Martin Luther als Brustbildnis nach rechts

Martin Luther als Brustbildnis nach rechts

Titel

Martin Luther als Brustbildnis nach rechts

[KKL 2022]

Malerei auf Buchenholz (Fagus sp.)

Material / Technik

Malerei auf Buchenholz (Fagus sp.)

[Klein 05.02.2020]

Die Tafel zeigt Martin Luther nach links vor blauem Grund im Brustbild mit schwarzer Schaube und Barett, unter dem die braunen Locken sichtbar sind. Eine Bildinschrift, wie sie bei anderen Exemplaren der Bildnisgruppe IV[1] ab 1529 auftritt, fehlt. Bemerkenswert ist auch das Fehlen eines Kragenverschlusses an der Schaube. Alle anderen

Die Tafel zeigt Martin Luther nach links vor blauem Grund im Brustbild mit schwarzer Schaube und Barett, unter dem die braunen Locken sichtbar sind. Eine Bildinschrift, wie sie bei anderen Exemplaren der Bildnisgruppe IV[1] ab 1529 auftritt, fehlt. Bemerkenswert ist auch das Fehlen eines Kragenverschlusses an der Schaube. Alle anderen Exemplare[2] dieses Bildnistyps zeigen einen ein- oder zweiteiligen Verschluss bestehend aus einer runden Schlaufe am linken und/oder einem dreieckigen Knopf oder Knebel am rechten Revers, wobei die 1528 datierten Bildnisse ausnahmslos die vollständige zweiteilige Variante aufweisen, die als die ursprüngliche Form anzusehen ist.[3]

Das Bildnis ist auf ein hochrechteckiges Buchenholzbrett gemalt und zeigt wie die meisten Exemplare dieser Bildnisgruppe, eine grob geglättete Rückseite mit deutlichen Bearbeitungsspuren.[4] Das Brett stammt aus einem Buchenstamm, dem bislang 42 Bretter für insgesamt 28 Gemäldetafeln der Cranach-Werkstatt zugeordnet werden konnten. Die Gemälde datieren in die Jahre 1526 bis 1532, wobei der jüngste Jahrring aller Bretter aus dem Jahr 1524 stammt.[5] Bei einer Nutzung des gesamten Stammquerschnitts sowie einer Mindestlagerungszeit des Holzes von zwei Jahren könnte das Bildnis demnach ab 1526 entstanden sein.[6] Als einem typischen Vertreter der Bildnisgruppe ist von einer Entstehung zwischen 1528 und 1530 auszugehen.[7]

Anders als bei der Mehrzahl der Bildnisse dieser Gruppe ist weder mit bloßem Auge noch im Infrarotreflektogramm eine Unterzeichnung der Gesichtskonturen nachweisbar. Diese könnte jedoch durch das stark ausgeprägte Krakelee optisch überlagert sein.[8]

Die Malweise weicht in einigen Details von den anderen Exemplaren der Bildnisserie ab. So sind die Augen etwas schmaler und die Iriden kleiner ausgeführt. Auch ihre plastische Ausarbeitung durch Akzente in Hellrot und viergeteilte Reflexlichter unterscheidet sich von den anderen Bildnissen. Die Form der auffällig geschwungenen Linie oberhalb von Luthers rechtem Auge ist sonst gerader gestaltet; die in die Stirn fallenden Haarlocken erscheinen voluminöser. Die sehr markanten Binnenkonturen an Stirn, Nase und Kinn verstärken die plastische Wirkung.

