Männliches Bildnis

Männliches Bildnis

Titel

Männliches Bildnis

[Kunsthistorisches Museum, revised 2012]

Malerei auf Lindenholz (vermutlich)

Material / Technik

Malerei auf Lindenholz (vermutlich)

[Kunsthistorisches Museum, revised 2012]

Der unbekannte Porträtierte stützt die Hände selbstbewusst in die Hüften und blickt zum Betrachter. Die Kleidung, ein schwarzes, hochgeschlossenes Wams, hebt die Figur vom graublauen Hintergrund ab. Der Effekt ist linksseitig durch den Schattenwurf abgeschwächt. Der grüne Vorhang ist eine spätere Zutat und verdeckt ein Wappen, das bislang noch nicht

Der unbekannte Porträtierte stützt die Hände selbstbewusst in die Hüften und blickt zum Betrachter. Die Kleidung, ein schwarzes, hochgeschlossenes Wams, hebt die Figur vom graublauen Hintergrund ab. Der Effekt ist linksseitig durch den Schattenwurf abgeschwächt. Der grüne Vorhang ist eine spätere Zutat und verdeckt ein Wappen, das bislang noch nicht identifiziert werden konnte. Das Gemälde wurde als Pendant zum Porträt der Ehefrau (AT_KHM_GG886_FR430), konzipiert.

Zuschreibung
Lucas Cranach der Jüngere

Zuschreibung

Lucas Cranach der Jüngere

Links unten signiert und datiert
[Kunsthistorisches Museum, revised 2012]

Datierung
1564

Datierung

1564

[datiert]

Maße
Maße Bildträger: 84,5 (li.) 84,5 (re.) x 62,8 (o.) 62,7 (u.) x 0,6 cm (ohne Ansetzung)

Maße

  • Maße Bildträger: 84,5 (li.) 84,5 (re.) x 62,8 (o.) 62,7 (u.) x 0,6 cm (ohne Ansetzung)

  • 84,5 (li.) 84,5 (re.) x 63,2 (o.) 63,4 (u.) x 0,6 cm (inkl. Ansetzung)(gedünnt und parkettiert)

  • Das Bildformat entspricht dem Standardformat D nach Heydenreich.

  • Maße der Bildfläche: 84,5 (li.) 84,5 (re.) x 62,8 (o.) 62,7 (u.)(entsprechen den Tafelmaßen)

  • Maße mit Rahmen: 109 cm x 88,5 cm x 5 cm

  • [Kunsthistorisches Museum, revised 2012]

Signatur / Datierung

Bezeichnet am linken Bildrand über der rechten Hand: Schlangensignet mit liegenden Flügeln, nach rechts gewendet, und darüber die Datierung "1564"; in gelber Farbe (siehe AT_KHM_GG885_FR429_2008-02-20_Detail_11)

Signatur / Datierung

  • Bezeichnet am linken Bildrand über der rechten Hand: Schlangensignet mit liegenden Flügeln, nach rechts gewendet, und darüber die Datierung "1564"; in gelber Farbe (siehe AT_KHM_GG885_FR429_2008-02-20_Detail_11)

  • [Kunsthistorisches Museum, revised 2012]

Inschriften und Beschriftungen

Recto:

  • Rechts unten: in Pinsel, deckend übermalt: "333"
    Verso auf dem Bildträger: Papieretikette, mitte vertikal, bedruckt: "C. I. LUC. CRANACH …

Inschriften und Beschriftungen

Stempel, Siegel, Beschriftungen:

  • Recto:

    • Rechts unten: in Pinsel, deckend übermalt: "333"
  • Verso auf dem Bildträger: Papieretikette, mitte vertikal, bedruckt: "C. I. LUC. CRANACH d. ä. [beschädigt, vermutl. Nr. 68]"

    • darunter: Papieretikette, bedruckt: "II. D. u. N. I. 65."
    • rechts unten: Papieretikette, bedruckt: "Gemälde Galerie des Allerh. Kaiserhauses No. 885"
  • [Kunsthistorisches Museum, revised 2012]

