Feilitzsch-Retabel [rechter Flügel, Außenseite]: Heilige Katharina

Feilitzsch-Retabel [rechter Flügel, Außenseite]: Heilige Katharina

Titel

Feilitzsch-Retabel [rechter Flügel, Außenseite]: Heilige Katharina

[cda 2015]

Malerei auf Holz

Material / Technik

Malerei auf Holz

[http://www.sothebys.com/en/auctions/ecatalogue/2012/old-master-british-paintings-evening-sale/lot.7.html; accessed 15 March 2015]

Nadelholz

[Exhib. Cat. Nuremberg 1963, 4, No. 7]

Die Außenseite des rechten Flügels zeigt eine ganzfigurige Darstellung der heiligen Katharina, nach links gewandt. Sie trägt ein grünes Gewand mit weiten gelben Ärmeln und einem breiten roten Kragen. Ihr langes, lockiges Haar umgibt ein Nimbus aus kurzen Strahlen. In der linken Hand hält sie das Schwert, in der rechten

Die Außenseite des rechten Flügels zeigt eine ganzfigurige Darstellung der heiligen Katharina, nach links gewandt. Sie trägt ein grünes Gewand mit weiten gelben Ärmeln und einem breiten roten Kragen. Ihr langes, lockiges Haar umgibt ein Nimbus aus kurzen Strahlen. In der linken Hand hält sie das Schwert, in der rechten das Rad als Zeichen ihres Martyriums. Alle Tafeln des Retabels weisen einen schwarzen unstrukturierten Hintergrund auf.

[Görres, cda 2015]

Zuschreibungen
Lucas Cranach der Ältere und Werkstatt
Lucas Cranach der Ältere

Zuschreibungen

Lucas Cranach der Ältere und Werkstatt

[Exhib. Cat. Nuremberg 1963, 4-5]

Lucas Cranach der Ältere

[Auct. Cat. London 2012, Lot 7]

Datierungen
um 1512
um 1512 - 1514

Datierungen

um 1512

[Exhib. Cat. Nuremberg 1963, 4-5]

um 1511 - 1512

[http://www.sothebys.com/en/auctions/ecatalogue/2012/old-master-british-paintings-evening-sale/lot.7.html; accessed 15 March 2015]

um 1512 - 1514

[Friedländer, Rosenberg 1979, No. 39]

Maße
Maße Bildträger: 91 x 32,5 cm

Maße

  • Maße Bildträger: 91 x 32,5 cm

  • [http://www.sothebys.com/en/auctions/ecatalogue/2012/old-master-british-paintings-evening-sale/lot.7.html; accessed 15 March 2015]

Signatur / Datierung

Keine

Inschriften und Beschriftungen

Eine Rahmung des Retabels aus dem Jahr 1624 wies eine Inschrift auf, die entweder eine Transkription der ursprüngliche Widmung …

Inschriften und Beschriftungen

Stempel, Siegel, Beschriftungen:

  • Eine Rahmung des Retabels aus dem Jahr 1624 wies eine Inschrift auf, die entweder eine Transkription der ursprüngliche Widmung oder eine Neuinterpretation darstellte. Freie Übersetzung der Inschrift: "Im Jahr 1511, am ersten Tag nach Matthäus, starb der ehrwürdige und starke Jobst von Feilitzsch, dem Gottes Gnade gab vier Söhne, Moritz, Ritter von Dewen, Urban von Korwitz [sic], Eberhard und Friedrich."

