Christus segnet die Kinder

Christus segnet die Kinder

Titel

Christus segnet die Kinder

[Stiftung Schloss Friedenstein, revised 2011]

Christus mit den Kindlein

Verzeichnis 1826, fol. 74, Nr. 169
[Exhib. Cat. Gotha 1994, 53]

Christus mit den Kindern

[Schneider 1868, Abt. V, No. 102][1]
[1][Exhib. Cat. Gotha 1994, 53]

Malerei auf Buchenholz

Material / Technik

Malerei auf Buchenholz

[Exhib. Cat. Gotha 1994, 26, 214]
[Klein, Bericht 1994]

Umringt von einer Schar von Müttern mit ihren Kindern steht Christus in dieser querrechteckigen Komposition leicht von der vertikalen Mittelachse nach links versetzt. Er hält eines der Kinder auf dem Arm und hat einem anderen die Hand auf den Bauch gelegt. Von beiden Seiten drängen die Mütter auf ihn zu.

Umringt von einer Schar von Müttern mit ihren Kindern steht Christus in dieser querrechteckigen Komposition leicht von der vertikalen Mittelachse nach links versetzt. Er hält eines der Kinder auf dem Arm und hat einem anderen die Hand auf den Bauch gelegt. Von beiden Seiten drängen die Mütter auf ihn zu. In der rechten hinteren Ecke sind die Apostel zu sehen, deren abwehrende Haltung Skepsis verrät.

[Görres, cda 2016]

Zuschreibungen
Werkstatt Lucas Cranach der Ältere
Lucas Cranach der Jüngere

Zuschreibungen

Werkstatt Lucas Cranach der Ältere

[cda 2010]

"Nach Lucas Cranach der Jüngere [...] Der Hang zur Häufung der Figuren und die diffusen Gesichtsbildungen deuten auf ein selbstständiges Werkstattmitglied, etwa Augustus Cordus, [...]"
[Exhib. Cat. Gotha 1994, 53]
"Cranach's Schule"
[Aldenhoven 1890, No. 365]
"Cranach's Schule. Christus mit den Kindern"
[Schneider 1868, Abt. V. No. 102]

Lucas Cranach der Jüngere

[Exhib. Cat. Gotha/Kassel 2015, 202]

Albrecht Altdorfer

"von Albrecht Durrens Lehr-Meister, Albrecht Altdorff, gemahlt"[1]
[1][Inventar 1733, fol. Inventar 1764, fol. 190, Nr. 65(?)]
[Exhib. Cat. Gotha 1994, No. 1.22]

Datierung
um 1540 - 1550

Datierung

um 1540 - 1550

[Exhib. Cat. Gotha 2015, No. 57] [Schade, Exib. Cat. Gotha 1994, 53]

Maße
Maße Bildträger: 14,8 x 19,7 x 0,2 cm

Maße

  • Maße Bildträger: 14,8 x 19,7 x 0,2 cm

  • [cda 2010]

Signatur / Datierung

Bezeichnet: Signet oben in der Mitte, rechts vom Haupt Christi: Schlange mit liegenden Flügeln; mit gelber Farbe

Signatur / Datierung

  • Bezeichnet: Signet oben in der Mitte, rechts vom Haupt Christi: Schlange mit liegenden Flügeln; mit gelber Farbe

Inschriften und Beschriftungen
  • unterhalb der oberen Bildkante:
    "LASSET DIE KINDLEIN ZV MIR KOMEN. VND WERET INEN NICHT, DEN SOLCHER IST DAS REICH …

Inschriften und Beschriftungen

Inschriften, Wappen:

    • unterhalb der oberen Bildkante:
  • "LASSET DIE KINDLEIN ZV MIR KOMEN. VND WERET INEN NICHT, DEN SOLCHER IST DAS REICH GOTTES: MARC: AM. X."

Stempel, Siegel, Beschriftungen:

  • Rückseitig auf dem Bildträger: - Oben links:

  • mit rotem "ML" (ligiert)

    • Oben rechts:
  • liegender schwarzer "L"

  • [Exhib. Cat. Gotha 1994, 53]

    • Mittig:
  • mit roter Tinte: "Zentral-Museum/Gotha/6/(365)"

    • Unten links:
  • Bedruckter gelber Aufkleber: "Schloßmuseum Gotha/Inv.-Nr.:/S.G. Nr.:/Alte Nr.:"; handschriftlicher Eintrag in schwarzer Tinte: "46", "6", "365 Ahv."

