Lucretia

Lucretia

Titel

Lucretia

[http://www.museumhaldensleben.de/; 19.02.2011]

Malerei auf Holz

Material / Technik

Malerei auf Holz

[cda 2022]

Das Gemälde zeigt die antike Heldin Lucretia in Halbfigur mit zeitgenössischer Kleidung.

Das Gesicht ist leicht zur linken Bildseite geneigt und ihre Augen blicken ins Leere. In ihrer linken, behandschuhten Hand hält Lucretia den Dolch mit der Spitze leicht nach oben gegen sich richtet. Ihre rechte Hand ruht am

Das Gemälde zeigt die antike Heldin Lucretia in Halbfigur mit zeitgenössischer Kleidung.

Das Gesicht ist leicht zur linken Bildseite geneigt und ihre Augen blicken ins Leere. In ihrer linken, behandschuhten Hand hält Lucretia den Dolch mit der Spitze leicht nach oben gegen sich richtet. Ihre rechte Hand ruht am unteren Bildrand.

Lucretia trägt eine pelzverbrämte Schaube. Darunter sind die parallel gestuften, weißen Ärmel eines Kleides zu sehen, der Oberkörper ist jedoch entblößt.

Als Schmuckstück hat Lucretia eine reich mit Perlen und Edelsteinen verzierte Halskette und eine große Gliederkette angelegt und ihre Locken ziert ein perlenbesetzter Haarreif.

Der Hintergrund ist dunkel.

[Herrschaft, CDA 2011]

Der Legende nach lebte Lucretia im 6. Jh. v. Chr. und war die schöne und tugendhafte Frau des Römers Collatinus. In sie verliebte sich der Sohn des Römischen Königs - Sextus Tarquinius. Bei einem Aufenthalt in ihrem Haus drohte Sextus, sie zu töten und ihre Ehre zu beflecken, wenn sie sich ihm nicht hingab. Nach der Vergewaltigung ließ Lucretia ihren Mann und ihren Vater Rache schwören und erdolchte sich. Das Geschehene führte zum Volksaufstand, in dem die Königsfamilie gestürzt und das Römische Reich zur Republik wurde.

Als Inbegriff weiblicher Tugendhaftigkeit, Keuschheit, Treue und Ehre erfreute sich die Darstellung der Lucretia besonders im 16. Jh. großer Beliebtheit.

[Literatur zum Thema: Bierende 2002, Follak 2002, Livius 1909]

Zuschreibungen
Werkstatt Lucas Cranach der Ältere
Umkreis von oder Kopie nach Lucas Cranach dem Älteren

Zuschreibungen

Werkstatt Lucas Cranach der Ältere

[http://www.museumhaldensleben.de/; 19.02.2011]

Umkreis von oder Kopie nach Lucas Cranach dem Älteren

[Brief D. Koepplin im Archiv D. Koepplin, 2008]

Meister der Gregorsmesse

? [cda 2022]

Datierung
1519 (?)

Datierung

1519 (?)

[datiert, vermutlich nicht authentisch]

Maße
Maße Bildträger: 27,4 x 17,5 cm

Maße

  • Maße Bildträger: 27,4 x 17,5 cm

  • Maße mit Rahmen: 37 x 27,5 cm

  • [Brief D. Koepplin im Archiv D. Koepplin, 2008]

Signatur / Datierung

Oben links: Schlangensignet mit liegenden Flügeln und datiert "1519" (nicht authentisch)

Signatur / Datierung

  • Oben links: Schlangensignet mit liegenden Flügeln und datiert "1519" (nicht authentisch)

Inschriften und Beschriftungen

Auf der Rückseite: - handschriftlich: "No 127"
[cda 2022]

Inschriften und Beschriftungen

Stempel, Siegel, Beschriftungen:

  • Auf der Rückseite: - handschriftlich: "No 127"

  • [cda 2022]

Eigentümer
Museum Haldensleben
Besitzer
Museum Haldensleben
Standort
Haldensleben
CDA ID
DE_MH_VI-53-312
FR (1978) Nr.
FR-none
Permalink
https://lucascranach.org/de/DE_MH_VI-53-312/

Provenienz

  • 1877 aus der Sammlung des verstorbenen Friedrich Loock an die Stadt Haldensleben
    [Brief an D. Koepplin im Archiv D. Koepplin, 2008]