Zum vorliegenden Bildnis Luthers ist kein originäres Gegenstück in Form eines von Bora-Bildnisses bekannt. Das wiederholt als Gegenstück angenommene Bildnis des Lutherhauses[9] zeigt zwar den entsprechenden Bildnistyp, es handelt sich dabei jedoch um eine spätere Kopie, deren passendes Pendant sich im Depot des Lutherhauses findet.[10]

Die Befunde der Werkspuren an der Tafelrückseite, der fehlende Kragen-Verschluss, die von den Vergleichsexemplaren abweichende Unterzeichnung und geringen Abweichungen in der Malweise unterscheiden dieses Exemplar von den anderen Bildnissen dieser Gruppe. Dies könnte auf die Ausführung durch einen anderen Mitarbeiter der Cranach-Werkstatt hinweisen. Wahrscheinlich wurde dieses Exemplar nicht zeitgleich mit weiteren Bildnissen als Serie gefertigt, sondern als Einzelauftrag ausgeführt.

Daniel Görres, Wibke Ottweiler


[1] Siehe IV.M11–IV.M18.

[2] Einzig das Augsburger Doppelbildnis mit Kurfürst Johann Friedrich (IV.M24) zeigt Luther ebenfalls in Schaube ohne Kragenverschluss. Dieses Werk, welches allerdings nach 1530 entstanden sein dürfte, weicht in mehrerlei Hinsicht so deutlich von den anderen Exemplaren dieser Bildnisgruppe ab, dass eine abweichende Darstellung dieses Details nicht verwundern muss (vgl. dazu den Katalogeintrag zu IV.M24).

[3] Andere undatierte Werke ohne Inschrift sind zwei Werke in Privatbesitz (IV.M8, IV.M9) und ein ehemals in Wittenberg befindliches, heute verschollenes Exemplar (IV.M10). Ebenfalls ohne Inschrift ausgeführt und 1529 datiert sind die Versionen in Darmstadt (IV.M6) und Florenz (IV.M7). Alle weisen die einteilige Verschlussversion auf, vgl. dazu Hänsch / Ottweiler 2022.

[4] Unter den Vergleichswerken einzigartig sind ausgeprägte, etwa 1 mm breite Stege, die auf eine grobe Scharte im verwendeten Hobeleisen hinweisen und in dieser Form an keiner anderen Tafel zu beobachten sind.

[5] Vgl. dazu Ottweiler, Wibke: Kunsttechnologische Beobachtungen an den frühen Luther-Gemälden aus der Werkstatt Lucas Cranach d. Ä. (in Vorbereitung).

[6] Vgl. Klein, wie Anm. 1.

[7] Zur Definition dieses Zeitraums vgl. die Einleitung zu Bildnisgruppe IV.

[8] Das ausgeprägte Krakelee zeigt im Infrarotreflektogramm sehr stark, was die Darstellung feinerer Graunuancen nur eingeschränkt ermöglicht. Dies lässt keine abschließende Beurteilung darüber zu, ob eine Unterzeichnung vorliegt oder nicht.

[9] Vgl. Joestel 2008, S. 100; Ausst.-Kat. Wittenberg 1999, S. 36–37; vgl. [DE_LHW_G17].

[10] Von Bora ist vor einen dunkelgrünen Grund gesetzt, auf dem links ein Schlangensignet mit schwarzer Farbe und die Jahreszahl „1528“ angebracht sind. Beide Angaben wirken in ihrer Ausführung nicht authentisch. Rückseitig weist die Tafel die folgende Beschriftung auf: „aus der Sammlung der Domherren von Elditt || um 1790“ sowie auf separaten Aufklebern unterschiedliche Angaben zur Zuschreibung. Während ein älterer Aufkleber in der rechten oberen Ecke den Schriftzug „No. 14 || Lucas || Cranach“ trägt, vermerkt ein deutlich jüngeres aufgeklebtes Papier „Katharina v. Bora || nach L. Cranach || J 256/17[?]“. Das in Stil und Ausführung passende Gegenstück im Depot des Lutherhauses geht zudem laut Rückseitenbeschriftung ebenfalls auf die Domherren von Elditt zurück. Dieses Bildnis stammt, wie ebenfalls die Rückseite verrät, aus dem Bestand des Predigerseminars Wittenberg. Auch dort ist an vergleichbarer Position ein Papier aufgeklebt: „Luther. || n. L. Cranach || J 256/16“.

