Maria Magdalena (?)

Maria Magdalena (?)

Titel

Maria Magdalena (?)

[cda, 2015]

Malerei auf Holz, möglicherweise Buche

Material / Technik

Malerei auf Holz, möglicherweise Buche

[The Walters Art Museum, revised 2015]

Lucas Cranach der Ältere, der wichtigste deutsche Künstler des 16. Jh. nach Albrecht Dürer, malte einige kleine Tafeln mit verführerischen jungen Frauen - oft gerechtfertigt durch eine moralische Botschaft - zum Vergnügen für seinen adligen männlichen Auftraggeber. Die attraktive junge Frau im wertvollen Gewand sendet in der Tat missverständliche Signale.

Lucas Cranach der Ältere, der wichtigste deutsche Künstler des 16. Jh. nach Albrecht Dürer, malte einige kleine Tafeln mit verführerischen jungen Frauen - oft gerechtfertigt durch eine moralische Botschaft - zum Vergnügen für seinen adligen männlichen Auftraggeber. Die attraktive junge Frau im wertvollen Gewand sendet in der Tat missverständliche Signale. Sie trägt ihr Haar offen, kann also nicht verheiratet sein. In einem formellen Bildnis würde dieser Umstand sie als Jungfrau ausweisen, hier aber blickt sie den Betrachter unerschrocken an und suggeriert eine Vertrautheit mit dem Betrachter, die für eine unverheiratete Frau aus guter Familie unangemessen wäre. Ihr Gewand ist modisch, jedoch trägt ie kein hoch geschlossenes Mieder darunter. Diese aufreizende junge Frau könnte Maria Magdalena sein, von der angenommen wurde, sie sei vor der Begegnung mit Jesus eine Prostituierte gewesen.

[http://art.thewalters.org/detail/21924/mary-magdalene-/]

Zuschreibung
Lucas Cranach der Ältere

Zuschreibung

Lucas Cranach der Ältere

[The Walters Art Museum, revised 2015]

Datierung
um 1525

Datierung

um 1525

[The Walters Art Museum, revised 2015]

Maße
Maße Bildträger: 36.5 x 26.3 x 0.4 cm (ohne Abschrägung) (14 1/4 bis 14 3/8 x 10 1/8 bis 10 3/8 x 5/32 Zoll)

Maße

  • Maße Bildträger: 36.5 x 26.3 x 0.4 cm (ohne Abschrägung) (14 1/4 bis 14 3/8 x 10 1/8 bis 10 3/8 x 5/32 Zoll)

  • Gemessen in der Restaurierungswerkstatt, Walters Art Museum am 17.6.2013

  • [The Walters Art Museum, revised 2015]

Signatur / Datierung

Bezeichnet links unten: geflügelte Schlange mit aufstehenden Flügeln, nach recht gewandt, mit gelber Farbe

Signatur / Datierung

  • Bezeichnet links unten: geflügelte Schlange mit aufstehenden Flügeln, nach recht gewandt, mit gelber Farbe

  • [cda 2015]

Eigentümer
The Walters Art Museum, Baltimore (Maryland)
Besitzer
The Walters Art Museum, Baltimore (Maryland)
Standort
Baltimore
CDA ID
US_WAM_37-269
FR (1978) Nr.
FR175
Permalink
https://lucascranach.org/de/US_WAM_37-269/

Provenienz

  • Henry Walters, Baltimore, zwischen 1903 und 1909 [Art der Erwerbung unbekannt]
  • Walters Art Museum, 1931, aus Erbschaft.
    [The Walters Art Museum, revised 2015]

Ausstellungen

Cambridge, Mas. 1936, Nr. 129

  • Maria Magdalena (?), um 1525

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Kunsttechnologische Untersuchung

2013Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Röntgengrobstrukturanalyse
  • x_radiograph

Material/ Technik

- nach Abnahme der Parkettierung

  • erstellt von The Walters Art Museum, Baltimore (Maryland)

2013Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Infrarot-Fotografie
  • Röntgengrobstrukturanalyse
  • Lichtmikroskopie
  • reverse

Bildträger

Möglicherweise Buche, nicht analysiert.

Tafel stark gedünnt, ein Astkonten sichtbar.

Ein Brett mit vertikal verlaufender Maserung.

Grundierung und Imprimitur

Typischer Leimgrund in weißer Farbe, bestehend aus nur einer Grundierschicht. Grundierung bedeckt gesamte Tafel, kein Grundiergrat.

In der Röntgenaufnahme ist eine unregelmäßige Gewebeschicht zwischen dem Holz und der Grundierung sichtbar, vor allem im Bereich des Kopfes und der Hände.

