Bildträger
- Linde. Frühere Angaben zur Technik: Pergament auf Holztafel verleimt, konnte durch die Untersuchungen nicht nachgewiesen werden (mikroskopische Untersuchung)
- ein Brett; astfrei, Tangental-schnitt
- Brettbreite: 28,2/28,4 cm
- vertikal verlaufende Spaltspuren, horizontale Schropphobelspuren
- keine Fugensicherungen
- Tafelrand: gerade, keine Hinweise auf einen Falz
- unterkante später beschnitten(nicht original)
Grundierung und Imprimitur
- Weiße Grundierung. Vermutlich Kreide-Leim (nicht nachgewiesen)
- relativ dick
- Das Bild wurde anscheinend in einem Malrahmen grundiert und gemalt. An drei Seiten (außer unten) zeichnen sich unregelmäßige, girlandenförmig eingelaufende Grundiermassen mit Bläschenbildungen ab ,s.Foto.
- an drei Seiten, außer unten, befinden sich geradlinig verlaufende Ritzungen im Kreidegrund, die das Bildformat anreißen.
- unter dem Mikroskop sind feine, kreuzlagige Schleifspuren(nur unter den hellen Farbpartien wie Inkarnat Mütze, Hemd
- keine Imprimatur
Unterzeichnung
- keine oder nur sehr sparsam unterzeichnet , nur wenige Linien im Bereich der Hände und eine Unterzeichnungslinie an der Stirn rechts(Bereich Oberaugenwulst)zu erkennen. Stift o. Kreide
- sichtbar am Daumen, Grenze zu Ärmelansätzen (mikroskopisch)
- nicht deckungsgleich
Farbschichten und Metallauflagen
- graue, halbdeckende Untermalungen unter dem Gewand(Ärmel), halbdeckende Brauntöne im Pelz und Haare
- relativ einfach aufgebaut, sparsame Farbpalette. Porträt, Hände, Hemd und Mütze sind mit deckenden Farben vom Hintergrund und Gewand umschnitten. Auf der hellen Grundierung liegen halbdeckende Farbschichten, die nass in nass vertieben, Licht und Schatten modellieren. Sehr sparsam und dünn sind die tiefen Schatten mit schwarzbraunen, kühlen Ausmischungen unterlegt und weich zum Halbschatten hin vertrieben. Nach der Trocknung folgten halbdeckende Fleischtöne die zum teil über die Schatten getrieben sind. Konturen und Höhen wurden nass eingesetzt. Gewand grau und braun untermalt, dabei Faltenwürfe nass in nass dunkler modelliert. Granatapfelornamente nach der Trocknung aufgetragen
- gestrichen, lasierend, punktuell und linear gehöht,
- kleine Pinselgrößen
Rahmung
- nicht original, wohl 19. Jh.
- Maße: 53,5 x 41 x 4 cm (mit Auffdoppelung 5 cm)
- Nadelholz,Gips,schwarz gefärbter Schellack, Gold
- auf Gehrung geschnitten, abgeschrägter Plattenrahmen, schwarzer Schleiflack mit goldener Innenkante und mattvergoldeten Einlege
[Museum der bildenden Künste, 11.06.2014]
- untersucht von Rüdiger Beck