  • [cda 2015]

Eigentümer
Privatbesitz
Besitzer
Privatbesitz
CDA ID
PRIVATE_NONE-P102e
FR (1978) Nr.
FR039
Permalink
https://lucascranach.org/de/PRIVATE_NONE-P102e/

Provenienz

  • 1511 wird Cranach von Jobst von Feilitzsch oder einem seiner Söhne für die Familienkapelle im Rittergut Kürbitz beauftragt
  • als Erbstück bis ca. 1947 in der Familie von Feilitzsch
  • erworben direkt von der Familie von Heinz Kisters, Kreuzlingen
  • verkauft an Konrad Adenauer (1876-1967)
    [Verkauf Christie's, London am 26.06.1970, Nr. 27]
  • an die Erbberechtige Adenauers
  • Verkauf erneut an Heinz Kisters, Kreuzlingen
    1. Juli 2012 Auktionshaus Sotheby's, London, No. 7
  • Private Sammlung
    [http://www.sothebys.com/en/auctions/ecatalogue/2012/old-master-british-paintings-evening-sale/lot.7.html; accessed 15 March 2015]

Ausstellungen

Stuttgart 1958-1959, Nr. 34-38
Nürnberg/Münster 1963, Nr. 7

Quellen / Publikationen

Erwähnt auf Seite Katalognummer Tafel
Cat. Coburg 2018 50, fn. 3 under nos. 4, 5
Autor/inKlaus Weschenfelder
TitelCranach in Coburg. Gemälde von Lucas Cranach d.Ä., Lucas Cranach d.J., der Werkstatt und des Umkreises in den Kunstsammlungen der Veste Coburg
Ort der VeröffentlichungRegensburg
Jahr der Veröffentlichung2018
Friedländer, Rosenberg 1979 39
Autor/inMax J. Friedländer, Jakob Rosenberg
Herausgeber/inG. Schwartz
TitelDie Gemälde von Lucas Cranach
Ort der VeröffentlichungBasel, Boston, Stuttgart
Jahr der Veröffentlichung1979
Exhib. Cat. Nuremberg 1963 4-5 007 pls. 50-53
Herausgeber/inGermanisches Nationalmuseum, Nuremberg
TitelSammlung Heinz Kisters. Altdeutsche und altniederländische Gemälde
Ort der VeröffentlichungNuremberg
Jahr der Veröffentlichung1963
Arndt 1958 354
Autor/inKarl Arndt
TitelMeisterwerke aus Baden-Württembergischem Privatbesitz
ZeitschriftKunstchronik
Jahrgang11
Jahr der Veröffentlichung1958
Seiten352-361
Exhib. Cat Stuttgart 1958 34 14
Autor/inJohann Eckard von Borries
TitelMeisterwerke aus baden-württembergischen Privatbesitz [Veranstaltet von der Staatsgalerie Stuttgart und dem Stuttgarter Galerieverein e.V., 9. Oktober 1958 - 10. Januar 1959]
Ort der VeröffentlichungStuttgart
Jahr der Veröffentlichung1958
Friedländer, Rosenberg 1932 037
Autor/inMax J. Friedländer, Jakob Rosenberg
TitelDie Gemälde von Lucas Cranach
Ort der VeröffentlichungBerlin
Jahr der Veröffentlichung1932
Link http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/friedlaender1932
Doering, Voss 1905 10 94a pls. 9-10
Herausgeber/inOskar Doering, Georg Voss
TitelMeisterwerke der Kunst aus Sachsen und Thüringen. Gemälde, Skulpturen, Schnitzaltäre, Medaillen, Buchmalereien, Weberien, Goldschmiedekunst
Ort der VeröffentlichungMagdeburg
Jahr der Veröffentlichung1905
Flechsig 1900 A 102, 283 123
Autor/inEduard Flechsig
TitelCranachstudien
Band1
Ort der VeröffentlichungLeipzig
Jahr der Veröffentlichung1900
Link http://www.archive.org/stream/cranachstudien01flecuoft

Forschungsgeschichte / Diskussion

Dieses letzte erhaltene, aus mehreren Tafeln bestehende Retabel Lucas Cranachs des Älteren aus privatem Besitz wurde ungefähr 440 Jahre in der Familienkapelle des Auftraggebers aufbewahrt. Mit höchster Wahrscheinlichkeit wurde es von Sohn des Jobst Feilitzsch im Gedenken an seinen Vater im Jahr 1511 gestiftet. Anlass war der Tod des Vaters im selben Jahr. Das Retabel verblieb in der Familiensammlung bis nach dem Zweiten Weltkrieg. 1947 erwarb es Heinz Kister, der es später an seinen engen Freund, den deutschen Kanzler Konrad Adenauer, verkaufte. Zusammen mit einer hohen Stückzahl anderer Werke aus Adenauers Sammlung, erwarb Kisters nach dem Tod es Kanzlers das Retabel erneut.