Eigentümer
Kunsthistorisches Museum, Wien
Besitzer
Kunsthistorisches Museum, Wien
Standort
Wien
CDA ID
AT_KHM_GG885
FR (1978) Nr.
FR429
Permalink
https://lucascranach.org/de/AT_KHM_GG885/

Provenienz

  • Aus dem Sammlung des Erzherzog Leopold Wilhelm
    Inventar 1659, NL 330: "330 vnndt 331. Zwey Contrafait-Brusstpildter von Öhlfarb auf Holcz eines Caualiers vnndt seiner Frawn, er in einem schwartzen Klaidt mitt einem schwartzen Käppel auff alte Manier, in der rechten Handt ein Messer mitt Silber beschlagen vnd in der linckhen ein Fatzonettel, die Fraw in einem rothen Rockh, weissen Fürtuech vnd Ermblen, vmb den Halsz zwey guldene Ketten vielmahl vmbgewickelt vnndt auff dem Kopf ein schwartz Barettel.
    In schwartz glatten Ramen, jedes 5 Span 2 Finger hoch vnd 4 Span 2 Finger braidt.
    Beede Originalia von Lucas Crainich."
    [Quelle: "Inventarium aller vnndt jeder Ihrer hochfürstlichen Durchleücht Herrn Herrn Leopoldt Wilhelmen [...] zue Wienn vorhandenen Mahllereyen [...]" ehem. Krumau, Fürstl. Schwarzenbergsches Centralarchiv. Publiziert in: Berger 1883, LXXXVI-CLXXVII]

  • Gemäldegalerie in der Stallburg
    Inventar von 1772: "Galleriezimmer, Nr. 333, Ein Portrait mit Bart von einem alten deutschen Meister"
    [Quelle: "Inventarium über Die in der Kaiserl. königl. Bilder-Gallerie vorhandene Bilder und Gemälde 1772", Archiv der Gemäldegalerie, KHM]

  • Ab 1781 Gemäldegalerie im Belvedere
    [Mechel, Cat. Vienna 1783, 251, no. 62]
    [Krafft, Cat. Vienna 1837, 208-209, no. 65]
    [Engert, Cat. Vienna 1858, 121, no. 65]
    [Engerth, Cat. Vienna 1886, Bd. III, no. 1492]

  • Seit 1892 Gemäldegalerie der Kunsthistorischen Sammlungen, Burgring 5
    [Cat. Vienna 1892, 379-380, no. 1517] (Saal XXV)
    [Cat. Vienna 1896, 427-428, no. 1469] (Saal IX)
    [Cat. Vienna 1907, 339, no. 1469] (Saal IX)
    [Cat. Vienna 1928, 59, no. 1469]
    [Cat. Vienna 1938, 43, no. 1469]
    [Cat. Vienna 1963, 40, no. 118]
    [Cat. Vienna 1973, 51, Plate 131]
    [Cat. Vienna 1991, 47, Plate 599]

[Kunsthistorisches Museum, revised 2012]

Ausstellungen

Graz 1953, Nr. 42
Wien 1972, Nr. 28
Wien 2010, Nr. 166
Wien, München 2011/2012, Nr. 73

