Christus segnet die Kinder

Christus segnet die Kinder

Titel

Christus segnet die Kinder

[Cat. Frankfurt 2005, 226-234]

Malerei auf Buchenholz (Fagus sylvatica)

Material / Technik

Malerei auf Buchenholz (Fagus sylvatica)

[Cat. Frankfurt 2005, 226-234]
[Klein, Bericht 1998]

Das Bild zeigt als nahsichtiges Kniestück die Segnung der Kinder nach dem Bericht der Synoptiker. Etwas links von der Mittelachse steht Christus als größte und am wenigsten überschnittene Figur im Dreiviertelprofil schräg nach rechts gewandt. Auf seiner linken Hand sitzt aufrecht ein sehr kleines Neugeborenes, das der Erlöser hochhebt und

Das Bild zeigt als nahsichtiges Kniestück die Segnung der Kinder nach dem Bericht der Synoptiker. Etwas links von der Mittelachse steht Christus als größte und am wenigsten überschnittene Figur im Dreiviertelprofil schräg nach rechts gewandt. Auf seiner linken Hand sitzt aufrecht ein sehr kleines Neugeborenes, das der Erlöser hochhebt und auf die Wange küsst. Rechts davon beobachtet die Mutter des Kleinen mit andächtig gefalteten Händen aufmerksam das Geschehen. Hinter ihr tauchen in einer nach hinten ansreigenden Linie die Köpfedreier weiterer Frauen auf, von denen die vorderste ebenfalls ein Kind auf dem Arm trägt. Sie stellen sich in einer Warteschlange an, zu der eine zweite Schlange von wiederum drei Frauen im Vordergrund parallel verläuft. Ihren Ursprung nimmt diese in einer Frau mit Kind am rechten Bildrand, vor der eine Mutter erscheint, die mit niedergeschlagenem Blick ihrem Säugling die Brust gibt. Den Kopf dieser Schlange bildet eine bewegt agierende Frau im orangen Kleid, die auf dem rechten Arm ein Kleinkind auf einem grünen Kissen balanciert, das sie dem Erlöser entgegenstreckt, während sie sich gleichzeitig mit dem Oberkörper nach rechts unten beugt, um zwei ältere Kinder in der rechten unteren Bildecke heranzuführen. Bei diesen handelt es sich um ein Mädchen mit einer hölzernen Handpuppe in der Linken, das von der Mutter an der rechten Hand gefasst wird und erwartungsvoll zu ihr aufschaut, sowie um einen etwas zurückversetzten Buben links da neben, der versonnen aus dem Bild blickt. Das Kleinkind auf der grünen Unterlage aber sichert der Erlöser vor dem Abrutschen, indem er seine Rechte auf dessen Bauch legt; dankbar dafür streckt das Kleine die Arme nach ihm aus. Während die Mütter also von rechts in zwei Reihen auf Christus zuströmen, bemühen sich in seinem Rücken drei weitere Frauen um seine Aufmerksamkeit. Die hinterste von ihnen wird bis auf den Kopf überschnitten von der mittleren, die ein Kopftuch trägt und ihr Kind so hoch hebt, dass es dem Erlöser die Hand auf die Schulter legen kann. Die vorderste Frau, in rotem Kleid mit Puffärmeln und mit Ketten behängt, bildet ein kompositorisches Gegengewicht und ein ruhiges Pendant zu der hektisch Agierenden rechts. Sie blickt nach rechts zu Christus auf, hält im linken Arm ein Kind, das seinerseits einen Apfel hält, und greift mit dem rechten Arm weit nach rechts hinüber zum Erlöser, den sie an einer Ärmelfalte zupft. Im Rücken der Frauen und in die linke obere Bildecke abgedrängt sammeln sich fünf der Apostel in einer keilförmigen Gruppe. Anhand des Kopftyps eindeutig zu identifizieren ist nur Petrus, der links vorn steht und abwehrend die rechte Hand hebt, während der neben ihm stehende Apostel auf ihn einredet. Unverständnis und Missbilligung spricht aus den Gesichtern der Jünger. In der Gesamtkomposition formieren sich die obersten Köpfe der Figurengruppen links und rechts zu einem ,V', dessen Schenkel auf Christus zulaufen, der gleichzeitig an diesem tiefsten Punkt des ,V' die übrigen Figuren mühelos überragt. Zugleich wird er auf geschickte Weise durch die drei markantesten Protagonistinnen zu beiden Seiten in einen Handlungszusammenhang eingebunden. Mit dem Eindruck, der Erlöser werde von den Frauen regelrecht umlagert, wird die biblische Szene ausgesprochen treffend ins Bild gesetzt.

