Martin Luther als Augustinermönch im Ordenshabit, mit Doktorhut, Brustbild im Profil nach links, mit Inschrift

Martin Luther als Augustinermönch im Ordenshabit, mit Doktorhut, Brustbild im Profil nach links, mit Inschrift

Druckgrafik, Kupferstich

1. Zustand (I.4D1.1)

Mit diesem dritten und letzten seiner Kupferstiche mit dem Bildnis Luthers, die mit der kalten Nadel vorgerissen und dem Grabstichel ausgearbeitet sind, begründete Lucas Cranach d. Ä. erneut einen einflussreichen und für die folgenden Jahre immer wieder aufgegriffenen neuen Bildnistypus, der Luther nicht mehr als einfachen Mönch präsentiert

1. Zustand (I.4D1.1)

Mit diesem dritten und letzten seiner Kupferstiche mit dem Bildnis Luthers, die mit der kalten Nadel vorgerissen und dem Grabstichel ausgearbeitet sind, begründete Lucas Cranach d. Ä. erneut einen einflussreichen und für die folgenden Jahre immer wieder aufgegriffenen neuen Bildnistypus, der Luther nicht mehr als einfachen Mönch präsentiert (vgl. I.1D2, I.2D1), sondern in der Rolle des Doktors der Theologie inszeniert. Gegenüber den beiden im Vorjahr entworfenen Luther-Bildnissen im gleichen Verfahren steigert Lucas Cranach d. Ä. hier noch einmal das Format deutlich auf 208 x 149 mm. Die überlieferten Abzüge weisen zwei Zustände der Druckplatte aus. Vier der fünf erhaltenen Exemplare des ersten Zustands[1] konnten innerhalb der Arbeit am KKL erstmals eingehend untersucht[2] und mit acht autopsierten Exemplaren des zweiten Zustands verglichen werden.

Der Kupferstich präsentiert Luther mit der überdeutlich betonten Kopfbedeckung als Gelehrten, als Doktor der Theologie, ein Titel, den er zu diesem Zeitpunkt schon seit neun Jahren führte. Er bedient sich damit eines Referenzrahmens, der im Humanismus des frühen 16. Jahrhunderts wurzelt. Auf die Betonung der Stirnwulst als Zeichen des Tatmenschen im Sinne der antiken Physiognomik ist in der Forschung vielfach hingewiesen worden.[3] Gleiches gilt für den Bezug des hier verwendeten Vollprofils zu antiken, vor allem durch Münzen im 16. Jahrhundert bekannt gewordenen Cäsarenbildnissen.[4] In die Kunst nördlich der Alpen durch Bildnisse Kaiser Maximilians I. eingeführt, vermittelte dieser Darstellungsmodus eine Gravität, derer sich vor allem Kaiser und Päpste bedienten. Hans Burgkmair d. Ä. scheint der erste Künstler des deutschsprachigen Raums gewesen zu sein, der diesen Modus für druckgraphische Bildnisse übernahm.[5]

Doch es ist nicht die Welt der weltlichen und geistlichen Herrscher, in die Lucas Cranach d. Ä. Luther mit diesem Bildnis einschreibt, sondern die der Humanisten.[6] Unter den vielfältigen, innerhalb der Forschung als mögliche Vorbilder für Lucas Cranachs d. Ä. Kupferstich angeführten Werken, scheint das wahrscheinlichste jene Medaille von 1519 nach dem Entwurf von Quentin Massys zu sein, deren Avers Erasmus von Rotterdam zeigt. Hier ist nicht nur ein Gelehrtenbildnis im Profil nach links vorgebildet, sondern es findet sich in der umlaufenden Inschrift auch der Verweis auf den Topos der Unsterblichkeit des geistigen Abbilds.[7] Die in Latein und Griechisch verfasste Inschrift benutzt das Verb „exprimere“ einerseits im Sinne des „Darstellens“, andererseits als Hinweis auf das „Prägen“ der Medaille. Diese Vorgabe wird im Kupferstich aufgegriffen und auf das „Drucken“ übertragen.[8] Erasmus von Rotterdam selbst schickte zudem 1520 eine dieser Medaillen, vermittelt über Georg Spalatin, an Friedrich III. von Sachsen.[9] Ihre Kenntnis kann für Lucas Cranach d. Ä. also möglicherweise vorausgesetzt werden. Der hohen Popularität dieser Medaille verlieh Hieronymus Hopfer Ausdruck, indem er die Motive von Avers und Revers in einer Darstellung vereinte und mit deutschsprachigen Texten versehen, in eine Eisenradierung überführte.[10] Auch wenn die Medaille und Lucas Cranachs d. Ä. Kupferstich sich an den gleichen Adressatenkreis wenden, so zielte das im Format größte der Cranach’schen Kupferstichbildnisse auf eine repräsentative Wirkung ab, die der deutlich kleineren Medaillenform fehlt.