Auch wenn sein Verwendungszweck ein kirchlicher war, zeigt das Retabel doch die besten Beispiele der Porträtkunst Cranachs. Das Retabel wurde für die Salvatorkirche in Kürbitz gestiftet, die auf dem Familienbesitz der Feilitzschs lag. Diesen Besitz hatte Jobst von Feilitzsch erst ein Jahr vor seinem Tod, im Jahr 1510, erworben. Die Patronatsheiligen der Kirche, die heiligen Petrus und Paulus, treten ein zweites Mal innerhalb der Kirche an der Seite der Jungfrau auf, in einem weiteren Retabel des 16. Jahrhunderts. Die heilige Anna, die ebenfalls für die Familie eine große Rolle spielt, wird auf der Mitteltafel gezeigt. Sie wurde zunehmend in Sachsen verehrt, nachdem Friedrich der Weise 1493 von seiner Pilgerfahrt ins Heilige Land zurückgekehrt war. Auf dieser Reise begleiteten ihn zwei Mitglieder der Familie Feilitzsch, einer von ihnen wahrscheinlich Jobst Feilitzsch selbst.

Die originale Form des Retabels ist nicht bekannt, da der ursprüngliche Rahmen nicht erhalten ist. 1624/1626 wurde von einem Nachfahren der Feilitzschs, Urban Caspar von Feilitzsch, eine zusätzliche Kapelle in der Salvatorkirche errichtet, die als Familiengrablege bestimmt war. Dieser setzte die fünf Tafeln in einen schweren Barockrahmen. Der Rahmen zeigte die Tafel als "Schaubild", das alle fünf Tafeln gleichzeitig in einer Reihe anordnete. Auch wenn es grundsätzlich möglich ist, dass die Tafeln ursprünglich in dieser Weise angeordnet waren, so erscheint eine Anordnung als klappbares Triptychon deutlich wahrscheinlicher. Die Rahmung der Jahre 1624/1626 trug außerdem eine Inschrift, die möglicherweise eine Transkription einer ursprünglichen Inschrift darstellte oder aber eine neue beschreibende Inschrift darstellte, die Urban Caspar von Feilitzsch hinzufügen ließ. Frei übersetzt lautete die Inschrift wie folgt:

"Im Jahr 1511, am Tag Matthäi[1], starb der ehrwürdige und starke Jobst von Feilitzsch, dem Gottes Gnade gab vier Söhne, Moritz, Ritter von Dewen, Urban von Korwitz [sic], Eberhard und Friedrich."

Die Inschrift ist mit den Initialen "V.C.V.F" (Urban Caspar von Feilitzsch) unterschrieben. Die Inschrift informiert uns darüber, dass der zweite Sohn, Urban, den Kürbitzer Besitz verwaltete. Wahrscheinlich war er es, der das Retabel bei Cranach in Auftrag gab.[2] Die Stifterfigur auf dem linken Flügel, ist höchstwahrscheinlich aber nicht Urban, der 1480 geboren wurde laut dem Bildnis auf seinem Grabstein einen Bart trug. Wahrscheinlich handelt es sich um Jobst von Feilitzsch, der im Jahr 1511 um die fünfzig Jahre alt gewesen sein muss (sein genaues Geburtsdatum ist nicht überliefert). Tatsächlich stellte Werner Schade eine Ähnlichkeit mit seinem Bildnis auf dem Grabstein in der selben Kirche fest.