[Cat. Frankfurt 2005, 226-234]

Zuschreibung
Lucas Cranach der Ältere

Zuschreibung

Lucas Cranach der Ältere

[Exhib. Cat. Gotha 2015, No. 56] [Cat. Frankfurt 2005, 226-234]

Datierung
um 1534 - 1540

Datierung

um 1534 - 1540

[Exhib. Cat. Gotha 2015, No. 56] [Cat. Frankfurt 2005, 226-234]

Maße
Maße Bildträger: 83,8 x 121,5 x 0,6 cm

Maße

  • Maße Bildträger: 83,8 x 121,5 x 0,6 cm

  • [Cat. Frankfurt 2005, 226-234]

  • Maße Bildfläche: 83,8 x 120,3 cm

  • [Cat. Frankfurt 2005, 226-234]

Signatur / Datierung

Keine

Inschriften und Beschriftungen

Rückseite:

  • Mit braunem Schurzanstrich versehen, darauf im oberen Viertel mittig gelber Klebezettel des ,,Atelier für Retouchiren u. Einrahmen v. …

Inschriften und Beschriftungen

Stempel, Siegel, Beschriftungen:

  • Rückseite:

    • Mit braunem Schurzanstrich versehen, darauf im oberen Viertel mittig gelber Klebezettel des ,,Atelier für Retouchiren u. Einrahmen v. Bildern, P. Reinermann, Frankfurt a/M., Bornheimer Landstrasse 280a", darauf mit Bleistift zweimal "1723"
    • mit Kreide rechts daneben "N° 2"
    • ferner mit weißer Kreide dreimal "1723"
    • am rechten Rand hochkant mit roter Kreide "3691"
  • [Cat. Frankfurt 2005, 226-234]

Eigentümer
Städel Museum Frankfurt a.M.
Besitzer
Städel Museum Frankfurt a.M.
Standort
Frankfurt am Main
CDA ID
DE_SMF_1723
FR (1978) Nr.
FR217A
Permalink
https://lucascranach.org/de/DE_SMF_1723/

Provenienz

  • 1810 möglicherweise eines von 13 Gemälden, die sich Anton Ulrich von Holzhausen aus dem Bestand des Dominikanerklosters aussuchte
  • ab 1911 als Leihgabe des Freiherrn Adolph von Holzhausen im Städel
  • 1923 als Vermächtnis desselben erworben

[Cat. Frankfurt 2005, 226-234]

Ausstellungen

Frankfurt/London 2007/2008, Nr. 50
Gotha/Kassel 2015, Nr. 56
Düsseldorf 2017, Nr. 114

