Darbringung im Tempel

Darbringung im Tempel

Titel

Darbringung im Tempel

[Auct. Cat. Bamberg 1995, No. 24]

Malerei auf Lindenholz

Material / Technik

Malerei auf Lindenholz

[Friedländer, Rosenberg 1979, No. Sup3]

Die Szene zeigt die Darbringung des Jesuskindes im Tempel. Dem jüdischen Gesetz entsprechend, wurde Jesus, wie bei Erstgeborenen üblich, vierzig Tage nach der Geburt durch ein im Tempel dargebrachtes Opfer im Wert von fünf Silberstücken vom Tempeldienst befreit (vgl. Lukas 2, 22 ff.).

Auf einem Samtkissen hält der greise Priester Simeon

Die Szene zeigt die Darbringung des Jesuskindes im Tempel. Dem jüdischen Gesetz entsprechend, wurde Jesus, wie bei Erstgeborenen üblich, vierzig Tage nach der Geburt durch ein im Tempel dargebrachtes Opfer im Wert von fünf Silberstücken vom Tempeldienst befreit (vgl. Lukas 2, 22 ff.).

Auf einem Samtkissen hält der greise Priester Simeon das Kind, welches er als Messias erkennt, über dem Altar. Vor dem Altar kniet eine junge Frau in rotem Kleid und bietet zwei eingeferchte Tauben als zusätzliches Opfer für den Ritus der Reinigung nach der Geburt an. Aufgrund ihres jugendlichen Alters ist in dieser Figur Maria zu sehen, womit eine ältere verschleierte Frau, die Simeon am Altar gegenübersteht und die Hände zum Gebet faltet, als die verwitwete Hanna anzusehen ist, die ein frommes Leben im Tempel führte und das Christuskind segnete.

[Görres, cda 2015]

Zuschreibung
Meister des Pflockschen Altars

Zuschreibung

Meister des Pflockschen Altars

[Exhib. Cat. Eisenach 1998, No. 23.5] [Auct. Cat. Bamberg 1995, No. 24]

Datierung
um 1520

Datierung

um 1520

[Exhib. Cat. Eisenach 1998, No. 23.5] [Auct. Cat. Bamberg 1995, No. 24]

Maße
Maße Bildträger: 110 x 75 cm

Maße

  • Maße Bildträger: 110 x 75 cm

  • [Auct. Cat. Bamberg 1995, No. 24]

Signatur / Datierung

Keine

Eigentümer
Privatbesitz
Besitzer
Privatbesitz
CDA ID
PRIVATE_NONE-P100
FR (1978) Nr.
FRSup003
Permalink
https://lucascranach.org/de/PRIVATE_NONE-P100/

Provenienz

  • bis 1935 in der Sammlung Freiherr von Miltitz, Schloss Siebeneichen bei Meißen
    [Auct. Cat. Bamberg 1995, No. 24]

Ausstellungen

Dresden 1899, Nr. 157
Kronach 1994

Quellen / Publikationen

Erwähnt auf Seite Katalognummer Tafel
Exhib. Cat. Eisenach 1998 234 No. 23.5a Fig. 23.5a
Herausgeber/inWartburg-Stiftung, Eisenach, Fachhochschule , Ingo Sandner
TitelUnsichtbare Meisterzeichnungen auf dem Malgrund. Cranach und seine Zeitgenossen. Ausstellungskatalog und Tagungsband Katalogteil 1; 2: Werkstatt und Schüler Cranachs; 3: Süddeutsche Meister; 4: Albrecht Dürer und sein Kreis; 5: Rheinische Meister
Ort der VeröffentlichungRegensburg
Jahr der Veröffentlichung1998
Seiten229-240
Auct. Cat. Bamberg 1995 66-67 24
Herausgeber/inWalter Senger
TitelSenger Bamberg Kunsthandel. 25 Jahre Kunsthandel in Bamberg 1970-1995
Ort der VeröffentlichungMunich
Jahr der Veröffentlichung1995
Exhib. Cat. Kronach 1994 366
Herausgeber/inClaus Grimm, Johannes Erichsen, Evamaria Brockhoff
TitelLucas Cranach. Ein Maler-Unternehmer aus Franken [Festung Rosenberg, Kronach 17.05 - 21.08.1994; Museum der Bildenden Künste, Leipzig 07.09 - 06.11.1994]
ReiheVeröffentlichungen zur bayerischen Geschichte und Kultur
Band26
Ort der VeröffentlichungAugsburg, Coburg
Jahr der Veröffentlichung1994
Sandner 1993 242, 302
Autor/inIngo Sandner
TitelSpätgotische Tafelmalerei in Sachsen
Ort der VeröffentlichungDresden, Basel
Jahr der Veröffentlichung1993
Friedländer, Rosenberg 1979
Autor/inMax J. Friedländer, Jakob Rosenberg
Herausgeber/inG. Schwartz
TitelDie Gemälde von Lucas Cranach
Ort der VeröffentlichungBasel, Boston, Stuttgart
Jahr der Veröffentlichung1979
Friedländer, Rosenberg 1932 160 Sup001
Autor/inMax J. Friedländer, Jakob Rosenberg
TitelDie Gemälde von Lucas Cranach
Ort der VeröffentlichungBerlin
Jahr der Veröffentlichung1932
Link http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/friedlaender1932
Gurlitt 1923 473-474
Autor/inCornelius Gurlitt
TitelBeschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler in Sachsen. Amtshauptmannschaft Meißen-Land
ReiheBeschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler in Sachsen
Band41
Ort der VeröffentlichungDresden
Jahr der Veröffentlichung1923
Exhib. Cat. Dresden 1899 157
Herausgeber/inKarl Woermann
TitelDeutsche Kunstausstellung Dresden 1899. Abteilung Cranach-Ausstellung. Wissenschaftliches Verzeichnis der ausgestellten Werke
Ort der VeröffentlichungDresden
Jahr der Veröffentlichung1899
Link http://resolver.staatsbibliothek-berlin.de/SBB00002A2400000000
Schuchardt 1851 C 122-123 394
Autor/inChristian Schuchardt
TitelLucas Cranach des Aeltern Leben und Werke. Zweiter Theil
Ort der VeröffentlichungLeipzig
Jahr der Veröffentlichung1851
Link http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/schuchardt1851bd2