Quellen / Publikationen

Erwähnt auf Seite Katalognummer Tafel
Exhib. Cat. Prague 2016 123
Herausgeber/inOlga Kotková
TitelCranach. Ze všech stran. From all sides.
Ort der VeröffentlichungPrague
Jahr der Veröffentlichung2016
Seiten16-180
Hoppe-Harnoncourt 2012 paragraph 5 Fig. 8
Autor/inAlice Hoppe-Harnoncourt
TitelThe Restoration of Paintings at the Beginning of the Nineteenth Century in the Imperial Gallery
ZeitschriftCeROArt, Hors series La restauration des oeuvres d'art en Europe entre 1789 et 1815. Pratiques, transferts, enjeux
Jahr der Veröffentlichung2012
Link http://ceroart.revues.org/2336
Exhib. Cat. Vienna 2011 136 No. 73
Herausgeber/inChristof Metzger, Sabine Haag, Karl Schütz
TitelDürer, Cranach, Holbein. Die Entdeckung des Menschen das deutsche Porträt um 1500 [Kunsthistorisches Museum, Vienna, 31 May 2011 - 4 Sept. 2011, Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung Munich, 16 Sept.-15 Jan. 2012]
Ort der VeröffentlichungMunich
Jahr der Veröffentlichung2011
Exhib. Cat. Vienna 2010 106 No. 166
Autor/inGudrun Swoboda
Herausgeber/inSabine Haag
TitelStarke Köpfe. Porträts des Kunsthistorischen Museums, [Kunsthistorisches Museum, Vienna]
Ort der VeröffentlichungVienna
Jahr der Veröffentlichung2010
Cat. Vienna 1991 47 Plate 599
Autor/inWolfgang von Prohaska, Sylvia Ferino-Pagden
Herausgeber/inKarl Schütz
TitelDie Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums in Wien. Verzeichnis der Gemälde
ReiheFührer durch das Kunsthistorische Museum
Band40
Ort der VeröffentlichungVienna
Jahr der Veröffentlichung1991
Exhib. Cat. Brughe 1984 94, 95 Fig. 42
Herausgeber/inPaul Huvenne
TitelPierre Pourbus, maître brugeois, 1524 - 1584, [Musée Memling, Hôpital Saint-Jean, Brughe]
Ort der VeröffentlichungBrughe
Jahr der Veröffentlichung1984
Friedländer, Rosenberg 1979 429 (and under No. 427)
Autor/inMax J. Friedländer, Jakob Rosenberg
Herausgeber/inG. Schwartz
TitelDie Gemälde von Lucas Cranach
Ort der VeröffentlichungBasel, Boston, Stuttgart
Jahr der Veröffentlichung1979
Schade 1974 103 Pl. 238
Autor/inWerner Schade
TitelDie Malerfamilie Cranach
Ort der VeröffentlichungDresden
Jahr der Veröffentlichung1974
Link http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/schade1974
Cat. Vienna 1973 51 pl. 131
Herausgeber/inKlaus Demus
TitelVerzeichnis der Gemälde
ReiheFührer durch das Kunsthistorische Museum
Band18
Ort der VeröffentlichungVienna
Jahr der Veröffentlichung1973
Exhib. Cat. Vienna 1972 33-34 No. 28 Fig. 27
Autor/inKarl Schütz
Herausgeber/inKunsthistorisches Museum, Wien
TitelLucas Cranach der Ältere und seine Werkstatt. Jubiläumsausstellung museumseigener Werke 1472-1972
Ort der VeröffentlichungVienna
Jahr der Veröffentlichung1972
Osten, Vey 1969 309 Plate 280
Autor/inGert von der Osten, Horst Vey
TitelPainting and sculpture in Germany and the Netherlands 1500 to 1600
ReihePelican History of Art
Band31
Ort der VeröffentlichungHarmondsworth, Middlesex
Jahr der Veröffentlichung1969
Cat. Vienna 1963 40 No. 118
Autor/inn. a.
TitelKatalog der Gemäldegalerie. 2, Vlamen, Holländer, Deutsche, Franzosen
ReiheFührer durch das Kunsthistorische Museum
Band8/2
Ort der VeröffentlichungVienna
Jahr der Veröffentlichung1963
Exhib. Cat. Graz 1953 28 No. 42 Fig. 15
Herausgeber/inLandesmuseum Joanneum, Graz
TitelDürer und seine Zeit. Meisterwerke der deutschen Malerei des 16. Jahrhunderts. Sonderausstellung der Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums, Wien im Steiermärkischen Landesmuseum Joanneum, Graz [Steiermärkischen Landesmuseum Joanneum, Graz]