Flechsig hat eine Bemerkung Luthers gegenüber Georg Spalatin mit dem Distichon in Verbindung gebracht.[11] In einem Brief vom 7. März 1521 bittet Luther den zusammen mit Friedrich III. von Sachsen in Nürnberg weilenden Georg Spalatin darum, sich mehrerer Bildnisse anzunehmen, die Luther auf Lucas Cranachs d. Ä. Bitten hin mit einer Subscriptio versehen und dann an Georg Spalatin schicken sollte. Da zumindest zwei Bildnisse oder zwei Exemplare eines Bildnisses dem Brief beilagen, muss es sich um Drucke gehandelt haben.[12] Da innerhalb der Werke Lucas Cranachs d. Ä. aus diesem Zeitraum neben dem vorliegenden Kupferstich nur das Passional Christi und Antichristi[13] Inschriften vorsah, schloss Flechsig, Georg Spalatin sei als Autor des Distichons zu verstehen. Wenn sich Luthers Brief auf I.4D1 bezieht, wäre in der Tat eine genauere Datierung des Kupferstichs möglich, der am 7. März 1521 in seiner ersten Fassung offensichtlich schon weitgehend ausgearbeitet vorlag. Seine Entstehung würde unmittelbar in den Zeitraum vor Luthers Verhör am 17. und 18. April 1521 auf dem Reichstag in Worms fallen. Es kann nicht überraschen, dass im Vorfeld dieses vom kursächsischen Hof und Luther selbst lange vorbereiteten Ereignisses ein neues Bildnis Luthers aus Wittenberg ausgehen sollte.[14] Freilich setzt Flechsigs These voraus, dass es sich erstens bei den erwähnten „has effigies“ um jenes Bild I.4D1 handelt und zweitens Luther mit seiner Bitte an Georg Spalatin, sich der Bilder anzunehmen („curabis“) gemeint habe, Georg Spalatin solle an Luthers statt eine Subscriptio formulieren – was möglich, aber keineswegs zwingend ist.

Dass Lucas Cranach d. Ä. an diesem Bildnis intensiv arbeitete, zeigen die wiederholten Überarbeitungen der Druckplatte. Allein die Zahl der fünf erhaltenen Abzüge des ersten Zustands,[15] denen mindestens 22 erhaltene Abzüge des zweiten Zustands gegenüberstehen, widerspricht der von Koepplin / Falk vertretenen These, bei den Exemplaren des ersten Zustands handle es sich um Probeabzüge,[16] welche die Cranach-Werkstatt nicht verlassen haben. Eine Hans Baldung Grien zuzuschreibende und im Rahmen des KKL erstmals untersuchte Darstellung (I.4D2) überführt den ersten Zustand von Lucas Cranachs d. Ä. Kupferstich spiegelbildlich in die Technik des Holzschnitts und beweist damit, dass auch der erste Zustand schon veröffentlicht und rezipiert wurde.

2. Zustand

(I.4D1.2)

Der zweite Zustand der Druckplatte ist deutlich überarbeitet. Neben der flächigen Neugestaltung des Hintergrunds mit Parallelschraffuren, die mittels vertikalen Strichen zu rechteckigen Elementen verbunden sind und einen dunklen Fond für das Bildnis schaffen, erfolgte eine Vielzahl von Detailänderungen. So wurden etwa die Parallelschraffuren unter und neben dem Auge sowie entlang des Nasenflügels zu Kreuzschraffuren ergänzt und damit der Eindruck einer stärkeren Verschattung erzielt. Auch entlang der Unterkieferlinie und am Hals wurden die Linien verdichtet, was das Doppelkinn Luthers etwas kaschiert.[17] Vom Unterkiefer ausgehend setzen sich neu gesetzte Linien bis zu den Schläfen und über dem Ohr fort. Der Nacken Luthers erfuhr die stärkste Veränderung. War dessen Verschattung im ersten Zustand noch mit horizontalen Schraffen gestaltet, die stellenweise diagonal über Kreuz geführt wurden und an den Rändern in Punkten münden, wurde dieser Bereich im zweiten Zustand von einem einheitlichen System kräftiger, diagonal gesetzter Schraffuren überzogen. Auffällig ist, dass Lucas Cranach d. Ä. die Überarbeitungen ganz auf das Gesicht konzentriert; Gewand und Doktorhut bleiben – bis auf eine verstärkte und die räumliche Wirkung steigernde Verschattung der Innenseite der Kapuze – unberührt.

