Hl. Hieronymus

Hl. Hieronymus

Titel

Hl. Hieronymus

[Kunsthistorisches Museum, revised 2011]

Malerei auf Lindenholz (Tilia sp.)

Material / Technik

Malerei auf Lindenholz (Tilia sp.)

[Kunsthistorisches Museum, revised 2011]

Heiliger Hieronymus in ganzer Figur stehend, dem neben ihm sitzenden Löwen den Dorn aus der linken Pfote ziehend,

[Tüchler, Schütz, Kunsthistorisches Museum, Wien 2011]

Zuschreibungen
Lucas Cranach der Ältere
Werkstatt Lucas Cranach der Ältere

Zuschreibungen

Lucas Cranach der Ältere

[Kunsthistorisches Museum, revised 2011]

Werkstatt Lucas Cranach der Ältere

[Exhib. Cat. Kronach 1994, No. 212a]

Datierung
1515

Datierung

1515

[Gegenstück datiert]

Maße
Maße Bildträger: 24,5 (li.) 24,4 (re.) x 11,6 (u.) 11,5 (o.) cm

Maße

  • Maße Bildträger: 24,5 (li.) 24,4 (re.) x 11,6 (u.) 11,5 (o.) cm

  • Maße Bildfläche: ca. 22,9 x 10,8 cm

  • Maße mit Rahmen: 29,9 x 17,9 (bzw. 35,9 montiert zusammen mit AT_KHM_GG913b) x 1,9 cm

  • [Kunsthistorisches Museum, revised 2011]

Signatur / Datierung

Gegenstück datiert und signiert

Signatur / Datierung

  • Gegenstück datiert und signiert

  • [Kunsthistorisches Museum, revised 2013]

Inschriften und Beschriftungen
  • über dem Dargestellten:
    "S IHERANIMVS" (in gelber Farbe) Rückseitig auf dem Bildträger: - oben Mitte:
    Beschriftung mit weißer Kreide: …

Inschriften und Beschriftungen

Inschriften, Wappen:

    • über dem Dargestellten:
  • "S IHERANIMVS" (in gelber Farbe)

Stempel, Siegel, Beschriftungen:

  • Rückseitig auf dem Bildträger: - oben Mitte:

  • Beschriftung mit weißer Kreide: "D"

  • Über beide Tafeln (AT_KHM_GG913a und AT_KHM_GG913b) getrennt geklebtes Papieretikett, bedruckt: "[C.]I. / [LUC. CR]ANACH. / [Nro.] 33.", handschriftlich ergänzt: "d. ä.", (Angaben in eckiger Klammer auf Tafelrückseite AT_KHM_GG913b)

  • Bezeichnung mit Bleistift: "XX"

    • rechts Mitte:
  • Bezeichnung mit Bleistift: "X"

  • Beschriftung in weißer Farbe: "..(?) 6" und "39 (?)..3" (auf den Kopf gestellt)

    • Mitte vertikal (teilweise von Inventaraufkleber verdeckt):
  • Papieretikett, bedruckt: "[II. D.] u. N. I. 93." (teilweise von Inventaraufkleber verdeckt), handschriftlich in blauer Farbe ergänzt: "2"

  • Darauf Beschriftung mit roter Kreide: "[¿] 453"

  • Inventaraufkleber: "Gemälde-Galerie des Allerh. Kaiserhauses, No 913" - unten:

  • handschriftlich mit dunklem Stift ergänzt: "A"

  • [Kunsthistorisches Museum, revised 2013]

Eigentümer
Kunsthistorisches Museum, Wien
Besitzer
Kunsthistorisches Museum, Wien
Standort
Wien
CDA ID
AT_KHM_GG913a
FR (1978) Nr.
FR068
Permalink
https://lucascranach.org/de/AT_KHM_GG913a/

Provenienz

Erstmals erwähnt in der kaiserlichen Sammlung in Wien, Inventar der Geistlichen Schatzkammer von 1756 unter Nr. 25 und Nr. 26.
[Quelle: Inventar der Geistlichen Schatzkammer, verfasst am 23. Februar 1758: "25. Der heilige Leopoldus von Cranich. 26. Dessen compagnion, der heilige Hieronymus." Publiziert in: Zimmermann, Heinrich: Reg. Nr. 12623 - Inventar der Geistlichen Schatzkammer (Kunsthistorisches Museum, Wien, Kunstkammer). "Nun folgen die in dieser geistlichen Schatzcammer befindliche bilder [...]" 23. Februar 1758. In: Jahrbuch der kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses, 1895, Jg. 16, S. XXV-XXVI., S. XXV. Die Nummern entsprechen den Aufschriften (Pinsel in weiß) auf den Rückseiten "No. 25" verso GG-913b (Hl. Leopold) und "N[...]6" verso GG-913a (Hl. Hieronymus).]

