- Zuschreibung
- Lucas Cranach der Jüngere
Zuschreibung
Lucas Cranach der Jüngere | [Cat. New York 2013, 94, No. 21] |
- Datierung
- um 1545 - 1550
Datierung
um 1545 - 1550 | [Cat. New York 2013, 94, No. 21] |
- Maße
- Maße Bildträger: 15,2 × 20,3 × 0,16 cm (6 × 8 × 1/16 Zoll)
Maße
Maße Bildträger: 15,2 × 20,3 × 0,16 cm (6 × 8 × 1/16 Zoll)
[Cat. New York 2013, 94, No. 21]
- Signatur / Datierung
Bezeichnet mittig, links auf dem Baumstamm: Schlangensignet mit liegenden Flügeln
Signatur / Datierung
Bezeichnet mittig, links auf dem Baumstamm: Schlangensignet mit liegenden Flügeln
[Cat. New York 2013, 94, No. 21]
- Inschriften und Beschriftungen
- In einem Textfeld oben rechts:
'fontis nympha sacri somnvm ne rvmpe qviesco'
(Ich, die Nymphe der heiligen Quelle, ruhe; …Inschriften und Beschriftungen
Inschriften, Wappen:
- In einem Textfeld oben rechts:
'fontis nympha sacri somnvm ne rvmpe qviesco'
(Ich, die Nymphe der heiligen Quelle, ruhe; störe nicht meinen Schlaf)
[Cat. New York 2013, 94, No. 21]
- Eigentümer
- The Metropolitan Museum of Art, New York
- Besitzer
- The Metropolitan Museum of Art, New York
- Standort
- New York
- CDA ID
- US_MMANY_1975-1-136
- FR (1978) Nr.
- FR403B
- Permalink
- https://lucascranach.org/de/US_MMANY_1975-1-136/
- In einem Textfeld oben rechts:
Provenienz
Guillaume de Gontaut-Biron, Marquis de Biron, Paris (bis 1908)
- verkauft an Kleinberger [1]
- [Kleinberger, Paris, 1908]
- [verkauft an Simon]
- James Simon, Berlin (von 1908 an) [2]
- Rudolf Chillingworth [3] Nürnberg und Luzer, und/oder seine Ehefrau, [4] Paris (1927)
- [A. S. Drey, New York, bis 1928]
- [verkauft an Lehman]
- Robert Lehman, New York (1928 - zu seinem Tode 1969)
- fiel nach seinem Tod an die Robert Lehman Foundation und wurde in die MMA aufgenommen 1975); Robert Lehman Collection
[1] Kleinberger Galerie, Bestandskarte Nr. 7932 (Werkakte, Department of European Paintings, MMA).
[2] Ebd. Das Gemälde wurde nicht auf der Simon-Auktion, Frederik Muller & Cie, Amsterdam, 25. - 26. Oktober 1927 angeboten.
[3] Laut einer Rechnung von A. S. Drey to Robert Lehman, datiert New York, 9. April 1928 (Werkakte, Robert Lehman Collection, MMA).
[4] Laut Friedländer und J. Rosenberg 1932, S. 89, Nr. 324b, die ebenfalls das Jahr 1927 angeben.
