Bildnis des Markgrafen Albrecht von Brandenburg-Ansbach

Dass der Dargestellte Markgraf Albrecht ist - was bisher nicht bemerkt wurde -, geht aus dem Wappenring, dem Ordensmantel und der Übereinstimmung der Züge (namentlich des auffallend schielenden Blickes) mit dem Porträt des Fürsten in Heilsbronn (Kopie nach Hans Krell - abgeb. Zeitschrift f. Kw. I, 1932, S. 20) hervor. Da Albrecht, der 1490 als dritter Sohn des Markgrafen Friedrich d. Ä. von Ansbach geboren war, am 13. Februar 1511 Hochmeister des Deutschen Ordens wurde, kann das Porträt nicht vor diesem Datum entstanden sein. Gegen eine wesentlich spätere Entstehung spricht der Stil des Bildes, die noch sehr frische Malerei, auch das jugendliche Aussehen des Fürsten. Cranach hat denselben 1528 noch einmal gemalt - wie weiter unten (Nr. 260) festgestellt ist - nachdem Albrecht bereits 1525 bei der Umwandlung des Ordensstaates in ein weltliches Herzogtum sein Ordensgewand abgelegt hatte und erster Herzog von Preußen geworden war. - Dass eine langanhaltende Verbindung zwischen dem

Markgrafen und Cranach bestanden hat, erfahren wir auch aus den Briefen Albrechts, die A. Hagen in den Jahrbüchern für Kunstwissenschaft VI (1873) S. 118 ff. veröffentlicht hat.

Cranachs Beziehung zu der Ansbachischen Linie der Hohenzollern wird weiter bestätigt durch eine Reihe von Bildnissen der Brüder Albrechts: des Markgrafen Johann (Abb. 120), der Markgrafen Kasimir von Brandenburg-Kulmbach (Abb. 129) und Georg des Frommen (Abb. 263).

[Friedländer, Rosenberg 1932, No. 24]