Epitaph für Otto von Pogk [Auszug]: Auferstehung Christi
Titel
Epitaph für Otto von Pogk [Auszug]: Auferstehung Christi
[cda 2015]
Malerei auf Holz
Material / Technik
Malerei auf Holz
[cda 2015]
Der auferstandene Christus nimmt die vertikale Bildachse der Tafel ein. Die Form der Tafel entspricht einem Querrechteck mit kleinen halbkreisförmigen Erweiterungen an der linken und rechten Schmalseite, dem zudem im mittleren Drittel oben ein größerer Halbkreis aufgesetzt wurde. Christus steht auf dem geöffneten Sarkophag, gehüllt in den dramatisch nach rechts
Der auferstandene Christus nimmt die vertikale Bildachse der Tafel ein. Die Form der Tafel entspricht einem Querrechteck mit kleinen halbkreisförmigen Erweiterungen an der linken und rechten Schmalseite, dem zudem im mittleren Drittel oben ein größerer Halbkreis aufgesetzt wurde. Christus steht auf dem geöffneten Sarkophag, gehüllt in den dramatisch nach rechts auswehenden Mantel und die Siegesfahne in Händen haltend, die in die entgegengesetzte Richtung weht. Allmählich erwachende Soldaten säumen den Sarkophag.
Das Gemälde ist in einen aufwendigen Renaissancezierrahmen gefasst, der es mit einer zweiten Tafel, der Ölberg-Szene, verbindet. Der geschnitzte Rahmen weist neben gemalten Ornamenten in den Zwickeln über dieser zentralen Darstellung die beiden Familienwappen auf. Auf dem Rahmenfries darunter sind zwei Putti dargestellt, die ein Schriftfeld halten. Unter der Ölberg-Darstellung ist ein weiteres ausführliches Schriftfeld angebracht.
[Görres, cda 2015]
Zuschreibung
Lucas Cranach der Jüngere
Zuschreibung
Lucas Cranach der Jüngere
[Schuchardt 1851 C, 39]
Datierung
1578
Datierung
1578
[Haupttafel datiert]
Maße
Maße sichtbare Bildfläche: 90,4 x 122 cm
Maße
Maße sichtbare Bildfläche: 90,4 x 122 cm
[cda 2015]
Signatur / Datierung
Keine, zentrale Ölberg-Szene signiert und datiert.
Signatur / Datierung
Keine, zentrale Ölberg-Szene signiert und datiert.
[cda 2015]
Inschriften und Beschriftungen
Die Tafel selbst besitzt keine Inschriften, jedoch sind ihr zwei Schriftfelder innerhalb des aufwendigen Renaissancerahmens beigegeben: eine kurze Inschrift …
Inschriften und Beschriftungen
Inschriften, Wappen:
Die Tafel selbst besitzt keine Inschriften, jedoch sind ihr zwei Schriftfelder innerhalb des aufwendigen Renaissancerahmens beigegeben: eine kurze Inschrift unterhalb der Tafel gibt die Worte Christi im Garten Gethsemane wieder, ein umfangreiches Schriftfeld unterhalb der zentralen Ölberg-Darstellung bezieht sich auf den Verstorbenen Otto von Pogk. Für eine Transkription vgl. Forschungsgeschichte/Diskussion.
Transkription auf Grundlage einer Aufnahme bei ultravioletter Strahlung
Text des oberen Inschriftenfeldes:
"Mein Vater ists nicht müglich das dieser Kelch von mir gehe ich /
tringke in denn so geschehe dein wille."
Text des unteren Inschriftenfeldes, überschrieben mit "EPITAPHIVM" (auf der oberen Rahmenleiste):
"Des Edlenn gestrengenn vnnd Ehrnühesten Otto von Pogk Welcher seines alters Lx Jhar xxx Jahr Anhaldischer Hoffdiener vnd Marschalch xiiii Jhar Heubt[=] /
man Im Ambt Cosswigk gewesenn vnnd alhier auff dem Hause den xiiii Martii Anno 1577 in gott sehliglich entschlaffenn vnnd in dieser Pfarkirchen begraben Des sehle Gott genade: /
Hernach folgen etliche trostspüche domit er sich auff seinem Todtbet getrostet hatt. /
Also hat Gott die Welt geliebet das er seinen einigen Sohn gab, auff das alle die an in gleubenn nicht verloren werdenn, Sondernn das Ewige Leben habenn. Johannis am 3 Capittel: /
Warlich, warlich, Ich sage euch, So iemand mein Wort wirdt halten, der wirdt den Todt nicht sehenn Ewiglich. Johannis am viii Capittel: /
Den das ist ie gewislich war, vnd ein thewer werdes wort, das Cristus Jhesus kommen ist in die Welt, die Sünder sehlig zumachen vnter welchen ich der fürnemest bin. S. Paulus i Thimo: i. /
Das blut Jesu Christi seines Sohnes machet vns rein von aller sünde i Epistel Johannes i Cap: /
Vnd wisset das ihr nicht mit vorgenglichem silber oder golde, erlöset seid sondern mit dem thewern blutt Christi, als eines vnschüldigen vnd vnbeflecten lammes i Pe: i. /
Herr, Wen ich nuhr dich habe so frage Ich nichts nach Himmel vnnd Erden, wen mir gleich leib vnnd sehel vorschmacht, /
so bistu doch Gott altzeit meines hertzen trost vnnd mein theill. Psalm: Lxxiii: /
Hilff du Heilige Dreifaltigkeitt. /
Dieses Gemelde, habe Ich Margaretha Robils, Otto von Pogks seligen /
hinderlassene Witfraw, meinem lieben Man, Zu ehren vnnd /
gedechtnus auff mein eigne vnkosten, vorfer= /
tigenn vnnd setzen lassenn:"
Am unteren Rand des Inschriftenfeldes befindet sich außerdem die gängige Darstellung eines Pelikans, der seine Brust aufritzt um seine drei Küken von seinem Blut trinken zu lassen. Die Darstellung ist stark berieben, jedoch im UV-Licht deutlich zu erkennen.
