Bernauer Retabel [rechter Standflügel]: Heiligenlegenden

Bernauer Retabel [rechter Standflügel]: Heiligenlegenden

Titel

Bernauer Retabel [rechter Standflügel]: Heiligenlegenden

[cda 2016]

Malerei auf Holz

Material / Technik

Malerei auf Holz

[cda 2016]

Rechter Standflügel: Die Märtyrer der thebäischen Legion; Die Gregorsmesse; Die heilige Klara von Assisi und Genofeva; Der heilige Leonhard befreit Gefangene; Der Evangelist Markus; Heiliger Bischof mit Kindern; Heiliger Servatius von Tongern; Besuch des heiligen Antonius bei Paulus von Theben.

1. Legende: Christliche Soldaten der thebäischen Legion sollen unter ihrem

Rechter Standflügel: Die Märtyrer der thebäischen Legion; Die Gregorsmesse; Die heilige Klara von Assisi und Genofeva; Der heilige Leonhard befreit Gefangene; Der Evangelist Markus; Heiliger Bischof mit Kindern; Heiliger Servatius von Tongern; Besuch des heiligen Antonius bei Paulus von Theben.

1. Legende: Christliche Soldaten der thebäischen Legion sollen unter ihrem Anführer Mauritius den von Kaiser Maximian befohlenen Götzendienst verweigert haben. Daraufhin wurden sie in Agaumum an der Rhone enthauptet. Die Bernauer Tafel zeigt das Blutbad. Mit Schwertern schlagen römische Krieger auf ihre gleichfalls gerüsteten christlichen Mitstreiter ein. Diese wehren sich nicht, sondern erwarten den Tod im Gebet.

2. Legende: Dem Papst Gregor mit seinen beiden Diakonen erscheint beim Zelebrieren der heiligen Messe Christus als Schmerzensmann. Er entsteigt dem Grab mit der Dornenkrone und zeigt seine Wundmale. Hinter ihm sind die Werkzeuge seiner Passion zu sehen: Kreuz, Leiter, Lanze, Schwammstab und drei Nägel. In diesen Zusammenhang gehören auch die seitlich in einem Wolkenkranz erscheinenden Köpfe von Judas mit dem Geldbeutel am Hals, von Herodes mit orientalischem Turban und von Petrus mit der Magd, bei der dieser Christus verleugnet hatte. Die Legende berichtet über eine Vision des vom Kreuz gestiegenen Christus, die dem Papst und Kirchenvater Gregor dem Großen während eines Meßgottesdienstes in der Kirche Santa Croce in Gerusalemme in Rom begegnet sein soll. Das Bildmotiv erlangte größte Bedeutung und Verbreitung, vor allem als volkstümlicher Beweis für die Existenz des Leibes Christi in der Eucharistie durch Wandlung bei der Messe.

3. Legende: Die heilige Klara wird als Nonne im schwarzen Mantel mit Wimpel und Weihe, die Kopf und Hals verhüllen, dargestellt. Sie war die Tochter einer vornehmen Adelsfamilie und folgte dem Beispiel des heiligen Franziskus, indem sie als Achtzehnjährige, im Jahre 1212, die Gelübde der Armut, Keuschheit und des Gehorsams ablegte. Sie gründete eine klösterliche Frauengemeinschaft, den zweiten franziskanischen Orden, den später nach ihr benannten Orden der Klarissinnen. Die kostbare Monstranz in ihrer Hand, eine figurengeschmückte Goldschmiedearbeit der Spätgotik, weist auf ein überliefertes Ereignis aus ihrem Leben hin. Als plündernde Sarazenen aus dem Heer Friedrichs II. um 1240 Assisi bedrohten, ließ sie sich mit dem heiligen Sakrament zur Klosterpforte bringen und flehte dort um Gottes Hilfe. Die schon über die Klostermauern gestiegenen Eindringlinge sollen darüber so erschrocken sein, dass sie eilends ihren Rückzug antraten. Die ihr gegenüberstehende weibliche Heilige in moderner weltlicher Kleidung ist vermutlich Genofeva von Paris. Ihr Attribut, die Kerze, ist mißverstanden wiedergegeben worden. Als Helferin gegen das 'Heilige Feuer' wurde ihr der Legende nach die Kerze beim Kirchgang durch ein Teufelchen ausgeblasen und durch einen Engel wieder angezündet.