Ab 1781 gemeinsam mit GG-913b in einem Rahmen montiert in der kaiserliche Gemäldegalerie in Wien, Oberes Belvedere, präsentiert.
[Quelle: Christian von Mechel, Cat. Vienna 1783, p. 240, No. 29]

Ab 1792 Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums
[Quelle: Cat. Vienna 1892, No. 1537]

[Kunsthistorisches Museum, revised 2013]

Ausstellungen

Graz 1953
Wien 1972, Nr. 3
Berlin 1983

Quellen / Publikationen

Erwähnt auf Seite Katalognummer Tafel
Exhib. Cat. Kronach 1994 380, 381 212a
Herausgeber/inClaus Grimm, Johannes Erichsen, Evamaria Brockhoff
TitelLucas Cranach. Ein Maler-Unternehmer aus Franken [Festung Rosenberg, Kronach 17.05 - 21.08.1994; Museum der Bildenden Künste, Leipzig 07.09 - 06.11.1994]
ReiheVeröffentlichungen zur bayerischen Geschichte und Kultur
Band26
Ort der VeröffentlichungAugsburg, Coburg
Jahr der Veröffentlichung1994
Schade, Schuttwolf 1994 17
Autor/inWerner Schade, Allmuth Schuttwolf
TitelMalerei und Plastik
Veröffentlichungin Allmuth Schuttwolf, ed., Gotteswort und Menschenbild. Werke von Cranach und seinen Zeitgenossen, Exhib. Cat. Gotha
Ort der VeröffentlichungGotha
Jahr der Veröffentlichung1994
Seiten15-94
Cat. Vienna 1991 46 Plate 588
Autor/inWolfgang von Prohaska, Sylvia Ferino-Pagden
Herausgeber/inKarl Schütz
TitelDie Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums in Wien. Verzeichnis der Gemälde
ReiheFührer durch das Kunsthistorische Museum
Band40
Ort der VeröffentlichungVienna
Jahr der Veröffentlichung1991
Exhib. Cat. Klosterneuburg 1985 250 under No. 231
Herausgeber/inAmt der Niederösterreichischen Landesregierung
TitelDer Heilige Leopold, Landesfürst und Staatssymbol [Niederösterreichische Landesausstellung, Stift Klosterneuburg]
Ort der VeröffentlichungVienna
Jahr der Veröffentlichung1985
Exhib. Cat. Berlin 1983 80 No. B5 Fig. B5
Herausgeber/inAltes Museum, Berlin
TitelKunst der Reformationzeit
Ort der VeröffentlichungBerlin
Jahr der Veröffentlichung1983
Friedländer, Rosenberg 1979 83 68 Fig. 68
Autor/inMax J. Friedländer, Jakob Rosenberg
Herausgeber/inG. Schwartz
TitelDie Gemälde von Lucas Cranach
Ort der VeröffentlichungBasel, Boston, Stuttgart
Jahr der Veröffentlichung1979
Schade 1974 85
Autor/inWerner Schade
TitelDie Malerfamilie Cranach
Ort der VeröffentlichungDresden
Jahr der Veröffentlichung1974
Link http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/schade1974
Cat. Vienna 1973 48 Plate 130
Herausgeber/inKlaus Demus
TitelVerzeichnis der Gemälde
ReiheFührer durch das Kunsthistorische Museum
Band18
Ort der VeröffentlichungVienna
Jahr der Veröffentlichung1973
Exhib. Cat. Vienna 1972 19 No. 3 Fig. 1
Autor/inKarl Schütz
Herausgeber/inKunsthistorisches Museum, Wien
TitelLucas Cranach der Ältere und seine Werkstatt. Jubiläumsausstellung museumseigener Werke 1472-1972
Ort der VeröffentlichungVienna
Jahr der Veröffentlichung1972
Exhib. Cat. Graz 1953 23 No. 26
Herausgeber/inLandesmuseum Joanneum, Graz
TitelDürer und seine Zeit. Meisterwerke der deutschen Malerei des 16. Jahrhunderts. Sonderausstellung der Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums, Wien im Steiermärkischen Landesmuseum Joanneum, Graz [Steiermärkischen Landesmuseum Joanneum, Graz]
Ort der VeröffentlichungGraz
Jahr der Veröffentlichung1953
Cat. Vienna 1938 41 No. 1453
Autor/inn. a.
TitelKunsthistorisches Museum: Katalog der Gemäldegalerie
ReiheFührer durch das Kunsthistorische Museum
Band8
Ort der VeröffentlichungVienna
JahrgangSecond edition
Jahr der Veröffentlichung1938
Friedländer, Rosenberg 1932 41-42 60
Autor/inMax J. Friedländer, Jakob Rosenberg
TitelDie Gemälde von Lucas Cranach
Ort der VeröffentlichungBerlin
Jahr der Veröffentlichung1932
Link http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/friedlaender1932
Cat. Vienna 1928 56 No. 1453
Autor/inn. a.
TitelKunsthistorisches Museum: Katalog der Gemäldegalerie
ReiheFührer durch die Kunsthistorischen Sammlungen in Wien
