Der Hl. Hieronymus in felsiger Landschaft

Der Hl. Hieronymus in felsiger Landschaft

Titel

Der Hl. Hieronymus in felsiger Landschaft

[Gemäldegalerie, revised 2010]

Malerei auf Lindenholz (Tilia sp.)

Material / Technik

Malerei auf Lindenholz (Tilia sp.)

[Klein, Bericht 2013]
[Gemäldegalerie, revised 2010]

Der greise hl. Hieronymus sitzt als Einsiedler schreibend an einem roh gezimmerten Tisch am Waldrand vor einer Felswand. Sein Kardinalshut liegt neben ihm auf dem Stein. Im Hintergrund ist ein Kloster am Fluss und Gebirge zu erkennen. Links liegt hinter einem Baum ein Löwe und im Hintergrund ist eine kleine

Der greise hl. Hieronymus sitzt als Einsiedler schreibend an einem roh gezimmerten Tisch am Waldrand vor einer Felswand. Sein Kardinalshut liegt neben ihm auf dem Stein. Im Hintergrund ist ein Kloster am Fluss und Gebirge zu erkennen. Links liegt hinter einem Baum ein Löwe und im Hintergrund ist eine kleine Szene der Selbstkasteiung des Hieronymus vor dem Kreuz gezeigt.

[Gemäldegalerie Berlin, Unsinn 2010]

Zuschreibungen
Lucas Cranach der Ältere
Matthias Grünewald

Zuschreibungen

Lucas Cranach der Ältere

Seit 1878 Lucas Cranach der Ältere zugeschrieben
[Gemäldegalerie, revised 2010]
[Cat. Berlin 1931, 111, No. 565]

Matthias Grünewald

[Cat. Berlin 1847, 177, No. 565]

Albrecht Altdorfer

[Waagen, Cat. Berlin 1830, 157, No. 118]

Datierung
um 1515

Datierung

um 1515

[Gemäldegalerie, revised 2010]

Maße
Maße Bildträger: 51,2 x 37,6 cm

Maße

  • Maße Bildträger: 51,2 x 37,6 cm

  • Maße mit Rahmen: 60,9 x 48,4 cm

  • Maße Bildfläche: 49,5 x 36 cm

  • [Gemäldegalerie, revised 2010]

  • Maße Bildträger: 51,3 - 50,9 x 37,5 - 37,4 x 0,6 cm

  • Originales Tafelmaß: wohl ca. 51,5 x 38 cm

  • Maße der bemalten Fläche: 36,4-35,9 x 49,4 x 49,2cm

  • [Undine Köhler, Gemäldegalerie Berlin, August 2010]

Signatur / Datierung

Keine

Inschriften und Beschriftungen

Rückseitig auf der Tafel: Museumssiegel 1878

[Gemäldegalerie, revised 2010]

Rückseitig auf dem Bildträger:

  • mittig:
    mit weißer Kreide: "565"
  • darunter links:
    Papieraufkleber mit …

Inschriften und Beschriftungen

Stempel, Siegel, Beschriftungen:

  • Rückseitig auf der Tafel: Museumssiegel 1878

  • [Gemäldegalerie, revised 2010]

  • Rückseitig auf dem Bildträger:

    • mittig:
  • mit weißer Kreide: "565"

    • darunter links:
  • Papieraufkleber mit Schwarz beschrieben: "Kiste 7"

    • rechts daneben:
  • Papieraufkleber schwarz bedruckt und typoskript: "Staatliche Museen Berlin-

  • Gemäldegalerie (/) Katalog.Nr. 565 (/) Lucas Cranach d.Ä. (/) Hl. Hieronymus."