4. Legende: Als fränkischer Edelmann soll Leonhard im 6. Jahrhundert am Hof der Merowingerkönige gelebt haben. Die Legenda aurea schildert seine täglichen Besuche bei Gefangenen, deren Freilassung er bei König Chlodwig erwirkte. Er verweigerte das ihm angebotene Bistum, statt dessen lebte er als Einsiedler, heilte Krüppel und half Bedürftigen. Später wurde er Abt des Klosters Noblac bei Limoges, dessen Gründung auf ihn zurückgeht. Die Bernauer Tafel zeigt den noch jugendlichen Mann bereits mit Tonsur in Benediktinerkutte und mit Abtsstab. Eigenhändig öffnet er den "Stock", um drei darin eingeschlossene Gefangene zu befreien. Jemanden in den "Stock" oder "Block" zu setzen, war im Mittelalter eine übliche Strafform. Dabei wurden Hände oder Füße des Gefangenen eingespannt.

5. Legende: Markus ist am Schreibpult beim Schreiben des Evangeliums gezeigt. Als Bischof von Alexandria trägt er Mitra und Chormantel, und als Schüler des Petrus wird er hier als junger Mann dargestellt. Der Löwe, sein Symbol, liegt als friedliches Haustier zu seinen Füßen. Wie bei Darstellungen des heiligen Hieronymus schuf der Maler der Bernauer Tafel das Bild eines Gelehrten in seiner engen Studierstube. Dieses Motiv war besonders im Zeitalter des Humanismus beliebt.

6. Legende: Zu Füßen des Bischofs, der segnend die Hand erhoben hat, liegen zwei kleine Kinder, ein drittes schläft daneben, vielleicht ist es auch tot. Der wundertätige Bischof im Ornat und mit Bischofsstab ist nicht eindeutig zu bestimmen. Es kann Valentin mit dem Epileptiker sein, auch er heilte ein Kind von der Blindheit, oder Nikolaus, der drei eingepökelte Knaben zum Leben erweckte.

7. Legende: Nach der Legende soll ein Adler den schlafenden Servatius, den Bischof von Tongern, vor den Strahlen der Sonne geschützt haben. Hier steht eine prächtig gekleidete Frau vor dem Bischof, an der mehrere kleine Echsen emporklettern. Da Servatius die Arianer als Häretiker bekämpfte und man dies auch als Drachenbezwingung auslegte, könnte die Gestalt der jungen Frau, die ihm Traum erscheint, als Symbolfigur der Häresie gedeutet werden.

8. Legende: Paulus von Theben war der erste christliche Eremit. Als Sohn reicher Eltern floh er vor den Christenverfolgungen in das Gebirge. Dort verbrachte er sein ganzes Leben in einer Felshöhle, ohne jemals einem Menschen zu sehen. Kurz vor seinem Tode besuchte ihn jedoch der heilige Antonius, der auch als Eremit erst in einer Ruine am Nil, dann in der Wüste lebte. [...] Auf der Bernauer Tafel trägt Antonius die Tracht des nach ihm benannten Antoniterordens mit dem T-förmigen Kreuz. Den beiden Alten, die mit Buch und Rosenkranz in Meditation versunken sind, bringt ein Rabe, der ständig Paulus in der Wüste versorgte, die Nahrung.

[Sachs 1989, 81, 110-113]

Zuschreibungen
Nachfolger von Lucas Cranach dem Älteren
Unbekannter Meister der Cranach-Werkstatt

Zuschreibungen

Nachfolger von Lucas Cranach dem Älteren

[Sachs 1989]

Unbekannter Meister der Cranach-Werkstatt

"unbekannter, ehemaliger Mitarbeiter der Cranach-Werkstatt"
[Heydenreich, cda 2016]

Datierung
um 1515-1519

Datierung

um 1515-1519

[cda 2017]

Maße
Maße oberer Bildträger: 129,5 x 115 cm

Maße

  • Maße oberer Bildträger: 129,5 x 115 cm

  • Maße unterer Bildträger: 129 x 115 cm

  • [Heydenreich, cda 2016]

Signatur / Datierung

keine

Eigentümer
St. Marien zu Bernau
Besitzer
St. Marien zu Bernau
Standort
Bernau bei Berlin
CDA ID
DE_StMB_NONE-001f
FR (1978) Nr.
FR-none
Permalink
https://lucascranach.org/de/DE_StMB_NONE-001f/

