Philipp Melanchthon (1497 - 1560)

Philipp Melanchthon (1497 - 1560)

Titel

Philipp Melanchthon (1497 - 1560)

[Kunsthistorisches Museum, revised 2012]

Malerei auf Lindenholz (Tilia sp.)

Material / Technik

Malerei auf Lindenholz (Tilia sp.)

[Kunsthistorisches Museum, revised 2012]

Bildnis des Martin Luther (1483-1546) in späteren Jahren, ohne Kopfbedeckung, im Dreiviertelprofil zur rechten Seite gewandt. Er hält mit beiden Händen ein geöffnetes Buch. Der Hintergrund ist in dunklem einheitlichem Farbton gehalten. Als Pendant zum Bildnis des Philipp Melanchthon (AT_KHM_GG854_FR-none) konzipiert.

Zuschreibungen
Kopie nach Lucas Cranach der Jüngere
Umkreis von Lucas Cranach der Ältere

Zuschreibungen

Kopie nach Lucas Cranach der Jüngere

[Cat. Vienna 1991, 47]

Umkreis von Lucas Cranach der Ältere

'Cranach Schule'

[Engerth, Cat. Vienna 1886, Bd. III, No. 1486]

Lucas Cranach der Ältere

[Schuchardt 1851, Bd. 2, 140]
[Mechel, Cat. Vienna 1783, 268, No. 99]

Hans Holbein der Ältere

Schatzkammerinventar 1747/48, Nr. 7: "Das portrait Melanchton von alten Holbein"
[Zimmermann 1889, CCXLIII-CCXLVI, Reg. Nr. 6243]

Datierung
um 1570 - 1580

Datierung

um 1570 - 1580

[Cat. Vienna 1991, 47]

Maße
Maße Bildträger: 22,4 (li./re.) x 15,9 (o.) 16,1 (u.) cm (ohne Ansetzung)

Maße

  • Maße Bildträger: 22,4 (li./re.) x 15,9 (o.) 16,1 (u.) cm (ohne Ansetzung)

  • 22,4 (li./re.) x 16,9 (o.) 17,0 (u.) cm (inkl. Ansetzungen)

  • (Maße entsprechen den Maßen der originalen Tafel)

  • Maße mit Rahmen: 36 x 28 x 4,5 cm

  • [Technologische Untersuchung, Kunsthistorisches Museum 2008]

Signatur / Datierung

Keine

Inschriften und Beschriftungen

Recto:

  • rechts unten: in Pinsel, deckend übermalt: "No. i9" (nur in der Röntgenaufnahme sichtbar)

Verso auf dem Bildträger:

  • oben:
    Papieretikett, bedruckt: "II. …

Inschriften und Beschriftungen

Stempel, Siegel, Beschriftungen:

  • Recto:

    • rechts unten: in Pinsel, deckend übermalt: "No. i9" (nur in der Röntgenaufnahme sichtbar)
  • Verso auf dem Bildträger:

    • oben:
  • Papieretikett, bedruckt: "II. D. u. N. I. 25."

    • Darunter:
  • Papieretikett, bedruckt: "C. I. LUC. CRANACH. d. ä. Nro. 93."

    • Mitte:
  • handschriftlich mit schwarzer Farbe: "19."

    • Mitte rechts:
  • handschriftlich mit schwarzer Farbe: "6 1/2"

    • Unten Mitte:
  • Stempel: "GJ 1949"

    • Rechts unten:
  • Papieretikett: "Direktion der Gemäldegalerie Kunsthistorisches Staatsmuseum Wien, I., Burgring Nr. 5 No 845", mit Kugelschreiber ergänzt: "845", mit Tinte ergänzt: "Inv. Nr."