    • rechts daneben:
  • schwarze Aufschrift: "I. 624"

    • darunter:
  • Papieraufkleber mit Schwarz und Rot beschrieben: "D. 54 Nib (/) Pie: Zoll (/) A/. 7 (/) L./. 2"

    • mittig auf rechte Seite:
  • rotes Wachssiegel: "Königliche Museen Berlin (in Mitte Adler)"

  • Rückseitig auf dem Zierrahmen:

    • oben links:
  • Brandstempel: "Gemäldegalerie Berlin"

    • darüber:
  • mit blauem Stift : "F897509"

    • rechts:
  • Papieraufkleber schwarz bedruckt: "Kunstmuseum Basel. Ausstellung (/) Cranach-Ausstellung 1974 (/)

  • Künstler: Lucas Cranach d. Ae (/) Titel: Hieronymus schreibend i.d. (/) Landschaft(/)

  • Leihgeber: Stattl. Museen. Berlin"

    • links Mitte:
  • Reste eines Aufklebers; darunter gleicher Papieraufkleber schwarz bedruckt: "Gemäldegalerie (/) Berlin (/) Rahmen Inv. Nr. 93.254"

    • rechts Mitte:
  • Aufkleberrest

  • [Undine Köhler, Gemäldegalerie Berlin, August 2010]

Eigentümer
Staatliche Museen zu Berlin, Gemäldegalerie
Besitzer
Staatliche Museen zu Berlin, Gemäldegalerie
Standort
Berlin
CDA ID
DE_smbGG_565
FR (1978) Nr.
FR107
Permalink
https://lucascranach.org/de/DE_smbGG_565/

Provenienz

  • 1821 erworben mit der Sammlung E. Solly
    [Gemäldegalerie, revised 2010]

Ausstellungen

Berlin 1932, 20, Nr. 29
Berlin 1937, Nr. 29
Basel 1974, Nr. 408
Stockholm 1988
Frankfurt 2008, 226
Düsseldorf 2017, Nr. 160