Quellen / Publikationen:

Friedländer / Rosenberg 1932, Nr. 251; Ficker 1934, Nr. 143; Schade 1974, S. 53; Friedländer / Rosenberg 1979, Nr. 312–313; Pickshaus 1988, S. 226; Wolfson 1992, S. 58–59; Holsing 2004, S. 188; Ausst.-Kat. Eisenach 2015, Nr. 30, 31; Schuchardt 2015, S. 40–41.

Zuschreibung
Werkstatt Lucas Cranach der Ältere

Zuschreibung

Werkstatt Lucas Cranach der Ältere

[Lutherhaus Wittenberg, revised 2012] [KKL 2022]

Datierung
um 1528 - 1530

Datierung

um 1528 - 1530

[KKL 2022]

Maße
Maße Bildträger: 35,75 x 24,5 x 1,3 cm (Tafelkanten auf 4 - 6 mm abgefast)

Maße

  • Maße Bildträger: 35,75 x 24,5 x 1,3 cm (Tafelkanten auf 4 - 6 mm abgefast)

  • [KKL 2022]

  • Maße mit Rahmen: 45,4 x 34,7 cm

  • [Lutherhaus Wittenberg, revised 2012]

Signatur / Datierung

Keine

Inschriften und Beschriftungen

Rückseite: Papieretikett mit der handschriftlichen Aufschrift "D.M.Luther. n.L.Cranach. II 256/19")

Inschriften und Beschriftungen

Stempel, Siegel, Beschriftungen:

  • Rückseite: Papieretikett mit der handschriftlichen Aufschrift "D.M.Luther. n.L.Cranach. II 256/19")

Eigentümer
Evangelisches Predigerseminar Wittenberg
Besitzer
Lutherhaus Wittenberg
Standort
Wittenberg
CDA ID
DE_LHW_G16
FR (1978) Nr.
FR-none
KKL-Nr.
IV.M5a, Teil der Bildnisgruppe IV
Permalink
https://lucascranach.org/de/DE_LHW_G16/

Provenienz

Entstammt der Sammlung des Halberstädter Oberdompredigers Dr. Christian Friedrich Bernhard Augustin (1771–1856), dessen Bestände den Grundstock des heutigen Lutherhauses bildeten
[KKL 2022]

Quellen / Publikationen

Erwähnt auf Seite Katalognummer Tafel
Exhib. Cat. Wittenberg 1992 p. 180
Autor/inVolkmar Joestel
TitelDer Reformator mit dem Hammer. Zur Wirkungsgeschichte von Luthers "Thesenanschlag" bis 1917
Ort der VeröffentlichungWittenberg
Jahr der Veröffentlichung1992
Treu, Pellmann 1991 p. 72
Autor/inMartin Treu, Hans Pellmann
TitelDie Lutherhalle Wittenberg
ReiheKleine Kunstführer
Band1924
Ort der VeröffentlichungLeipzig
Jahr der Veröffentlichung1991
Exhib. Cat. Wittenberg 1984 27, 194, 195 34
Autor/inRonny Kabus, Hans-Joachim Beeskow
TitelMartin Luther 1483 bis 1546 in der Staatlichen Lutherhalle Wittenberg. Katalog zur Ausstellung
Ort der VeröffentlichungRostock
Jahr der Veröffentlichung1984
Kabus, Pötschke 1983 31
Autor/inRonny Kabus, Jutta Pötzschke
TitelMartin Luther 1483-1546. Ein Begleitheft durch die Hauptausstellung der Staatlichen Lutherhalle Wittenberg
Ort der VeröffentlichungErfurt
Jahr der Veröffentlichung1983
Ullmann 1973 63, 193
Autor/inErnst Ullmann
TitelLucas Cranach d. Ä. Bürger und Hofmaler
Veröffentlichungin J. Feist, E. Ullmann, eds., Künstler u. Gesellschaft., Referate d. Colloquiums zum 500. Geburtstag Lucas Cranachs d. Ä. Staatliche Lutherhalle Wittenberg 1.-3. Okt. 1972
Ort der VeröffentlichungWittenberg
Jahr der Veröffentlichung1973
Jordan 1924 6, 27, 47, 71
Autor/inJulius Jordan
TitelZur Geschichte der Sammlungen der Lutherhalle 1877-1922
Ort der VeröffentlichungWittenberg
Jahr der Veröffentlichung1924
Jordan 1920 6
Autor/inJulius Jordan
TitelLutherhalle Wittenberg. Führer durch die Sammlungen des Lutherhauses
Ort der VeröffentlichungWittenberg
JahrgangSecond edition
Jahr der Veröffentlichung1920
  • Martin Luther als Brustbildnis nach rechts, um 1528 - 1530