Beim sehr ähnlichen sogenannten Fürsten-Retabel in Dessau (um 1510) porträtiert Cranach Jobsts Zeitgenossen Friedrich den Weisen, der 1463 geboren wurde. Friedrich ist ungefähr gleichaltrig wie die Stifterfigur dargestellt (er war wohl zu diesem Zeitpunkt in seinen späten Vierzigern). Da der Feilitzsch-Altar Jobst gewidmet ist, erscheint es sehr wahrscheinlich, fast sicher, das es sich bei dem Dargestellten auf dem linken Flügel um Jobst handelt. Cranachs Bildnis basiert entweder auf einem früher angefertigtem Bildnis von Feilitzschs oder auf anderen Bildnissen von ihm, seien sie gezeichnet, gemalt oder geschnitzt.

Der Besitz der von Feilitzschs im Rittergut Kürbitz lag im südlichen Sachsen, ungefähr 50 Meilen von Wittenberg entfernt, wo Cranach seit 1505 als Hofkünstler Friedrichs des Weisen arbeitete. Cranachs frühesten Gemälde aus dieser Phase zeigen noch deutliche Bezüge zu seiner frühesten bekannten Schaffensphase, der Wiener Phase, in der Cranachs Figuren fast wie überzeichnet wirken, was bis hin zum Karikaturhaften geht und in der Cranach lebhafte Farben verwendete. Schon bald nach seiner Ankunft in Wittenberg orientierten sich Cranachs Gemälde mehr und mehr an denen Albrecht Dürers. Während die kräftigen Farben der Gewänder in Teilen an die Wiener Phase erinnern, so ist der dramatische Effekt, der aus der Gegenüberstellung mit dem einfachen schwarzen Hintergrund erzielt wird, vor seiner Ankunft in Wittenberg nicht denkbar. Auch typisch ist sein großes Interesse an Physiognomie und Ausdruck des Knienden, woran Dürers Einfluss auf den Wittenberger Maler möglicherweise abzulesen ist.

Der Ausdruck und Realismus von Cranachs Bildnissen resultiert wahrscheinlich aus Cranachs Reise in die Niederlande im Jahr 1508, wo er von Malern wie Quentin Massys einen empathischen Blick auf die Dargestellten lernen konnte. Einige Forscher vemuten außerdem eine Reise nach Italien in dieser Zeit, indem sie auf Ähnlichkeiten zu den Werken Peruginos und seinesSchülers Raffael hinweisen, die vor allem bei Madonnendarstellungen deutlich werden. Ein solcher Einfluss, wenn auch weniger deutlich als bei anderen Kompositionen der Jahre 1505 bis 1510, ist etwa an der klassischen Anordnung der Figuren auf der Mitteltafel abzulesen. Die Figuren bilden zwei gleichseitige Dreiecke: eines durch die Anordnung der Köpfe der drei Hauptfiguren, ein zweites großes bei dem Annas Kopf der Spitze markiert und dessen Seiten durch den Verlauf der Gewänder definiert wird. Eine solche Anordnung findet sich auch beim sogenannten Fürsten-Retabel in Dessau, der Mitteltafel eines Triptychons im Statens Museum Kopenhagen und einer heute zerstörten Tafel aus Berlin, die die Madonna mit Kind und vier weiblichen Heiligen zeigte.[3]

Friedländer und Rosenberg datierten das Werk um 1512-1514, aber heute ist eine Datierung zwischen 1511 und 1512 weitestgehend anerkannt. Zusätzlich zu den Belegen, die die erwähnte Inschrift liefert, können technische und stilistische Beweise angeführt werden. Dr. Gunnar Heydenreich hat vor Kurzem beobachtet, dass Cranach zwischen 1505 und 1512 auf den gleichen Tischler für seine Holztafeln (möglicherweise Michael Tisscher) zurückgriff und dass dessen Tafeln aus dieser Zeit aus horizontal angeordneten Brettern bestanden. Nach 1512 wechselten die Anordnung zu einer vertikalen Orientierung. Anhand der horizontalen Anordnung der Bretter bei der Mitteltafel können wir das Jahr 1512 als terminus ante quem für das Retabel annehmen. Darüber hinaus lassen sich vielfache Bezüge zu anderen Werken Cranachs aus den Jahren 1511 bis 1512 herstellen. Die Außenseiten der Flügel, die die Heilige Katharina und Johannes den Evangelisten zeigen und von Koepplin, Friedländer und Rosenberg als mögliche Werkstattarbeiten eingeordnet wurden (eine Einschätzung die Friedländer 1946 nach einer Reinigung des Retabels zugunsten einer Eigenhändigkeit Cranachs revidierte) weisen die gleichen Proportionen, kleinen Köpfe und säulenartige Erscheinung auf wie andere Heilige auf Flügeln dieser Zeit, etwa die heiligen Barbara und Katharina beim Triptychon, das entweder Wilhelm II. von Hessen oder seine Frau Anna von Mecklenburg 1509-1510 in Auftrag gaben. Letzteres stellt das ersten Werk Cranachs dar, das in Wittenberg für einen nicht kursächsischen Auftraggeber entstand.[4]