Provenienz

  • Hochaltar in St. Marien zu Bernau
  • 1942 war der Altar auseinandergenommen worden (wegen Anobienbefall) [...] und gelagert im Keller des Bode-Museums; zunächst in den Kriegswirren des zweiten Weltkrieges verschollen
  • 1946/47 tauchte auf dem Boden einer Berliner Schule wieder auf
  • am 29.12.1957 fand die Weihe des wieder in der Marienkirche Bernau errichteten Retabels statt
    [Sachs 1989, 15]

Quellen / Publikationen

Erwähnt auf Seite Katalognummer Tafel
Knüvener 2011
Autor/inPeter Knüvener
TitelDie spätmittelalterliche Skulptur und Malerei in der Mark Brandenburg
BandBd. 14
ZeitschriftForschungen und Beiträge zur Denkmalpflege im Land Brandenburg
Ort der VeröffentlichungWorms
Jahr der Veröffentlichung2011
Seiten221-229
Sachs 1989
Autor/inHannelore Sachs
TitelDer Flügelaltar von St. Marien zu Bernau
Ort der VeröffentlichungBerlin
Jahr der Veröffentlichung1989
Schade 1974
Autor/inWerner Schade
TitelDie Malerfamilie Cranach
Ort der VeröffentlichungDresden
Jahr der Veröffentlichung1974
Link http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/schade1974
Braunsdorf 1958
Autor/inIngeburg Braunsdorf
TitelDer Hochaltar von St. Marien in Bernau
Ort der VeröffentlichungBerlin
Jahr der Veröffentlichung1958
Jerchel 1939
Autor/inHeinrich Jerchel
Herausgeber/inBrandenburgische Provinzialverbande
TitelDie Kunstdenkmäler des Kreises Niederbarnim
ReiheDie Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg
Band3, 4
Ort der VeröffentlichungBerlin
Jahr der Veröffentlichung1939
Kugler 1830
Autor/inFranz Kugler
TitelDenkmäler der bildenden Kunst des Mittelalters in den preußischen Staaten
Ort der VeröffentlichungBerlin
Jahr der Veröffentlichung1830

Forschungsgeschichte / Diskussion

"Im folgenden wird ein noch wenig bekanntes Beispiel der Altarkunst vorgestellt, das mit seinen 39 Schnitzfiguren und 68 Bildtafeln eine Gesamthöhe von 8 Metern und eine Breitenausdehnung von mehr als 5 Metern einnimmt und der größte Schnitzaltar in der als Kunstlandschaft kaum bekannten Mark Brandenburg ist. [...]

[Sachs 1989, 7]

Nach dem Schließen der Innenflügel wird eine große Schauwand aus 32 Tafelbildern sichtbar, die in vielfältiger Farbigkeit auf Goldhintergründen gemalt sind. Das Leben Christi ist in den jeweils nur aus wenigen Figuren bestehenden Szenen ausgebreitet. An zentraler Stelle auf den mittleren Tafeln, den beiden Flügel-Rückseiten, die den Schrein verschließen und dadurch um Schreintiefe hervorgezogen sind, ist die Passion geschildert. Die ihr vorangehenden Ereignisse sind auf den Außenflügeln links und rechts verteilt.

Nach Schließung des zweiten Flügelpaares erscheint am Bernauer Altar nochmals eine Bilderwand aus fast quadratischen Tafeln, deren Malereien noch bunter wirken, da auf diesen Darstellungen der mittelalterliche Goldgrund ganz verschwunden ist. In real gesehenen Landschaften wird meist nur ein Heiliger durch ein Ereignis seines Lebens oder seines Martyriums vorgestellt. Zählt man die vier ständig sichtbaren Bilder der Nikolauslegende in der Predella und die Schnitzfiguren im Schrein und im Gesprenge dazu, so umfasst der dritte Themenkreis des Retabels die meisten Motive. Der Heiligenkult, erwachsen aus dem Glauben an die Mittlerschaft der Heiligen zwischen Gott und den Menschen, hatte wie der Marienkult im späten Mittelalter eine enorme Ausbreitung erfahren.[...] Schriftquellen aus den Zeiten der römischen Christenverfolgungen bildeten die Grundlage für die Heiligenlegenden, die im Laufe der Jahrhunderte durch die volkstümliche Dichtung übernommen wurden, oft bereichert durch Motive aus dem heidnischen Götterglauben, aus dem Brauchtum und aus der klassischen oder orientalischen Mythologie.