Ausstellungen
New York 1928, Nr. 27, Abb. S. 21
George Henry McCall in New York 1939a, Nr. 58
New York 1939b, Nr. 5
Charles Sterling in Paris 1957, Nr. 10, T. XXVII
Cincinnati 1959, Nr. 119
New York 1960, Nr. 7
Quellen / Publikationen
Erwähnt auf Seite | Katalognummer | Tafel | |||||||||||||||||
Cat. Coburg 2018 | 92, fn. 20 | under no. 15 | |||||||||||||||||
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Exhib. Cat. Gotha, Kassel 2015 | 214 | ||||||||||||||||||
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Waterman 2015 | 284, Fn. 19 - 287 | Fig. 5 | |||||||||||||||||
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Cat. New York 2013 | 94-97 | No. 21 | |||||||||||||||||
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Exhib. Cat. Brussels 2010 | 196 | ||||||||||||||||||
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Exhib. Cat. Bremen 2009 | 33 | under no. 34 | |||||||||||||||||
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Matsche 2007 | 160, Fn. 3 | ||||||||||||||||||
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Exhib. Cat. Münster 2003 | 30 | under no. 11 | |||||||||||||||||
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Cat. New York 1998 | 48-54 | No. 10 | Fig. | ||||||||||||||||
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Cat. Kassel 1997 | 92-94 | under no. 58 | Fig. 60 | ||||||||||||||||
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Cat. Kassel 1996 | 97 (Vol. 1) | ||||||||||||||||||
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Cat. New York 1995 | 221 | Fig. | |||||||||||||||||
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Cat. Washington 1993 | 38, 39, Fn. 12, 20 | ||||||||||||||||||
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Damisch 1992 | 136 | Fig. | |||||||||||||||||
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Cat. New York 1980 | 36-37 (Vol. 1) | Fig. p. 297 (Vol. 2) | |||||||||||||||||
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Hollander 1978 | 97 | Fig. | |||||||||||||||||
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Börsch-Supan 1977 | 21 | ||||||||||||||||||
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Szabó 1975 | 89-90 | Plate 72 | |||||||||||||||||
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Talbot 1967 | 80, 87, Fn. 28, 29 | ||||||||||||||||||
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Cat. Karlsruhe 1966 | 94-95 | under no.895 | |||||||||||||||||
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Metropolitan Museum 1960 | Fig. | ||||||||||||||||||
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Preston 1960 | 272 | ||||||||||||||||||
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Heinrich 1954 | 222 | ||||||||||||||||||
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Kurz 1953 | 176, Fn. 2 | ||||||||||||||||||
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Exhib. Cat. New York 1939 A | 5 | Fig. | |||||||||||||||||
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Frankfurter 1939 | 9-10 | Fig. | |||||||||||||||||
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Jewell 1939 | |||||||||||||||||||
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Metropolitan Museum 1939 | 1 | ||||||||||||||||||
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Sweeney 1939 | 19 | Fig. | |||||||||||||||||
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Friedländer, Rosenberg 1932 | 89 | 324b | |||||||||||||||||
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Kleinberger Gallery 1928 A | 5 | ||||||||||||||||||
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Mather 1928 | 310 | ||||||||||||||||||
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Forschungsgeschichte / Diskussion
Wie "Das Urteil des Paris" und "Venus und Cupido als Honigdieb" zählen die Quellnymphendarstellungen zu den beliebtesten mythologischen Sujets bei Lucas Cranach dem Älteren und seiner Werkstatt. Die vorliegende Tafel, die höchstwahrscheinlich von Lucas Cranach dem Jüngeren stammt, ist eine von mindestens 17 überlieferten Versionen. Sie datieren von der Mitte der 1510er Jahre bis um 1550.[1] Bei den beiden frühesten Beispielen, einer 1518 datierten Tafel im Museum der Bildenden Künste in Leipzig und einer zweiten um 1515-1520 entstandenen aus dem Jagdschloss Grunewald in Berlin [2], ist die Quelle als handwerklich gefertigtes Brunnenbassin gestaltet. Die Inschrift wird als Inschrift dieses Brunnens gezeigt. Ab der Mitte der 1520er Jahre, liegt die Nymphe vor einer natürlichen Quelle und die Inschrift ist nicht als Imitation einer Steingravur gestaltet. Außerdem gesellen sich Bogen und Pfeilköcher, Rebhühner und - gelegentlich - Hirsche zu diesen Quellnymphen.[3]
Die Forschung hat bei diesem Bildtyp eine Ambivalenz zwischen den sinnlichen Reizen der nackten Figur und ihrer Warnung, nicht den Schlaf zu stören, festgestellt. Diese moralisierende Komponente ist vergleichbar zu jener der "Venus und Cupido als Honigdieb"-Gemälde.[4] Wie Franz Matsche feststellte, stehen die Nymphen Cranachs im Kontext eines höfischen Ideals der Kontrolle von Emotionen und einer humanistischen Ablehnung fleischlicher Genüsse.[5] Im Fall der vorliegenden Tafel scheint dies nicht nur für die Ikonografie zuzutreffen, sondern auch für ihren speziellen Nutzungskontext, da das kleine Format und die kleinteilige Malerei den Betrachter auffordert, nahe an die Tafel heranzukommen.