Ort der VeröffentlichungGraz
Jahr der Veröffentlichung1953
Lilienfein 1942 102 Fig. 134
Autor/inHeinrich Lilienfein
TitelLukas Cranach und seine Zeit
Ort der VeröffentlichungBielefeld
Jahr der Veröffentlichung1942
Cat. Vienna 1938 43 No. 1469
Autor/inn. a.
TitelKunsthistorisches Museum: Katalog der Gemäldegalerie
ReiheFührer durch das Kunsthistorische Museum
Band8
Ort der VeröffentlichungVienna
JahrgangSecond edition
Jahr der Veröffentlichung1938
Friedländer, Rosenberg 1932 93 347 (and under No. 345)
Autor/inMax J. Friedländer, Jakob Rosenberg
TitelDie Gemälde von Lucas Cranach
Ort der VeröffentlichungBerlin
Jahr der Veröffentlichung1932
Link http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/friedlaender1932
Cat. Vienna 1928 59 No. 1469
Autor/inn. a.
TitelKunsthistorisches Museum: Katalog der Gemäldegalerie
ReiheFührer durch die Kunsthistorischen Sammlungen in Wien
Band8
Ort der VeröffentlichungVienna
Jahr der Veröffentlichung1928
Glaser 1923 212, Fn. p. 235
Autor/inCurt Glaser
TitelLukas Cranach
Ort der VeröffentlichungLeipzig
Jahr der Veröffentlichung1923
Link http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/glaser1923
Cat. Vienna 1907 339 No. 1469
Autor/inn. a.
TitelKunsthistorische Sammlungen des allerhöchsten Kaiserhauses: Die Gemäldegalerie. Alte Meister
Ort der VeröffentlichungVienna
Jahr der Veröffentlichung1907
Cat. Vienna 1896 B 427-428 No. 1469
Autor/inn. a.
TitelKunsthistorische Sammlungen des allerhöchsten Kaiserhauses: Die Gemälde-Galerie. Alte Meister. Mit 120 Illustrationen
Ort der VeröffentlichungVienna
Jahr der Veröffentlichung1896
Cat. Vienna 1892 379-380 No. 1517
Autor/inn. a.
TitelKunsthistorische Sammlungen des allerhöchsten Kaiserhauses: Führer durch die Gemäldegalerie. I. Theil. Gemälde alter Meister
Band1
Ort der VeröffentlichungVienna
Jahr der Veröffentlichung1892
Scheibler 1887 297
Autor/inLudwig Scheibler
TitelÜber altdeutsche Gemälde in der kaiserlichen Galerie zu Wien
ZeitschriftRepertorium für Kunstwissenschaft
Jahrgang10
Jahr der Veröffentlichung1887
Link http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/artdok/volltexte/2014/2652
Seiten271-306
Cat. Vienna 1886 60-61 (Bd. 3) No. 1492
Autor/inEduard von Engerth
TitelGemälde. Beschreibendes Verzeichnis. Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses
Band1 - 3
Ort der VeröffentlichungVienna
Jahr der Veröffentlichung1886
Waagen 1866 171 (Bd. 1) Nos. 65, 66
Autor/inGustav Friedrich Waagen
TitelDie vornehmsten Kunstdenkmäler in Wien. Erster Theil: Die k.k. Gemälde-Sammlungen im Schloss Belvedere und in der k.k. Kunst-Akademie, Die Privatsammlungen
Band1
Ort der VeröffentlichungVienna
Jahr der Veröffentlichung1866
Link https://mdz-nbn-resolving.de/details:bsb10800311
Cat. Vienna 1858 121 No. 65
Autor/inErasmus Engert
TitelCatalog der k.k. Gemäldegallerie im Belvedere zu Wien
Ort der VeröffentlichungVienna
Jahr der Veröffentlichung1858
Cat. Vienna 1837 208-209 No. 65
Autor/inAlbrecht Krafft
Herausgeber/inKunsthistorisches Museum, Wien
TitelVerzeichniss der kais. kön. Gemälde-Gallerie im Belvedere zu Wien
Ort der VeröffentlichungVienna
Jahr der Veröffentlichung1837
Cat. Vienna 1783 251 No. 62
Autor/inChristian von Mechel
TitelVerzeichnis der Gemälde der kaiserlich königlichen Bilder Gallerie in Wien. verfaßt von Christian von Mechel der kaiserl. königl. und anderer Akademien Mitglied nach der von ihm auf allerhöchsten Befehl im Jahre 1781 gemachten neuen Einrichtung
Ort der VeröffentlichungVienna
Jahr der Veröffentlichung1783