  • [Kunsthistorisches Museum, revised 2012]

Eigentümer
Kunsthistorisches Museum, Wien
Besitzer
Kunsthistorisches Museum, Wien
Standort
Wien
CDA ID
AT_KHM_GG854
FR (1978) Nr.
FR-none
Permalink
https://lucascranach.org/de/AT_KHM_GG854/

Provenienz

  • Wien, Kaiserliche Schatzkammer 1747/48: Nr. 19: "Das portrait Lutheri von alten Holbein."
    [Zimmermann 1889, CCXLIII-CCXLVI, Reg. Nr. 6243]

  • Ab 1781 Gemäldegalerie im Belvedere:
    [Mechel, Cat. Vienna 1783, 261, No. 98]
    [Krafft, Cat. Vienna 1837, 196, No. 25]
    [Engert, Cat. Vienna 1858, 115, No. 25]
    [Engerth, Cat. Vienna 1886, Bd. III, 56-57, No. 1487]

  • Seit 1892 Gemäldegalerie der Kunsthistorischen Sammlungen, Burgring 5:
    [Cat. Vienna 1892, 392, No. 1554]
    [Cat. Vienna 1991, 47, Plate 598]

[Kunsthistorisches Museum, revised 2012]

Quellen / Publikationen

Erwähnt auf Seite Katalognummer Tafel
Cat. Vienna 1991 47 Plate 598
Autor/inWolfgang von Prohaska, Sylvia Ferino-Pagden
Herausgeber/inKarl Schütz
TitelDie Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums in Wien. Verzeichnis der Gemälde
ReiheFührer durch das Kunsthistorische Museum
Band40
Ort der VeröffentlichungVienna
Jahr der Veröffentlichung1991
Cat. Vienna 1892 394 No. 1561
Autor/inn. a.
TitelKunsthistorische Sammlungen des allerhöchsten Kaiserhauses: Führer durch die Gemäldegalerie. I. Theil. Gemälde alter Meister
Band1
Ort der VeröffentlichungVienna
Jahr der Veröffentlichung1892
Scheibler 1887 300-301
Autor/inLudwig Scheibler
TitelÜber altdeutsche Gemälde in der kaiserlichen Galerie zu Wien
ZeitschriftRepertorium für Kunstwissenschaft
Jahrgang10
Jahr der Veröffentlichung1887
Link http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/artdok/volltexte/2014/2652
Seiten271-306
Cat. Vienna 1886 55-56 (Bd. 3) No. 1486
Autor/inEduard von Engerth
TitelGemälde. Beschreibendes Verzeichnis. Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses
Band1 - 3
Ort der VeröffentlichungVienna
Jahr der Veröffentlichung1886
Waagen 1866 162 (Bd. 1) No. 25
Autor/inGustav Friedrich Waagen
TitelDie vornehmsten Kunstdenkmäler in Wien. Erster Theil: Die k.k. Gemälde-Sammlungen im Schloss Belvedere und in der k.k. Kunst-Akademie, Die Privatsammlungen
Band1
Ort der VeröffentlichungVienna
Jahr der Veröffentlichung1866
Link https://mdz-nbn-resolving.de/details:bsb10800311
Cat. Vienna 1858 116 No. 34
Autor/inErasmus Engert
TitelCatalog der k.k. Gemäldegallerie im Belvedere zu Wien
Ort der VeröffentlichungVienna
Jahr der Veröffentlichung1858
Schuchardt 1851 C 140
Autor/inChristian Schuchardt
TitelLucas Cranach des Aeltern Leben und Werke. Zweiter Theil
Ort der VeröffentlichungLeipzig
Jahr der Veröffentlichung1851
Link http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/schuchardt1851bd2
Cat. Vienna 1837 854 No. 27
Autor/inAlbrecht Krafft
Herausgeber/inKunsthistorisches Museum, Wien
TitelVerzeichniss der kais. kön. Gemälde-Gallerie im Belvedere zu Wien
Ort der VeröffentlichungVienna
Jahr der Veröffentlichung1837
Heller 1821 229
Autor/inJoseph Heller
TitelVersuch über das Leben und die Werke Lucas Cranachs
Ort der VeröffentlichungBamberg
Jahr der Veröffentlichung1821
Link http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/heller1821
Cat. Vienna 1783 261 No. 99
Autor/inChristian von Mechel
TitelVerzeichnis der Gemälde der kaiserlich königlichen Bilder Gallerie in Wien. verfaßt von Christian von Mechel der kaiserl. königl. und anderer Akademien Mitglied nach der von ihm auf allerhöchsten Befehl im Jahre 1781 gemachten neuen Einrichtung
Ort der VeröffentlichungVienna
Jahr der Veröffentlichung1783

Forschungsgeschichte / Diskussion

Die Pendantbildnisse "Philipp Melanchthon" und Martin Luther werden gemeinsam besprochen (siehe Beitrag zu AT_KHM_GG845_FR-none).