Ursprung dieses Gedankens scheint ein pseudoantikes lateinisches Epigramm zu sein, das der römische Humanist Giovanni Antonio Campano vor 1465 schrieb [6]:
"Huius nympha loci sacri custodia fontis / Dormio dum blandae sentio murmur aquae. / Parce meum quisquis tangis cava marmora somnum / Rumpere; sive bibas sive lavere tace."
(Ich, die Nymphe dieses heiligen Orts, schlafe und lausche dem lieblichen Murmeln des Wassers. Wer immer sich dieser marmornen Höhle nähert, nehme sich in Acht nicht meinen Schlaf zu stören. Ob Du trinken oder baden willst, bleibe still!")
Diese Passage fand ihren Weg in viele zeitgenössische Kompilationen und wurde - wobei seine moderne Herkunft schnell in Vergessenheit geriet - zu einem dem am weitesten verbreiteten pseudoantiken Epigramme.[7]
Belege für seine Verbreitung nördlich der Alpen reichen bis in die 1470er Jahre an den Hof des Königs Matthias Corvinus von Ungarn (reg. 1458-90) zurück. In einem vor 1486 zusammengestellten Kompendium berichtet Michael Fabricius Ferrarinus, Prior des Karmeliterklosters in Reggio Emilia, dass der Vierzeiler als Inschrift einer Statue der schlafenden Nymphe diente, die "am Ufer der Donau" (super rippam danuvii) stand.[8] Für einen Humanisten des 15. Jahrhunderts wie Ferrarinus war die Donau mit der antiken römischen Provinz Pannonia, dem heutigen Ungarn, verknüpft. Es ist gut möglich, dass sein Verweis sich auf ein Quellmonument in Buda bezog, das Matthias Corvinus errichten ließ und heute verloren ist.[9] Spuren des Epigramms finden nördlich der Alpen beim Dichterfürsten und Humanisten Conrad Celtis.[10] Auch Albrecht Dürer, der Celtis persönlich kannte, gab den gesamten Vierzeiler in einer Zeichnung aus dem Jahr 1514 wieder (Kunsthistorisches Museum, Wien).[11] Die Cranach-Gemälde des Themas reduzieren das Epigramm auf eine einzige Zeile, "Fontis nympha sacri somnvm ne rvmpe qviesco", was die Frage nach einer abweichenden Textquelle aufwirft.
1974 brachte Dieter Koepplin erstmals eine mögliche Kenntnis einer Quellnymphen-Statue „am Ufer der Donau" bei Cranach in Spiel.[12] Jüngst behandelten Franz Matsche und Zita Ágota Pataki erneut den Brunnen des Matthias Corvinus.[13] Matsche vermutet, dass Cranach ihn aus erster Hand während einer Reise nach Buda um 1502-04 kennengelernt haben könnte, während er in Wien lebte. Als Beleg führt Matsche eine Beschreibung des ungarischen Humanisten Thomasus Jordanus an, in welcher die Brunneninschrift nicht als Vierzeiler, sondern als Zweizeiler angegeben wird, dessen erste Zeile sich mit der der Cranach-Tafeln deckt. Dies legt die Vermutung nahe, dass das von Jordanus beschriebene Monument die Quelle für Cranachs Inschrift darstellte.[14] Pataki zweifelt die historische und epigrafische Genauigkeit von Jordanus' Bericht an, lässt aber den Wert des Berichts als Beleg für die Existenz des Monuments in Buda gelten.[15] Sie schlägt sie einen Rezeptionsstrang vor, der von der Buda-Statue über humanistische Kanäle zu Cranach führt.[16]
