Rundbildnis Katharina von Boras

Von den überlieferten Bildnissen Luthers und von Boras im Rund haben sich neben dem vorliegenden Exemplar die Tafeln aus Lübeck (III.M4) und Nördlingen (III.M5) ohne ihre jeweiligen Pendants erhalten. Drei weitere Werke sind als Doppelbildnisse nachweisbar (III.M1–III.M3). Nach dem für diese Bildnisse gängigen Schema zeigt auch das vorliegende Beispiel Katharina von Bora in einem schwarzen Kleid mit grauen Schulterpartien und aufgerichtetem Kragen über einem weißen geschnürten Leibhemd. Das Haar ist unter einem verzierten Netz verborgen. Das Bildnis ist auf einem Buchenholztäfelchen mit vertikalem Faserverlauf gemalt, das rückseitig dunkel gestrichen und heute rundum geringfügig beschnitten ist. Die stilistische und technische Ausarbeitung zeigt große Ähnlichkeiten zu dem von Bora-Exemplar in Berlin (III.M2b), während die für das Basler Werk charakteristischen markanten Farbakzente im Inkarnat auch hier fehlen. Darüber hinaus sind keine spezifischen Merkmale erkennbar, die das Bildnis wesentlich von den anderen Exemplaren unterscheiden.

Daniel Görres, Wibke Ottweiler

Quellen/Publikationen:

Friedländer/Rosenberg 1979, Nr, 190B.