Soweit dieses Doppelbildnis anhand der erhaltenen historischen Schwarzweißaufnahmen beurteilt werden kann, scheint es zur Bildnisserie der hochrechteckigen Tafeln in kleinem Format zu gehören (III.M11–M19). In der linken oberen Ecke ist das Cranach-Signet zu sehen und darüber die Jahreszahl „1526“ in heller Farbe. Der Vergleich der Gesichtskonturen weist das Luther-Bildnis einer
Soweit dieses Doppelbildnis anhand der erhaltenen historischen Schwarzweißaufnahmen beurteilt werden kann, scheint es zur Bildnisserie der hochrechteckigen Tafeln in kleinem Format zu gehören (III.M11–M19). In der linken oberen Ecke ist das Cranach-Signet zu sehen und darüber die Jahreszahl „1526“ in heller Farbe. Der Vergleich der Gesichtskonturen weist das Luther-Bildnis einer Untergruppe zu, deren Vertreter sich durch einen gegenüber den anderen Exemplaren der Gruppe geringeren Darstellungsmaßstab zugunsten eines nach oben etwas erweiterten Bildformats sowie einige weitere gemeinsame Merkmale auszeichnen.[1] Die Darstellungsgröße der Bildnisse entspricht dabei den Rundbildnissen (III.M1–III.M6).
Das Bildnis von Boras trägt am oberen Bildrand eine heute unleserliche Inschrift.[2] Aus dem vorliegenden Bildmaterial lassen sich keine weiteren stilistischen oder technischen Merkmale ableiten, die das Doppelbildnis von den anderen Exemplaren dieser Untergruppe deutlich unterscheiden.[3] Eine Zuschreibung an die Werkstatt Lucas Cranachs. d. Ä. erscheint vor diesem Hintergrund plausibel.
Daniel Görres, Wibke Ottweiler
[1] Dazu gehören neben dem hier besprochenen die Bildnisse III.M15–III.M17 und III.M19. Bei allen fünf Exemplaren sind Signet und Jahreszahl bzw. die namentliche Bezeichnung (III.M15a) in der oberen linken Ecke des Luther-Bildnisses positioniert, wobei die „2” der Jahreszahl eine runde Ausprägung aufweist. Vgl. dazu auch die Einleitung zu Bildnisgruppe III.
[2] Aus der fotografischen Aufnahme lässt sich ersehen, dass der Bereich der Inschrift überarbeitet wurde; möglicherweise ist eine ältere dort befindliche Inschrift entfernt oder übermalt und mit der jüngeren ersetzt worden.
[3] Die beiden Tafeln standen für eine kunsttechnologische Untersuchung nicht zur Verfügung.
Quellen / Publikationen:
Anonym 1977, S. 570.