Katharina von Bora wird wie bei vielen anderen Exemplaren dieser Bildnisgruppe vor blauem Grund in einem schwarzen Kleid gezeigt, das im Bereich von Kragen und Revers mit Pelz besetzt ist. Eine Jahreszahl ist nicht vorhanden, doch macht das am oberen Bildrand gezeigte Motto aus 1. Tim. 2,15 eine Entstehung in
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Katharina von Bora wird wie bei vielen anderen Exemplaren dieser Bildnisgruppe vor blauem Grund in einem schwarzen Kleid gezeigt, das im Bereich von Kragen und Revers mit Pelz besetzt ist. Eine Jahreszahl ist nicht vorhanden, doch macht das am oberen Bildrand gezeigte Motto aus 1. Tim. 2,15 eine Entstehung in den Jahren 1529 oder 1530 plausibel.[1] Signatur und Jahreszahl treten bei den Doppelporträts der Bildnisgruppe IV üblicherweise jedoch bei dem jeweiligen Luther-Bildnis auf. Ein solches muss die vorliegende Tafel ursprünglich ergänzt haben. Möglicherweise bildete das Luther-Bildnis aus dem Jagdschloss Grunewald (IV.M15) dieses Pendant. Hierfür könnten die exakt übereinstimmenden Tafelmaße, der identische Stil der Bildinschrift und das gleichartige, besonders im Inkarnat ungewöhnlich ausgeprägte Krakelee sprechen.[2]
Daniel Görres, Wibke Ottweiler
[1] Vgl. dazu die Einleitung zu Bildnisgruppe IV.
[2] Das vorliegende Gemälde stand für eine Untersuchung nicht zur Verfügung. Die Auswertung erfolgte anhand des vorhandenen Bildmaterials.