Eigentümer
Stiftung Schloss Friedenstein, Gotha
Besitzer
Stiftung Schloss Friedenstein, Gotha
Standort
Gotha
CDA ID
DE_SMG_SG6
FR (1978) Nr.
FR-none
Permalink
https://lucascranach.org/de/DE_SMG_SG6/

Provenienz

  • In Schloss Gotha vor 1721.
    "von Altenburg kommen", [Inventar 1721, fol. 166, No. 69]

[Exhib. Cat. Gotha 1994, 53]

Ausstellungen

Gotha 1994, Nr. 1.22
Gotha 2001, Nr. 1.24
Gotha, Kassel 2015, Nr. 57

Quellen / Publikationen

Erwähnt auf Seite Katalognummer Tafel
Exhib. Cat. Gotha, Kassel 2015 202, 203 57 Pl. p. 203
Herausgeber/inJulia Carrasco, Justus Lange, Stiftung Schloss Friedenstein, Gotha, Benjamin D. Spira, Timo Trümper
TitelBild und Botschaft. Cranach im Dienst von Hof und Reformation, [Gotha, Herzogliches Museum; Kassel, Gemäldegalerie Alte Meister, Schloss Wilhelmshöhe]
Ort der VeröffentlichungHeidelberg
Jahr der Veröffentlichung2015
Spira 2015 59
Autor/inBenjamin D. Spira
TitelLucas Cranach, der Maler Luthers. Der Hofmaler und der Reformator - Bindung, Bilder und Bedeutung
Veröffentlichungin Julia Carrasco, Justus Lange, Benjamin D. Spira, Timo Trümper, Stiftung Schloss Friedenstein Gotha and Museumslandschaft Hessen Kassel, eds., Bild und Botschaft. Cranach im Dienst von Hof und Reformation, [Exhib. Cat. Gotha, Kassel]
Ort der VeröffentlichungHeidelberg
Jahr der Veröffentlichung2015
Seiten51-62
Exhib. Cat. Gotha 2001 1.24
Herausgeber/inGotha Kultur, Allmuth Schuttwolf
TitelErnst der Fromme (1601-1675), Bauherr und Sammler. Katalog zum 400. Geburtstag Herzog Ernsts I. von Sachsen-Gotha und Altenburg
Ort der VeröffentlichungGotha
Jahr der Veröffentlichung2001
Exhib. Cat. Gotha 1994 53
Herausgeber/inStiftung Schloss Friedenstein, Gotha
TitelGotteswort und Menschenbild. Werke von Cranach und seinen Zeitgenossen
Ort der VeröffentlichungGotha
Jahr der Veröffentlichung1994
Schade, Schuttwolf 1994 53, 76 1.22 Fig. p. 53, Pl. p. 76
Autor/inWerner Schade, Allmuth Schuttwolf
TitelMalerei und Plastik
Veröffentlichungin Allmuth Schuttwolf, ed., Gotteswort und Menschenbild. Werke von Cranach und seinen Zeitgenossen, Exhib. Cat. Gotha
Ort der VeröffentlichungGotha
Jahr der Veröffentlichung1994
Seiten15-94
Parthey 1863-1864 699 (Bd. 1) No. 6
Autor/inGustav Parthey
TitelDeutscher Bildersaal. Verzeichnis der in Deutschland vorhandenen Oelbilder verstorbener Maler aller Schulen
Band1, 2
Ort der VeröffentlichungBerlin
Jahr der Veröffentlichung1864