Quellen / Publikationen

Erwähnt auf Seite Katalognummer Tafel
Exhib. Cat. Innsbruck 2018 47, 251 004
Herausgeber/inTiroler Landesmuseen-Betriebsgesellschaft mbH, Dr. Wolfgang Meighörner
TitelCranach Natürlich. Hieronymus in der Wildnis
Ort der VeröffentlichungInnsbruck
Jahr der Veröffentlichung2018
Exhib. Cat. Düsseldorf 2017 261 No. 160
Herausgeber/inGunnar Heydenreich, Daniel Görres, Beat Wismer
TitelLucas Cranach der Ältere. Meister - Marke - Moderne. [anlässlich der Ausstellung "Cranach. Meister - Marke - Moderne", Stiftung Museum Kunstpalast, Düsseldorf, 08. April 2017 - 30. Juli 2017]
Ort der VeröffentlichungMunich
Jahr der Veröffentlichung2017
Exhib. Cat. Frankfurt 2007 226 p. 226
Herausgeber/inBodo Brinkmann
TitelCranach der Ältere, [Frankfurt, Städel Museum, 23 Nov 2007 - 17 Feb 2008]
Ort der VeröffentlichungOstfildern
Jahr der Veröffentlichung2007
Heydenreich 2007 A 301, 396 Figs. 104, 246
Autor/inGunnar Heydenreich
TitelLucas Cranach the Elder
Ort der VeröffentlichungAmsterdam
Jahr der Veröffentlichung2007
Link https://lucascranach.org/application/files/6116/2097/3099/Heydenreich_2007_Lucas_Cranach_the_Elder.pdf
Heydenreich 2007 B 29-30 2
Autor/inGunnar Heydenreich
Titel"... dass Du mit wunderbarer Schnelligkeit malest". Virtuosität und Effizienz in der künstlerischen Praxis Lucas Cranachs d. Ä.
Veröffentlichungin Bodo Brinkmann, ed., Cranach der Ältere, Exhib. Cat. FrankfurtA
Ort der VeröffentlichungOstfildern
Jahr der Veröffentlichung2007
Seiten29-47
Cat. Berlin 1996 34 Fig. 61
Autor/inRainald Grosshans, Henning Bock
Herausgeber/inStaatliche Museen zu Berlin, Gemäldegalerie
TitelGemäldegalerie Berlin. Gesamtverzeichnis
Ort der VeröffentlichungBerlin
Jahr der Veröffentlichung1996
Auct. Cat. London 1990 15 No. 46
Herausgeber/inChristie's Fine Art Auction House, London
TitelChristie's, 6. Juli 1990
Ort der VeröffentlichungLondon
Jahr der Veröffentlichung1990
Exhib. Cat. Stockholm 1988
Herausgeber/inNationalmuseum, Stockholm
TitelCranach och den tyska renässancen
Ort der VeröffentlichungStockholm
Jahr der Veröffentlichung1988
Friedländer, Rosenberg 1979 91,92 No. 107 Fig. 107
Autor/inMax J. Friedländer, Jakob Rosenberg
Herausgeber/inG. Schwartz
TitelDie Gemälde von Lucas Cranach
Ort der VeröffentlichungBasel, Boston, Stuttgart
Jahr der Veröffentlichung1979
Cat. Berlin 1975 A No. 565
Herausgeber/inStaatliche Museen zu Berlin, Gemäldegalerie
TitelKatalog der ausgestellten Gemälde des 13. - 18. Jahrhunderts
Ort der VeröffentlichungBerlin
Jahr der Veröffentlichung1975
Exhib. Cat. Basel 1974/1976 154, 548, 549 No. 408 Fig. 290
Autor/inDieter Koepplin, Tilman Falk
TitelLukas Cranach. Gemälde, Zeichnungen und Druckgraphik
Band1, 2
Ort der VeröffentlichungBasel, Stuttgart
Jahr der Veröffentlichung1974
Link http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:16-diglit-104522
Exhib. Cat. Berlin 1973 No. 3
Autor/inWilhelm H. Köhler, Frank Steigerwald
TitelLucas Cranach. Gemälde, Zeichnungen, Druckgraphik
Ort der VeröffentlichungBerlin
Jahr der Veröffentlichung1973
Lilienfein 1942 Fig. 86
Autor/inHeinrich Lilienfein
TitelLukas Cranach und seine Zeit
Ort der VeröffentlichungBielefeld
Jahr der Veröffentlichung1942
Exhib. Cat. Berlin 1937 20 029 Pl. 31
Herausgeber/inStaatliche Museen, Berlin
TitelLucas Cranach d. Ä. und Lucas Cranach d. J. Gemälde, Zeichnungen, Graphik
Ort der VeröffentlichungBerlin
Jahr der Veröffentlichung1937
Friedländer, Rosenberg 1932 94
Autor/inMax J. Friedländer, Jakob Rosenberg
TitelDie Gemälde von Lucas Cranach
Ort der VeröffentlichungBerlin
Jahr der Veröffentlichung1932
Link http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/friedlaender1932
Cat. Berlin 1931 111 No. 565
Herausgeber/inKaiser-Friedrich-Museum, Berlin, Irene Kunze
TitelBeschreibendes Verzeichnis der Gemälde im Kaiser-Friedrich-Museum und Deutschen Museum
Ort der VeröffentlichungBerlin
Jahr der Veröffentlichung1931
Flechsig 1900 A 94, 95
Autor/inEduard Flechsig
TitelCranachstudien
Band1
Ort der VeröffentlichungLeipzig
Jahr der Veröffentlichung1900
Link http://www.archive.org/stream/cranachstudien01flecuoft
Schuchardt 1851 C 151
Autor/inChristian Schuchardt
TitelLucas Cranach des Aeltern Leben und Werke. Zweiter Theil
Ort der VeröffentlichungLeipzig
Jahr der Veröffentlichung1851
Link http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/schuchardt1851bd2
Cat. Berlin 1847 177 No. 565
Herausgeber/inGustav Friedrich Waagen
TitelVerzeichnis der Gemäldesammlung der Königlichen Museen zu Berlin
Ort der VeröffentlichungBerlin
Jahr der Veröffentlichung1847
Cat. Berlin 1830 157 No. 118
Autor/inGustav Friedrich Waagen
Herausgeber/inKönigliches Museum, Berlin
TitelVerzeichniß der Gemälde-Sammlung des Königlichen Museums zu Berlin
Ort der VeröffentlichungBerlin
Jahr der Veröffentlichung1830
  • Der Hl. Hieronymus in felsiger Landschaft, um 1515