Forschungsgeschichte / Diskussion

Auf Grund der Datierung 1564 und der Signatur galten die Bildnisse seit jeher als typische Werke des begabten Porträtisten Lucas Cranach d. J., der sich nach dem Tod seines Vaters stilistisch in diesem Fach emanzipierte (vgl. u. a. [Lilienfein 1942, 102], [Osten, Vey 1969, 309].

Der Röntgenbefund erweist die Draperie im Hintergrund als spätere Zutat: Darunter ist beim männlichen Bildnis ein Wappen zu sehen, das bisher nicht identifiziert werden konnte [Schütz 1972, No. 28]. Nach Hinweis von Dr. Monika Lücke (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, vgl. Beitrag zu AT_KHM_GG886_FR430) könnte es sich um einen Schwiegersohn von Balthasar Hoffmann handeln [Hoppe-Harnoncourt, Exhib. Cat. Vienna, Munich 2011, No. 73].

[Alice Hoppe-Harnoncourt, Kunsthistorisches Museum 2012]

  • Männliches Bildnis, 1564

Abbildungen

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Kunsttechnologische Untersuchung

2012Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Infrarot-Reflektografie
  • Röntgengrobstrukturanalyse
  • Lichtmikroskopische Oberflächenuntersuchung
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Bildträger

- Keine Holzartenbestimmung durchgeführt (vermutlich Lindenholz)

- Der Bildträger besteht aus 5 unterschiedlich breiten Brettern mit vertikalem Faserverlauf, die stumpf verleimt wurden.

Die Brettbreiten betragen bildseitig betrachtet von links nach rechts: Brett I 11.0 (o.) 14.2 (u.) cm, Brett II 14.9 (o.) 11.2 (u.) cm, Brett III 11.7 (o.) 12.6 (u.) cm, Brett IV 10.4 (o.) 11.6 (u.) cm, Brett V 14.8 (o.) 13.1 (u.) cm.

- Die Tafel weist keine sichtbaren Fugensicherungen auf.

- Die originale Rückseite ist nicht erhalten geblieben. Die Tafel wurde auf 0,6 cm gedünnt (Zahnhobelspuren) und mit einer Parkettierung versehen, die vermutlich im 19. Jahrhundert durchgeführt wurde.

Entlang der linken Bildkante verläuft eine schmale Ansetzung, in den beiden unteren Bildecken befinden sich keilförmige Einsetzungen. Rückseitig weist die Tafel an der Ober- und Unterkante sowie mittig über die gesamte Breite laufende Einsetzungen auf, die bündig mit dem Tafelniveau abschließen.

Historische Inventareinträge und Fotoabzüge belegen eine frühere Vergrößerung des Bildformats durch Ansetzungen an der linken und an der oberen Seite, die im Jahr 1924 wieder entfernt wurden [vgl. Abbildung 8 in: Hoppe-Harnoncourt, A., The Restoration of Paintings at the Beginning of the Nineteenth Century in the Imperial Gallery, in: CeROArt, Hors series La restauration des oeuvres d’art en Europe entre 1789 et 1815: pratiques, transferts, enjeux, 2012. (URL : http://ceroart.revues.org/2336)].

- Das heutige Format dürfte annähernd dem originalen entsprechen und deckt sich weitgehend mit jenem des weiblichen Pendants (AT_KHM_GG886_FR430). Eine geringfügige Beschneidung der Kanten ist anzunehmen, vermutlich am wenigsten an der Unterkante, da hier noch ein schmaler Streifen eines unbemalten Randes erhalten ist.

Grundierung und Imprimitur

- weiße Grundierung

- nicht analysiert, vermutlich Kalziumcarbonat, leimgebunden

- Der Grundierungsauftrag reicht seitlich und an der Oberkante bis zu den Tafelrändern. Nur an der Unterkante hat sich ein schmaler holzsichtiger Rand erhalten (heute teilweise übermalt).