Eine deutliche Überarbeitung erfuhr ferner das Inschriftenfeld am unteren Rand der Druckplatte. Lucas Cranach d. Ä. versah dessen oberen Abschluss nicht nur mit einer Reihe dicht gesetzter senkrechter Schraffen, um dem Schriftfeld Plastizität zu verleihen,[18] sondern setzte zudem Rhomben zwischen die einzelnen Worte. Auch die im ersten Zustand noch ablesbaren horizontalen Hilfslinien auf bzw. zwischen denen der Text mit der Radiernadel gerissen wurde, und die deutlich sichtbaren horizontalen Kratzer,[19] die aus einer Schleifbewegung resultieren, sind im zweiten Zustand nahezu vollständig herauspoliert. Da die acht untersuchten Abzüge des zweiten Zustands gegenüber den fünf Vertretern des ersten Zustands, die durchweg ein kräftiges Lineament zeigen, ein im Ganzen deutlich schwächeres Druckbild aufweisen, muss Lucas Cranach d. Ä. die gesamte Platte flächig auspoliert haben. Erst indem die Linien des ersten Zustands in ihrer Intensität reduziert wurden, konnten die neuen und teils kräftigerer Schraffen das ältere Lineament überdecken.[20]

Die Figur Luthers gewinnt durch den dunkel gestalteten Hintergrund und die akzentuierte Verschattung einzelner Gesichtspartien deutlich an monumentaler Präsenz. Hierauf scheinen auch die Veränderungen des Inschriftenfelds abzuzielen, die selbige stärker in die Nähe antiker Büsten- oder Epitaphinschriften rückt. Gegenüber dem Wortlaut des bei I.1D2 und I.2D1 auftretenden Distichons, wurden auch hier nicht unerhebliche Anpassungen vorgenommen. Die neue Variante betont Lucas Cranachs d. Ä. eigene Funktion als Urheber deutlicher, indem sie seinen Namen an den Anfang der Inschrift setzt. Das Bemühen um eine größere Unmittelbarkeit verrät auch der Verzicht auf das Wort „cera“.[21] Nun ist es nicht mehr „das Wachs des Lucas“, welche das sterbliche Bildnis Luthers vermittelt, sondern das „Werk“ des Künstlers.[22]

Wohl im zweiten Zustand scheint Lucas Cranachs d. Ä. Stich für Daniel Hopfers Luther-Bildnis Pate gestanden zu haben (I.4D3), der mit einer Übertragung der Inschrift in deutsche Sprache und einem Luther überhöhenden Strahlenkranz 1523 eine breitere Wirkung erzielte. Daniel Hopfers Fassung wurde seinerseits um 1525/1526 von Albrecht Altdorfer herangezogen, der Luther einen kleinformatigen Kupferstich (I.4D4) widmete. Einen Reflex auf Lucas Cranachs d. Ä. Blatt bietet auch Albrecht Dürers Kupferstich von 1523 mit dem Profilbildnis Albrechts von Brandenburg.

Von den vier untersuchten Abzügen des ersten Zustands zeigen drei einen „Ochsenkopf mit Schlangenstab“ als Wasserzeichen.[23] Darüber hinaus weisen die Blätter aus Straßburg und Coburg identische strukturelle Papier-Merkmale auf, die sich von der Siebform ableiten lassen, auf der sie geschöpft wurden.[24] Während das Straßburger Exemplar ein echtes Wasserzeichen trägt, gibt das Coburger lediglich den Abklatsch wieder.[25] Es dürfte damit nachweislich aus derselben Produktion stammen.