Wenn auch das genaue Ausmaß der Bedeutung des Brunnens von Buda für Cranach nicht eindeutig zu bestimmen ist, so ist doch klar, dass die liegende Pose, die den meisten seiner Nymphen zeigen, aus einem Holzschnitt aus Francesco Colonnas "Hypnerotomachia Poliphili" (Venedig 1499) stammt, der einen fiktiven Nymphenbrunnen zeigt.[17] In der Illustration sowie bei den meisten Darstellungen Cranachs, stützt die Nymphe ihren Kopf mit der rechten Hand, lässt ihre rechte Hand auf ihrer Hüfte ruhen, und kreuzt ihr linkes Bein über dem rechten. Bogen und Köcher, die regelmäßig bei Darstellungen nach 1525 auftreten, finden Vorläufer in einem Kupferstich von Giovanni Maria Pomedelli von 1510.[18] Dieser Druck, der einen liegende Nymphe in einer Landschaft, umgeben von ruhenden Tieren (mit Ausnahme eines Hirsches mit Pfeil in seinem Körper) zeigt, trägt die Inschrift "Qvies" (Ruhe) und betont damit den Gedanken der Ruhe nach der Jagd, der auch Cranachs Darstellungen eigen ist. Andere vorgeschlagene Quellen ziehen eine weniger direkte Verbindung, zeigen aber trotzdem ein wachsendes Interesse an der liegenden weiblichen Nackten in den Jahren vor dem ersten Auftreten des Motivs bei Cranach.[19]
Im Katalog der Lehmann Collection aus dem Jahr 1998, schrieb Charles Talbot die vorliegende Tafel überzeugend Lucas Cranach dem Jüngeren zu und bemerkte, dass sie gegenüber den vielen Werkstattarbeiten eine höhere Qualität aufweist.[20] Die angewinkelten Flügel der Signatur auf dem Baumstamm bestätigen eine Entstehung nach 1537, als die Cranachs diese Signierweise als eine Art Marke nutzten. Die allgemein helle Tonalität, die graue Unterzeichnung der Inkarnate, bei Normallicht und im Infrarotenbereich sichtbar, die Blässe der Inkarnate und die lokale Verwendung von Rottönen sprechen für eine Zuschreibung an Lucas Cranach den Jüngeren. Das kleine Format deckt sich mit einer Gruppe von Gemälden, die in der zweiten Hälfte der 1540er Jahre entstanden sind, die ebenfalls puppenhafte Figuren zeigen und einen rosigen Hautton der Gesichter aufweisen. Diese Gruppe steht auch einer weiteren großformatigeren Gruppe nahe, die dem jüngeren Cranach zugeschrieben wurde, etwa "Elias und die Baalpriester" von 1545 (Gemäldegalerie Alte Meister, Dresden) und "Die Predigt Johannes' des Täufers" von 1549 (Herzog Anton Ulrich-Museum, Braunschweig.[22] Die Datierungen der Vergleichswerke legen einen Entstehungszeitraum des vorliegenden Gemäldes um 1545 bis 1550 nahe und damit etwas früher als die von Talbot vorgeschlagene Datierung um 1550.
Die Komposition der vorliegenden Nymphendarstellung diente drei Kopien als Ausgangspunkt. Während jene des Gemäldegalerie Alte Meister, Kassel, [23] und jene einer Privatsammlung wahrscheinlich in der Werkstatt entstanden sind [24], scheint es sich beim Exemplar aus der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe um das Werk eines Kopisten des späten 16. oder frühen 17. Jahrhunderts zu handeln.[25]
[1] Talbot in ebd., S. 49; eine Auflistung bei Hand 1993, S. 38 - 39, Nr. 12.
[2] Schade 1974, Tafeln 97, 93; Friedländer und J. Rosenberg 1978, S. 93, Nrn. 119, 119A; Elke Werner in Berlin 2009 - 10, S. 197 - 98, Nr. III.16, Abb. (Berliner Version).
