Beim vorliegenden Doppelbildnis handelt es sich um ein typisches Werk der Bildnisgruppe IV mit Luther und Bora als Ehepaar vor blauem Grund. Abbildungen zeigen eine für die seriellen Bildnisse der Gruppe IV typische Modellierung der Gesichter. Gleiches gilt für die Ausgestaltung von Details wie Haaren und Lichtreflexen. Auch das in
Beim vorliegenden Doppelbildnis handelt es sich um ein typisches Werk der Bildnisgruppe IV mit Luther und Bora als Ehepaar vor blauem Grund. Abbildungen zeigen eine für die seriellen Bildnisse der Gruppe IV typische Modellierung der Gesichter. Gleiches gilt für die Ausgestaltung von Details wie Haaren und Lichtreflexen. Auch das in Schwarz an den linken Bildrand der Luther-Tafel gesetzte Signet und die Datierung gleichen denen anderer Werken dieser Gruppe. Gleichförmig feine Unterzeichnungslinien lassen sich mit bloßem Auge in den Bereichen feststellen, in denen sie für andere Bildnisse dieser Gruppe nachgewiesen sind, allerdings lassen sie sich nicht näher auf Spezifika wie etwa Merkmale einer Übertragungstechnik hin überprüfen.[1] Die Tafelrückseiten sind, wie für diese Bildnisgruppe ebenfalls üblich, allseitig breit gefast und zeigen vertikale Spuren eines Schropphobels. Anhand des vorhandenen Bildmaterials lassen sich keine stilistischen oder technischen Merkmale ableiten, die das Doppelbildnis von anderen Exemplaren dieser Bildnisserie merklich abheben. Demnach erscheint die jüngste Zuschreibung an die Werkstatt Lucas Cranachs d. Ä. plausibel.[2]
Daniel Görres, Wibke Ottweiler
[1] Die Gemälde standen für eine kunsttechnologische Untersuchung nicht zur Verfügung.
[2] Vgl. Ausst.-Kat. Florenz 2017, Nr. 1, 2.
Quellen/Publikationen:
Ficker 1934, S. 128, Nr. 148; Catalogo 1979, Nr. P461, P462; Friedländer / Rosenberg 1979, Nr. 312–313B; Ausst.-Kat. Florenz 1980, Nr. 490; Dülberg 1992, S. 34, 286, Nr. 309; Ausst.-Kat. Rom 2010, Nr. 50; Ausst.-Kat. Florenz 2017, Nr. 1, 2; Price 2017, S. 16–17.