Martin Luther

Martin Luther

Titel

Martin Luther

[cda 2023]

Malerei auf Buchenholz

Material / Technik

Malerei auf Buchenholz

[Heydenreich, unveröffentlichter Untersuchungsbericht, 15.05.2023]

Das 1532 datierte und mit einem Schlangensignet bezeichnete Bildnisgemälde zeigt Martin Luther als Brustbildnis mit Barett vor blauem Hintergrund. In seinen Händen hält er ein geschlossenes Buch. Der Porträttypus wurde in der Cranach-Werkstatt erstmals um 1530 und bis weit in die 1540er Jahre in großer Anzahl gefertigt.

[cda 2023]

Zuschreibungen
Hans Cranach (?)
Werkstatt Lucas Cranach der Ältere

Zuschreibungen

Hans Cranach (?)

[Heydenreich, unveröffentlichter Untersuchungsbericht, 15.05.2023]

Werkstatt Lucas Cranach der Ältere

[Heydenreich, unveröffentlichter Untersuchungsbericht, 15.05.2023]

Datierung
1532

Datierung

1532

[datiert]

Maße
Maße Bildträger: 19,1 x 14,8 cm

Maße

  • Maße Bildträger: 19,1 x 14,8 cm

  • [Heydenreich, unveröffentlichter Untersuchungsbericht, 15.05.2023]

Signatur / Datierung

Signatur am linken Bildrand über der Schulter zwischen dem ersten und zweiten Ziffernpaar der Datierung: ein Schlangensignet mit aufrechten und fächerartig ausgebreiteten Flügeln; Fragmente einer Datierung "1532"; in schwarzer Farbe

Signatur / Datierung

  • Signatur am linken Bildrand über der Schulter zwischen dem ersten und zweiten Ziffernpaar der Datierung: ein Schlangensignet mit aufrechten und fächerartig ausgebreiteten Flügeln; Fragmente einer Datierung "1532"; in schwarzer Farbe

Inschriften und Beschriftungen

Auf der Rückseite der Tafel: - mittig mit schwarzer Farbe: "18[?]10"
[Heydenreich, unveröffentlichter Untersuchungsbericht, 15.05.2023]

Inschriften und Beschriftungen

Stempel, Siegel, Beschriftungen:

  • Auf der Rückseite der Tafel: - mittig mit schwarzer Farbe: "18[?]10"

  • [Heydenreich, unveröffentlichter Untersuchungsbericht, 15.05.2023]

Eigentümer
Privatbesitz
Besitzer
Privatbesitz
CDA ID
PRIVATE_NONE-P589
FR (1978) Nr.
FR-none
Permalink
https://lucascranach.org/de/PRIVATE_NONE-P589/

Provenienz

  • in familiärem Besitz über drei Generationen
    [E-mail des Eigentümers an Gunnar Heydenreich, 22.10.2022]

Forschungsgeschichte / Diskussion

Aus dem Jahr 1532 sind entsprechende Bildnisse in annähernd gleicher Größe u.a. in Museen in Regensburg ([DE_BStGS-HMR_713A]), Dresden ([DE_SKD_GG1918]) und Wittenberg ([DE_UEK-smbGG_Dep26]) sowie in Privatbesitz ([PRIVATE_NONE-P467]) erhalten. Zu den Exemplaren in Regensburg, Dresden und Wittenberg wurde jeweils ein Gegenstück konzipiert, welches Philipp Melanchthon zeigt.

[Heydenreich, unveröffentlichter Untersuchungsbericht, 15.05.2023]

Im Vergleich mit den Befunden von zahlreichen Gemälden aus der Cranach-Werkstatt lassen sich technische, formale und stilistische Ähnlichkeiten zu Werken erkennen, die Hans Cranach, der ältere Sohn von Lucas Cranach d. Ä., zugeschrieben werden. Anhaltspunkte für eine Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes an Hans Cranach liefern insbesondere die Unterzeichnung, die Gestaltung des Inkarnates und insbesondere der Augen sowie die Gestaltung von Signet und Datierung.

Ähnliche Signets und Datierungen sind auf den folgenden Gemälden vorhanden: a) Bildnis Philipp Melanchthon, Wittenberg, Schlosskirche (zuvor Berlin, Gemäldegalerie), [DE_UEK-smbGG_Dep27] b) Bildnis Martin Luther, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, [DE_SKD_GG1918] c) Bildnis Philipp Melanchthon, Stiftung Schloss Friedenstein, Gotha, [DE_SMG_SG10] d) Bildnis Philipp Melanchthon, Niedersächsisches Landesmuseum Hannover, [DE_NLMH_L115] e) Bildnis des Kanzlers Gregor Brück, Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg, [DE_BRD-GNMN_Gm1649] f) Bildnis des Kaisers Karl V, Museo Thyssen-Bornemisza, Madrid, [ES_MTB_112-1933-7]

[Heydenreich, unveröffentlichter Untersuchungsbericht, 15.05.2023]

  • Martin Luther, 1532

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Kunsttechnologische Untersuchung

15.05.2023Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Lichtmikroskopische Oberflächenuntersuchung
  • Instrumentelle Materialanalyse
  • UV-Fluoreszenzfotografie
  • Röntgengrobstrukturanalyse
  • Infrarot-Reflektografie