Dass die erste Auflage nur deshalb in kleinen Stückzahlen erschienen ist, weil die Platte schon bald nach Erstveröffentlichung eine Überarbeitung erfuhr und die zweite Auflage dann über einen deutlich längeren Zeitraum gedruckt wurde, lässt sich ebenfalls anhand der Wasserzeichen belegen. So lassen sich die Exemplare des im Lutherhaus Wittenberg[26] sowie in der Thrivent Art Collection Minneapolis[27] über ihr identisches Wasserzeichen „waagerecht steigendes Pferd“ ins 18. Jahrhundert datieren.[28] Somit ist neben der ursprünglichen Druckkampagne des zweiten Zustands im 16. Jahrhundert mindestens eine Druckkampagne im 18. Jahrhundert zu konstatieren.[29] Das Druckbild deutet ferner darauf hin, dass die Platte spätestens für diese Auflage nachgestochen wurde.[30]

Daniel Görres, Thomas Klinke


[1] Obwohl Ficker 1920, S. 11 die Standorte von drei Exemplaren benannte, hielt sich, wohl vor allem aufgrund von Schuchardt 1851a, S. 190, Nr. 8 und Flechsig 1900a, S. 55, in der Cranach-Forschung bis in jüngste Zeit die These, das Coburger Blatt sei ein Unikat des ersten Zustands.

[2] 1) Forschungsbibliothek Gotha, Sign. Gym 5, Bl. Ir, Blattmaße: 205/203 x 148 mm; 2) Kunstsammlungen Veste Coburg, Inv-Nr. I,41,7, Blattmaße: 208/204 x 151/150 mm; 3) Staatliche Graphische Sammlung Stuttgart, Inv.-Nr. A 2979, Blattmaße: 207 x 150/149 mm; 4) Cabinet des estampes et des dessins Strasbourg, Inv.-Nr. 77.005.0.79, Blattmaße: 208/207 x 149/147 mm; 5) das sich 2003 in der Sammlung Ursula und R. Stanley Johnson, Chicago, befindende Blatt stand für eine Autopsie nicht zur Verfügung; eine Abbildung in Ausst.-Kat. Hamburg 2003, Nr. 47.

[3] Vgl. Warnke 1984, S. 41–46; Holste 2004, S. 174, bezweifelt, dass Lucas Cranach d. Ä. sich auf die antike Physiognomik bezieht, indem sie zu Recht darauf hinweist, dass eine ausgeprägte Stirnwulst auch schon bei früheren Bildnissen zu beobachten ist und das Doppelkinn Luthers gewiss nicht mit einer „Heldenphysiognomik“ überein zu bringen ist.

[4] Erstmals von Frank Steigerwald, in Ausst.-Kat. Berlin 1973, S. 53, Nr. 62, formuliert und von Warnke 1984, S. 46–49, weiterverfolgt.

[5] Vgl. die Bildnisse von Pius II. und Jakob Fugger, die beide dem Jahr 1511 entstammen; vgl. dazu Falk 1968, Nr. 46–47, und Warnke 1984, S. 43.

[6] Vgl. Gülpen 2002, S. 151–154.

[7] Vgl. Warnke 1984, S. 37.

[8] Vgl. Ludwig 1998, S. 125–126.

[9] Vgl. Maué 2005, S. 360 bzw. zur Medaille Habich 1931, Nr. 47.

[10] Vgl. Hollstein German XV.236.67.

[11] Vgl. Flechsig 1900a, S. 55–57; zuletzt dazu Kaufmann 2021, S. 14–16.

[12] Vgl. WABr 2, S. 283, Z. 23: „Has Effigies Iussit Lucas a me subscribi & ad te mitti. tu eas curabis.“

[13] Vgl. zu diesem Groll 1990, S. 13–20, 66–72; et passim.

[14] In diesem Fall wäre Warnkes These von einem durch den kursächsischen Hof gesteuerten Images Luthers plausibel, bleibt aber ohne klaren Beweis (vgl. Warnke 1984).

[15] Angesichts der hohen Verlustrate an Drucken über die Jahrhunderte wäre es erklärungsbedürftig, warum sich immerhin fünf Exemplare einer ursprünglich unpublizierten, verworfenen Auflage erhalten haben sollen.

[16] Vgl. Koepplin / Falk 1974, S. 95, Nr. 38, denen nur ein Exemplar des ersten Zustands bekannt war; vgl. dazu auch Schade in Ausst.-Kat. Hamburg 2003, S. 175, Nr. 47.

[17] Ausst.-Kat. Hamburg 1983a, S. 114–115, Nr. 42 sieht hierin irrigerweise einen Backenbart.

[18] Vgl. dasselbe Vorgehen bei I.1D2.2.

[19] Diese sind auch bei I.1D.2.2 zu beobachten.

[20] Man beachte vor allem die stark überarbeitete Nackenpartie.

[21] Zu dessen Deutung vgl. Katalogeintrag zu I.1D2.

[22] Vgl. hierzu auch Ludwig 1998, S. 134.