[Alice Hoppe-Harnoncourt, Kunsthistorisches Museum 2012]

  • Philipp Melanchthon (1497 - 1560), um 1570 - 1580

Abbildungen

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Kunsttechnologische Untersuchung

12. 2012Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Röntgengrobstrukturanalyse
  • Lichtmikroskopische Oberflächenuntersuchung
  • Infrarot-Reflektografie

Bildträger

- Lindenholz

- Der Bildträger besteht aus einem Brett, dessen Holzfaser parallel zur Längsseite verläuft. Das Brett wurde tangential aus dem Stamm geschnitten. Die Tafelstärke beträgt 0,6 (li.) bzw. 0,7 (re.) cm.

- Das originale Bildformat blieb vermutlich weitgehend unverändert erhalten. Am rechten Tafelrand wurde eine 1 cm breite Nadelholzleiste angeleimt und der Bildträger in diesem Zusammenhang vermutlich minimal beschnitten. Auch die linke Kante erscheint geringfügig versäubert.

- Die Tafelrückseite zeigt eine relativ glatte, vermutlich originale Oberfläche. Partiell finden sich Reste einer früher wohl vorhandenen flächigen Beklebung sowie links unten ein kleiner noch intakter Rest einer Rückseitengestaltung. Hier ist ein Muster bzw. Relief sichtbar, mit einer blau gefärbten Oberfläche und Spuren einer Vergoldung, möglicherweise der Rest eines geprägten und farbig gefassten Einbandmaterials (vergleiche Mikroskopaufnahme AT_KHM_GG854_FR-none_2008-08-18_Photomicrograph-M6x-017). Da ähnliche Faserreste auch an dem Pendant, dem Bildnis des Martin Luther (AT_KHM_GG845_FR-none) gefunden wurden, wird vermutet, dass die beiden Täfelchen früher gemeinsam, vielleicht in Form eines kleinen klappbaren Diptychons, montiert waren und aus diesem Grund verzierte Rückseiten aufwiesen.

Neben diesem Befund deuten noch weitere Beobachtungen auf eine frühere Verbindung der beiden Bilder hin: an beiden Tafeln wurde seitlich gegengleich jeweils eine Leiste angesetzt (hier an der rechten, beim Bildnis Martin Luthers an der linken Kante), die in Zusammenhang mit einer gemeinsamen Montage stehen könnten. Zudem befindet sich auf den Rückseiten beider Tafeln auf mittlerer Höhe jeweils eine Hälfte desselben Etiketts, bei Philipp Melanchthon am rechten Bildrand, bei Martin Luther am linken Bildrand.

Grundierung und Imprimitur

- weiße Grundierung

- nicht analysiert, vermutlich Kalziumkarbonat/ Leim gebunden

- Es sind keine unbemalten Ränder vorhanden, Mal- und Grundierschichten reichen bis an die unmittelbaren Tafelkanten.

Unterzeichnung

- Medium: flüssig

- Technik: Pinsel

Breite Linien für die Angabe der Falten am Hals und eine leicht versetzte Kontur des Kragens wurden mit dem Pinsel unterzeichnet und sind auch mit freiem Auge sichtbar. Im Gesicht ist nicht eindeutig erkennbar, ob feine Linien von der Unterzeichnung oder von der Malerei stammen, vermutlich sind die Falten der Stirn, Nasenfalte sowie des linken Daumens unterzeichnet.

Farbschichten und Metallauflagen

Der Farbauftrag ist insgesamt dünn gehalten mit wenigen, pastos aufgesetzten Pinselstrichen für Höhungen im Inkarnat und Kragen.

Zunächst erfolgte die Anlage des Inkarnats, das mit einem feinen Pinsel nass in nass ausgeführt wurde. Die Barthaare wurden verschiedenfarbig aufgesetzt, was deren plastische Wirkung verstärkt. Die Gestaltung des roten Wamses erfolgte über einem roten Grundton mit einer Mischung aus Schwarz und vermutlich rotem Farblack für die Schattenbereiche.