Quellen / Publikationen

Erwähnt auf Seite Katalognummer Tafel
Exhib. Cat. Düsseldorf 2017 208 No. 114
Herausgeber/inGunnar Heydenreich, Daniel Görres, Beat Wismer
TitelLucas Cranach der Ältere. Meister - Marke - Moderne. [anlässlich der Ausstellung "Cranach. Meister - Marke - Moderne", Stiftung Museum Kunstpalast, Düsseldorf, 08. April 2017 - 30. Juli 2017]
Ort der VeröffentlichungMunich
Jahr der Veröffentlichung2017
Görres 2017 B 48, 49 114 Fig. 4 (detail)
Autor/inDaniel Görres
TitelDer Mönch und der Maler - Luther und Cranach als Vermittler eines neuen Glaubens
Veröffentlichungin Gunnar Heydenreich, Daniel Görres, Beat Wismer, eds., Lucas Cranach der Ältere. Meister - Marke - Moderne. [Exhib. Cat. Düsseldorf 2017]
Ort der VeröffentlichungMunich
Jahr der Veröffentlichung2017
Link https://lucascranach.org/application/files/4016/7870/1696/Goerres_2017_Der_Moench_und_der_Maler.pdf
Seiten44-51
Price 2017 12, 19 Fig. p. 12, Fig. 5
Autor/inDavid H. Price
TitelLucas Cranach e la Riforma
Veröffentlichungin Francesca de Luca, Giovanni Maria Fara, eds., I volti della Riforma. Lutero e Cranach nelle collezioni medicee , Exhib. Cat. Florence, 2017
Ort der VeröffentlichungFlorence, Milan
Jahr der Veröffentlichung2017
Seiten12-27
Exhib. Cat. Gotha, Kassel 2015 200, 201 56 Pl. p. 201
Herausgeber/inJulia Carrasco, Justus Lange, Stiftung Schloss Friedenstein, Gotha, Benjamin D. Spira, Timo Trümper
TitelBild und Botschaft. Cranach im Dienst von Hof und Reformation, [Gotha, Herzogliches Museum; Kassel, Gemäldegalerie Alte Meister, Schloss Wilhelmshöhe]
Ort der VeröffentlichungHeidelberg
Jahr der Veröffentlichung2015
Spira 2015 59
Autor/inBenjamin D. Spira
TitelLucas Cranach, der Maler Luthers. Der Hofmaler und der Reformator - Bindung, Bilder und Bedeutung
Veröffentlichungin Julia Carrasco, Justus Lange, Benjamin D. Spira, Timo Trümper, Stiftung Schloss Friedenstein Gotha and Museumslandschaft Hessen Kassel, eds., Bild und Botschaft. Cranach im Dienst von Hof und Reformation, [Exhib. Cat. Gotha, Kassel]
Ort der VeröffentlichungHeidelberg
Jahr der Veröffentlichung2015
Seiten51-62
Brinkmann 2007 22
Autor/inBodo Brinkmann
TitelDas Lächeln der Madonna. Lucas Cranach und die Folgen
Veröffentlichungin Bodo Brinkmann, ed., Cranach der Ältere, Exhib. Cat. Frankfurt
Ort der VeröffentlichungOstfildern
Jahr der Veröffentlichung2007
Seiten17-27
Exhib. Cat. Frankfurt 2007 214-215 50 p. 215
Herausgeber/inBodo Brinkmann
TitelCranach der Ältere, [Frankfurt, Städel Museum, 23 Nov 2007 - 17 Feb 2008]
Ort der VeröffentlichungOstfildern
Jahr der Veröffentlichung2007
Koepplin 2007 B 66, 70, 71
Autor/inDieter Koepplin
TitelCranachs Bilder der Caritas im theologischen und humanistischen Geiste Luthers und Melanchthons
Veröffentlichungin Bodo Brinkmann, ed., Cranach der Ältere [Exhib. Cat. Frankfurt]
Ort der VeröffentlichungOstfildern
Jahr der Veröffentlichung2007
Seiten63-79
Cat. Frankfurt 2005 226-234
Autor/inStephan Kemperdick, Bodo Brinkmann
Herausgeber/inStädelsches Kunstinstitut
TitelDeutsche Gemälde im Städel 1500 - 1550
Ort der VeröffentlichungMainz
Jahr der Veröffentlichung2005
Cat. Frankfurt 1999 29 pl. 21
Autor/inBodo Brinkmann, Jochen Sander