[23] In den Abzügen der Kunstsammlungen Veste Coburg, Inv.-Nr. I,41,7 sowie des Cabinet des Estampes et des Dessins Straßburg, Inv.-Nr. 77.005.0 bildet sich das identische Wasserzeichen „Ochsenkopf, darüber zweikonturige Stange mit züngelnder Schlange, darüber einkonturige Stange mit Taukreuz“ ab. Für Wasserzeichen aus derselben Motivgruppe sind 29 Exemplare von variierender Gestalt und Format, an vorwiegend süddeutschen Orten von 1504 bis 1519 belegt. Vgl. WZIS (Zuletzt aufgerufen: 2.2.2021). Auch der Abzug aus der Staatsgalerie Stuttgart, Inv.-Nr. A 2979, trägt einen Ochsenkopf mit Schlangenstab als Wasserzeichen, das im Gegensatz zum vorgenannten ein lateinisches Kreuz trägt. Für dieses sind 135 stilistisch vergleichbare Belege aus derselben Motivgruppe, von variierender Gestalt und Format und von 1426 bis 1564 bei Verwendung im süddeutschen Raum dokumentiert (vgl. WZIS).

[24] Dies betrifft die Abstandsintervalle der Kettlinien sowie die ermittelte Dichte der Ripplinien auf einer Strecke von 10 mm.

[25] Ein solcher Abklatsch eines Wasserzeichens kann beim Zusammenlegen der feuchten Papierbogen zustande kommen. Während abgeklatschte Wasserzeichen im Streiflicht gut erkennbar sind, sind sie bei der Betrachtung im Durchlicht in der Regel nicht sichtbar (vgl. WZIS 2021, DE1675-Cranach-I417).

[26] Inv.-Nr. 217 fl IIIa.

[27] Inv.-Nr. 97-01.

[28] Vgl. WZIS 2021, DE0960-BachSt191a_205, das „um 1771“ datiert ist. Weitere Wasserzeichen treten in den im Rahmen des KKL untersuchten zehn Abzügen vom zweiten Zustand der Druckplatte nicht auf.

[29] Ausst.-Kat. Torgau 2004, Nr. 106 oder Ausst.-Kat. Weimar 2015, Nr. 48 behaupten eine nicht näher begründete Druckkampagne im 17. Jahrhunderts, für die sich im KKL aber kein Nachweis erbringen ließ.

[30] Auch ein signifikanter Qualitätsabfall zwischen untersuchten Abzügen deutet daraufhin. So ist die Druckplatte des Exemplars aus Wittenberg in erheblich abgenutztem Zustand verwendet worden, während das Blatt aus Minneapolis noch vergleichsweise frisch nachgestochen wirkt.

Quellen / Publikationen:

Bartsch VII.278.6; Hollstein German VI.9.8; Heller 1821, S. 259, Nr. 6; Heller 1854, S. 124, Nr. 35; Schuchardt 1851a, S. 190, Nr. 8; Schuchardt 1871, S. 211, zu Nr. 8; Nagler u. a. 1871, S. 297, Nr. 8; Lindau 1883, S. 126; Lippmann 1895, S. 23, Nr. 62; Flechsig 1900a, S. 55–57, 60, 295; Preuß 1918, S. 8–9, 30; Ficker 1920, S. 10–13; Glaser 1921, S. 152–153; Ficker 1934, S. 119, Nr. 48, 49; Jahn 1955, S. 60; Ausst.-Kat. Berlin 1967, S. 40, Nr. 45; Ausst.-Kat. Berlin 1973, S. 53, Nr. 62; Koepplin / Falk 1974, S. 95, Nr. 38; Schade 1973, S. 542f.; Schade 1974, S. 52; Ausst.-Kat. Detroit u. a. 1983, S. 234f., Nr. 127; Ausst.-Kat. Hamburg 1983a, S. 114–115, Nr. 42; Warnke 1984, S. 41–49; Beyer 1994, S. 32–33, S. 221–222, Nr. 9; Ausst.-Kat. Wittenberg 1998, S. 146–149, Nr. 4; Ludwig 1998, S. 134–135; Schade 1998, S. 35; Gülpen 2002, S. 150–154; Ausst.-Kat. Hamburg 2003, Nr. 47; Holste 2004, S. 172–175; Schuchardt 2004, S. 15–16; Holste 2004, S. 172–174; Ausst.-Kat. Madrid 2007, S. 297, 312, Nr. 125; Ausst.-Kat. Straßburg 2008, S. 206–207, Nr. 123; Hrosch 2008, S. 259–262; Ausst.-Kat. Brüssel 2010, S. 221–222, Nr. 132; Ausst.-Kat. Eisenach 2015, S. 78–81, Nr. 15,16; Ausst.-Kat. Eisenach 2015, S. 29–31; Schuchardt 2016, S. 159–160; Ausst.-Kat. Stuttgart 2017, S. 77, Nr. 111.10; Ausst.-Kat. Düsseldorf 2017, S. 191, Nr. 95; Hoffmann 2017, S. 14–17; Muhr 2017, S. 433–435; Schuchardt 2017, S. 19–20, Abb. 3; Weigel 2017, S. 1161–1162; Werner 2018, S. 5–6; Knöll u. a. 2020, Nr. 54a, 54b.

