Königsfamilie gestürzt und das Römische Reich zur Republik wurde.

Als Inbegriff weiblicher Tugendhaftigkeit, Keuschheit, Treue und Ehre erfreute sich die Darstellung der Lucretia besonders im 16. Jh. großer Beliebtheit.

[Literatur zum Thema: Bierende 2002, Follak 2002, Livius 1909]

Zuschreibung
Lucas Cranach der Ältere

Zuschreibung

Lucas Cranach der Ältere

[Cat. Coburg 2018, 100]
[Friedländer, Rosenberg 1979, 142, No. 358D]
[Exhib. Cat. Dresden 1899, No. 86]

Datierungen
nach 1537
um 1537

Datierungen

nach 1537

[Friedländer, Rosenberg 1979, 142, No. 358D]
[Exhib. Cat. Dresden 1899, No.86]

um 1537

[Cat. Coburg 2018, 100]

Maße
Maße Bildträger: 51,2 x 34,8 x 1,2 cm

Maße

  • Maße Bildträger: 51,2 x 34,8 x 1,2 cm

  • [Cat. Coburg 2018, 100]

Signatur / Datierung

Bezeichnet am linken, unteren Bildrand: Schlangensignet mit liegenden Flügeln

Signatur / Datierung

  • Bezeichnet am linken, unteren Bildrand: Schlangensignet mit liegenden Flügeln

  • [Kunstsammlungen der Veste Coburg, revised 2010]

Inschriften und Beschriftungen

keine Rückseite: - Klebezettel HKA

  • Klebezettel: "No 55"
  • Handschriftlich: "88"
    [Cat. Coburg 2018, 100]

Inschriften und Beschriftungen

Inschriften, Wappen:

  • keine

Stempel, Siegel, Beschriftungen:

  • Rückseite: - Klebezettel HKA

    • Klebezettel: "No 55"
    • Handschriftlich: "88"
  • [Cat. Coburg 2018, 100]

Eigentümer
Veste Coburg Kunstsammlungen
Besitzer
Veste Coburg Kunstsammlungen
Standort
Coburg
CDA ID
DE_KSVC_M160
FR (1978) Nr.
FR358D
Permalink
https://lucascranach.org/de/DE_KSVC_M160/

Provenienz

  • Herzoglicher Besitz, Coburg
  • 1876 Herzogliche Kunst- und Altertümersammlung der Veste Coburg (HKA)
  • 1919 Kunstsammlungen der Veste Coburg (KVC)
  • 1921 ausgestellt in den Wohnräumen im Fürstenbau
    [Cat. Coburg 2018, 100]

Ausstellungen

Dresden 1899, Nr. 86

Quellen / Publikationen

Erwähnt auf Seite Katalognummer Tafel
Cat. Coburg 2018 100, 101, 103 17 Pl. p. 101
Autor/inKlaus Weschenfelder
TitelCranach in Coburg. Gemälde von Lucas Cranach d.Ä., Lucas Cranach d.J., der Werkstatt und des Umkreises in den Kunstsammlungen der Veste Coburg
Ort der VeröffentlichungRegensburg
Jahr der Veröffentlichung2018
Weschenfelder 2018 A 20
Autor/inKlaus Weschenfelder
TitelCranach in Coburg.
Veröffentlichungin Klaus Weschenfelder, ed., Cranach in Coburg. Gemälde von Lucas Cranach d.Ä., Lucas Cranach d.J., der Werkstatt und des Umkreises in den Kunstsammlungen der Veste Coburg
Ort der VeröffentlichungRegensburg
Jahr der Veröffentlichung2018
Seiten7-23
Herrschaft, Heydenreich 2014 93-96 5
Autor/inGunnar Heydenreich, Jana Herrschaft
TitelUna Lucrecia de Lucas Cranach el Viejo en el Museo de Bellas Artes de Bilbao / A Lucretia by Lucas Cranach the Elder at the Bilbao Fine Arts Museum
ZeitschriftBilbao Fine Arts Museum Bulletin
Jahrgang8
Jahr der Veröffentlichung2014
Link https://lucascranach.org/application/files/7016/2097/3068/Herrschaft_Heydenreich_2014_A_Lucretia_by_Cranach_the_Elder.pdf
Seiten85-109
Bierende 2002
Autor/inEdgar Bierende
TitelLucas Cranach d.Ä. und der deutsche Humanismus. Tafelmalerei im Kontext von Rhetorik, Chroniken und Fürstenspiegeln
Ort der VeröffentlichungBerlin
Jahr der Veröffentlichung2002
Follak 2002
Autor/inJan Follak
TitelLucretia zwischen positiver und negativer Anthropologie: Coluccio Salutatis Declamatio Lucretie und die Menschenbilder im exemplum der Lucretia von der Antike bis in die Neuzeit
Ort der VeröffentlichungKonstanz
Jahr der Veröffentlichung2002
Link http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:352-opus-9144
Friedländer, Rosenberg 1979 142 No. 358D
Autor/inMax J. Friedländer, Jakob Rosenberg
Herausgeber/inG. Schwartz
TitelDie Gemälde von Lucas Cranach
Ort der VeröffentlichungBasel, Boston, Stuttgart
Jahr der Veröffentlichung1979
Cat. Coburg 1972 No. M160
Autor/inHeino Maedebach
Herausgeber/inLWL-Museum für Kunst und Kultur, Münster
TitelVeste Coburg, Kunst- und Altertümersammlung
Ort der VeröffentlichungCoburg
Jahr der Veröffentlichung1972
Friedländer, Rosenberg 1932 82 289k
Autor/inMax J. Friedländer, Jakob Rosenberg
TitelDie Gemälde von Lucas Cranach
Ort der VeröffentlichungBerlin
Jahr der Veröffentlichung1932
Link http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/friedlaender1932
Exhib. Cat. Dresden 1899 No. 86
Herausgeber/inKarl Woermann
TitelDeutsche Kunstausstellung Dresden 1899. Abteilung Cranach-Ausstellung. Wissenschaftliches Verzeichnis der ausgestellten Werke
Ort der VeröffentlichungDresden
Jahr der Veröffentlichung1899
Link http://resolver.staatsbibliothek-berlin.de/SBB00002A2400000000