[Görres, cda 2015]
Epitaph für Otto von Pogk [Auszug]: Auferstehung Christi, 1578
- relativ detaillierte sparsame freie Unterzeichnung
- feine Linien
Funktion:
- relativ verbindliche Vorgabe für die Malerei; Hauptkonturen, Binnenformen und Gesichtszüge angegeben; keine plastische Wiedergabe durch Schraffuren
Abweichungen:
- kleinere Präzisierungen der Form während des Malprozesses; kleine Änderungen
INTERPRETATION
Zuschreibung:
- Lucas Cranach der Jüngere
[Sandner, Smith-Contini, Heydenreich, cda 2015]
fotografiert von Gunnar Heydenreich
fotografiert von Ingo Sandner
Datum03. 2009
Rahmung
Das Gemälde besitzt einen originalen aedikulaartigen Zierrahmen. Auf dem oberen Fries, der zudem mit einem Schriftfeld versehen ist, ist die Auferstehungsdarstellung aufgesetzt. Geschnitzte figürliche Darstellungen in Form eines Atlanten (links) und einer Karyatide (rechts) flankieren die Ölbergszene. Nach unten schließt der Rahmen mit einem großen Schriftfeld ab.
[Görres, cda 2015]
Erhaltungszustand
Datum10.12.2003
Holzart des Bildträgers unbekannt
nur im Bogenfeld starker Hausbockbefall, sonst stellenweise Anobienfraß
Fraßmehl von Bildseite dunkel getränkt (Hinweis auf einen nachträglichen Firnisauftrag)
zwei Einlaufrisse von der Seite her und ein Fügeriss
Malschicht gut erhalten und bis auf wenige Stellen intakt, keine störenden Retuschen erkennbar
wenige Anobienausfluglöcher
typisches Holztafelcraquele
jüngere Verunreinigungen durch Kalk- oder Kreidespritzer
alter braunwolkiger Firnis (vermutlich Harzölfirnis) mit Schmutzschlieren
alter Oberflächenschmutz bei Nachfirnissung angelöst und schlierig verwischt
[Restaurierungsdokumentation Albrecht Köhler, 10. Dez. 2003]
erstellt von Albrecht Körber
Restaurierungsgeschichte
Datum10.12.2003
Zielsetzung:
Außer den Beschädigungen durch Insektenfraßgänge und dem etwas verbräunten Firnis ist das Tafelbild in einem recht guten Zustand, der keinen akuten Handlungsbedarf erfordert. Auf eine Firnisabnahme soll verzichtet werden, da er noch an keiner Stelle erblindet ist, die Filterwirkung infolge der Firnisbräunung noch vertretbar und der optische Bezug zur ebenfalls gealterten Rahmungsfassung intakt ist.
Maßnahmen:
Oberflächenreinigung und Wandfarbenverunreinigungnen entfernen
Kitten der Wurmgänge mit Korkspachtel und Kreidegrund, Fraßmehl belassen
Kittstellen retuschieren
nur Fügeriss an der oberen Ausbuchtung verleimen, kitten und retuschieren
[Restaurierungsdokumentation Albrecht Köhler, 10. Dez. 2003]
erstellt von Albrecht Körber
Zitieren aus dem Cranach Digital Archive
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<Autorenname>, 'Epitaph für Otto von Pogk [Auszug]: Auferstehung Christi', <Titel des Dokuments, Feldeintrags oder der Abbildung>, [<Datum des Dokuments oder der Abbildung>], in: Cranach Digital Archive, https://lucascranach.org/de/DE_KC_NONE-KC002b/ (zuletzt aufgerufen am {{dateAccessed}})
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'Epitaph für Otto von Pogk [Auszug]: Auferstehung Christi', <Titel des Dokuments, Feldeintrags oder der Abbildung>, [<Datum des Dokuments oder der Abbildung>], in: Cranach Digital Archive, https://lucascranach.org/de/DE_KC_NONE-KC002b/ (zuletzt aufgerufen am {{dateAccessed}})
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