Das Gemälde zeigt die antike Heldin Lucretia als stehende Dreiviertelfigur in einem zeitgenössischen Gewand.
Das Gesicht mit gesenktem Blick ist leicht zur rechten Bildseite geneigt. In ihrer rechten, erhobenen Hand hält Lucretia den kurzen Dolch mit der Spitze nach unten gegen sich richtet, während ihre linke Hand elegant die
Das Gemälde zeigt die antike Heldin Lucretia als stehende Dreiviertelfigur in einem zeitgenössischen Gewand.
Das Gesicht mit gesenktem Blick ist leicht zur rechten Bildseite geneigt. In ihrer rechten, erhobenen Hand hält Lucretia den kurzen Dolch mit der Spitze nach unten gegen sich richtet, während ihre linke Hand elegant die Schaube hält. Diese ist grün und pelzverbrämt und liegt auf ihren beiden Schultern auf. Unter der Schaube trägt Lucretia ein kostbares Gewand von roter Farbigkeit mit gebauschten, weißen Ärmeln, das geöffnet ist und somit ihren Oberkörper entblößt. Zu dem Gewand trägt Lucretia ebenso kostbare Schmuckstücke: ein edelsteinbesetztes Halsband und drei Gliederketten. Dazu ist ihr Haar unter einer Haube aufgesteckt.
Der Hintergrund ist dunkel.
[cda 2022]
Der Legende nach lebte Lucretia im 6. Jh. v. Chr. und war die schöne und tugendhafte Frau des Römers Collatinus. In sie verliebte sich der Sohn des Römischen Königs - Sextus Tarquinius. Bei einem Aufenthalt in ihrem Haus drohte Sextus, sie zu töten und ihre Ehre zu beflecken, wenn sie sich ihm nicht hingab. Nach der Vergewaltigung ließ Lucretia ihren Mann und ihren Vater Rache schwören und erdolchte sich. Das Geschehene führte zum Volksaufstand, in dem die Königsfamilie gestürzt und das Römische Reich zur Republik wurde.
Als Inbegriff weiblicher Tugendhaftigkeit, Keuschheit, Treue und Ehre erfreute sich die Darstellung der Lucretia besonders im 16. Jh. großer Beliebtheit.
[Literatur zum Thema: Bierende 2002, Follak 2002, Livius 1909]