Johann Friedrich I. der Großmütige, Kurfürst von Sachsen

Die drei Bilder wurden, zusammen u. a. mit Porträts Luthers und Melanchthons, während der Gefangenschaft Johann Friedrichs infolge der Verlegung der Residenz 1549 von Wittenberg nach Weimar gebracht, die zunächst beabsichtigte Überführung auf die Wartburg unterblieb [W. Junius, Aus der Gefangenschaft des Kurfürsten Johann Friedrich. In: Zs. D. Vereins f. thüringische Geschichte und Altertumskunde, 34 Bd., H. 2, 1926, S. 226-260, vor allem S. 246].
Im Inventar des ¿Neuen Lusthauses¿ von 1572 werden unter den ¿Conterfetten¿ im 'Mittleren Sahl' (auch sog. Grüner Saal; er lag im 1. Obergeschoß) 'V sechsischer Churfürst' aufgeführt (Sta W: Reg. Aa 1240-61, fol. 107); sie waren noch 1602/03 am gleichen Ort ('Funff unterschiedliche taffeln, in rahmen gefasst, daran funff Churfursten zu Sachssen, Jeder in seinem Chur Rocke mitt dem Churschwedt Undt Hutt abgemahlt', vgl. Sta W: A 551 a, fol. 224 v). Außer den drei vorliegenden kann es sich nur um zwei der drei Vorgänger-Kurfürsten gehandelt haben: Ernst (1441-1486), Friedrich II. (1412-1464) und Friedrich I. (1370-1428).
Zur Zeit Joh. Seb. Bachs befanden sich die Bilder im Fürstenstand der Hofkirche. Beim Schlossbrand 1774 gerettet, hingen sie dann bis 1804 in der Stadtkirche St. Peter und Paul, kamen von dort in die Großherzogliche Bibliothek [Schöll 1847, 151, Anm.]; (Verzeichnis XVII b 44, 45, 46) und schließlich 1869 in das neu eröffnete Großherzogliche Museum.

[Hoffmann, Cat. Weimar 1992, 85, 86]

Weimar 1883, Nrn 54, 59, 67
Weimar, Wittenberg 1953, Nr. 65 a