Abbildungen

Abbildungen vergleichen
  • overall
  • overall
  • overall
  • overall
  • overall
  • overall
  • overall
  • overall
  • overall
  • reverse
  • reverse
  • reverse
  • reverse
  • irr
  • uv_light
  • detail
  • detail
  • detail
  • detail
  • detail
  • detail
  • detail
  • detail
  • detail
  • other
  • other
  • other
  • other
  • other
  • other
  • other
  • other
  • other
  • other
  • other
  • other
  • other
  • other
  • other
  • other

Kunsttechnologische Untersuchung

2018 - 2021Technologische Untersuchung

  • Lichtmikroskopische Oberflächenuntersuchung
  • Infrarotreflektografie
  • reverse
  • uv_light
  • detail
  • detail
  • detail
  • detail
  • detail
  • other
  • other

Bildträger

Buche [1]. Ein hochrechteckiges, astfreies Brett mit vertikalem Faserverlauf und tangentialem Brettschnitt mit Kernseite zur Tafelrückseite. [2] Der jüngste Jahrring des Brettes stammt aus dem Jahr 1522. [3] Das Brett stammt aus demselben Stamm wie 41 weitere Bretter von 26 Gemäldetafeln aus der Werkstatt Lucas Cranachs. [4] Der jüngste nachgewiesene Jahrring des Stammes wuchs demnach im Jahr 1524. Nach Klein nutzte man bei Buchenholz normalerweise den gesamten Querschnitt und entfernte nur die Rinde. Auf dieser Basis könnte das Gemälde bei einer Mindestlagerzeit von zwei Jahren ab 1526 entstanden sein.

Die Tafel ist rückseitig mit einem Schropphobel in vertikalen, ca. 2 cm breiten Bahnen grob auf maximal 13 mm Stärke reduziert und umlaufend auf eine Kantenstärke von 4 - 6 mm abgefast, wobei das Brett in den Ecken am stärksten gedünnt ist. [5] Während die mittigen Hobelspuren von sehr markanten, ca 1 mm breiten Riefen begleitet werden, die auf eine erhebliche Scharte im Hobeleisen hinweisen, sind die Hobelspuren in den abgeschrägten Seitenflächen glatt.

[1] Peter Klein, Bericht über die dendrochronologische Untersuchung der Gemäldetafel „Martin Luther“ (Lucas Cranach d. Ä., Inv.-Nr. G 16), DE_LHW_G16_FR-none_2019_analysis-report-Dendro.

[2] Brettmaße: 35,5 (mittig) - 35,75 (rechts) x 24,35 (unten) - 24,5 (oben) x 0,4 (Tafelkanten) - 1,3 (mittig) cm

[3] Wie Anm. [1].

[4] Vgl. dazu die Querauswertung der dendrochronologischen Befunde im KKL-Begleitband (in Vorbereitung).

[5] Die Fase ist 6-8 cm breit.

Grundierung und Imprimitur

Weiße mitteldicke Grundierung, sorgfältig geglättet. Der Auftrag erfolgte oben und unten bis zu den Tafelkanten und endet seitlich etwa 10 mm innerhalb dieser. [1]

Optisch, auch unter Vergrößerung, zeigen sich keine Hinweise auf eine Imprimitur.