Vergleicht man die Malweise des Philipp Melanchthon mit jenem des Martin Luther (AT_KHM_GG845_FR-none), so unterscheidet sich die Malweise der Gesichter beider Dargestellten in der Röntgenaufnahme deutlich. Das Inkarnat Melanchthons ist kontrastreicher gestaltet und lichtbeschienene Gesichtspartien sind gezielter mit Bleiweiß gehöht. In den Augen ist ebenfalls ein höherer Bleiweißanteil zu beobachten. Die helle Grundierung wurde hier kaum in die farbliche Wirkung miteinbezogen, wie sich dies sonst oft beobachten lässt.

Der Bereich der Schaube ist in einem rötlichen, lasierenden Braunton angelegt, die Gewandfalten erfolgten in Schwarz-Braun und einem dunklen Grau. Ein Pentiment lässt sich beim Hemdausschnitt beobachten, hier war der weiße Kragen links ursprünglich tiefer hinabgezogen (pastoser Farbauftrag unter dem Rot sichtbar).

Bei dem heute sichtbaren dunklen, grün-braunen Hintergrund handelt es sich vermutlich um eine frühe Überarbeitung, die möglicherweise im Zuge der Zusammenführung der beiden Bilder zu einem Diptychon geschah. Dafür spricht die Tatsache, dass sich der Farbauftrag über der später erfolgten Leistenansetzung fortsetzt und die Art, wie er die Kontur der Figur an vielen Stellen geringfügig überlagert. Die originale Hintergrundfarbe ist vermutlich hellgrau, sie ist vereinzelt in Farbausbrüchen entlang der Bildränder sichtbar.

Rahmung

- nicht original

  • verfasst von Monika Strolz
  • verfasst von Ute Tüchler

10.06.2010Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Infrarot-Reflektografie
  • irr

Unterzeichnung

- Medium: flüssig

- Technik: Pinsel

Breite Linien für die Angabe der Falten am Hals und eine leicht versetzte Kontur des Kragens wurden mit dem Pinsel unterzeichnet und sind auch mit freiem Auge sichtbar. Im Gesicht ist nicht eindeutig erkennbar, ob feine Linien von der Unterzeichnung oder von der Malerei stammen, vermutlich sind die Falten der Stirn, Nasenfalte sowie des linken Daumens unterzeichnet.

  • verfasst von Monika Strolz
  • fotografiert von Kunsthistorisches Museum, Wien
  • verfasst von Ute Tüchler

15.01.2009Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Röntgengrobstrukturanalyse
  • x_radiograph
  • erstellt von Kunsthistorische Sammlungen des allerhöchsten Kaiserhauses

09.10.2008Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Holzartenbestimmung / Dendrochronologie

Bildträger

Holzanatomische Untersuchung durch Dr. Peter Klein, Universität Hamburg, 09.10. 2008

[Kunsthistorisches Museum, revised 2012]

  • untersucht von Peter Klein

Erhaltungszustand

Datum2012

Bildträger:

  • Der Bildträger weist an der Rückseite links unten - heute freiliegende - Fraßgänge von Holzschädlingen auf.

Entlang der Unterkante befinden sich Holzfaser- und Klebstoffreste.

Malschicht:

  • Die rechts angesetzte Leiste wurde grundiert und - die Darstellung ergänzend - farblich angepasst, wobei der Bildrand sowie vermutlich auch der gesamte Hintergrund überarbeitet wurden. Aufgrund eines hohen Bleiweißanteiles in der Grundierung ist die Überarbeitung der Randzone in der Röntgenaufnahme deutlich erkennbar.

  • Die Malschicht weist vereinzelte Farbausbrüche entlang der Tafelränder auf. Die schwarz-roten Schattenangaben im Wams erscheinen etwas berieben.

[Monika Strolz, Ute Tüchler, Kunsthistorisches Museum 2012]

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<Autorenname>, 'Philipp Melanchthon (1497 - 1560)', <Titel des Dokuments, Feldeintrags oder der Abbildung>, [<Datum des Dokuments oder der Abbildung>], in: Cranach Digital Archive, https://lucascranach.org/de/AT_KHM_GG854/ (zuletzt aufgerufen am {{dateAccessed}})
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