Bernauer Retabel [linker Standflügel]: Heiligenlegenden

Bernauer Retabel [linker Standflügel]: Heiligenlegenden

Titel

Bernauer Retabel [linker Standflügel]: Heiligenlegenden

[cda 2016]

Malerei auf Holz

Material / Technik

Malerei auf Holz

[cda 2016]

Linker Standflügel: Der Evangelist Lukas malt die Madonna; Die Stigmatisation des heiligen Franziskus; Das Martyrium des heiligen Erasmus; Bernhard von Clairvaux; Die Marter der Zehntausend; Der heilige Martin und der Bettler; Die Verkündigung an Joachim; Kosmas und Damian.

1. Legende: Im 14. Jahrhundert kam die Malerlegende des Evangelisten Lukas auf, die

Linker Standflügel: Der Evangelist Lukas malt die Madonna; Die Stigmatisation des heiligen Franziskus; Das Martyrium des heiligen Erasmus; Bernhard von Clairvaux; Die Marter der Zehntausend; Der heilige Martin und der Bettler; Die Verkündigung an Joachim; Kosmas und Damian.

1. Legende: Im 14. Jahrhundert kam die Malerlegende des Evangelisten Lukas auf, die man in seine Lebensgeschichte aufnahm. Da nur das Lukasevangelium die Verkündigung an Maria enthält, schrieb man ihm ein besonders inniges Verhältnis zur Gottesmutter zu. Ihre Erscheinung in einem Wolkenkranz am Himmel soll er in einem Porträt festgehalten haben. Auf der Bernauer Tafel sieht man ihn an der Staffelei sitzen, die detailgetreu wiedergegeben ist. Der kahle Raum wird nur von einem Rundbogenfenster erhellt. Sein Symbol, der Stier, lagert wie ein braves Haustier ihm zur Seite.

2. Legende: Die Lebensgeschichte des Franziskus berichtet, dass ihm ein Kruzifix in Gestalt eines Seraph erschienen sei, von dem er die Wundmale Christi empfing. Auf dem Bernauer Bild hat er die Hände erhoben, um die sichtbaren Stigmata an Händen und Brust zu zeigen. In ehrfürchtigem Staunen sind die Mönche um ihn in die Knie gesunken. Alle tragen die schlichte Kutte, die mit einem weißen Strick gegürtet ist. An den Enden der Stricke sind Knotungen angebracht, die die drei franziskanischen Tugenden, Armut, Gehorsam und Keuschheit, symbolisieren sollen. Der Maler war, wie es scheint, mit der Ordensgewandung nicht so vertraut, da er mehr als die drei vorgeschriebenen Knoten gemalt hat.

3. Legende: Eine grausame Tortur wird gezeigt. Einem nackten Mann, der gefesselt am Boden liegt, wird der Leib geöffnet, und seine Därme werden auf einer Winde aufgespult. Es ist der Bischof von Antiochia, dessen Mitra und Mantel neben ihm liegen. Er erlitt sein Martyrium unter den diokletianischen Christenverfolgungen auf dem Libanon. Ein bärtiger Alter in hohem orientalischem Turban gibt aus einem Fenster die Anweisungen, die drei Schergen ganz unbeteiligt ausführen. Der mittlere hält das Messer, mit dem er den Körper geöffnet hat, zwischen den Zähnen. Dieses drastische Motiv hat der Maler offensichtlich aus dem Holzschnitt Cranachs mit der gleichen Martyriumsdarstellung übernommen. Die beiden Männer an der Winde entsprechen üblichen Wiedergaben in den Holzschnittillustrationen der Legendenbücher des 15. Jahrhunderts. Als einer der Vierzehn Nothelfer erfreute sich der im Jahre 303 gestorbene Erasmus großer Beliebtheit. Er war beispielsweise auch der Patron des Hauses Hohenzollern und somit auch der Kapelle im ehemaligen Berliner Schloss.

4. Legende: Bernhard als jugendlicher Mönch in weißer Kutte, den Abtsstab im Arm, kniet betend vor der Erscheinung der Maria mit Kind. Das an der Brust geöffnete Gewand der Gottesmutter weist auf ein legendäres Wunder hin. Der Heilige soll Maria gebeten haben: Beweise mir, dass du die Mutter Gottes bist. Daraufhin habe sie ihm einige Tropfen Milch aus ihrer Brust gereicht und ihm damit seine "honigfließende Beredsamkeit" eingeflößt. Der berühmte Kirchenlehrer des Mittelalters, Bernhard von Clairvaux, gilt als der eigentliche Gründer des mönchischen Reformordens der Zisterzienser, in deren Kleidung er auf der Tafel auch dargestellt ist. Auf Schloß Fontaine geboren, war der französische Edelmann 1112 in das Kloster Citeaux eingetreten, hatte 1115 das Tochterkloster Clairvaux gegründet und die "Consuetudines", eine noch strengere Fassung der Ordensregeln des Benedikt von Nursia, geschaffen.