[1] Am linken und rechten Tafelrand liegt in Unterbrechungen der Übermalung abschnittsweise der ungrundierte Holzbildträger frei, die Grundierung ist hier also nicht randbündig aufgetragen. Ein ausgeprägter Grundiergrat zeichnet sich nicht ab, vielmehr zeigt sich ein unregelmäßiges "Auslaufen" hin zur Kante. Vorstellbar ist, dass die Tafel zur Grundierung temporär in zwei Nutleisten eingeschoben wurde. Die Grundierung scheint dabei zwischen Nutleisten und Tafel eingelaufen zu sein, was den unregelmäßigen Verlauf nicht ganz bis zum Rand erklärt. Ein ursprünglich möglicherweise schwach ausgeprägter Grundiergrat könnte anschließend geglättet worden sein.

Unterzeichnung

Weder mit bloßem Auge, noch im Infrarotreflektogramm ist eine Unterzeichnung sichtbar.

Farbschichten und Metallauflagen

Die einzelnen Farbflächen sind mit geringer Überlappung zügig nebeneinander gesetzt. [1] Zuerst erfolgte die flächige Anlage des Kopfes, im Inkarnat mit einem hellrosafarbenen Grundton. Der Bereich des Deckhaars ist anschließend mit breitem Pinsel in streifigem Auftrag halbdeckend braun unterlegt worden. Im Inkarnat erfolgte darauf die Feinmodellierung mit weich vertriebenen Lasuren, die in Wangen, Nase und Augenlidern stärker rot ausgemischt sind, während die Schattenlasuren in Braun-Schwarz gehalten sind. [2] Die Binnenkonturen sind halbdeckend braun angelegt und teilweise nochmals mit Dunkelbraun hart akzentuiert (etwa oberhalb der Augen). Der Mund ist über grau-braun verschatteten Mundwinkeln rot angelegt, wobei die Oberlippe etwas kräftiger und dunkler ausgemischt ist als die Unterlippe. Anschließend ist der Lippenspalt dunkelbraun akzentuiert. Die Augäpfel sind allein durch wenige pastose Weißhöhungen über dem Grundton des Inkarnats angegeben; die Iriden sind braun ausgemalt und mit Schwarz konturiert. Plastizität wird durch kurze, quer zur Kontur verlaufende Pinselstriche erzielt. [3] Die Pupillen sind schwarz aufgesetzt. Je zwei pastose sichelförmige Pinselstriche dienen als Lichtreflexe in der jeweils rechten Seite der Iriden. Weitere kleine Lichtreflexe beleben die inneren Augenwinkel. Wimpern und oberer Lidstrich sind abschließend schwarz-braun aufgesetzt.

Die Ausführung des Hintergrundes erfolgte mit leuchtend blauer Farbe, die aus einem sehr fein gemahlenen Blaupigment mit vereinzelten gröberen Partikeln und Weiß ausgemischt ist.

Der Farbauftrag endet oben und unten randbündig, seitlich verhindern flächige Übermalungen die exakte Lokalisierung der Auftragsgrenze, die etwa 10 mm innerhalb des Tafelformates verlaufen dürfte. Das schwarze Gewand wie auch das Barett sind wohl lasierend braun unterlegt und darüber mit Schwarz und Weiß nass in nass modelliert, wobei das Volumen sowie die Angabe von Kragen, Nähten und Falten durch stärkere Ausmischung mit Weiß erreicht werden. Die Konturen sind anschließend mit Schwarz nachgezogen. Einzelne Haarsträhnen sind danach in Dunkelbraun und Orangebraun aufgesetzt.

[1] Je nach Bereich war die zuvor gemalte Farbfläche bereits getrocknet oder noch feucht.

[2] Das verwendete sehr grobkörnige Schwarzpigment zeigt im Mikroskopbild die charakteristische Morphologie von Pflanzenschwarz.

