Beim vorliegenden Doppelbildnis handelt es sich um ein typisches Exemplar der Bildnisgruppe IV. Die beiden Gemäldetafeln weisen jeweils die ab 1529 auftretenden Bildinschriften am oberen Bildrand auf.[1] Das Holz der Katharina-von-Bora-Tafel stammt von einem Buchenstamm mit einem jüngsten Jahrring aus dem Jahr 1524.[2] Eine Lagerungszeit des Holzes von zwei Jahren
Beim vorliegenden Doppelbildnis handelt es sich um ein typisches Exemplar der Bildnisgruppe IV. Die beiden Gemäldetafeln weisen jeweils die ab 1529 auftretenden Bildinschriften am oberen Bildrand auf.[1] Das Holz der Katharina-von-Bora-Tafel stammt von einem Buchenstamm mit einem jüngsten Jahrring aus dem Jahr 1524.[2] Eine Lagerungszeit des Holzes von zwei Jahren vorausgesetzt, kann das Gemälde demnach ab 1526 entstanden sein. Aus demselben Stamm wurden 26 weitere Tafeln gefertigt, darunter die Bildnisse aus Wittenberg (IV.M5), Darmstadt (IV.M6a), Bremen (IV.M14a und IV.M14b), Grunewald (IV.M15), Oldenburg (IV.M22), Augsburg (IV.M24a und IV.M24b) und Genf (IV.M23).[3] Beide Tafeln sind mit entstehungszeitlichen profilierten Nutrahmen eingefasst.[4] Art und Behandlung des Bildträgers, die schon mit bloßem Auge sichtbare Unterzeichnung der Gesichtszüge sowie Technik und Stil der Malerei gleichen anderen seriell gefertigten Bildnissen dieser Gruppe. Aus dem vorhandenen Untersuchungsmaterial lassen sich keine stilistischen oder technischen Merkmale ableiten, die das Doppelbildnis von den anderen Exemplaren dieser Bildnisserie merklich abheben.[5] Das hochaufgelöste Bildmaterial macht deutlich, dass es sich um ein qualitätvolles, sorgfältig ausgeführtes Exemplar handelt, das sich durch eine weiche Inkarnatmodellierung und eine besonders feine Detailausarbeitung auszeichnet. Die schon 1890 von Aldenhoven vorgenommene Zuschreibung an die Werkstatt Lucas Cranachs d. Ä. erscheint angesichts der Befunde plausibel.[6]
Daniel Görres, Wibke Ottweiler
[1] Für Herkunft und Bedeutung der Bildinschriften siehe Text zur Bildnisgruppe IV.
[2] Vgl. Klein (wie Anm.1).
[3] Zur Querauswertung der dendrochronologischen Befunde vgl. Ottweiler, Wibke: Kunsttechnologische Beobachtungen an den frühen Luther-Gemälden aus der Werkstatt Lucas Cranach d. Ä. (in Vorbereitung).
[4] Vgl. dazu auch die Beispiele in Darmstadt (IV.M6) und Bretten (IV.M12).
[5] Im Rahmen des KKL-Projektes erfolgte daher keine erneute Untersuchung vor Ort.
[6] Vgl. Aldenhoven 1890, Nr. 344, 345.
Quellen / Publikationen:
Parthey 1863, Nr. 307, 308; Aldenhoven 1890, Nr. 344, 345; Friedländer / Rosenberg 1932, Nr. 251d; Friedländer / Rosenberg 1979, Nr. 312–313D; Ausst.-Kat. Gotha 1994, Nr. 1.17, 1.18; Klein 1994, S. 214; Ausst.-Kat. Gotha 2001, Nr. 1.14; Spira 2015, S. 55; Ausst.-Kat. Eisenach 2015, Nr. 32, 33; Schuchardt 2015, S. 41–42.
- Zuschreibungen
-
Werkstatt Lucas Cranach der Ältere
nach Lucas Cranach dem Älteren
Zuschreibungen
Werkstatt Lucas Cranach der Ältere | [Aldenhoven 1890, Nr. 345] [KKL 2022] |
nach Lucas Cranach dem Älteren | [Ausst.-Kat. Gotha 1994, Nr. 1.17, 1.18] |
- Datierung
- 1529
Datierung
1529 | [Gegenstück datiert] |
- Maße
- Maße Bildträger: 38,2 x 24,9 cm [Exhib. Cat. Gotha 1994, 50]
Maße
Maße Bildträger: 38,2 x 24,9 cm [Exhib. Cat. Gotha 1994, 50]
Maße Bildfläche: 36,7 x 23 cm [cda 2010]
Maße mit Rahmen: 41,9 x 28,3 x 2,4 cm [cda 2010]
- Signatur / Datierung
- Keine
- Inschriften und Beschriftungen
- "K VON BORA || SALVABITVR PER FILIORVM GENERACIONEM" Rückseitig auf dem Bildträger: - Mittig, oben: handschriftlich mit weißer Farbe "84"; bedruckter …
Inschriften und Beschriftungen
Inschriften, Wappen:
- "K VON BORA || SALVABITVR PER FILIORVM GENERACIONEM"
- [KKL 2022]
Stempel, Siegel, Beschriftungen:
- Rückseitig auf dem Bildträger: - Mittig, oben:
- handschriftlich mit weißer Farbe "84"; bedruckter gelber Aufkleber: "Schloßmuseum Gotha/Inv. Nr.:/S.G Nr.:/Alte Nr.:"; handschriftlicher Eintrag in schwarzer Tinte: "58"; "17"; "345 Inv."
- - Unten:
- Handschriftlich mit rotem Stift: "Zentral-Museum/Gotha Nr. 17/(345)"
- Auf dem Rahmen:
- - Rechts:
- Papier Aufkleber mit handschriftlichem Eintrag in blauer Tinte: "58,17"
- Eigentümer
- Stiftung Schloss Friedenstein, Gotha
- Besitzer
- Stiftung Schloss Friedenstein, Gotha
- Standort
- Gotha
- CDA ID
- DE_SMG_SG17
- FR (1978) Nr.
- FR312-313D
- KKL-Nr.
- IV.M11b, Teil der Bildnisgruppe IV
- Permalink
- https://lucascranach.org/de/DE_SMG_SG17/