Band8
Ort der VeröffentlichungVienna
Jahr der Veröffentlichung1928
Baldass 1922 B 80
Autor/inLudwig Baldass
TitelDie altösterreichischen Tafelbilder der Wiener Gemäldegalerie
ZeitschriftWiener Jahrbuch für bildende Kunst
JahrgangJg. 5
Jahr der Veröffentlichung1922
Seiten67-86
Cat. Vienna 1907 336 No. 1453
Autor/inn. a.
TitelKunsthistorische Sammlungen des allerhöchsten Kaiserhauses: Die Gemäldegalerie. Alte Meister
Ort der VeröffentlichungVienna
Jahr der Veröffentlichung1907
Flechsig 1900 A 12
Autor/inEduard Flechsig
TitelCranachstudien
Band1
Ort der VeröffentlichungLeipzig
Jahr der Veröffentlichung1900
Link http://www.archive.org/stream/cranachstudien01flecuoft
Exhib. Cat. Dresden 1899 111
Herausgeber/inKarl Woermann
TitelDeutsche Kunstausstellung Dresden 1899. Abteilung Cranach-Ausstellung. Wissenschaftliches Verzeichnis der ausgestellten Werke
Ort der VeröffentlichungDresden
Jahr der Veröffentlichung1899
Link http://resolver.staatsbibliothek-berlin.de/SBB00002A2400000000
Cat. Vienna 1896 B 423 No. 1453
Autor/inn. a.
TitelKunsthistorische Sammlungen des allerhöchsten Kaiserhauses: Die Gemälde-Galerie. Alte Meister. Mit 120 Illustrationen
Ort der VeröffentlichungVienna
Jahr der Veröffentlichung1896
Cat. Vienna 1892 387 No. 1537
Autor/inn. a.
TitelKunsthistorische Sammlungen des allerhöchsten Kaiserhauses: Führer durch die Gemäldegalerie. I. Theil. Gemälde alter Meister
Band1
Ort der VeröffentlichungVienna
Jahr der Veröffentlichung1892
Scheibler 1887 297
Autor/inLudwig Scheibler
TitelÜber altdeutsche Gemälde in der kaiserlichen Galerie zu Wien
ZeitschriftRepertorium für Kunstwissenschaft
Jahrgang10
Jahr der Veröffentlichung1887
Link http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/artdok/volltexte/2014/2652
Seiten271-306
Cat. Vienna 1886 49 No. 1476
Autor/inEduard von Engerth
TitelGemälde. Beschreibendes Verzeichnis. Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses
Band1 - 3
Ort der VeröffentlichungVienna
Jahr der Veröffentlichung1886
Waagen 1866 176
Autor/inGustav Friedrich Waagen
TitelDie vornehmsten Kunstdenkmäler in Wien. Erster Theil: Die k.k. Gemälde-Sammlungen im Schloss Belvedere und in der k.k. Kunst-Akademie, Die Privatsammlungen
Band1
Ort der VeröffentlichungVienna
Jahr der Veröffentlichung1866
Link https://mdz-nbn-resolving.de/details:bsb10800311
Cat. Vienna 1858 124 No. 93
Autor/inErasmus Engert
TitelCatalog der k.k. Gemäldegallerie im Belvedere zu Wien
Ort der VeröffentlichungVienna
Jahr der Veröffentlichung1858
Schuchardt 1851 A 10, 66
Autor/inChristian Schuchardt
TitelLucas Cranach des Aeltern Leben und Werke. Erster Theil
Ort der VeröffentlichungLeipzig
Jahr der Veröffentlichung1851
Link http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/schuchardt1851bd1
Schuchardt 1851 C 136-137 427
Autor/inChristian Schuchardt
TitelLucas Cranach des Aeltern Leben und Werke. Zweiter Theil
Ort der VeröffentlichungLeipzig
Jahr der Veröffentlichung1851
Link http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/schuchardt1851bd2
Cat. Vienna 1837 216 No. 93
Autor/inAlbrecht Krafft
Herausgeber/inKunsthistorisches Museum, Wien
TitelVerzeichniss der kais. kön. Gemälde-Gallerie im Belvedere zu Wien
Ort der VeröffentlichungVienna
Jahr der Veröffentlichung1837
Heller 1821 228
Autor/inJoseph Heller
TitelVersuch über das Leben und die Werke Lucas Cranachs
Ort der VeröffentlichungBamberg
Jahr der Veröffentlichung1821
Link http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/heller1821
Cat. Vienna 1783 240 No. 29
Autor/inChristian von Mechel
TitelVerzeichnis der Gemälde der kaiserlich königlichen Bilder Gallerie in Wien. verfaßt von Christian von Mechel der kaiserl. königl. und anderer Akademien Mitglied nach der von ihm auf allerhöchsten Befehl im Jahre 1781 gemachten neuen Einrichtung
Ort der VeröffentlichungVienna
Jahr der Veröffentlichung1783