[3] Erstmals in einer Zeichnung um 1525, ehemals Kupferstich-Kabinett, Dresden (J. Rosenberg 1960, S. 22, Nr. 40, Abb.; verschollen seit dem Zweiten Weltkrieg). Eine Ausnahme bildet die 1534 datierte Version im Walker Art Gallery, Liverpool (Friedländer und J. Rosenberg 1978, S. 121, Nr. 259, Abb.), die ein Brunnenbassin an Stelle einer Quelle zeigt. Für eine umfassendere Diskussion der ikonografischen Veränderungen vgl. Dieter Koepplin in Basel 1974, Bd. 2, S. 635 - 36; Lübbeke 1991, S. 207 - 9; Talbot in Sterling et al. 1998, S. 51 - 52; Matsche 2007, S. 190 - 95.
[4] Vgl. Talbot 1967, S. 81 - 84; Koepplin in Basel 1974, Bd. 2, S. 635; Matsche 2007, S. 202 - 3; Werner in Brüssel und Paris 2010 - 11, S. 196, unter Nr. 112.
[5] Matsche 2007, S. 202 - 3. Einige Interpreten haben außerdem Parallelen zu den neun Musen, den Göttinnen intellektuellen Strebens und ursprünglich Schützerinnen einer Quelle der Inspiration, gezogen. Dass Cranachs Nymphe nicht wirklich schläft, sondern in einem Zustand des Tagtraums ertappt wird, legt die Vermutung nahe, dass der Gedanke kontemplativer Inspiration ebenfalls mitschwingt. Vgl. Lübbeke 1991, S. 206 - 7; Pataki 2005, Bd. 1, S. 294 - 303; Matsche 2007, S. 192, 200 - 201.
[6] Zur Datierung vgl. Pataki 2005, Bd. 1, S. 39 - 40. Die Zuschreibung an Campano stammt vom Florentiner Humanisten Bartolomeo della Fonte, der zu einer zuvor bekannten Version des Epigramms (innerhalb einer Kompilation von 1464 - 70) notiert: "Romae recens inventum. Campani est" (Jüngst in Rom erfunden, es stammt von Campano); vgl. MacDougall 1975, S. 358; Pataki 2005, Bd. 1, S. 32 - 33, Bd. 2, S. 335, Nr. 1; Matsche 2007, S. 170. Wie MacDougall, Pataki und Matsche anführen, kann "inventum" und "Campani est" alternativ auch als "gefunden" and "es gehört Campano" gelesen werden. Dies würde bedeuten, dass Campano das Epigramm entdeckt habe, möglicherweise als antike Inschrift in Stein gemeißelt. Allgemein wird aber Campano als Autor anerkannt.
[7] Vgl. MacDougall 1975, S. 358 - 59; Pataki 2005, Bd. 1, S. 45.
[8] Vgl. MacDougall 1975, S. 357, 358 - 59; mit Korrekturen Pataki 2005, Bd. 1, S. 45 - 64, Bd. 2, S. 336 - 37, Nr. 3.
[9] Unter Zuhilfenahme von Arbeiten der Historikerin Ágnes Ritoók Szalay (Ritoók Szalay 1983/2002), vermutet Zita Ágota Pataki (vgl. Pataki 2005, Bd. 1, S. 45 - 64), dass Ferrarinus, der kein Reisender war, von der Quelle über den Gelehrten Felice Feliciano erfahren haben könnte, der Ungarn möglicherweise 1479 besuchte.
[10] Wuttke 1968, S. 306; Matsche 2007, S. 167 - 68.
[11] Winkler 1936 - 39, Bd. 3 (1938), S. 79, Nr. 663, Abb.; Kurz 1953, S. 171 - 72.
[12] Koepplin in Basel 1974, Bd. 1, S. 428.
[13] Matsche 2007; Pataki 2005, Bd. 1, S. 74 - 83. Matsche und Pataki gründen ihre Studien auf dem Grundlagenwerk Ritoók Szalay 1983/2002.
[14] "Fontis nympha sacri, somnum ne rumpe, quiesco. / Dormio dum blandae sentio murmur aquae"; Matsche 2007, S. 177. Jordanus' Formulierung wurde nicht, wie Matsche behauptet, in einer Chronik 1585 publiziert, vielmehr handelt es sich um einen handschriftlichen Eintrag von 1569 auf dem Deckblatt von Jordanus' Exemplar von Gáspár Heltais "Historia inclyti Matthiae Hvnnyadis, Regis Hungariae" (Claudiopolis [Cluj-Napoca], 1565); vgl. Pataki 2005, Bd. 1, S. 49 - 50, Bd. 2, p. 342, Nr. 14.