Unterzeichnung

Sehr flüssige schwarze Untermalung, möglicherweise mit Pinsel ausgeführt. Eine Linien sind mit bloßem Auge zu erkennen. Besonders beim Gesicht dadurch Pentimenti zu erkennen; bei der IRR auch beim Mieder und den Händen ersichtlich.

Farbschichten und Metallauflagen

Farbe sehr dünn aufgetragen, besonders bei den Inkarnaten.

Hinweise auf eine Blattgoldschicht unter dem Grün des Kleides; graue Schattierungen bei den weißen Ärmeln imitiert die durchscheinende Unterzeichnung.

Rahmung

Neuer Rahmen seit 1991: ehemals für Blatt eines Manuskripts verwendet, Holz mit Elfenbeinintarsien.

44,5 x 34,8 x 3,3 cm (17 1/2 x 13 11/16 x 1 5/16 in.)

[The Walters Art Museum, revised 2013]

  • untersucht von Karen French

2013Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Infrarot-Reflektografie
  • irr

Unterzeichnung

BESCHREIBUNG

Zeichengeräte/Material:

- flüssiges dunkles Zeichenmedium, Pinsel

Typ/Duktus:

- relativ sparsame, skizzenhafte freie Unterzeichnung

- relativ dünne bis breitere Linien

Funktion:

- nur grob verbindliche Vorgabe für die Malerei; Hauptkonturen, Binnenformen und Gesichtszüge angegeben; keine plastische Wiedergabe durch Schraffuren

Abweichungen:

- Präzisierungen der Form während des Malprozesses; größere Änderungen (z. B. das Gesicht ist leicht nach links verschoben und die Blickrichtung der Augen wurde geändert.

INTERPRETATION

Zuschreibung:

- Lucas Cranach der Ältere oder Werkstatt

[Sandner, Smith-Contini, Heydenreich, cda 2017]

- Hauseigene Walters mit 35 mm und IR mit der Hilfe von John Delaney

  • erstellt von The Walters Art Museum, Baltimore (Maryland)

09.12.1992Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Instrumentelle Materialanalyse
  • analysis

Material/ Technik

1991Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Röntgengrobstrukturanalyse
  • x_radiograph

Material/ Technik

- mit Parkettierung

  • erstellt von The Walters Art Museum, Baltimore (Maryland)

1975Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Röntgengrobstrukturanalyse

Material/ Technik

  • erstellt von The Walters Art Museum, Baltimore (Maryland)

Erhaltungszustand

Datum2013

  • Die Tafel ist sehr empfindlich, da sie gedünnt wurde und verschiedene Risse aufweist, die bei der Entfernung der Parkettierung auftraten. Ein etwa diagonal verlaufender Riss von oben nach unten, zwei Risse, einer an der unteren Kante rechts, der andere links der Mitte oben. Keiner der Risse erweitern sich aber die Tafel ist trotzdem sehr empfindlich. Die Malschicht ist in gutem Zustand, abgesehen von Verlusten an den langen Rissen und deren Umfeld.

  • Konvexe Verwölbung

  • Beschädigungen durch Holzwürmer (Fraßgänge vorhanden) vor allem an der rechten Seite, beeinflusst von der Lage der vertikalen Leisten der ehemaligen Parkettierung.

  • Hobelspuren vom Dünnen der Tafel vor der Parkettierung. Abschrägung leicht verkleinert an der oberen und unteren Kante, wahrscheinlich ebenfalls bevor die Parkettierung angebracht wurde.

  • Die Tafel ruht auf einer Stützplatte.

[Karen French September 2013 and old notes from Melanie Gifford treatment 1991, The Walters Art Museum]

  • untersucht von Karen French

Datum2000

Zusammenfassung der beigefügten pdf-Datei:

Maße: 36,4 -36 cm x 25,8 - 26,1cm x 0,6 cm (141/4 x 10 1/8 x 1/4 in.)

Signatur: geflügelter Drache; Farbe: gelb; Ort: untere linke Ecke

Medium: vergleichbar mit Öl

Rahmung (zufriedenstellend):

schwacher Rahmen; loses und fehlende Ornamente; Abblättern/Verlust des Abschlussschicht; lackiert

Das Gemälde ruht auf einer Stützkonstruktion, die die Verwölbung aufgreift. Die Konstruktion besitzt Kissen aus Silikongel. Das Gemälde und die Konstruktion werden in einer Plexiglasvitrine, bestehend aus drei Teilen, aufbewahrt: einer oberen, unteren und seitlichen Stütze, die auf die Basis geschraubt wurde. Diese Box ist nicht luftdicht und daher keine Klimavitrine. die Box ist deutlich größer als die Rahmenmaße.