Unterzeichnung

In der Unterzeichnung sind vorwiegend die Gesichtsformen wie Augenbogen, Braue, Nasenrücken und einzelne Barthaare skizziert.

Die kurzen, zackigen, frei gezogenen und zum Teil mehrfach angesetzten Linien sind in einem trockenen Medium ausgeführt. Der pünktchen-artige Verlauf mancher Linien ist durch die Oberflächenstruktur der Grundierung bedingt und charakteristisch für ein trockenes Zeichenmedium. Die verschatteten Partien seines rechten Auges wurden mit spärlichen parallelschraffierten Linien angedeutet.

Die Position des rechten Ohres wurde etwas nach unten verschoben. In der malerischen Ausführung wurden die vorbereitenden zeichnerischen Angaben größtenteils befolgt.

Die feinen Unterzeichnungslinien im Gesicht sind auch mit freiem Auge sichtbar.

(siehe Abbildung AT_KHM_GG885_FR429_2008-03-02_Photomicrograph-M6x-009)

Farbschichten und Metallauflagen

Das Inkarnat wurde in einem frühen Stadium des Malprozesses angelegt, gefolgt von der Ausführung der Kleidung. Dann wurde die Figur mit der Hintergrundfarbe beschnitten. Dies lässt sich in der Röntgenaufnahme anhand deutlicher Pinselspuren erkennen, die die Figur umranden. Details wie die fransige Kontur des Baretts und der Kragen wurden über den Hintergrund gemalt.

An einigen Stellen finden sich geringfügige, wechselseitige Überlappungen von Figur und Hintergrund wie auch nachträgliche, geringfügige Korrekturen der Konturen. Der Schlagschatten wurde in der Hintergrundfarbe ausgespart und in dünnem Farbauftrag mit streifigem Pinselduktus gemalt. Der Übergang zum Hintergrund ist nass in nass vertrieben.

Die Röntgenaufnahme zeigt, dass das Inkarnat im Bereich der Stirn zunächst großzügiger angelegt und in der Folge mit dem Schwarz des Baretts beschnitten wurde. Die Modellierung erfolgte mit markanten bleiweißhaltigen Höhungen. Im Inkarnat fällt auf, dass seine Farbgebung mit den rötlichen, ins rosafarbene gehenden Partien wesentlich wärmer gehalten ist als beim weiblichen Pendant (AT_KHM_GG886_FR430). Höhungen und Modellierungen wurden nicht nur in Weiß, sondern auch in einem kühlen Rosaton aufgesetzt, Schattierungen erfolgten in Braun- und Rottönen. Der Farbauftrag des Musters im Taschentuch erfolgte nass in nass, ebenso wurden die Barthaare in den noch feuchten Farbauftrag des Spitzenkragens gezogen. Das Weiß der Spitzenmanschetten wurde pastos über dem Schwarz aufgesetzt und partiell noch feucht mit einem trockenen Pinsel vertrieben.

Eine Besonderheit lässt sich im Bereich der Hände in Form einer entlang der Kontur des Handrückens verlaufenden dunklen Linie beobachten. Diese scheint weniger als abschließende Konturierung gezogen worden zu sein, sondern vermutlich vielmehr als Angabe, wie weit das Inkarnat mit der Hintergrundfarbe beschnitten werden sollte (siehe Abbildung AT_KHM_GG885_FR429_2008-03-02_Photomicrograph-M6x-017).