Quellen / Publikationen

Erwähnt auf Seite Katalognummer Tafel
Dorgerloh, Becker 2008
Autor/inAnnette Dorgerloh, Marcus Becker
Herausgeber/inBerthold Heinecke
TitelSammlers Arkadien: Landschaftsmalerei aus dem Besitz Friedrich Loocks.
VeröffentlichungIn: Arkadien und Europa. Tagungsband Schloss Hundisburg 27./28.04.2007
Ort der VeröffentlichungHaldensleben
Jahr der Veröffentlichung2008
Seiten95 - 119
Bierende 2002
Autor/inEdgar Bierende
TitelLucas Cranach d.Ä. und der deutsche Humanismus. Tafelmalerei im Kontext von Rhetorik, Chroniken und Fürstenspiegeln
Ort der VeröffentlichungBerlin
Jahr der Veröffentlichung2002
Follak 2002
Autor/inJan Follak
TitelLucretia zwischen positiver und negativer Anthropologie: Coluccio Salutatis Declamatio Lucretie und die Menschenbilder im exemplum der Lucretia von der Antike bis in die Neuzeit
Ort der VeröffentlichungKonstanz
Jahr der Veröffentlichung2002
Link http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:352-opus-9144
Hauer 2001
Autor/inUlrich Hauer
TitelFriedrich Loock und seine Gemäldesammlung.
BandBd. 8 (41)
ZeitschriftJahresschrift der Museen des Ohrekreises - Haldensleben und Wolmirstedt
Ort der VeröffentlichungHaldensleben
Jahr der Veröffentlichung2001
Seiten51 - 66
Wedepohl 1897 6
Autor/inTheodor Wedepohl
TitelDie städtische Gemälde-Sammlung zu Neuhaldensleben
Ort der VeröffentlichungNeuhaldensleben
Jahr der Veröffentlichung1897

Forschungsgeschichte / Diskussion

Die Haltung erinnert an die Versionen in Grunewald (FR240Q) und in Privatbesitz (FR240K), jedoch ist diese Lucretia spiegelverkehrt gemalt und zudem in zeitgenössische Kleidung mit Schaube und gestuftem Unterkleid gewandet. Ungewöhnlich ist die Darstellungsweise, nach der Lucretia sich mit ihrer linken Hand erdolcht.

[Herrschaft, cda 2014]

Koepplin vermutet, dass es sich bei der Bezeichnung um eine falsche Signatur handelt.

[Brief von D. Koepplin im Archiv D. Koepplin, 2008]

Am 19.12.1961 wurde das Gemälde am Museum der Bildenden Künste Leipzig von Prof. Dr. Jahn begutachtet. Seiner Meinung nach ist es nicht von Cranach d. Ä. selbst gemalt, stammt jedoch aus der "Cranach-Schule".

[Museum Haldensleben, Aktennotiz 1961]

  • Lucretia, 1519 (?)

Abbildungen

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Kunsttechnologische Untersuchung

07. 2022Technologische Untersuchung

Bildträger

- Tafel aus einem Brett

- rückseitig umlaufende ca. 1 cm breite Kante im Träger

Grundierung und Imprimitur

- helle / weiße Grundierung

- leichter Grundiergrat 1 - 5 mm Abstand von Tafelkante

Farbschichten und Metallauflagen

- deckende, schwarze Farbe des Hintergrundes über Grundierung hinaus bis zur Tafelkante

- Inkarnat sehr dünn ohne erkennbaren Duktus

- Haar Braun unterlegt, einzelne Haare mit hellem Ocker aufgesetzt

Rahmung

- nicht original

[Herrschaft, cda 2022]

12. 2006Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Infrarot-Reflektografie
  • irr

Unterzeichnung

- eine Unterzeichnung ist nicht eindeutig sichtbar; kleine Präzisierung der Form während des Malprozesses (z.B. linke Nasenflügel) zeigen eventuell eine Unterzeichnung in einem flüssigen, schwarzen Zeichenmaterial, Pinsel

[Smith, Sandner, Heydenreich, cda 2013]

  • fotografiert von Gunnar Heydenreich

Zitieren aus dem Cranach Digital Archive

Eintrag mit Autor
<Autorenname>, 'Lucretia', <Titel des Dokuments, Feldeintrags oder der Abbildung>, [<Datum des Dokuments oder der Abbildung>], in: Cranach Digital Archive, https://lucascranach.org/de/DE_MH_VI-53-312/ (zuletzt aufgerufen am {{dateAccessed}})
Eintrag ohne Autor
'Lucretia', <Titel des Dokuments, Feldeintrags oder der Abbildung>, [<Datum des Dokuments oder der Abbildung>], in: Cranach Digital Archive, https://lucascranach.org/de/DE_MH_VI-53-312/ (zuletzt aufgerufen am {{dateAccessed}})

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