Forschungsgeschichte / Diskussion

Beschreibung: Auf der linken Tafel ist der hl. Hieronymus als bärtiger älterer Mann in roter Kardinalstracht dargestellt und zieht dem vor ihm aufrecht sitzenden Löwen einen Dorn aus der Pfote.

Die als zusammengehörig konzipierten Heiligenfiguren stehen auf einem steinigen Erdstreifen vor blauem Hintergrund. Die einheitliche Hintergrundgestaltung und die Inschriften weisen die Bilder, die vielleicht als Innenflügel eines kleinen, nicht mehr erhaltenen Altares dienten, als Pendants aus.

Ikonographie: Der hl. Hieronymus ist als Einzelfigur bei der sog. Löwenheilung dargestellt: Er zieht dem bei ihm Hilfe suchenden Tier einen Dorn aus der Pranke.[1] Die ungewöhnliche Position des Tieres ist vergleichbar mit Werken in Cranachs Umfeld, etwa mit der Wiedergabe einer silbernen Reliquienstatuette im „Wittenberger Heiligtumsbuch“ oder einer große Heiligentafel in Aschaffenburg.[2]

Forschungsgeschichte: Die aus der geistlichen Schatzkammer stammenden kleinen Heiligenbilder waren seit der frühesten Einrichtung der kaiserlichen Gemäldegalerie im Belvedere fixer Bestandteil des ersten Zimmers der altdeutschen Schule.[3] Die deutlich lesbaren Zeichen von Signatur und Datierung wurden bereits von Schuchardt beachtet und für die Forschung als Anhaltspunkt genommen: Er stellte eine Orientierung an Dürer fest, die durch die Mitarbeit an den Randzeichnungen des Gebetbuchs von Kaiser Maximilian im gleichen Jahr begründet sein könnte.[4] In Folge wurde immer wieder darauf hingewiesen, dass frühe datierte Gemälde von Cranach, wie die besprochenen, als selten galten.[5] Im Galeriekatalog von 1928 wird, unter Hinweis auf die gleichzeitige Arbeit für Kaiser Maximilians Gebetbuch, auf Grund der Darstellung des hl. Leopold ein österreichischer Besteller des Flügelaltares vermutet.[6] Schade schlägt vor, dass es ein Geschenk von Friedrich den Weisen an Kaiser Maximilian gewesen sein könnte. Als vorbildhafte Heiligendarstellung verweist er auf eine Silberstatuette des hl. Hieronymus, abgebildet im Wittenberger Heiltumsbuch von 1509: Seitenverkehrt, jedoch ident ist die Position des Löwen.[7] Die Wiedergabe des hl. Leopold gehörte offenbar nicht zum Formenrepertoire Cranachs, wie man im Katalog der niederösterreichischen Landesausstellung von 1983 bemerkt: Herzoghut und Umhang weichen von den damals verbreiteten Darstellungen des Heiligen ab.[8]