Bildträger

Stereomikroskopie, RF-Analyse (Thermo Scientific - Niton XL3t GOLDD+), UV-Untersuchung, Röntgengrobstrukturanalyse (Oehm u. Rehbein, Leonardo/ Varex-Perkin Elmer XRPad2 4336), Infrarotreflektografie (Osiris 900 – 1700 nm)

Bildträger ist ein Buchenholzbrett (19,1 x 14,8 x 0,25 cm) im Standardformat „A". Die Faserrichtung verläuft vertikal. Die Rückseite wurde mit einem Hobel quer zur Faserrichtung sorgfältig bis zu den Kanten geglättet (ohne Falz oder Abschrägung) und mit einem sehr wahrscheinlich originalen schwarzen Anstrich abgedeckt, der die Tafelränder ausspart. Hier sind umlaufend Leimspuren erhalten, die auf eine ursprüngliche Einfassung in einem heute nicht mehr erhaltenen Rahmen schließen lassen.

Grundierung und Imprimitur

Die Tafel ist weiß grundiert. Der Auftrag der Grundiermasse erfolgte nicht im gerahmten Zustand, d.h. an den Rändern läuft die Grundierschicht unregelmäßig aus. Umlaufend gibt es an den Tafelrändern feine Ritzungen in der Grundierung, die wahrscheinlich die Größe der Darstellungsfläche für den nachfolgenden Farbauftrag markierten. Wahrscheinlich erfolgte die ursprüngliche Rahmung erst nach Fertigstellung der Malerei.

Unterzeichnung

Das Infrarotreflektogramm zeigt feine Unterzeichnungslinien, die mit einem trockenen Medium ausgeführt wurden. Konturen und Binnenformen des Kopfes sind sparsam mit einzelnen Linienzügen vorgegeben, die sich bei hoher Vergrößerung teilweise in einzelne Punkte auflösen. Möglicherweise entstanden diese Linien auf der Grundlage einer Griffelpause. Die Konturen von Kopfbedeckung und Schultern erscheinen mit mehreren einander teils überlagernden Linienzügen und einem schmal zeichnenden Stift freier gezeichnet. Hier gibt es geringfügige Abweichungen zwischen Unterzeichnung und nachfolgender malerischer Umsetzung.

Farbschichten und Metallauflagen

Mittels RFA konnten in den Farben enthaltene Elemente detektiert und in Verbindung mit den optischen Merkmalen Signale für folgende Farbmaterialien ermittelt werden: Bleiweiß, kupferhaltiges Blau (Azurit), Zinnober, Eisenoxid/Ocker und Kohlenstoffschwarz.

Der Nachweis von Calcium lässt die Verwendung von Calciumcarbonat oder/und Gips in der Grundierung vermuten.

Inkarnattöne wurden unter Verwendung von heller Lokalfarbe (Bleiweiß, Zinnober, Eisenoxid) graubraunen teilweise gestupften Schattentönen, intensiver rosa ausgemischten und deckend applizierten Hauttönen sowie einzelnen weißlichen Lichtakzenten modelliert. Die Augen erscheinen mit weißlichen und dunklen Lidrändern auffällig scharf konturiert. Auf einer braunen Iris sind Lichtreflexe in Form von zwei vertikal ausgerichteten und leicht gekrümmten Linien ausgeführt, wobei die kleinere der beiden die schwärzliche Pupille überlagert.

Der Auftrag der sehr feinkörnigen blauen Hintergrundfarbe (Azurit und Bleiweiß) erfolgte mit dem Stupfpinsel. Die Modellierung der schwarzen Gewandfalten erscheint fein nuanciert. Alle Einzelformen wurden unter klarer Abgrenzung und geringfügiger wechselseitiger Überschneidung der Farbflächen ausgeführt. Wesentliche Veränderungen der Komposition im Malprozess sind nicht erkennbar.

[Heydenreich, unveröffentlichter Untersuchungsbericht, 15.05.2023]

Erhaltungszustand

Datum15.05.2023

Das Tafelgemälde befindet sich in einem sehr guten und stabilen Zustand.

Bildträger:

  • ursprüngliche Größe und Rückseitengestaltung erhalten

  • Tafel geringfügig konvex gewölbt

Malschicht:

  • im Inkarnat einzelne punktuelle Ausbrüche der Malschicht, die die Bildwirkung nicht beeinträchtigen

[Heydenreich, unveröffentlichter Untersuchungsbericht, 15.05.2023]

Zitieren aus dem Cranach Digital Archive

Eintrag mit Autor
<Autorenname>, 'Martin Luther', <Titel des Dokuments, Feldeintrags oder der Abbildung>, [<Datum des Dokuments oder der Abbildung>], in: Cranach Digital Archive, https://lucascranach.org/de/PRIVATE_NONE-P589/ (zuletzt aufgerufen am {{dateAccessed}})
Eintrag ohne Autor
'Martin Luther', <Titel des Dokuments, Feldeintrags oder der Abbildung>, [<Datum des Dokuments oder der Abbildung>], in: Cranach Digital Archive, https://lucascranach.org/de/PRIVATE_NONE-P589/ (zuletzt aufgerufen am {{dateAccessed}})

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