5. Legende: Die Legende berichtet von den zehntausend römischen Soldaten, die sich zur Zeit der Kaiser Hadrian und Antonius zum Christentum bekehrten, als ihrem Anführer durch einen Engel der Sieg verheißen wurde, wenn er zu Christus bete. Nach ihrem siegreichen Kampf im Euphratgebiet wurden sie am Berge Ararat wegen ihres Glaubens mit Dornen durchbohrt und getötet. Die Bernauer Tafel zeigt jene dramatische Aktion, in der auf Befehl eines bärtigen alten Mannes ein gerüsteter Krieger die unbekleideten Soldaten in ein Tal stürzt, wo sie von hohen und spitzen Dornen durchbohrt werden. Drei verrenkte und aufgespießte Körper bilden das grausame und bizarre Vordergrundmotiv der Tafel.

6. Legende: Ein vornehmer Jüngling zu Pferde zerteilt mit dem Schwert seinen Mantel, um den am Boden liegenden, nur dürftig bekleideten Bettler zu umhüllen. Nach der Legende war es Christus, der in der Gestalt eines frierenden Bettlers dem jungen römischen Soldaten im Winter vor den Toren der Stadt Amiens erschien. Nach dieser Begegnung wurde der Jüngling Martin getauft. Nachdem er zunächst viele Jahre in Italien als Einsiedler gelebt hatte, kehrte er nach Frankreich zurück, und man wählte ihn im Jahre 371 zum Bischof von Tours.

7. Legende: Nach der Legende nahm Joachim, ein begüterter Herdenbesitzer aus der Stadt Nazareth in Galiläa, Anna aus Bethlehem zum Weibe. Zwanzig Jahre lebten sie in frommer, aber kinderloser Ehe. Die Kinderlosigkeit, die besagte, dass der Segen Gottes nicht auf ihm ruhe, war auch der Grund, dass der Hohepriester ihm das Altaropfer zum Fest der Tempelweihe in Jerusalem verweigerte. In seinem Kummer zog Joachim sich zu den Hirten seiner Herden in die Berge zurück. Dort erschein ihm der Engel des Herrn und verkündete: 'Wisse, dein Weib Anna wird dir eine Tochter gebären, die sollst du Maria heißen.' Der Maler [...] schildert ein Hirtenidyll, wie der alte Mann, in vornehmer Bürgerkleidung, umgeben von seinen Schafen und Hirten, unter einem Baum ruht und ein kindhafter Engel ihm die frohe Botschaft verkündet, die auf einem Spruchband zu lesen ist.

8. Legende: Als Gelehrte im Talar, mit Umhang und Barett, sind die beiden heiligen Ärzte dargestellt. Der eine hält eine Salbenbüchse, der andere ein Uringlas, die im Mittelalter üblichen Attribute des Arztes, in der Hand. Die beiden leiblichen Brüder lebten in Kleinasien und sollen durch unentgeltliche Krankenbehandlung viele Heiden zum Christentum bekehrt haben. Nach zahlreichen Martyrien wurden sie während der Christenverfolgungen unter dem römischen Kaiser Diokletian um 289 enthauptet. Als Patrone der Ärzte und Apotheker waren die beiden im späten Mittelalter sehr beliebt.

[Sachs 1989, 81-99]

Zuschreibungen
Nachfolger von Lucas Cranach dem Älteren
Unbekannter Meister der Cranach-Werkstatt

Zuschreibungen

Nachfolger von Lucas Cranach dem Älteren

[Sachs 1989]

Unbekannter Meister der Cranach-Werkstatt

"unbekannter, ehemaliger Mitarbeiter der Cranach-Werkstatt"
[Heydenreich, cda 2016]

Datierung
um 1515-1519

Datierung

um 1515-1519

[cda 2017]

Maße
Maße oberer Bildträger: 129,5 x 115 cm

Maße

  • Maße oberer Bildträger: 129,5 x 115 cm

  • Maße unterer Bildträger: 129 x 115 cm

  • [Heydenreich, cda 2016]