TitelDeutsche Gemälde vor 1800 im Städel
Ort der VeröffentlichungFrankfurt
Jahr der Veröffentlichung1999
Andersson 1981 59
Autor/inChristiane D. Anderson
TitelReligiöse Bilder Cranachs im Dienste der Reformation
Veröffentlichungin L.W. Spitz, ed., Humanismus und Reformation als kulturelle Kräfte in der Deutschen Geschichte
Ort der VeröffentlichungBerlin, New York
Jahr der Veröffentlichung1981
Seiten43-76
Friedländer, Rosenberg 1979 113 217A
Autor/inMax J. Friedländer, Jakob Rosenberg
Herausgeber/inG. Schwartz
TitelDie Gemälde von Lucas Cranach
Ort der VeröffentlichungBasel, Boston, Stuttgart
Jahr der Veröffentlichung1979
Brücker 1963 211
Autor/inWolfgang Brücker
TitelConrad Faber von Creuznach
ReiheSchriften des Historischen Museums Frankfurt am Main
Band11
Ort der VeröffentlichungFrankfurt
Jahr der Veröffentlichung1963
Kibish 1955 196-203
Autor/inChristine O. Kibish
TitelLucas Cranach's Christ Blessing the Children. A Problem of Lutheran Iconography
ZeitschriftThe Art Bulletin
Jahrgang37 (1955)
Jahr der Veröffentlichung1955
Seiten196-203
Lerner 1953 117
Autor/inFranz Lerner
TitelGestalten aus der Geschichte des Frankfurter Patrizier-Geschlechts von Holzhausen
Ort der VeröffentlichungFrankfurt
Jahr der Veröffentlichung1953
Friedländer, Rosenberg 1932 63
Autor/inMax J. Friedländer, Jakob Rosenberg
TitelDie Gemälde von Lucas Cranach
Ort der VeröffentlichungBerlin
Jahr der Veröffentlichung1932
Link http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/friedlaender1932
Weizsäcker 1923 50
Autor/inHeinrich von Weizsäcker
TitelDie Kunstschätze des ehemaligen Dominikanerklosters in Frankfurt a. M.
Band1, 2
Ort der VeröffentlichungMunich
Jahr der Veröffentlichung1923
Link https://doi.org/10.11588/diglit.61862
Benkard 1911 col. 485
Autor/inErnst Benkard
TitelDas Holzhausen-Kabinett im Städelschen Institut
ZeitschriftKunstchronik
JahrgangN. F. 22
Jahr der Veröffentlichung1911
Seitencol. 481-486
Rieffel 1911 346
Autor/inFranz Rieffel
TitelDie Freiherrlich von Holzhausensche Gemäldesammlung in der Städelschen Galerie (zugleich ein Beitrag zur Geschichte der mittelrheinischen Malerei im XVI. Jahrhundert, namentlich in Frankfurt)
ZeitschriftMonatshefte für Kunstwissenschaft
Jahrgang4
Jahr der Veröffentlichung1911
Seiten341-352
Michaelson 1902 106, 136
Autor/inHedwig Michaelson
TitelLukas Cranach der Ältere. Untersuchung über die stilistische Entwicklung seiner Kunst
Ort der VeröffentlichungLeipzig
Jahr der Veröffentlichung1902
Schuchardt 1851 C 60 302
Autor/inChristian Schuchardt
TitelLucas Cranach des Aeltern Leben und Werke. Zweiter Theil
Ort der VeröffentlichungLeipzig
Jahr der Veröffentlichung1851
Link http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/schuchardt1851bd2
Kirchner 1818 335
Autor/inAnton Kirchner
TitelAnsichten von Frankfurt a. M.
Band1
Ort der VeröffentlichungFrankfurt
Jahr der Veröffentlichung1818
Goethe 1814-1815 353
Autor/inJohann Wolfgang von Goethe
Herausgeber/inEduard von der Hellen
TitelKunst und Altertum am Rhein, Main und Neckar. 1814 und 1815
ReiheGoethe Werke. Auswahl in 15 Bänden
Band13
Ort der VeröffentlichungStuttgart, Berlin
Jahr der Veröffentlichung1815
Seiten329-401