Während man im Galeriekatalog von 1928 und auch in den späteren Publikationen des Hauses die Tafeln als „eigenhändige“ Gemälde von Lucas Cranach d. Älteren ausweist, merkt Schade an, dass es sich um weniger sorgfältig ausgeführte Tafeln aus Cranachs Werkstatt handeln würde.[9]

Diskussion:

Beide Bildtafeln sind heute in ihrer ursprünglichen Größe erhalten, allerdings ist die originale Rahmung zu einem unbekannten Zeitpunkt verloren gegangen. An den Tafeln selbst finden sich keine Hinweise auf die ursprüngliche Montage und somit auf den eigentlichen Verwendungszweck. Die Rückseiten beider Tafeln weisen einen sehr alten, möglicherweise originalen schwarzen Anstrich auf. Vermutlich war diese Seite nicht zur Ansicht gedacht, da sie sonst wohl eine Marmorierung oder andere Verzierung aufweisen würden. Daher bleibt offen, ob die Tafeln als Flügel eines kleinen Altares dienten oder ob sie eine andere Funktion hatten.

[Tüchler, Hoppe-Harnoncourt, Kunsthistorisches Museum, 2013]

[1] LCI (Lexikon Christlicher Ikonographie), Bd. 6, 1974, Sp. 521.

[2] Jahn, Johannes: Lucas Cranach d. Ä. 1472 – 1553. Das gesamte graphische Werk mit Exempeln aus dem graphischen Werk Lucas Cranach d. J. und der Cranachwerkstatt, München 1972, Abb. S. 487; Nachahmer Lucas Cranach’s d. Ä. um 1520, „Hl. Hieronymus“, Aschaffenburg, Bayerische Staatsgemäldesammlung, Inv. 12369 (Abb. Von “Hl. Hieronymus”, in: Cranach Digital Archive <http://www.lucascranach.org/digitalarchive (4.11.2013) CDA Inv.: DE_BStGS_ DE_BStGS_12369.

[3] Mechel, Christian von: Verzeichnis der Gemälde der kaiserlich königlichen Bilder Gallerie in Wien […] nach der von ihm auf allerhöchsten Befehl im Jahre 1781 gemachten neuen Einrichtung. Wien 1783, S. 240, Nr. 29.

[4] Schuchardt, Christian: Lucas Cranach des Aeltern Leben und Werke. Erster Theil. (3 Bände) Leipzig 1851, S. 10, 66.

[5] Scheibler, Ludwig: Über altdeutsche Gemälde in der kaiserlichen Galerie zu Wien. In: Repertorium für Kunstwissenschaft, 1887, Jg. 10, S. 271–306, S. 297.

[6] Kunsthistorisches Museum: Katalog der Gemäldegalerie. 1. Auflage (Führer durch die Kunsthistorischen Sammlungen in Wien, 8), Wien 1928, S. 56, Nr. 1453.

[7] Werner Schade in: Kroll, Renate; Flügel, Katharina (Hg.): Kunst der Reformationszeit. Ausstellung. Martin-Luther-Ehrung 1983 der Deutschen Demokratischen Republik. 26.8.-13.11.1983. Berlin-Ost 1983, S. 80, Kat. B5, Abb. B5. Vgl. Jahn, Johannes: Lucas Cranach d. Ä. 1472 – 1553. Das gesamte graphische Werk mit Exempeln aus dem graphischen Werk Lucas Cranach d. J. und der Cranachwerkstatt, München 1972, Abb. S. 487.

[8] Stift Klosterneuburg, Amt der Niederösterreichischen Landesregierung (Hg.): Der Heilige Leopold, Landesfürst und Staatssymbol. Niederösterreichische Landesausstellung Stift Klosterneuburg, 30. März-3. November 1985 (Katalog des Niederösterreichischen Landesmuseums, n.F., Nr. 155), Wien 1985, Nr. 231, Abb. 36.