Abbildungen

Abbildungen vergleichen
  • overall
  • overall
  • overall
  • overall
  • overall
  • overall
  • overall
  • irr
  • x_radiograph
  • detail
  • detail
  • detail
  • detail
  • detail
  • detail
  • detail
  • conservation
  • other
  • analysis

Kunsttechnologische Untersuchung

08.04.2013Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Holzartenbestimmung / Dendrochronologie

Bildträger

Holzartbestimmung: Lindenholz

Untersucht am 22.09.1989

[cda 2014]

  • analysiert von Peter Klein

08. 2010Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Holzartenbestimmung / Dendrochronologie
  • UV-Fluoreszenzfotografie
  • Röntgengrobstrukturanalyse
  • Infrarot-Reflektografie
  • Lichtmikroskopische Oberflächenuntersuchung
  • x_radiograph
  • irr
  • detail
  • detail
  • detail
  • detail
  • detail
  • detail
  • overall

Bildträger

Makroskopische und mikroskopische Untersuchung, durchgeführt von Dipl. Rest. Undine Köhler

(LEICA MS 5; f=100; Vergrößerungseinstellung am Mikroskop: 0,6 - 4; Vergrößerung: 60 - 400

fach)

UV Untersuchung

IR Aufnahme (Schmidt 2010)

Röntgenaufnahme (Schmidt 2010)

Dendrochronologische Untersuchung (Klein1989):

Originalbildträger:

Holztafel: (alle herstellungs-technischen Details)

Die Holztafel besteht aus einem astfreien, tangential geschnittenen Lindenholzbrett mit einer

Höhe von 51,3 cm auf der rechten und 50,9 cm auf der linken Seite und einer Breite von 37,5

cm am unteren und 37,4 cm am oberen Tafelrand sowie einer Tafelstärke von 0,6 cm. Klein

maß 81 Jahrringe am unteren Tafelrand. Die Holzfaser verläuft in vertikaler Richtung. Rückseitig

lässt sich an allen Seiten eine leichte Abfasung der Tafel erkennen. Sie misst im breitesten

Bereich etwa 2,5 cm.

Die originale Rückseite hat sich nicht erhalten.

Grundierung und Imprimitur

Vorleimung:

Eine Vorleimung des hölzernen Bildträgers ließ sich weder mit dem bloßen Auge noch mit Hilfe

des Mikroskops feststellen, ist aber zu vermuten.

Grundierung:

Eine weiße, porige Schicht, vermutlich handelt es sich hierbei um einen Leim-Kreide-Grund,

befindet sich auf dem hölzernen Bildträger. Der Auftrag erfolgte in einem Rahmen, was sich

anhand des ringsum vorhandenen Grundiergrats ableiten lässt.

Imprimitur:

Darüber liegt eine dünnere,

weiße Schicht. Diese wurde lasierend aufgetragen, so dass es keine vollständige Absorption im

Röntgenbild gibt.

Unterzeichnung

Anlage der Komposition:

Unterzeichnungslinien sind weder in hellen Bildpartien (Inkarnat, Kleidung) mit bloßem Auge noch bei der Infrarotuntersuchung eindeutig sichtbar. Im oberen Kopfbereich, entlang der Schulter und im rechten Fuß im Bereich des Spanns ließ sich in der

IRR Aufnahme eine schwarze Linie erkennen, die vermutlich mit einem Pinsel und schwarzer Farbe gezogen wurde. Hierbei könnte es sich um eine Unterzeichnungslinie handeln. In den anderen Partien scheint die Unterzeichnung von der darüber liegende Farbe abgedeckt und daher nicht sichtbar. Da sich die einzelnen Farbbereiche jedoch nur sehr gering überlagern und

es keine Korrekturen in der Ausführung gibt, muss es eine Unterzeichnung gegeben haben, die wohl mit einem nicht mehr nachzuweisendem Unterzeichnungsmedium ausgeführt wurde.