Rahmung

- nicht original

  • verfasst von Monika Strolz
  • verfasst von Ute Tüchler

15.04.2011Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Röntgengrobstrukturanalyse
  • x_radiograph
  • erstellt von Kunsthistorisches Museum, Wien

05.03.2008Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Infrarot-Reflektografie
  • irr
  • irr
  • irr

BESCHREIBUNG

(Auswertung anhand von Detailaufnahmen)

Zeichengeräte/Material:

- trockenes, schwarzes Zeichenmedium, dunkle Kreide, Stift

Typ/Duktus:

- freie Unterzeichnung

- feine, z. t. mehrfach angesetzte Linien

Funktion:

- relativ verbindlich für die Malerei; Hauptkonturen, Binnenformen und Gesichtszüge sind angegeben; plastische Wiedergabe mit Schraffuren in der Schattenpartie der Nase, am rechten Auge und der rechten Wange

Abweichungen:

- kleine Präzisierungen der Form während des Malprozesses; kleine Änderungen (z. B. Position des rechten Ohres)

INTERPRETATION

Zuschreibung:

- Lucas Cranach der Jüngere

[Sandner, Smith-Contini, Heydenreich, cda 2016]

  • fotografiert von Kunsthistorisches Museum, Wien

Erhaltungszustand

Datum2012

Bildträger:

  • Die Tafel wurde auf 0,6 cm gedünnt, an mehreren Stellen mit Holzeinsetzungen versehen und parkettiert (siehe Bildträger). Der Zeitpunkt dieser Maßnahmen ist nicht dokumentiert. Formatvergrößernde Ansetzungen wurden 1924 entfernt und sind anhand historischer Aufnahmen und Inventareinträgen nachvollziehbar. Minimale Beschneidung der Tafelränder.

Die Tafel zeigt in geringem Ausmaß einen heute inaktiven Anobienbefall, der konzentriert am linken Tafelrand und im unteren Drittel der Tafel auftritt und seitlich am Stirnholz sowie an der Rückseite sichtbar ist.

Malschicht:

  • Der Vorhang in der rechten oberen Bildecke ist eine spätere, nicht dokumentierte Hinzufügung; anhand der Röntgenuntersuchung konnte die darunter liegende originale Malschicht mit einer Wappendarstellung sichtbar gemacht werden (siehe Forschungsgeschichte/Diskussion). Die Übermalung des Wappens erfolgte wohl in gerahmten Zustand, da die Übermalungsschicht nicht bis an den Tafelrand führt. Die Malschicht des Vorhangs absorbiert die Röntgenstrahlung stark und ist vermutlich Bleiweiß- oder Blei-Zinn-Gelb-haltig. Deutlich in der Röntgenaufnahme zu erkennen ist auch die später übermalte Inv.-Nr. '333' von 1772 in der rechten unteren Ecke.

Die Leistenansetzung am linken Bildrand wurde farblich angepasst, die originale Malschicht minimal überlappend. Im Inkarnat finden sich punktuell kleine, farblich veränderte Retuschen; weitere Retuschen im Bereich der Leimfugen.

Ein feines Frühschwundrissnetz hat sich vorwiegend in dunklen Malschichtbereichen ausgebildet. Unzählige winzige, rundliche Ausbrüche in der Malschicht sind hauptsächlich im Inkarnat zu beobachten; weitere vereinzelte Farbausbrüche entlang der Bildränder.

[Monika Strolz, Ute Tüchler, Kunsthistorisches Museum 2012]

Restaurierungsgeschichte

Datum1952

Galerieakt Z. 14/1952: rest.[auriert]

[Kunsthistorisches Museum, revised 2012]

Datum1924

Restaurierbuch 1, 1924/Nr. 373:

Anstückungen oben entfernt, gereinigt [sic: tatsächlich muss damals auch die Anstückung an der linken Seite entfernt worden sein]

[Kunsthistorisches Museum, revised 2012]

Zitieren aus dem Cranach Digital Archive

Eintrag mit Autor
<Autorenname>, 'Männliches Bildnis', <Titel des Dokuments, Feldeintrags oder der Abbildung>, [<Datum des Dokuments oder der Abbildung>], in: Cranach Digital Archive, https://lucascranach.org/de/AT_KHM_GG885/ (zuletzt aufgerufen am {{dateAccessed}})
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'Männliches Bildnis', <Titel des Dokuments, Feldeintrags oder der Abbildung>, [<Datum des Dokuments oder der Abbildung>], in: Cranach Digital Archive, https://lucascranach.org/de/AT_KHM_GG885/ (zuletzt aufgerufen am {{dateAccessed}})

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