Forschungsgeschichte / Diskussion

Der Haltung nach lässt sich diese Lucretia auf die gleiche Vorlage zurückführen wie die in der SPSG [FR240Q] und in Houston [FR237]. Stilistisch entspricht sie jedoch mehr der Variante, die etwa zeitgleich (zwischen 1535 und 1540) entstand und die ebenso dem Typus der Scham bedeckenden Lucretia entspricht.

[Herrschaft, cda 2010]

  • Der Selbstmord der Lukretia, nach 1537

Abbildungen

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Kunsttechnologische Untersuchung

2018Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Dendrochronologie / Holzartbestimmung

Bildträger

- Buche

- zwei vertikal auf Stoß verleimte Bretter. Brett I: 24,5 cm; Brett II: 10,3 cm.

- umlaufend gefalzt, 0,7 cm Tiefe

- Rechts am Rand sind Reste von einem Eichenholz, vermutlich von einem früheren Rahmen, vorhanden

- Horizontale Schrupphobelspuren quer zur Faser

- Fugenstabilisierung mit Werg

- die Oberfläche wurde rotbraun getönt

- Dendrochronologische Untersuchung: Es konnten folgende Jahrringe gemessen und mit Hilfe einer Buchenchronologie wie folgt eingeordnet werden: Brett I: 116 Jahrringe 1527-1412; Brett II: 38 Jahrringe 1460-1423. Brett I ist aus demselben Baum wie die beiden jüngsten Bretter für das Gemälde Adam und Eva in Berlin (datiert 1533) [DE_smbGG_567] mit einem jüngsten Jahrring aus dem Jahr 1529. Der jüngste Jahrring stammt auch für diese Gemälde aus dem Jahr 1529. Da bei Buchenholz normalerweise der gesamte querschnitt genutzt und nur die Rinde entfernt wurde, kann von einem Fälldatum ab 1529 ausgegangen werden. Bei einer Mindestlagerzeit von zwei Jahren könnte die Tafel ab 1531 entstanden sein (Klein 2016).

Grundierung und Imprimitur

- Kreidegrund

[Cat. Coburg 2018, 100]

03.03.2016Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Dendrochronologie / Holzartbestimmung

Bildträger

Holzartbestimmung: Buchenholz

Dendrochronologie: Brett I 116 Jahrringe 1527 -1412; Brett II 38 Jahrringe 1460-1423

Der jüngste Jahrring stammt auch für dieses Gemälde aus dem Jahr 1530 (siehe andere Bretter aus demselben Baum)

[Klein Bericht, 03.03.2016]

  • analysiert von Peter Klein

Erhaltungszustand

Datum2018

Firnis:

  • Die Malschicht hat einen Überzug mit hochglänzendem Harzfirnis, vermutlich wiederholt aufgetragen. Wegen der starken Fluorenzenz dieser Beschichtung lassen sich bei der UV-Untersuchung hier nur wenige relativ neuzeitliche Retuschen lokalisieren.

[Cat. Coburg 2018, 100]

Restaurierungsgeschichte

Datum1975

Restaurierung

[Cat. Coburg 2018, 100]

  • restauriert von Richard Harzenetter

Zitieren aus dem Cranach Digital Archive

Eintrag mit Autor
<Autorenname>, 'Der Selbstmord der Lukretia', <Titel des Dokuments, Feldeintrags oder der Abbildung>, [<Datum des Dokuments oder der Abbildung>], in: Cranach Digital Archive, https://lucascranach.org/de/DE_KSVC_M160/ (zuletzt aufgerufen am {{dateAccessed}})
Eintrag ohne Autor
'Der Selbstmord der Lukretia', <Titel des Dokuments, Feldeintrags oder der Abbildung>, [<Datum des Dokuments oder der Abbildung>], in: Cranach Digital Archive, https://lucascranach.org/de/DE_KSVC_M160/ (zuletzt aufgerufen am {{dateAccessed}})

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