Bildträger
Die Tafel besteht aus zwei Buchenholz-Brettern, welche auf 1526-1385 (Brett I) und 1529-1415 (Brett II) datiert sind. Bei der Verarbeitung von Buchenholz wurde normalerweise nur die Rinde entfernt und der gesamte Baum verwendet. Daraus ergibt sich das Jahr 1531 als frühestes Fällungsjahr. Bei einer Lagerzeit von mindestens einem Jahr kann das Bild nicht vor 1532 entstanden sein.
Brett II ist aus dem selben Stamm gefertigt wie die Tafeln der Bilder:
- DE_smbGG_1832_FR239
- DE_smbGG_1606_FR-none
- DE_smbGG_617_FR314-315F
- DE_smbGG_619_FR314-315F
- DE_smbGG_55-2_FR-none
- DE_HKH_HK-606a_FR338
- DE_HKH_HK-606c_FR338
- Der Abschied der Apostfel, Stockholm Inv. Nr. 254 (Bretter II, III)
- Eva, Chicago Inv. Nr. 1935.295
- Martin Luther, Donaueschingen, Inv. Nr. 727
Die Tafel ist 5 mm dick. [...] Die Fuge wurde vorderseitig mit Fasermaterial überdeckt, welches nur in der Röntgenaufnahme sichtbar ist.
Grundierung und Imprimitur
Die Grundierung wurde mit einem Pinsel aufgestrichen oder einer Art von Eisen aufgespachtelt
Unterzeichnung
Die Unterzeichnung wurde mit einem flüssigen Medium von grauer Farbe aufgetragen und beschränkt sich auf Konturen, Hände, Finger, Gesicht, Ohren, Augen, Nase und Mund.
Farbschichten und Metallauflagen
Die Pigmente sind sehr fein zerrieben vermalt worden und bei dem Bindemittel scheint es sich um Öl zu handeln.
Der Hintergrund wurde zuerst gemalt und hat eine orange-braune Untermalung, wohingegen die Schatten mit einer Kohle haltigen Farbe unterlegt sind, aufgetragen mit einem breiten Pinsel. Die grüne Lasur darauf wurde nicht in besonders vielen Schichten aufgetragen, weshalb sie nicht sehr grün wirkt.
Nach dem Hintergrund wurde alle schwarzen Bereiche angelegt, neben denen hellere Farbschichten zunächst noch ausgelassen wurden.
Unter der Figur liegt eine hellbraune Imprimitur, auf der in dünnen, lasierenden Schichten das Inkarnat und Schattierungen angelegt wurden. Auch die grauen Bereiche des Kleides wurden braun unterlegt, was anhand der Sprünge in der Malschicht zu erkennen ist. Diese und das Mieder wurden erst nach den schwarzen Bereichen des Kleides gemalt. Die weiße Farbschicht zuoberst auf dedm Kleid wurde mit einem 1 cm breiten Pinsel aufgemalt, dessen Spuren deutlich sichtbar sind.
Der Ring wurde gemalt, nachdem die Finger ausgeführt wurden.
Rahmung
Der hölzerne Rahmen ist schwarz gefasst und partiell vergoldet. Ob es sich hierbei um den originalen Rahmen handelt, ist nicht bekannt.
[Mette Kokkenborg, Statens Museum for Kunst, 2013]