Farbschichten und Metallauflagen

Aufbau und Ausführung der Malerei:

Bei dieser Tafel ließ sich im Randbereich eine Besonderheit in der Herstellungstechnik

beobachten. Auf der weißen Grundierung folgt im Randbereich bis 0,3 cm in die Bildfläche

hinein ein roter Farbauftrag, auf dem partiell eine Vergoldung liegt. Daraus lässt sich ableiten,

dass sich die Tafel in ihrem Zierrahmen befand, als dieser den roten Bolusanstrich und die

darüber liegende Vergoldung erhielt. Erst im Anschluss wurde die weiße Imprimitur aufgestrichen,

die als bildvorbereitende Schicht diente.

Der Künstler begann seine Farbausführung mit der Anlage des Inkarnats bei der Figur des Hieronymus

und vermutlich auch in den kleinen Figuren im Hintergrund. Als flächig aufgetragenen

Grundton wählte er einen hellen Hautton, den er aus Bleiweiß, wie im Röntgenbild zu erkennen,

wenig rotem Pigment sowie einem geringen Anteil an ockerfarbenem Pigment mischte. Zu erkennen

war ein Begrenzen der Inkarnatsflächen durch die Farbe des Hintergrundes. Die Modellierung

der Inkarnate folgte erst nach einer Trockenzeit, in welcher der Künstler in anderen Bildpartien

weiter arbeitete.

Der Himmel wurde mit einer dunkelgrauen Farbe untermalt. Wie weit dieses Grau, vielleicht in

abgetönten Variationen für eine erste Anlage des bergigen Hintergrundes, genutzt wurde, ließ

sich nicht erkennen.

Das Blau des Himmels, gemischt aus blauem und weißem Pigment, entstand nach der Anlage

des Inkarnats und reicht bis unter das Grün der Vegetation im Hintergrund. Der Weißanteil

nimmt von oben nach unten zu und wird im unteren Teil von einer dunkelblauen, weniger Weiß

enthaltenen, Bergkette begrenzt. Es wurde hier mit pastos aufgetragenem Weiß sowie einem

unterschiedlich blauen Farbauftrag modelliert. Der grüne Bereich auf beiden Seiten entstand

vermutlich erst mit der Ausführung der grünen Vegetationsflächen, als die blaue Farbe bereits

getrocknet war. Die hellgraue Grundfläche der Gebäude wurde ausgeführt und darauf mit Rot,

Dunkelgrau, Weiß, Blau und Braun modelliert beziehungsweise Details gemalt.

Die Grundfläche des Felsens, sowohl im oberen als auch im unteren Teil, wurde in einem hellgrauen

Ton, gemischt aus einem grobkörnigen Schwarz, einem Weiß und wenig Blau, wie

bereits erwähnt, gestaltet, den der Künstler nur partiell deckend unter Einbeziehung der weißen

Grundierung auftrug. Darauf modellierte er mit schwarzen Schattenbereichen, denen er hellgraue,

partiell blaue, gelbe oder auch rotbraune Partien gegenüberstellte. Die Farbaufträge sind

weich vertrieben, was die Fläche harmonisiert.

Die erste Anlage des Baumstamms auf der linken Seite erfolgte mit grauer Farbe und einem

streifigen Pinselauftrag, der die helle Grundierung in die Gestaltung einbezog. Auf dieser Fläche

modellierte der Künstler mit einem gebrochenem Weiß, Rot und Schwarz sowie einer bewusst

eingesetzten Pinselführung. Das partiell zum Gestalten genutzte Grün wurde augenscheinlich

erst im Zusammenhang mit dem Ausführen der Blätter auf dem Stamm aufgetragen. Die Blattkrone

untermalte er schwarz; mit einem aus Blau, Gelb und Weiß gemischten hellen Grün hob

er einige Blattpartien hervor, worauf er mit Weiß zur Angabe einzelner Blattformen und mit Rot

zur Wiedergabe von Ästen und Zweigen mit stupfendem Pinselauftrag arbeitete. Abschließend

bedeckte er die gesamte Fläche mit einer grünen Lasur. Da sich Tropfen dieser grünen Lasurfarbe

von den untersten Blättern parallel zum Stamm nach unten verlaufend finden ließen, ist

anzunehmen, dass die Baumgruppe darunter in zeitlicher Nähe entstand.