[9] „Eigenhändig“ u.a. bei Kunsthistorisches Museum: Katalog der Gemäldegalerie. 1. Auflage (Führer durch die Kunsthistorischen Sammlungen in Wien, 8), Wien 1928, S. 56, Nr. 1453 und Schütz, Karl (1972): Lucas Cranach der Ältere und seine Werkstatt. Jubiläumsausstellung museumseigener Werke 1472 - 1972. Wien 1972, S. 19, Kat. 3, Abb. 1. Hingegen Werner Schade in: Kroll, Renate; Flügel, Katharina (Hg.): Kunst der Reformationszeit. Ausstellung. Martin-Luther-Ehrung 1983 der Deutschen Demokratischen Republik. 26.8.-13.11.1983. Berlin-Ost 1983, S. 80, Kat. B5, Abb. B5 und Schade, Werner: Die Malerfamilie Cranach, Dresden 1974, S. 85.

  • Hl. Hieronymus, 1515

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Kunsttechnologische Untersuchung

2013Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Infrarot-Reflektografie
  • Lichtmikroskopische Oberflächenuntersuchung

Bildträger

Der Bildträger wurde aus einem Lindenholzbrett mit vertikalem Holzfaserverlauf gefertigt. Das verwendete Holz ist von guter Qualität. Die Tafelstärke beträgt 0,3 cm, die Schnittrichtung des Brettes lässt sich nicht bestimmen. Rückseitig trägt die Tafel einen - vermutlich originalen - schwarzen Anstrich und weist umlaufend einen unbemalten Rand auf. Die Maße betragen oben und unten jeweils 0,7 cm, links 0,4 (u.) – 0,5 (o.) cm und rechts 0,2 (o.) - 0,3 (u.) cm.

Die Tafel scheint in annähernd originalem Format erhalten zu sein. Ein Vergleich mit den dokumentierten Maßen in historischen Inventaren und die Untersuchung der Tafelränder weisen darauf hin, dass der Bildträger nur minimal beschnitten wurde.

Grundierung und Imprimitur

Weiße Grundierung (Bindemittel/Füllstoff nicht analysiert).

Rillenförmige, parallel verlaufende und in Horizontalrichtung über die Oberfläche geführte Werkzeugspuren - makroskopisch insbesondere im Inkarnatbereich (Bart) sichtbar (Abb. 001) - sind Hinweise auf eine sorgsame Glättung der Grundierung.

Ein allseitig vorhandener Grundiergrat und originale unbemalte Ränder, die heute von Kittungen und Übermalungen verdeckt sind (siehe Erhaltungszustand) zeichnen sich im Infrarotreflektogramm deutlich ab.

Unterzeichnung

Das Infrarotreflektogramm beider Bilder zeigt dünnflüssige Unterzeichnungslinien, die schwungvoll mit dem Pinsel - vorwiegend zur Konturbezeichnung - ausgeführt wurden. Kurze, abgesetzte Linien skizzieren Gesichtsdetails wie Augenbrauen, Ohr und einzelne Bartlocken. Die Unterzeichnung scheint vielmehr eine sehr frei ausgeführte denn eine akribisch genaue Angabe zu sein, da die Malerei einige Abweichungen gegenüber der Unterzeichnung zeigt wie sie im Bereich des Löwen für die Position des Auges und an den Pfoten zu erkennen sind. Der körperhafte Farbauftrag des blauen Hintergrundes zeigt sich im Infrarotreflektogramm ebenfalls deutlich.

Farbschichten und Metallauflagen

Anhand der geringfügigen Überlappung aneinandergrenzender Farbpartien lässt sich die Reihenfolge des Farbauftrags wie folgt ablesen: zunächst wurde der Vordergrund sowie die graue Untermalung und der blaue Farbauftrag des Hintergrundes mit Aussparung der Figur angelegt (Abb.002). Das Inkarnat ist mit wenigen pastosen Details über einem semitransparenten Grundton aufgebaut, der die Grundierung in die farbliche Wirkung miteinbezieht. Stellenweise ist die Grundierung in Zwischenräumen nicht gänzlich von Farbe abgedeckt bzw. durch die dünn aufgetragene Inkarnatfarbe hindurch sichtbar. Weiße Höhungen wurden mit sichtbar belassenem Pinselstrich auf die trockene Inkarnatfarbe aufgesetzt, die Konturen der Gesichtsdetails wie Nasenflügel und –rücken und der Finger wurden in Braun mit einem verdünnten Farbauftrag geringer Deckkraft gezogen (Abb.003).