Bei der Mitteltafel besitzt die hl. Anna die gleichen Gesichtszüge wie jene beim Retabelflügel "Erziehung der Jungfrau" in der Anhaltinischen Gemäldegalerie Dessau. Gleichsam kann die Jungfrau in gewisser Weise mit ihrem Gegenstück in Dessau, dem Flügel-Pedant mit der Hl. Famiie mit Engeln verglichen werden. Friedländer und Rosenberg datieren beide Tafeln um 1510-1512, was aktuelle Studien belegen.[5] Die "Heilige Sippe" in der Akademie der Bildenden Künste in Wien von um 1510-1512 zeigt das Christuskind in ähnlicher Weise auf dem Schoß Annas sitzend und weist auch deutliche Ähnlichkeiten bei den Gesichtszügen der Jungfrau und deren Haltung auf. Alle genannten Werke zeigen zudem die kurzstrahligen Heiligenscheine, die Cranach nur während einer kurzen Phase um 1510-1512 nutzte.[6]

Petrus und Paulus finden ihre deutlichsten Entsprechungen in zwei kleinen Tafeln aus englischem Privatbesitz, die in Frankfurt und London 2007/08 ausgestellt wurden.[7] Diese beiden Tafeln könnten von Cranach als Werkstattvorlagen oder Tronien verwendet worden sein, wie der unfertige Zustand des Pauluskopfes vermuten lässt. Vor allem die Petrus-Darstellung steht in starker Beziehung zu den Heilgen des Feilitzsch-Retabels. Die Vorlage muss bei beiden Gemälde die selbe gewesen sein. Der heilige Petrus, dessen Aufgabe darin besteht, zusammen mit dem heiligen Paulus als Fürsprecher zu dienen, legt seine rechte Hand auf die rechte Schulter von Jobst von Feilitzsch und schaut den Betrachter direkt an. Wenn auch nicht ungewöhnlich für Cranach, so steigert diese unmittelbare Ansprache die dramatische Wirkung des Retabels, die durch die farbenfrohe Pigmente, kontrastreich gegen den schwarzen Hintergrund gesetzt, zusätzlich betont wird. Auch dieser schwarze Hintergrund ist bei verschiedenen Werke dieser Zeit zu finden, etwa den ehemaligen Flügeln mit Bildnissen der sächsischen Kurfürsten auf der Veste Coburg (um 1515).[8]

Von Feilitzsch trägt einen Mantel mit breiten Fellkragen und fellgefütterten Halbärmel, die auch Friedrich der Weise im Coburger Bildnis trägt.[9] Auch er führt seine Hände im Gebet zusammen, wobei sie sich aber nur an den Fingern berühren. Feilitzschs Doppelkinn und seine knollige Nase werden detailliert beschrieben. Die Ausführung seines Bildnisses erinnert an Cranachs 1509 gefertigten Bildnis Johanns des Beständigen und seines Sohnes Johann Friedrich in der National Gallery in London oder an jenes des Markgrafen Albrecht von Brandenburg-Ansbach von 1511 bis 1512.[10] Das Bildnis von Feilitzschs weist Cranach als einen Künstler aus, der nicht länger im Schatten Dürers steht, sondern die Konkurrenz mit diesem sucht.[11]

[...]