Der Künstler legte die Fläche der Bäume und der Wiese um den Knienden im Hintergrund links

auf der weißen Grundierung an, indem er eine grüne Farbe entsprechend der Form auftrug. Mit

Schwarz oder Weiß setzte er darauf Akzente und legte über die Fläche eine grüne Lasur.

Auf der bereits schwarz untermalten Grundfläche in der linken unteren Tafelecke setzte der

Künstler mit hellblauer Farbe einzelne Blattformen auf, die er abschließend mit einer grünen

Lasurfarbe bedeckte.

Die Nadelbaumgruppe auf dem Felsen schuf er durch das Untermalen der Grundfläche in der

Form der Bäume mit nach außen ragenden Ästen in Schwarz. Darauf malte er mit weißer und

roter Farbe recht pastos die Formen von Nadeln, Gras und Stämmen und zog nahezu über die

gesamte Fläche eine grüne Farblasur.

Die beiden Baumstämme hinter dem Hieronymus entstanden im unteren Teil auf der hellgrauen

Untermalung des dahinter stehenden Gebäudes und im oberen Bereich auf der Farbe des

Himmels. Mit einem warmen Gelb, Weiß und Schwarz wurde darauf modelliert beziehungsweise

eine Abgrenzung zum Untergrund erreicht. Insgesamt erfolgte der Farbauftrag in sehr

dünnen Schichten und vorwiegend nass in nass. Das Mischen der Farbe wurde zum Gestalten

genutzt. Mit einer nur partiell aufgebrachten grünen Farblasur wurden Akzente gesetzt. Die

Flächen der Blätter wurden schwarz untermalt, darauf mit einer grünlichen, leicht hellbraunen

Farbe, die ein sehr körniges Erscheinungsbild hat und augenscheinlich aus weißem, wenig

feinkörnigen schwarzem, braungrünem sowie einem gelben Pigment gemischt wurde, modelliert.

Die hellsten Blattpartien wurden aufgesetzt und abschließend mit einer grünen Farblasur

bedeckt. Die weißen Höhen liegen zum Teil frei und treten dadurch optisch hervor. Auf die noch

frische grüne Farbe wurden mit einem hellen Braun einzelne Zweige gesetzt. Im oberen Teil

vermischen sich die Äste eines Nadelbaums mit denen des Laubbaums.

Der Künstler malte die mit grüner, weißer und schwarzer Farbe gestalteten Berge auf der rechten

Tafelseite, die Bäume vor und hinter den Gebäuden sowie die hellgrünen Wiesen im rechten

Hintergrund. Auf einer grauen Grundfläche, auf der er mit Schwarz die Baumsilhouette

angab und ansonsten mit einem aus blauem, gelbem, weißen und schwarzen Pigment

gemischten Grün, schuf er die Bäume. Die Häuser vor den Bergen sind mit grauer Farbe

untermalt und mit Weiß und Schwarz sowie partiell einem Rosa akzentuiert. Die Grundfläche

der hellgrünen Wiesen wurden angelegt, der Fluss gemalt und im Anschluss wurden die weißen

und schwarzen, mit einem Spitzpinsel ausgeführten, Gräser gesetzt. Nun folgte die farbige

Gestaltung des Weges. Die graue Grundfläche der Untermalung wurde unterschiedlich deckend

aufgetragen. Die Figuren untermalte der Künstler mit schwarzer Farbe und setzte in einem

zweiten Arbeitsschritt Weiß, Blau und Rot darüber. In einigen der Gesichter verwendete er auch

einen Inkarnatston. Die mitgeführten Esel und der Löwe besitzen eine graue Grundfläche, auf

der mit Schwarz und Weiß modelliert wurde.

Die Fläche der Büsche zwischen hellgrüner Wiese und dem Vordergrund wurde schwarz

untermalt. Darauf folgten die Angaben der einzelnen Blätter und darüber der flächige Auftrag

einer grünen Farblasur.