Signatur / Datierung

keine

Eigentümer
St. Marien zu Bernau
Besitzer
St. Marien zu Bernau
Standort
Bernau bei Berlin
CDA ID
DE_StMB_NONE-001e
FR (1978) Nr.
FR-none
Permalink
https://lucascranach.org/de/DE_StMB_NONE-001e/

Provenienz

  • Hochaltar in St. Marien zu Bernau
  • 1942 war der Altar auseinandergenommen worden (wegen Anobienbefall) [...] und gelagert im Keller des Bode-Museums; zunächst in den Kriegswirren des zweiten Weltkrieges verschollen
  • 1946/47 tauchte auf dem Boden einer Berliner Schule wieder auf
  • am 29.12.1957 fand die Weihe des wieder in der Marienkirche Bernau errichteten Retabels statt
    [Sachs 1989, 15]

Quellen / Publikationen

Erwähnt auf Seite Katalognummer Tafel
Knüvener 2011
Autor/inPeter Knüvener
TitelDie spätmittelalterliche Skulptur und Malerei in der Mark Brandenburg
BandBd. 14
ZeitschriftForschungen und Beiträge zur Denkmalpflege im Land Brandenburg
Ort der VeröffentlichungWorms
Jahr der Veröffentlichung2011
Seiten221-229
Sachs 1989
Autor/inHannelore Sachs
TitelDer Flügelaltar von St. Marien zu Bernau
Ort der VeröffentlichungBerlin
Jahr der Veröffentlichung1989
Schade 1974
Autor/inWerner Schade
TitelDie Malerfamilie Cranach
Ort der VeröffentlichungDresden
Jahr der Veröffentlichung1974
Link http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/schade1974
Braunsdorf 1958
Autor/inIngeburg Braunsdorf
TitelDer Hochaltar von St. Marien in Bernau
Ort der VeröffentlichungBerlin
Jahr der Veröffentlichung1958
Jerchel 1939
Autor/inHeinrich Jerchel
Herausgeber/inBrandenburgische Provinzialverbande
TitelDie Kunstdenkmäler des Kreises Niederbarnim
ReiheDie Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg
Band3, 4
Ort der VeröffentlichungBerlin
Jahr der Veröffentlichung1939
Kugler 1830
Autor/inFranz Kugler
TitelDenkmäler der bildenden Kunst des Mittelalters in den preußischen Staaten
Ort der VeröffentlichungBerlin
Jahr der Veröffentlichung1830

Forschungsgeschichte / Diskussion

"Im folgenden wird ein noch wenig bekanntes Beispiel der Altarkunst vorgestellt, das mit seinen 39 Schnitzfiguren und 68 Bildtafeln eine Gesamthöhe von 8 Metern und eine Breitenausdehnung von mehr als 5 Metern einnimmt und der größte Schnitzaltar in der als Kunstlandschaft kaum bekannten Mark Brandenburg ist. [...]

[Sachs 1989, 7]

Nach dem Schließen der Innenflügel wird eine große Schauwand aus 32 Tafelbildern sichtbar, die in vielfältiger Farbigkeit auf Goldhintergründen gemalt sind. Das Leben Christi ist in den jeweils nur aus wenigen Figuren bestehenden Szenen ausgebreitet. An zentraler Stelle auf den mittleren Tafeln, den beiden Flügel-Rückseiten, die den Schrein verschließen und dadurch um Schreintiefe hervorgezogen sind, ist die Passion geschildert. Die ihr vorangehenden Ereignisse sind auf den Außenflügeln links und rechts verteilt.

Nach Schließung des zweiten Flügelpaares erscheint am Bernauer Altar nochmals eine Bilderwand aus fast quadratischen Tafeln, deren Malereien noch bunter wirken, da auf diesen Darstellungen der mittelalterliche Goldgrund ganz verschwunden ist. In real gesehenen Landschaften wird meist nur ein Heiliger durch ein Ereignis seines Lebens oder seines Martyriums vorgestellt. Zählt man die vier ständig sichtbaren Bilder der Nikolauslegende in der Predella und die Schnitzfiguren im Schrein und im Gesprenge dazu, so umfasst der dritte Themenkreis des Retabels die meisten Motive. Der Heiligenkult, erwachsen aus dem Glauben an die Mittlerschaft der Heiligen zwischen Gott und den Menschen, hatte wie der Marienkult im späten Mittelalter eine enorme Ausbreitung erfahren.[...] Schriftquellen aus den Zeiten der römischen Christenverfolgungen bildeten die Grundlage für die Heiligenlegenden, die im Laufe der Jahrhunderte durch die volkstümliche Dichtung übernommen wurden, oft bereichert durch Motive aus dem heidnischen Götterglauben, aus dem Brauchtum und aus der klassischen oder orientalischen Mythologie.