[1] Gefeiert am 24. Februar.

[2] Dies ist durch Archivalien belegt.

[3] Vgl. Friedländer und Rosenberg, unter Literatur, S. 76-77, Nr. 36 & 37, beide mit Abbildungen.

[4] Ebd., S. 70, Nr. 17, mit Abbildungen. Farbige Abbildung bei B. Brinkmann et al., Cranach, Ausstellungskatalog, Frankfurt und London, 2007-2008, S. 164, Nr. 23, Abb. S. 165.

[5] Friedländer und Rosenberg, wie Anm. 3, S. 76, Nr. 35. Vgl . auch Brinkmann, wie Anm. 4, S. 166, Nrn. 24, 25, beide mit farbigen Abb.

[6] Andere Beispiele sind die Kopenhagener "Jungfrau mit Kind und dem Johannesknaben" und vier Flügel aus dem Thyssen Museum, Madrid.

[7] Brinkmann, wie Anm. 4, S. 290, Nrn. 83 & 84, beide mit Abb.

[8] Ebd., S. 172, Nr. 28, mit Abb.

[9] Ebd.

[10] Friedländer und Rosenberg, wie Anm. 3, S. 71, Nr. 19; und S. 73, Nr. 26, beide mit Abb. Letztes wurde versteigert in London, Christie's, 6. Juli 1990, Los 42, für 4,84 Millionen £.

[11] Vgl. z.B. Dürers1516 "Bildnis eines Edelmannes" in der Samuel H. Kress Sammlung, Washington D.C.; F. Anzelewsky, Albrect Dürer. Das Malerische Werk, Berlin 1971, S. 242, Nr. 133, Abb. 163 und 164.

[http://www.sothebys.com/en/auctions/ecatalogue/2012/old-master-british-paintings-evening-sale/lot.7.html; accessed 15 March 2015]

  • Feilitzsch-Retabel [rechter Flügel, Außenseite]: Heilige Katharina, um 1512

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Kunsttechnologische Untersuchung

2019Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

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Unterzeichnung

BESCHREIBUNG

Zeichengeräte/Material:

- flüssiges, schwarzes Zeichenmedium und Pinsel

Typ/Duktus:

- freie und sparsame Unterzeichnung

- dünne bis etwas breitere Linien

Funktion:

- relativ verbindliche Vorgabe für die Malerei; die Linien geben Hauptkonturen, Binnenformen und Gesichtszüge an; vereinzelte plastische Wiedergabe mit Schraffuren

Abweichungen:

- kaum Präzisierungen der Form während des Malprozesses; kleine Änderungen (z.B. die Locken der Haare im Halsbereich)

INTERPRETATION

Zuschreibung:

- entstand vermutlich in der Werkstatt Lucas Cranach d. Ä.

Bemerkungen:

- nach einer Vorlage

[Sandner, Smith-Contini, Heydenreich, cda 2020]

  • fotografiert von Gunnar Heydenreich
  • fotografiert von Ingo Sandner

Restaurierungsgeschichte

Datum1943

Reinigung

[Friedländer, Rosenberg 1979, No. 39]

Zitieren aus dem Cranach Digital Archive

Eintrag mit Autor
<Autorenname>, 'Feilitzsch-Retabel [rechter Flügel, Außenseite]: Heilige Katharina', <Titel des Dokuments, Feldeintrags oder der Abbildung>, [<Datum des Dokuments oder der Abbildung>], in: Cranach Digital Archive, https://lucascranach.org/de/PRIVATE_NONE-P102e/ (zuletzt aufgerufen am {{dateAccessed}})
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'Feilitzsch-Retabel [rechter Flügel, Außenseite]: Heilige Katharina', <Titel des Dokuments, Feldeintrags oder der Abbildung>, [<Datum des Dokuments oder der Abbildung>], in: Cranach Digital Archive, https://lucascranach.org/de/PRIVATE_NONE-P102e/ (zuletzt aufgerufen am {{dateAccessed}})

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