Das Gewand des Hieronymus wurde, wie bereits erwähnt, grau untermalt und der gleiche

Farbton findet sich auch in der Grundfläche im Stamm an seinen Füßen sowie in seinem Tuch,

so dass diese Flächen wohl zeitgleich entstanden. Im roten Gewand folgte darüber der Auftrag

eines orangeroten Grundtons, worauf der Künstler mit Weiß in den Höhen sowie schwarzen

Farbflächen in den Tiefen modellierte. Auch auf der Fläche des Stammes modellierte er mit

Weiß, einem Rotbraun und Gelb.

Im Bereich des Hutes modellierte der Künstler direkt auf der weißen Grundierung mit einer

orangeroten Farbe und Schwarz. Um die Trockenzeit zu nutzen, schuf er zwischenzeitlich die

Vegetation im Vordergrund. Hier wurde die Grundfläche mit einem grauen, partiell aber auch

braunen Farbton gestaltet. Die Grundierung ist teilweise unbedeckt und wurde beim Gestalten

einbezogen. Mit dem teils stupfenden Auftrag einer pastosen weißen sowie ockertonigen Farbe

legte der Künstler die einzelnen Pflanzen an. Diese liegen partiell auch über dem Mantel des

Hieronymus. In einem zweiten Arbeitsschritt hob er einige Partien durch den Auftrag einer

grünen Farbe optisch hervor. Sie ist nur noch unter den vom Rahmen abgedeckten Partien

sowie bei mikroskopischer Vergrößerung erkennbar, da sie wohl ausgeblichen ist. Danach trug

er die grüne Lasur partiell im Bereich des Stammes auf und setzte mit Schwarz die Konturen

und führte die dunkelrote Farblasur im Gewand und im Hut aus. Abschließend setzte er mit

Weiß einige Höhen. Das weiße Tuch des Hieronymus wurde, wie bereits erwähnt, auf einer

grauen Grundfläche durch das Setzen von schwarzen Faltentiefen und abschließend mit fein

vertriebenen weißen Faltenhöhen modelliert. Dies geschah vor dem Modellieren des Inkarnats,

da beispielsweise im Hüftbereich der braune Inkarnatsschatten deutlich über den weißen

Höhen des Tuches liegt. Der Künstler modellierte das Inkarnat des Hieronymus augenscheinlich

erst zu diesem späten Zeitpunkt in der Malabfolge. Er mischte die Farbe der Schatten aus

rotem, weißem, schwarzem und wohl auch einem braunen Pigment. Diesen graubraune Ton

vertrieb er in den Schattenpartien. In den Höhen verwendete der Künstler ein helles Rosa, was

er aus Weiß, Rot und wenig Blau mischte. Für die Augen legte er die Grundflächen mit einem

hellen Rot an, darauf setzte er mit Weiß die Lichter und mit Schwarz die Konturen. Er verwendete die Farben wohl recht trocken, da sie sich nicht mischten, aber partiell ineinander übergehen.

Der Mund wurde ebenfalls auf einer roten Grundfläche gemalt, worauf er mit Rosa und

Schwarz modellierte. Das Ohr wurde auf einer rosa Farbe angelegt und mit Grau und Weiß

gestaltet. Den Bereich des Bartes führte der Künstler auf dem Inkarnat aus. Hier setzte er einzelne

feine Pinselstriche in grauer, brauner, schwarzer und weißer Farbe nebeneinander und

vertrieb die Übergänge partiell. Ein ähnliches Vorgehen nutzte er beim Gestalten der Haare.

Der Stift, bestehend aus einem grauen und einem weißen Pinselstrich, entstand, als das Inkarnat

bereits modelliert war, aber vor der Anlage der grünen Blättern im Hintergrund. Das Buch

malte der Künstler mit einer weißen Grundfläche, auf der er mit einer roten Lasurfarbe den

Buchdeckel, mit Grau die Schatten und mit einer gelben, durchscheinenden Farbe die Seitenfläche

angab. Eine abschließende Lichtkante setzte er mit Weiß entlang des äußeren Buchrandes.