[Sachs 1989, 81-99]

Die Datierung des Bernauer Altars wird mit der Fertigstellung des Chorneubaus der Marienkirche 1519 in Zusammenhang gebracht,(Fußnote 1289) ein denkbares, wenngleich etwas spät anmutendes Datum. Auch im Hinblick auf die nahezu fehlende Rezeption der Cranachgrafik wäre eine frühere Entstehung denkbar.

[Knüvener 2011, 227]

  • Bernauer Retabel [linker Standflügel]: Heiligenlegenden, um 1515-1519

Abbildungen

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Kunsttechnologische Untersuchung

02. 2016Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

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Unterzeichnung

Der Evangelist Lukas malt die Madonna

BESCHREIBUNG

Zeichengeräte/Material:

- flüssiges, schwarzes Zeichenmedium, Pinsel

Typ/Duktus:

- freie Unterzeichnung nach einer Vorlage

- relativ dünne Linien

Funktion:

- verbindlich für die Malerei; Hauptkonturen, Binnenformen und Gesichtszüge sind angegeben; keine plastische Gestaltung mit Schraffuren

Abweichungen:

- kaum Präzisierungen der Form während des Malprozesses

INTERPRETATION

Zuschreibung:

- nicht möglich (wohl nicht Cranachwerkstatt)

Die Stigmatisation des heiligen Franziskus

BESCHREIBUNG

Zeichengeräte/Material:

- flüssiges, schwarzes Zeichenmedium, Pinsel

Typ/Duktus:

- detailreiche und freie Unterzeichnung nach einer Vorlage

- dünne Linien

Funktion:

- relativ verbindlich für die Malerei; Hauptkonturen, Binnenformen und Gesichtszüge sind angegeben; keine plastische Gestaltung mit Schraffuren

Abweichungen:

- kleine Präzisierungen der Form während des Malprozesses; kleine Änderungen (z. B. in den Gesichtern)

INTERPRETATION

Zuschreibung:

- nicht möglich (wohl nicht Cranachwerkstatt)

Das Martyrium des heiligen Erasmus

BESCHREIBUNG

Zeichengeräte/Material:

- flüssiges, schwarzes Zeichenmedium, Pinsel

Typ/Duktus:

- detailreiche und freie Unterzeichnung nach einer Vorlage

- sehr dünne Linien

Funktion:

- relativ verbindlich für die Malerei; Hauptkonturen, Binnenformen und Gesichtszüge sind angegeben; keine plastische Gestaltung mit Schraffuren

Abweichungen:

- kaum Präzisierungen der Form während des Malprozesses

INTERPRETATION

Zuschreibung:

- nicht möglich (wohl nicht Cranachwerkstatt)

Bernhard von Clairvaux

BESCHREIBUNG

Zeichengeräte/Material:

- flüssiges, schwarzes Zeichenmedium, Pinseln verschiedener Breite

Typ/Duktus:

- detailreiche und freie Unterzeichnung nach einer Vorlage

- sehr dünne bis etwas breitere Linien

Funktion:

- relativ verbindlich für die Malerei; Hauptkonturen, Binnenformen und Gesichtszüge sind angegeben; keine plastische Gestaltung mit Schraffuren

Abweichungen:

- kaum Präzisierungen der Form während des Malprozesses

INTERPRETATION

Zuschreibung:

- nicht möglich (wohl nicht Cranachwerkstatt)

Die Marter der Zehntausend

BESCHREIBUNG

Zeichengeräte/Material:

- flüssiges, schwarzes Zeichenmedium, Pinsel

Typ/Duktus:

- detailreiche und freie Unterzeichnung nach einer Vorlage

- dünne Linien

Funktion:

- verbindlich für die Malerei; Hauptkonturen, Binnenformen und Gesichtszüge sind angegeben; keine plastische Gestaltung mit Schraffuren

Abweichungen:

- kaum Präzisierungen der Form während des Malprozesses; nur minimale Änderungen

INTERPRETATION

Zuschreibung:

- nicht möglich (wohl nicht Cranachwerkstatt)

Der heilige Martin und der Bettler

BESCHREIBUNG

Zeichengeräte/Material:

- flüssiges, schwarzes Zeichenmedium, Pinsel

Typ/Duktus:

- detailreiche und freie Unterzeichnung nach einer Vorlage

- sehr dünne bis z. T. breitere Linien

Funktion:

- verbindlich für die Malerei; Hauptkonturen, Binnenformen und Gesichtszüge sind angegeben; keine plastische Gestaltung mit Schraffuren

Abweichungen:

- gelegentliche Präzisierungen der Form während des Malprozesses; kleine Änderungen (z. B. im Hut)

INTERPRETATION

Zuschreibung:

- nicht möglich (wohl nicht Cranachwerkstatt)

Die Verkündigung an Joachim

BESCHREIBUNG

Zeichengeräte/Material:

- flüssiges, schwarzes Zeichenmedium, Pinsel

Typ/Duktus:

- detailreiche und freie Unterzeichnung nach einer Vorlage

- sehr dünne Linien

- gelegentliche Schraffuren

Funktion:

- verbindlich für die Malerei; Hauptkonturen, Binnenformen und Gesichtszüge sind angegeben; vereinzelt plastische Gestaltung mit Schraffuren

Abweichungen:

- kaum Präzisierungen der Form während des Malprozesses; kleine Änderungen

INTERPRETATION

Zuschreibung:

- nicht möglich (wohl nicht Cranachwerkstatt)

Kosmas und Damian

BESCHREIBUNG

Zeichengeräte/Material:

- flüssiges, schwarzes Zeichenmedium, Pinsel

Typ/Duktus:

- relativ detailreiche und freie Unterzeichnung nach einer Vorlage

- dünne bis etwas breitere Linien

Funktion:

- verbindlich für die Malerei; Hauptkonturen, Binnenformen und Gesichtszüge sind angegeben; keine plastische Gestaltung mit Schraffuren

Abweichungen:

- kaum Präzisierungen der Form während des Malprozesses; kaum Änderungen

INTERPRETATION

Zuschreibung:

- nicht möglich (wohl nicht Cranachwerkstatt)

[Sandner, Heydenreich, Smith-Contini, cda 2017]

  • fotografiert von Ingo Sandner
  • fotografiert von Gunnar Heydenreich

Rahmung

Rahmen nicht original

[Heydenreich, cda 2016]

Erhaltungszustand

Datum1989

Die Maße des Schreins betragen 285x260 cm, die der Seitenflügel 285x130 cm; die im Schrein sich befindenden Schnitzfiguren sind 60-65 cm hoch. Die auf Holz gemalten Bildfelder haben ein hochrechteckiges Format von 55x65 cm und werden von 2 cm breiten Streifen gerahmt, die bei den Passionsszenen ein gemaltes Ornament aufweisen. Die vier Bilder der Predella haben eine Größe von jeweils 55x70cm. Die ursprüngliche Polychromie des Schreines ist überwiegend original erhalten. Die Holzsubstanz weist allerdings zahlreiche Ausbrüche in den Ornamenten auf, den Figuren fehlen vielfach die Attribute, an den Gewändern ist der durch Holznägel und Rosetten imitierte Edelsteinschmuck an den Säumen nur noch in Resten vorhanden. Die am Mittelbaldachin des Gesprenges befindlichen zwei Wappenschilde sind heute leer.

[Sachs 1989,15]

  • verfasst von Hannelore Sachs

Restaurierungsgeschichte

Datum1950 - 1957

Anobienbefall

Restauriert c. 1950 - 1957 von Dr. Härtzsch in Berlin. Die Angaben sind in der Dipolmarbeit von Ingeburg Braunsdorf zum Bernauer Altar entnommen, Berlin Humboldt-Universität 1958 (Maschinenschrift)

[Sachs 1989, 15]

  • restauriert von Härtzsch

Zitieren aus dem Cranach Digital Archive

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<Autorenname>, 'Bernauer Retabel [linker Standflügel]: Heiligenlegenden', <Titel des Dokuments, Feldeintrags oder der Abbildung>, [<Datum des Dokuments oder der Abbildung>], in: Cranach Digital Archive, https://lucascranach.org/de/DE_StMB_NONE-001e/ (zuletzt aufgerufen am {{dateAccessed}})
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'Bernauer Retabel [linker Standflügel]: Heiligenlegenden', <Titel des Dokuments, Feldeintrags oder der Abbildung>, [<Datum des Dokuments oder der Abbildung>], in: Cranach Digital Archive, https://lucascranach.org/de/DE_StMB_NONE-001e/ (zuletzt aufgerufen am {{dateAccessed}})

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