Forschungsgeschichte / Diskussion

Auf den vier Holztafeln, die ursprünglich zu einem Altar gehörten, sind wichtige Begebenheiten aus dem Leben Mariens dargestellt und zwar die Heimsuchung, die Geburt Christi, die Anbetung der Könige und die Darbringung im Tempel. Die Folge, die die Innenseiten der Flügel schmückte, begann auf dem linken Flügel oben mit der Heimsuchung, der Begegnung von Elisabeth und Maria, die hier vor der Kulisse einer wilden Waldlandschaft stattfindet. Darunter folgt die Geburt Christi, bei der Maria und Joseph, Ochs und Esel sowie drei Putti um die Krippe versammelt sind. Auf der gegenüberliegenden Seite oben befand sich die Anbetung der Könige und darunter die Darbringung im Tempel. Alle Szene gehören zu den sogenannten "Freuden Mariens", so dass es sich wahrscheinlich um einen Marienaltar handelte, dessen Mitteltafel sich die Krönung Mariens zeigte.

Die einzelnen Tafeln sind sehr gut erhalten und weisen noch ungefähr 95 % unversehrte originale Malschicht auf, deren leuchtendes Kolorit die Jahrhunderte überdauert hat. [...]

Die bedeutenden Kunstwissenschaftler Max J. Friedländer und Jacob Rosenberg wiesen bereits vor über einem halben Jahrhundert das Werk dem Meister des Pflockschen Altars zu. Dieser Maler aus dem Umkreis von Lucas Cranach dem Älteren erhielt seinen Namen nach seinem Hauptwerk, dem Familienaltar der Pflocks in der St. Annenkirche in Annaberg-Buchholz. Entstanden sind die Tafeln vermutlich um 1520, zu einer Zeit als der Meister auch den Pflockschen Altar und ein weiteres bedeutendes Werk, das sogenannte Rochlitzer Retabel, schuf.

Trotz seiner Nähe zur Kunst Cranachs war der Meister fähig seinen Werken eine eigene Färbung zu geben. In seinem Gutachten würdigt Ingo Sandner den bislang wenig erforschten Meister: "Im sächsischen Umfeld ist dieser Maler unter die Besten seines Faches einzuordnen. Auch unter den Cranachschülern, die eigene Werkstätten gründeten, gehörte er zu den bemerkenswertesten Künstlern überhaupt."

Ein Gutachten von Prof. Dr. Ingo Sandner, Dresden, vom 28.12.1992 liegt vor.

[Auct. Cat. Bamberg 1995, No. 24]

Laut Friedländer, Rosenberg 1979, No. Sup3 bildete die Tafel zusammen mit der Anbetung der Könige die Innenseite eines Retabelflügels. Die abgespaltene Außenseite zeigt die Heiligen Barbara und Agnes und befindet sich heute in der Stiftspfarrei St. Peter und Alexander, Aschaffenburg [DE_BStGS_13223].

[Görres, cda 2015]

  • Darbringung im Tempel, um 1520

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Zitieren aus dem Cranach Digital Archive

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<Autorenname>, 'Darbringung im Tempel', <Titel des Dokuments, Feldeintrags oder der Abbildung>, [<Datum des Dokuments oder der Abbildung>], in: Cranach Digital Archive, https://lucascranach.org/de/PRIVATE_NONE-P100/ (zuletzt aufgerufen am {{dateAccessed}})
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'Darbringung im Tempel', <Titel des Dokuments, Feldeintrags oder der Abbildung>, [<Datum des Dokuments oder der Abbildung>], in: Cranach Digital Archive, https://lucascranach.org/de/PRIVATE_NONE-P100/ (zuletzt aufgerufen am {{dateAccessed}})

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