Die Grundfläche des zweiten Buches wurde in verschieden ausgemischten Graus ausgeführt.

Zum Modellieren wurde hier ein Braun, partiell Rot sowie Weiß verwendet. Die Tischplatte

legte der Künstler im Inkarnatston an, den er mit einer grauen Farbe bedeckte und mit Braun

beziehungsweise Schwarz modellierte.

Als der Löwe auf der linken Tafelseite entstand, existierte die graue Anlage sowie der größte

Teil der Modellierung des Baumstammes auf der linken Seite. Die feinen Haare seines Fells

liegen partiell über der schwarzen Außenkontur des Stammes. In anderen Partien liegt jedoch

eine schwarze Farbe über den Haaren. Hier scheint der Künstler die Kontur des Stammes zu

einem späteren Zeitpunkt noch einmal nachgezogen zu haben.

Der Löwe wurde unter Einbeziehen der hellen Grundierung, die partiell vom Farbauftrag ausgespart

blieb und einer Aussparung vom umgebenden Schwarzauftrag geschaffen. Eine hellgraue

Farbe diente für die erste Anlage. Sie wurde weich vertrieben, aber nicht in allen Bereichen

gleichmäßig aufgetragen. Die Nase und die erste Anlage der Augen malte der Künstler mit

einem Dunkelgrau. Bei den Augen folgte darüber partiell ein Rot, ein Schwarz und für das

Gestalten von Lichtern ein Weiß. Mit sehr feinen weißen, gelben und schwarzen Pinselstrichen

malte er das Fell.

Die Pflanzen des linken Untergrundes wurden partiell auf dem Fell des Löwen ausgeführt. Die

Blätter um den Kopf hingegen existierten vor dessen Ausführung. Zum Abschluss der Arbeiten

wurden mit schwarzer Farbe partiell Konturen gesetzt.

Rahmung

- mehrfach profilierter Holzrahmen, innen liegt ein Perlstab (drei kleinen Perlen folgt eine längliche)

Rahmenmaße: 61 x 48,3 x 4,8 cm

Inv.-Nr.: 93.254

  • verfasst von Undine Köhler

08. 2010Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Röntgengrobstrukturanalyse
  • x_radiograph
  • erstellt von Fotowerkstatt, Gemäldegalerie, Berlin

01. 2010Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Infrarot-Reflektografie
  • irr

Unterzeichnung

BESCHREIBUNG

Zeichengeräte/Material:

- eventuell mit verdünnten flüssigen, dunklen Zeichenmedium angelegt, Pinsel

Typ/Duktus:

- freie Unterzeichnung

- dünne Linien

Funktion:

- relativ verbindlich für die Malerei

Abweichungen:

- kleine Präzisierungen der Form während des Malprozesses

INTERPRETATION

Zuschreibung:

- Lucas Cranach der Ältere ?

[Smith, Sandner, Heydenreich, cda 2012]

  • fotografiert von Gunnar Heydenreich
  • fotografiert von Ingo Sandner

Zitieren aus dem Cranach Digital Archive

Eintrag mit Autor
<Autorenname>, 'Der Hl. Hieronymus in felsiger Landschaft', <Titel des Dokuments, Feldeintrags oder der Abbildung>, [<Datum des Dokuments oder der Abbildung>], in: Cranach Digital Archive, https://lucascranach.org/de/DE_smbGG_565/ (zuletzt aufgerufen am {{dateAccessed}})
Eintrag ohne Autor
'Der Hl. Hieronymus in felsiger Landschaft', <Titel des Dokuments, Feldeintrags oder der Abbildung>, [<Datum des Dokuments oder der Abbildung>], in: Cranach Digital Archive, https://lucascranach.org/de/DE_smbGG_565/ (zuletzt aufgerufen am {{dateAccessed}})

Helfen Sie uns das Cranach Digital Archive zu verbessern.

Bitte kontaktieren Sie uns, wenn Sie einen Fehler bemerkt haben.