Forschungsgeschichte / Diskussion

Klibish hatte erstmals die Vermutung ausgesprochen, dass die Bilder in Bezug zur zeitgenössischen Debatte um die Kindstaufe stehen. Ihres Dafürhaltens nach würden die Gemälde Luthers ablehnende Haltung gegen die Wiedertäufer zum Ausdruck bringen. Im Unterschied zum Wittenberger Reformator verweigerten diese entschieden die Säuglingstaufe, da sich das unmündige Kind nicht bewusst zum Glauben bekennen könne. Bis in die Gegenwart hinein findet sich jene Deutung in der Literatur wiederholt aufgegriffen, ebenso häufig wird ihr aber auch widersprochen. Schon im Katalog der Nürnberger Lutherausstellung von 1983 betont Seebaß, dass die Hochphase der Täuferbewegung Ende der 1530er Jahre, als die ersten Bilder der Cranach-Werkstatt entstanden, längst überschritten war. Nach seiner Meinung, führt der Autor aus, sei das Thema viel mehr als Taufbild zu verstehen, da die biblischen Ausführungen zur Kindersegnung bereits in der vorreformatorischen Kirche regelmäßig im Kontext der Taufe gelesen wurden. Daneben sieht Seebaß in dem Motiv ein reformatorisches Bekenntnisbild, da nach Dafürhalten Luthers einzig der kindliche Glaube den mit Sünde behafteten Menschen zur Erlösung führen könne. Der Sinngehalt des Motivs steht somit in Parallele zu den Cranachschen Tafeln mit dem Johannesknaben in Anbetung des Christuskindes. Nach Meinung Koepplins nämlich würden auch dies das von Luther geforderte kindliche Gottvertrauen zur Anschauung bringen. [1] Zugleich könnte das Motiv auch Luthers Ablehnung der Werkgerechtigkeit thematisieren: Ohne selber gute Taten vollbracht zu haben, seien die Kinder nämlich einzig aufgrund ihres Glaubens von Jesus angenommen worden. Die auf den Fassungen wiederholt gezeigten Mutter könnten dabei die lutherischen Gleichsetzung des Empfangs der Mutterliebe durch das Kind mit dem Empfang des glaubens durch den Menschen verbildlichen.

Die in der hier zusammengefassten Deutung zum Ausdruck kommende reformatorische Vorstellung von Glauben als wesentliche Bedingung der Rechtfertigung das Menschen mag erklären, warum das Sujet häufig auf epitaphien zur Darstellung kam.

[1] Exhib. Cat. Nuremberg 1983, 360 f.

[Benjamin D. Spira, in Exhib. Cat. Gotha, Kassel 2015, 202]

  • Christus segnet die Kinder, um 1540 - 1550

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Kunsttechnologische Untersuchung

04. 2010Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Infrarot-Reflektografie
  • irr

Unterzeichnung

BESCHREIBUNG

Zeichengerät/Material:

- trockenes und flüssiges Zeichenmedium (dunkle Kreide und feiner Pinsel?)

Typ/Duktus:

- zarte, feine Linien

Funktion:

- verbindlich für die Malerei; Hauptkonturen und Gesichtszüge angegeben; keine plastische Wiedergabe

Abweichungen:

- kleine Präzisierungen der Form während des Malprozesses

INTERPRETATION

Zuschreibung:

- Werkstatt

[Smith, Sandner, Heydenreich, cda 2012]

  • fotografiert von Gunnar Heydenreich
  • fotografiert von Ingo Sandner

17.03.1994Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Holzartenbestimmung / Dendrochronologie

Bildträger

"Die Gemäldetafel (14,8 x 19,7 cm) ist aus Buchenholz gearbeitet. Es ließen sich 111 Jahrringe messen, die mit einer Buchenholzchronologie zwischen die Jahre 1530 und 1420 eingeordnet werden konnten. Der jüngste datierbare Jahrring stammt somit aus dem Jahre 1530.

Da bei Buchenholz normalerweise der gesamte Querschnitt genutzt und nur die Rinde entfernt wurde, kann von einem frühesten Fälldatum ab 1530 ausgegangen werden. Bei einer minimalen Lagerzeit des Holzes von zwei Jahren könnte das Gemälde ab 1532 entstanden sein."

[Exhib. Cat. Gotha 1994, 53, 214]

  • analysiert von Peter Klein

1966Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Röntgengrobstrukturanalyse

Röntgenbefund

"Auffallend gute Detailerkennbarkeit. Positiv plastisches Inkarnat. Das Schrift ist gut erkennbar. In Höhe der Schrift unter dem Wort 'solcher' findet sich ein M-förmiges Zeichen, das möglicherweise zur Rückseite gehört. Keine eigentlichen Pentimente, Maserung des Holzes senkrecht. Das feine Krakelle entspricht dem Maserungsverlauf."

Martin Meier-Siem, 1966 Hamburg

[Exhib. Cat. Gotha 1994, 53]

  • untersucht von Martin Meier-Siems

Zitieren aus dem Cranach Digital Archive

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<Autorenname>, 'Christus segnet die Kinder', <Titel des Dokuments, Feldeintrags oder der Abbildung>, [<Datum des Dokuments oder der Abbildung>], in: Cranach Digital Archive, https://lucascranach.org/de/DE_SMG_SG6/ (zuletzt aufgerufen am {{dateAccessed}})
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