Forschungsgeschichte / Diskussion

Die in voreformatorischen Zeit praktisch nie als eigenständiges Motiv gezeigte Szene wird sich von der Cranach-Werkstatt seit Mitte der 1530s Jahre wiederholt verbildlicht. Unter den rund zwanzig erhaltenen Fassungen sind die bezeichneten Tafeln auf die Jahre zwischen 1538 und 1545 datiert. [1] Dass Cranach das Thema aber auch in späterer Zeit darstellte, belegt exemplarisch eine 1552 verfasste Aufstellung, der von ihm zur Zeit seines Aufenthalts in Augsburg für seinen Diestherrn gefertigten Arbeiten. Dort wird unter anderem eine Tafel, "dar man die Kindlein zum Herrn bringt" gelistet. Auch für die vorhergehenden Jahre finden sich wiederholt Auftragsvergaben durch den Kurfürsten belegt. So führen Friedländer/Rosenberg an, Johann Friedrich habe zwischen 1540 und 1550 drei Fassungen des Themas erworben. Unter den erhaltenen Gemälde freilich lässt sich einzig bei dem Exemplar aus Gotha eine Herkunft aus kursächsischem Besitz annehmen [DE_SMG_G6]. [2] Weiter fanden mehrere Tafeln, wie bereits das gezeigte Motiv nahelegt, in einem sakralen Kontext Verwendung. Dies lässt sich für die Tafeln aus der Leipziger Paulinerkirche, der Augsburger Annenkirche, der Naumburger Wenzelkirche, der Zwickauer Marienkirche und der hier gezeigten, wohl aus dem Frankfurter Dominikanerkloster stammenden Tafel, anführen. Im Falle der vier erstgenannten Werke ist anzunehmen, dass diese im Zuge der beginnenden protestantischen Nutzung der Kirchen zur Aufstellung kamen. Hingegen ist für die Frankfurter Tafel zu sagen, dass das Dominikanerkloster bis zur 1803 erfolgten Säkularisation katholisch blieb. Das Frankfurter Bild bietet somit das einzige Beispiel für die Aufstellung einer Tafel der Kindersegnung in einem altgläubigen Zusammenhang. Hierbei bleibt allerdings offen, ob das Gemälde durch die Stiftung eines möglicherweise protestantisch gesinnten Patriziers in die zu Beginn des 16. Jahrhunderts wiederholt als Grablege Frankfurter Ratsangehöriger genutzte Klosterkirche gelangte. Tätsächlich liegt es nahe, dass Täfeln sakraler Provinienz nicht über die Kirchenvermögen, sondern durch Stiftungen finanziert wurden. Ein Auftraggeber lässt sich allerdings einzig für die Zwickauer Tafel sicher benennen. [3]

Mit Ausnahme der Werke in Dresden und Erfurt sowie einer in Leipzig verwahrten Zeichnung, die die Szene ganzfigurig zeigen, bilden alle Fassungen die Protagonisten der Szene wie auf der hier gezeigten als Kniestück ab. [4] Analog zur Frankfurter Tafel ist dabei in allen Fällen, in denen sich das Bildgeschehen durch eine Inschrift erläutert findet, diese auf Deutsch verfasst und dem Markusevangelium entnommen. Neben dieser Textstelle findet sich in anderen Werken auch wiederholt der Beginn des Verses ("Und sie brachten Kindlein zu ihm, damit er sie anrühre") zitiert. [5] Dass sich die Variierung der Beschriftung mit bildkompositorischen Änderungen in Bezug bringen lässt, ist ebenso wenig zu bestätigen, wie die in der Literatur zu findende Annahme, dass die Variierung der Textstelle durch unterschiedliche Entstehungszeiten bedingt wird.

[1] Die 1538 entstandenen Tafeln aus Hamburg und Dresden sowie eine 2012 bei Christie's zur auktion gebrachte Tafel stellen die ältesten datierten Stücke dar. Umgekehrt ist das 1545 gefertigte Leipziger Bild als jüngste bislang bekannte mit einer Jahreszahl beschriftete Fassung anzusprechen.

[2]In Hinblick auf die heute in Dresden befindlichen zwei Fassungen hat Kolb die Annahme, dass diese Mitte des 17. Jahrhunderts aus Schloss Hartenfels in die Kunstkammer überführt wurden und daher möglicherweise zur ursprünglichen, von den ernestischen Kurfürsten in Auftrag gegebenen Ausstattung jener Residenz zählten. Daneben ist auch die wohl als Entwurf für einen Wandbehang dienende Leipziger Zeichnung aufgrund der dargestellten Kursächsischen Wappen im höfischen Kontext zu verorten.

[3] Die Fertigung des Bildes wurde vom Bürgermeister Johann Unruh veranlasst.

[4] Eine 2012 bei Christie's [London] angebotene Tafel, die die Szene als halbfigurige Kompositioin zeigt, lässt vermuten, dass der Bildträger nachträglich beschnitten wurde.

[5] Bei Tafeln in Erfurt, Gotha, Kopenhagen, New York, Ostrava, Schweinfurt, Gottorf, sowie in einem 2007 bei Christie's zur auktion gebrachten Bild.