[15] Pataki 2005, Bd. 1, S. 50, 275 - 76.
[16] Namentlich durch Conrad Celtis oder die ungarische Familie Thurzó. Vgl. ebd., S. 74 - 83.
[17] Erstmals erwähnt bei Liebmann 1968, S. 435 - 37. Vgl. auch Koepplin in Basel 1974, Bd. 2, S. 639, Nr. 549, Abb. 238; Matsche 2007, S. 160 - 63, Abb. 2; Werner in Brüssel und Paris 2010 - 11, S. 195 - 96, Nr. 110, Abb.
[18] Hind 1938 - 48, Bd. 5 (1948), S. 225, Nr. 1, Bd. 7 (1948), Tafel 807; Koepplin in Basel 1974, Bd. 2, S. 637, unter Nr. 544; Matsche 2007, S. 186 - 90, Abb. 6; Werner in Brüssel und Paris 2010 - 11, S. 195 - 96, Nr. 111, Abb. Cranachs frühste Verwendung des Bogen und Köcher-Motivs findet sich in einer Zeichnung der Quellnymphe von 1525, ehemals im Kupferstich-Kabinett, Dresden (J. Rosenberg 1960, S. 22, Nr. 40, Abb.; verschollen seit dem Zweiten Weltkrieg).
[19] Vermutete Vorbilder sind: Giorgiones und Tizians "Schlafende Venus", ca. 1508 - 10, Gemäldegalerie Alte Meister, Dresden (Glaser 1921, S. 100 - 102; Friedländer und J. Rosenberg 1978, S. 93, unter Nr. 119; Talbot in Sterling et al. 1998, S. 50; Evans [Mark] 2007, S. 56); ein verlorenes Giorgione-Werk mit einer liegenden Venus oder Nymphe nach der Jagd (Kurz 1953, S. 176; Evans [Mark] 2007, S. 56); eine antike Statue der schlafenden Ariadne aus dem Belvedere-Hof des Vatikans von 1512 (Koepplin in Basel 1974, Bd. 1, S. 428); sowie die vorgenannte Zeichnung Dürers im Kunsthistorisches Museum, Wien (Koepplin in Basel 1974, Bd. 1, S. 428). Edgar Bierende (2002, S. 226 - 34) vermutet, dass das Thema mit der Legende einer antiken wundertätigen Quelle in der Nähe von Meißen zusammenhängt.
[20] Talbot in Sterling et al. 1998, S. 48 - 54, Nr. 10, besonders S. 52 - 53. Diese Zuschreibung wurde schon bei Friedländer und J. Rosenberg 1932, S. 89, Nr. 324b vorgeschlagen; H. Börsch-Supan 1977, S. 21; Friedländer und J. Rosenberg 1978, S. 150, Nr. 403B. Frühere Kataloge der Lehman Collection und des Metropolitan Museums schrieben die Tafel dem älteren Cranach zu; vgl. Szabó 1975, S. 89 - 90; Baetjer 1980, Bd. 1, S. 36 - 37; Baetjer 1995, S. 221.
[21] Die Tafelformate decken sich mit den Standardformat A (18,5 - 22,5 × 14 - 16 cm), entsprechend der Angaben in Heydenreich 2007b, S. 43.
[22] Karin Kolb in Chemnitz 2005 - 6, S. 236 - 45, Nr. 7, Abb. (Dresden); Schade 1974, Tafel 212 (Braunschweig).
[23] Schneckenburger-Broschek 1997, S. 88 - 94, Nr. 58, Abb.
[24] Kurt Löcher in Münster 2003, S. 30 - 32, Nr. 11, Abb.
[25] Lauts 1966, Bd. 1, S. 94 - 95, Abb. Bd. 2, S. 33; Holger Jacob-Friesen in Bremen 2009, S. 33 - 34, Nr. 34, Abb.
[Cat. New York 2013, 95,96,97, 293, 294, No 21]