Zustand (Tafel):

unsolide, konvexe Verwölbung, Risse, gedünnt

Kommentar: Die Tafel ist sehr empfindlich aufgrund der Dünnung und einigen Rissen, die bei der Entfernung der Parkettierung entstanden sind. Die Tafel ist gegenwärtig sehr dünn und das Holz wurde zusätzlich durch Holzwurmbefall geschwächt, besonders an der rechten Kante und an den Stellen, wo die festen Teile der Parkettierung verleimt waren. Keiner der Risse öffnet sich weiter, trotzdem ist die Tafel äußerst empfindlich. Die Vitrine ist nicht luftdicht.

Malschicht:

vormals gereinigt; Füllungen und Übermalungen, einige davon nicht sehr passend

Oberflächenschutz:

glänzend und mit Schlieren mit matten Bereichen, die Oberfläche benötigt eine Firnisabnahme, lokale Retuschen und einen gleichmäßigen neuen Firnis

In Kurzform, das Gemälde ist:

  • unsolide und nicht reisefähig

Der struktureller Zustand ist schlecht, ebenso das Erscheinungsbild

[The Walters Art Museum 2000]

Vgl. auch die pdf-Datei mit dem vollständigen Bericht

  • untersucht von Karen French

Datum1990

vgl. beigefügte pdf-Datei

[The Walters Art Museum, 1990]

  • untersucht von Melanie Gifford

Datum29.12.1975

vgl. beigefügte pdf-Datei

[The Walters Art Museum, 1975]

Restaurierungsgeschichte

Datum2013

Konsolidierung von Farbschichtverlusten entlang der Risse und stellenweiser Firnisauftrag. Gegenwärtig weist die Tafel unebene Füllungen und verfärbte Übermalungen auf. Der Firnis ist glänzend und streifig mit matten und dumpfen Bereichen.

[The Walters Art Museum, revised 2015]

Datum2010

Auf Anfrage des Kurators wurde das Gemälde neu gerahmt. Bei einer Untersuchung anlässlich einer Leihanfrage im Jahr 2010 wurde festgestellt, dass die Stützkonstruktion aus den 1990er Jahren und die Vitrine zu schmal für den neuen Rahmen waren. Ohne die Stützkonstruktion war die dünne Tafel jedoch extrem empfindlich. Es wurde entschieden die Stützkonstruktion neu aufzubauen und an den neuen Rahmen anzupassen. Die Bestandteile der Konstruktion wurden verkleinert um in den Rahmen zu passen und die sie wurde mit einer soliden hölzernen Rückseite versehen um die Tafel zusätzlich zu sichern.

[The Walters Art Museum, revised 2015]

Datum1994

Oberflächenreinigung und Firnis ausgebessert

[The Walters Art Museum, revised 2015]

Datum1991

  • reverse
  • conservation
  • conservation
  • conservation

1991 umfangreiche Maßnahmen, die die Sicherung von Ablösungen von der Grundierung beinhalteten. Außerdem Entfernung der Parkettierung von der Rückseite, Ausbesserung der Risse, Hinzufügung einer Stützkonstruktion für die gedünnte Tafel; Säuberung und Retuschen.

[The Walters Art Museum, revised 2015]

Datum1990

1990 Sicherung der Farbe und Retusche der kleineren Verluste entlang des vertikalen Risses.

[The Walters Art Museum, revised 2015]

Datum1987

Kleiner Malschichtverlust entlang des vertikalen Risses unten rechts wurde in seinem Erscheinungsbild zusammen mit einem kleinen Verlust direkt darunter 1987 vereinheitlicht.

[The Walters Art Museum, revised 2015]

Datum1986

Ein Wachsüberzug wurde 1986 von der Oberfläche entfernt und Firnis mit Pinsel aufgetragen. Einzelne Fehlstellen wurden retuschiert.

[The Walters Art Museum, revised 2015]

Zitieren aus dem Cranach Digital Archive

Eintrag mit Autor
<Autorenname>, 'Maria Magdalena (?)', <Titel des Dokuments, Feldeintrags oder der Abbildung>, [<Datum des Dokuments oder der Abbildung>], in: Cranach Digital Archive, https://lucascranach.org/de/US_WAM_37-269/ (zuletzt aufgerufen am {{dateAccessed}})
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'Maria Magdalena (?)', <Titel des Dokuments, Feldeintrags oder der Abbildung>, [<Datum des Dokuments oder der Abbildung>], in: Cranach Digital Archive, https://lucascranach.org/de/US_WAM_37-269/ (zuletzt aufgerufen am {{dateAccessed}})

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