Die rasche Malweise Cranachs ist an nass-in-nass ineinander vermalten Bereichen wie beispielsweise bei den sich kreuzenden Barthaaren gut erkennbar. Auch die Gewandfalten wurden in rascher Abfolge von hellen und dunklen Farbaufträgen in noch feuchtem Zustand ineinander gezogen, die Höhungen der Draperie mit einzelnen, pastosen Pinselstrichen gestaltet (Abb.004). Feine Haare am rechten Handrücken wurden in die noch feuchte Höhung gemalt (Abb.005).

Cranach erzielte gewünschte Effekte, indem er bewusst unterschiedliche Farbtöne mit dem Pinsel in noch feuchtem Zustand ineinander zog. Die hellen Wimpern des Hl. Hieronymus wurden durch die noch feuchte dunkle Farbe des Auges (Abb.006) und die hellen Krallen des Löwen durch die dunkle Farbe des Felles gezogen und dadurch erst auf dem Bildträger zu einem Grau vermischt (Abb.007).

Ein besonderer Gestaltungseffekt lässt sich an der hellen Saumbordüre des Hl. Hieronymus beobachten, wo der weiße Farbauftrag mit einem stumpfen Pinsel aufgestupft und die Farbe mit dem verbliebenen Abdruck belassen wurde (Abb.008).

Ein weiterer bewusst eingesetzter Effekt ist beim Farbauftrag des dunklen Löwenfells augenscheinlich, hier wurde das Malmittel zum Teil bewusst bindemittelarm/mager verwendet, wodurch der Pinselstrich einen „aufgebrochenen/bröseligen“ Charakter hat (Abb.009).

Der Heiligenschein ist nicht vergoldet, sondern mit gelber Farbe ausgeführt.

Die Bezeichnung des Heiligen ist am oberen Bildrand in pastoser gelber Farbe auf den Hintergrund gesetzt (Abb.010), Datierung und Signatur Signatur in Form der nach links gewandten Schlange mit stehenden Flügeln befinden sich auf dem Gegenstück des Hl. Leopold (913b).

Rahmung

Neuer Zierrahmen

[Tüchler, Kunsthistorisches Museum, 2013]

05.12.2007Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Holzartenbestimmung / Dendrochronologie

Bildträger

Lindenholz (Tilia sp.)

Eine dendrochronologische Datierung ist bei Lindenholztafeln nicht möglich.

[Tüchler, Kunsthistorisches Museum, 2013]

  • analysiert von Peter Klein

Erhaltungszustand

Datum2013

Der Bildträger ist in gutem Erhaltungszustand.

Die Tafel zeigt lediglich einen geringen malschichtseitig konvexen Verwurf und rückseitig vereinzelte mechanische Beschädigungen sowie Holzfaserausbrüche entlang der Kanten in Folge der Beschneidung der Tafel.

Die Malschicht hat ein großmaschiges Craquelé mit teils hochstehenden Schollenrändern ausgebildet. Die allseitig erhaltenen unbemalte Ränder (vgl. IRR) wurden bis zu den Tafelkanten überkittet und unter Belassung eines schmalen allseitigen Malrandes farblich angepasst. Vereinzelte farbveränderte Retuschen im blauen Hintergrund und ein geringfügiger Vergilbungsgrad des Firnis zählen zu den alterungsbedingten Veränderungen.

[Tüchler, Kunsthistorisches Museum, revised 2013]

Restaurierungsgeschichte

Datum2013

Es sind keinerlei Restauriereingriffe an dem Bild dokumentiert.

[Kunsthistorisches Museum, revised 2013]

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<Autorenname>, 'Hl. Hieronymus', <Titel des Dokuments, Feldeintrags oder der Abbildung>, [<Datum des Dokuments oder der Abbildung>], in: Cranach Digital Archive, https://lucascranach.org/de/AT_KHM_GG913a/ (zuletzt aufgerufen am {{dateAccessed}})
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