[Sachs 1989, 81-99]

Die Datierung des Bernauer Altars wird mit der Fertigstellung des Chorneubaus der Marienkirche 1519 in Zusammenhang gebracht,(Fußnote 1289) ein denkbares, wenngleich etwas spät anmutendes Datum. Auch im Hinblick auf die nahezu fehlende Rezeption der Cranachgrafik wäre eine frühere Entstehung denkbar.

[Knüvener 2011, 227]

  • Bernauer Retabel [rechter Standflügel]: Heiligenlegenden, um 1515-1519

Abbildungen

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Kunsttechnologische Untersuchung

02. 2016Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

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Unterzeichnung

Die Märtyrer der thebäischen Legion

BESCHREIBUNG

Zeichengeräte/Material:

- flüssiges, schwarzes Zeichenmedium, Pinsel

Typ/Duktus:

- freie und relativ schematische Unterzeichnung

- dünne Linien

Funktion:

- relativ verbindlich für die Malerei; Hauptkonturen, Binnenformen und Gesichtszüge sind angegeben; keine plastische Gestaltung mit Schraffuren

Abweichungen:

- einige Präzisierungen der Form während des Malprozesses; kleine Änderungen (z. B Buschwerk im Hintergrund)

INTERPRETATION

Zuschreibung:

- nicht möglich (wohl nicht Cranachwerkstatt)

Die Gregorsmesse

BESCHREIBUNG

Zeichengeräte/Material:

- flüssiges, schwarzes Zeichenmedium, Pinsel verschiedener Breite

Typ/Duktus:

- detailreiche und freie Unterzeichnung nach einer Vorlage

- dünne bis etwas breitere Linien

Funktion:

- relativ verbindlich für die Malerei; Hauptkonturen, Binnenformen und Gesichtszüge sind angegeben; keine plastische Gestaltung mit Schraffuren

Abweichungen:

- kleine Präzisierungen der Form während des Malprozesses; kleine Änderungen (z. B. Altar und Kelch)

INTERPRETATION

Zuschreibung:

- nicht möglich (wohl nicht Cranachwerkstatt)

Die heilige Klara von Assisi und Genofeva

BESCHREIBUNG

Zeichengeräte/Material:

- flüssiges, schwarzes Zeichenmedium, Pinsel

Typ/Duktus:

- relativ detailreiche und freie Unterzeichnung

- dünne Linien

Funktion:

- verbindlich für die Malerei; Hauptkonturen, Binnenformen und Gesichtszüge sind angegeben; keine plastische Gestaltung mit Schraffuren

Abweichungen:

- kaum Präzisierungen der Form während des Malprozesses; kleine Änderungen (z. B. im Gesicht der Heiligen Klara von Assisi und links am Gewand)

INTERPRETATION

Zuschreibung:

- nicht möglich (wohl nicht Cranachwerkstatt)

Der heilige Leonhard befreit Gefangene

BESCHREIBUNG

Zeichengeräte/Material:

- flüssiges, schwarzes Zeichenmedium, Pinsel

Typ/Duktus:

- relativ detailreiche und freie Unterzeichnung nach einer Vorlage

- dünne bis etwas breitere Linien

- vereinzelt Konstruktionslinien

Funktion:

- relativ verbindlich für die Malerei; Hauptkonturen, Binnenformen und Gesichtszüge sind angegeben; keine plastische Gestaltung mit Schraffuren

Abweichungen:

- kaum Präzisierungen der Form während des Malprozesses; kleine Änderungen

INTERPRETATION

Zuschreibung:

- nicht möglich (wohl nicht Cranachwerkstatt)

Der Evangelist Markus

BESCHREIBUNG

Zeichengeräte/Material:

- flüssiges, schwarzes Zeichenmedium, Pinsel

Typ/Duktus:

- relativ detailreiche und freie Unterzeichnung nach einer Vorlage

- dünne Linien

- gelegentlich Konstruktionslinien

Funktion:

- verbindlich für die Malerei; Hauptkonturen, Binnenformen und Gesichtszüge sind angegeben; keine plastische Gestaltung mit Schraffuren

Abweichungen:

- kaum Präzisierungen der Form während des Malprozesses; kleine Änderungen: (z. B. am perspektivisch in den Raum gesetzten Lesepult)

INTERPRETATION

Zuschreibung:

- nicht möglich (wohl nicht Cranachwerkstatt)

Heiliger Bischof mit Kindern

BESCHREIBUNG

Zeichengeräte/Material:

- flüssiges, schwarzes Zeichenmedium, Pinsel unterschiedlicher Breite

Typ/Duktus:

- detailreiche und freie Unterzeichnung nach einer Vorlage

- sehr dünne bis breitere Linien

Funktion:

- relativ verbindlich für die Malerei; Hauptkonturen, Binnenformen und Gesichtszüge sind angegeben; keine plastische Gestaltung mit Schraffuren

Abweichungen:

- kleine Präzisierungen der Form während des Malprozesses; kleine Änderungen

INTERPRETATION

Zuschreibung:

- nicht möglich (wohl nicht Cranachwerkstatt)

Heiliger Servatius von Tongern

BESCHREIBUNG

Zeichengeräte/Material:

- flüssiges, schwarzes Zeichenmedium, Pinseln unterschiedliche Breite

Typ/Duktus:

- relativ detailreiche und freie Unterzeichnung nach einer Vorlage

- sehr dünne bis etwas breitere Linien

Funktion:

- relativ verbindlich für die Malerei; Hauptkonturen, Binnenformen und Gesichtszüge sind angegeben; keine plastische Gestaltung mit Schraffuren

Abweichungen:

- einige Präzisierungen der Form während des Malprozesses; kleine Änderungen (z. B. die Krallen des Adlers, die Gesichtszüge des Heiligen)

INTERPRETATION

Zuschreibung:

- nicht möglich (wohl nicht Cranachwerkstatt)

Besuch des heiligen Antonius bei Paulus von Theben.

BESCHREIBUNG

Zeichengeräte/Material:

- flüssiges, schwarzes Zeichenmedium, Pinsel unterschiedlicher Breite

Typ/Duktus:

- relativ detailreiche und freie Unterzeichnung nach einer Vorlage

- dünne bis etwas breitere Linien

Funktion:

- verbindlich für die Malerei; Hauptkonturen, Binnenformen und Gesichtszüge sind angegeben; keine plastische Gestaltung mit Schraffuren

Abweichungen:

- kaum Präzisierungen der Form während des Malprozesses; kleine Änderungen

INTERPRETATION

Zuschreibung:

- nicht möglich (wohl nicht Cranachwerkstatt)

[Sandner, Heydenreich, Smith-Contini, cda 2017]

  • fotografiert von Ingo Sandner
  • fotografiert von Gunnar Heydenreich

Erhaltungszustand

Datum1989

Die Maße des Schreins betragen 285x260 cm, die der Seitenflügel 285x130 cm; die im Schrein sich befindenden Schnitzfiguren sind 60-65 cm hoch. Die auf Holz gemalten Bildfelder haben ein hochrechteckiges Format von 55x65 cm und werden von 2 cm breiten Streifen gerahmt, die bei den Passionsszenen ein gemaltes Ornament aufweisen. Die vier Bilder der Predella haben eine Größe von jeweils 55x70cm. Die ursprüngliche Polychromie des Schreines ist überwiegend original erhalten. Die Holzsubstanz weist allerdings zahlreiche Ausbrüche in den Ornamenten auf, den Figuren fehlen vielfach die Attribute, an den Gewändern ist der durch Holznägel und Rosetten imitierte Edelsteinschmuck an den Säumen nur noch in Resten vorhanden. Die am Mittelbaldachin des Gesprenges befindlichen zwei Wappenschilde sind heute leer.

[Sachs 1989,15]

  • verfasst von Hannelore Sachs

Restaurierungsgeschichte

Datum1950 - 1957

Anobienbefall

Restauriert c. 1950 - 1957 von Dr. Härtzsch in Berlin. Die Angaben sind in der Dipolmarbeit von Ingeburg Braunsdorf zum Bernauer Altar entnommen, Berlin Humboldt-Universität 1958 (Maschinenschrift)

[Sachs 1989, 15]

  • restauriert von Härtzsch

Zitieren aus dem Cranach Digital Archive

Eintrag mit Autor
<Autorenname>, 'Bernauer Retabel [rechter Standflügel]: Heiligenlegenden', <Titel des Dokuments, Feldeintrags oder der Abbildung>, [<Datum des Dokuments oder der Abbildung>], in: Cranach Digital Archive, https://lucascranach.org/de/DE_StMB_NONE-001f/ (zuletzt aufgerufen am {{dateAccessed}})
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'Bernauer Retabel [rechter Standflügel]: Heiligenlegenden', <Titel des Dokuments, Feldeintrags oder der Abbildung>, [<Datum des Dokuments oder der Abbildung>], in: Cranach Digital Archive, https://lucascranach.org/de/DE_StMB_NONE-001f/ (zuletzt aufgerufen am {{dateAccessed}})

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