[3] Während diese Art der Volumenangabe bei dem Luther-Bildnis in Mailand [I_MPP_1036] (KKL IV.M13a) ebenfalls zu beobachten ist, erfolgte die Ausarbeitung der Iriden bei den übrigen Exemplaren dieses Bildnistyps durch der Kontur folgende, weich vertriebene Pinselstriche.

Rahmung

Neuer Rahmen.

[Untersuchungsbericht Wibke Ottweiler, KKL 2022]

06. 2010Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Infrarot-Reflektografie
  • irr

Unterzeichnung

- eine Unterzeichnung ist nicht eindeutig sichtbar

[Smith, Sandner, Heydenreich, cda 2012]

  • fotografiert von Gunnar Heydenreich
  • fotografiert von Ingo Sandner

Erhaltungszustand

Datum2018 - 2021

Insgesamt befindet sich die marginal konvex verwölbte Tafel in gutem Zustand. Vereinzelte Ausfluglöcher in der Rückseite zeugen von einem geringen inaktiven Anobienbefall. In der oberen linken Ecke läuft ein Riss etwa 15 cm tief in die Tafel ein und markiert sich auch vorderseitig in der Malschicht. Die Unterkante der Tafel wurde nachträglich beschnitten; deutliche Sägespuren markieren sich in Hirnholzfläche und angrenzender Malschicht.

Auch die mit einem gleichmäßig feinen Alterscraquelée durchzogene Malschicht befindet sich ingesamt in gutem Zustand. Die Malschichtsprünge markieren sich heute deutlich. [1] Außerdem sind zahlreiche kleine, kreisförmige Malschichtsprünge mit einem Durchmesser von 1 - 2 mm in der gesamten Malschicht, vermehrt im Hintergrund, verteilt. [2] die Oberfläche der Malschicht ist geringfügig verputzt, besonders im Hintergrund sind einige der feinen dunkelbraun aufgemalten Härchen reduziert. Reste eines abgenommenen älteren Firnisses (gelbe UV-Fluoreszenz) finden sich am oberen und unteren Tafelrand. Darüber ist die Malschicht mit einem jüngeren, kaum vergilbten Firnis überzogen. Neben einigen kleinen, zum Teil verfärbten Retuschen in Gesicht und Hintergrund, sind vor allem die Tafelränder fast vollständig deutlich sichtbar retuschiert.

[1] Sie wirken deutlich verbreitert, womöglich durch die Einwirkung von Lösungsmitteln während einer Reinigungsmaßnahme.

[2] Ein ähnliches Schadensphänomen ist am Doppelbildnis Martin Luthers und Katharina von Boras im Lutherhaus Bretten [DE_MHB_1] zu beobachten.

  • untersucht von Wibke Ottweiler

Restaurierungsgeschichte

Datum07.06.2001

  • restauriert von Ateliergemeinschaft Reschke & Beck

Versionen

Bildträger aus dem selben Baum gefertigt

Zitieren aus dem Cranach Digital Archive

Eintrag mit Autor
<Autorenname>, 'Martin Luther als Brustbildnis nach rechts', <Titel des Dokuments, Feldeintrags oder der Abbildung>, [<Datum des Dokuments oder der Abbildung>], in: Cranach Digital Archive, https://lucascranach.org/de/DE_LHW_G16/ (zuletzt aufgerufen am {{dateAccessed}})
Eintrag ohne Autor
'Martin Luther als Brustbildnis nach rechts', <Titel des Dokuments, Feldeintrags oder der Abbildung>, [<Datum des Dokuments oder der Abbildung>], in: Cranach Digital Archive, https://lucascranach.org/de/DE_LHW_G16/ (zuletzt aufgerufen am {{dateAccessed}})

Helfen Sie uns das Cranach Digital Archive zu verbessern.

Bitte kontaktieren Sie uns, wenn Sie einen Fehler bemerkt haben.