Zuschreibung
Lucas Cranach der Ältere, Inventor*in

Zuschreibung

Lucas Cranach der Ältere, Inventor*in

[KKL 2022]

Datierungen
1521
18. Jahrhundert

Datierungen

1521

[datiert, KKL 2022]

18. Jahrhundert

[Wasserzeichen des 18. Jahrhunderts]

Maße
Platte: 208 (+/-1) x 149 (+/-2) mm

Maße

  • Platte: 208 (+/-1) x 149 (+/-2) mm

  • Darstellung: 208 (+/-1) x 149 (+/-2) mm

  • [Thomas Klinke, KKL 2022]

Signatur / Datierung

Bezeichnet und datiert unten: Schlangensignet mit aufrechten Flügeln, nach links und Jahreszahl "M·D·X·X·I·"

Signatur / Datierung

  • Bezeichnet und datiert unten: Schlangensignet mit aufrechten Flügeln, nach links und Jahreszahl "M·D·X·X·I·"

  • [KKL 2022]

CDA ID
LC_HVI-9_8
KKL-Nr.
I.4D1, Teil der Bildnisgruppe I
Bartsch-Nr.
VII.278.6
Permalink
https://lucascranach.org/de/LC_HVI-9_8/

Forschungsliteratur

Erwähnt auf Seite
Jahn, Bernhard 1972 201, 208, 209
Autor/inJohannes Jahn
Herausgeber/inMarianne Bernhard
TitelLucas Cranach der Ältere: 1472 - 1553. Das gesamte graphische Werk. Mit Exempeln aus dem graphischen Werk Lucas Cranach des Jüngeren und der Cranachwerkstatt
Ort der VeröffentlichungMunich
Jahr der Veröffentlichung1972
Hollstein 1959 9
Autor/inFriedrich W. H. Hollstein
TitelCranach - Drusse
Veröffentlichungin K.G. Boon and R.W. Scheller, eds., Hollstein's German engravings, etchings and woodcuts: ca. 1400 - 1700
Band6
Ort der VeröffentlichungAmsterdam
Jahr der Veröffentlichung1959
ReferenzenGND 1132640032
Bartsch 1808 278
Autor/inAdam Bartsch
TitelLe peintre graveur. Les vieux maitres allemands
Band7
Ort der VeröffentlichungVienna
Jahr der Veröffentlichung1808
Link http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:16-diglit-228876
ReferenzenGND 997996056
  • Martin Luther als Augustinermönch im Ordenshabit, mit Doktorhut, Brustbild im Profil nach links, dunkler Fond, mit Inschrift, 1521
Zustand / Auflage
II. Zustand, 2. Auflage
Datierung
1521

Datierung

1521

[KKL 2020]

Material / Technik
Druck auf Papier
Kurzbeschreibung
Einblattdruck
Maße
Blatt: 216 x 165 mm

Maße

CDA ID
US_PMA_1985-52-7326
Permalink
https://lucascranach.org/de/US_PMA_1985-52-7326
Eigentümer
Philadelphia Museum of Art
Besitzer
Philadelphia Museum of Art
Standort
Philadelphia

Provenienz

  • The Muriel and Philip Berman Gift, erworben aus dem Erbe John S. Phillips des Jahres 1876 durch die Pennsylvania Academy of the Fine Arts, mit Mitteln begesteuert durch Muriel und Philip Berman, Schenkungen (durch Tausch) von Lisa Norris Elkins, Bryant W. Langston, Samuel S. White III. und Vera White, with additional funds contributed by John Howard McFadden, Jr., Thomas Skelton Harrison und der Philip H. und A.S.W. Rosenbach Foundation, 1985
    [Philadelphia Museum of Art, Online Collection, accessed 13-04-2021]

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