[Exhib. Cat. Gotha/Kassel 2015, 200]

  • Christus segnet die Kinder, um 1534 - 1540

Abbildungen

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Kunsttechnologische Untersuchung

08.04.2013Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Holzartenbestimmung / Dendrochronologie

Bildträger

Holzartenbestimmung: Buche

[Klein Bericht, 08.04.2013]

  • analysiert von Peter Klein

11. 2011Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Infrarot-Reflektografie
  • irr

Unterzeichnung

BESCHREIBUNG

Unterzeichnungslinien sind nur an wenigen Stellen erkennbar, vermutlich

trockenes, schwarzes Zeichenmedium, dunkle Kreide?

Eine genauere Einschätzung ist nicht möglich.

[Sandner, Smith-Contini, Heydenreich, cda 2016]

  • fotografiert von Gunnar Heydenreich
  • fotografiert von Ingo Sandner

2005 - Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Holzartenbestimmung / Dendrochronologie

Bildträger

Bei der dendrochronologischen Untersuchung wurde ein jüngster Jahrring von 1529 festgestellt. Da bei Buchenholz in der Regel der gesamte Querschnitt bis zur Rinde verwendet werden konnte, ist unter Berücksichtigung einer Lagerzeit von zwei Jahren eine Entstehung ab 1531 möglich.

[Cat. Frankfurt 2005, 226-234]

2005 - Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Röntgengrobstrukturanalyse

[Cat. Frankfurt 2005, 226-234]

2005 - Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Infrarot-Reflektografie

[Cat. Frankfurt 2005, 226-234]

2005Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Infrarot-Reflektografie

Bildträger

- originale Stärke

- Brettfugen mit Werg abgeklebt

- rückseitig zwei erneuerte Schwalbenschwänze bei Fuge III/IV am rechten und linken Rand sichtbar

- vier Bretter, hori zontal geteilt mit horizontal verlaufender Maserung; Höhen von oben nach unten:

Brett I: links 13; rech ts 11,8 cm

Brett II: links 22,5; rechts 24,9 cm

Brett III: links 22,3; rechts 21,1 cm

Brett IV: links 25,9; rechts 26 cm

Unterzeichnung

Auf der Infrarot-Reflektografie werden nur ganz partiell unterzeichnete Linien sichtbar, die äußerst summarisch Formen umreißen und sich anscheinend fast ganz auf Konturen beschränken. Sie sind fast überall genau befolgt worden und daher kaum abzulesen, weil sie entweder mit der Grenze zwischen Farbflächen zusammenfallen oder unter schwarzer Überzeichnung verschwinden. Lediglich die ursprünglich weiter ausgreifende Schulterrundung der anbetenden Mutter vor Christus zeichnet sich deutlich im roten Gewand der hinter ihr stehenden Frau mir Kind ab. Auch bei zwei schrägen Falten in der Stirn der Frau, die am Ärmel des Erlösers zupft, muss es sich un­zweifelhaft um Unterzeichnung handeln.

Farbschichten und Metallauflagen

Malkanten nur seitlich erhalten, links übermalt

Rahmung

modern

[Cat. Frankfurt 2005, 226-234]

27.04.1998Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Holzartenbestimmung / Dendrochronologie

Bildträger

Holzartenbestimmung: Buche

Jüngster Jahrring: 1530

[Klein Bericht, 27.04.1998]

  • analysiert von Peter Klein

Erhaltungszustand

Datum2005

Gut. Auf ungewöhnlich stark verbräuntem Restaurierungsfirnis, der stellenweise über älteren Firnisresten liegt, zahlreiche punktuelle Retuschen. Großflächige Retuschen in der Stirn und an der Wange Christi, in den Gesichtern der Frauen in der rechten oberen Bildecke und entlang der unteren Brettfuge. Zwei Reinigungsversuche in den weißen Tüchern hinter der Schulter und hinter dem Oberschenkel Christi.

[Cat. Frankfurt 2005, 226-234]

Zitieren aus dem Cranach Digital Archive

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<Autorenname>, 'Christus segnet die Kinder', <Titel des Dokuments, Feldeintrags oder der Abbildung>, [<Datum des Dokuments oder der Abbildung>], in: Cranach Digital Archive, https://lucascranach.org/de/DE_SMF_1723/ (zuletzt aufgerufen am {{dateAccessed}})
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