Hirschjagd des Kurfürsten Johann Friedrich

Hirschjagd des Kurfürsten Johann Friedrich

Titel

Hirschjagd des Kurfürsten Johann Friedrich

[Kunsthistorisches Museum, revised 2013]

Kurfürst Johann Friedrich auf der Jagd

[Cat. Vienna 1928, 58-59, No. 1468]

Karl V. auf der Jagd

[Cat. Vienna 1892, 385-386, No. 1532]

Großes Jagd-Stück

[Inventar von 1772 (siehe Provenienz), Gallerieböden Nr. 76, Archiv KHM, Direktion der Gemäldegalerie]

Hirschjagd bei Neuburg an der Donau

[Inventar Leopold Wilhelm 1659 (siehe Provenienz), Nr. 350]

Malerei auf Lindenholz (Tilia sp.)

Material / Technik

Malerei auf Lindenholz (Tilia sp.)

[Klein, Bericht 2013]
[Kunsthistorisches Museum, revised 2013]

Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen (1503-1554) ist bei der Hirschjagd in der Nähe seiner Residenz in Torgau dargestellt. Unter den zahlreichen porträtierten Teilnehmern der Jagd ist Kaiser Karl V. (1500-1558) am linken Bildrand zu sehen. Mit Hunden und Treibern zu Pferd werden die Hirsche auf das Wasser zu gehetzt.

Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen (1503-1554) ist bei der Hirschjagd in der Nähe seiner Residenz in Torgau dargestellt. Unter den zahlreichen porträtierten Teilnehmern der Jagd ist Kaiser Karl V. (1500-1558) am linken Bildrand zu sehen. Mit Hunden und Treibern zu Pferd werden die Hirsche auf das Wasser zu gehetzt. Hinter den Bäumen im Vordergrund legen die Schützen bereits die Armbrüste an, um das Wild zu erlegen. Am Horizont ist das Schloss Hartenfels als kurfürstliche Residenz zentral ins Bild gesetzt. Etwas kleiner, aber doch erkennbar, sind die Kirchen der Stadt Torgau an der Elbe zu sehen.

[Kunsthistorisches Museum, revised 2013]

Zuschreibungen
Lucas Cranach der Jüngere
Lucas Cranach der Ältere

Zuschreibungen

Lucas Cranach der Jüngere

[Friedländer, Rosenberg 1979, No. 412C]
[Friedländer, Rosenberg 1932, No. 331b]
[Cat. Vienna 1928, 58-59, No. 1468]
[Cat. Vienna 1896, 427, No. 1468]
[Scheibler 1887, 297-298]
[Schuchardt 1851 A, Bd. 2, 138, No. 439]

Lucas Cranach der Ältere unter Mithilfe Cranach d. J.
[Cat. Vienna 1886, Bd. III., 52, No. 1481]

Lucas Cranach der Ältere

Lucas Cranach der Ältere
[Cat. Vienna 1837, 199, No. 36]; [Cat. Vienna 1907, 339, No. 1468]

"Original von Lucas Crainich"
[Inventar Leopold Wilhelm 1659 (siehe Provenienz), Nr. 350]

Lucas Cranach der Ältere unter Mithilfe Cranach d. J.
[Cat. Vienna 1886, Bd. III., 52, No. 1481]

Datierung
1544

Datierung

1544

[datiert]

Maße
Maße Bildträger: 116,2/ 116,3 (li.) 116,0 (re.) x 176,4 (o./u.) cm

Maße

  • Maße Bildträger: 116,2/ 116,3 (li.) 116,0 (re.) x 176,4 (o./u.) cm

  • Maße Bildfläche: 116,2/ 116,3 (li.) 116,0 (re.) x 173,8 (o.) 174,5 (u.) cm

  • Maße mit Rahmen: 116 x 176,5 x 7,7 cm

  • [Kunsthistorisches Museum, revised 2013]

Signatur / Datierung

Datiert und signiert, rechte untere Bildecke (auf Barke), in schwarzer Farbe: "1544", darunter mit dem Schlangenzeichen mit Ring und liegenden Flügeln nach links gewandt.

Signatur / Datierung

  • Datiert und signiert, rechte untere Bildecke (auf Barke), in schwarzer Farbe: "1544", darunter mit dem Schlangenzeichen mit Ring und liegenden Flügeln nach links gewandt.

  • [Kunsthistorisches Museum, revised 2013]

Inschriften und Beschriftungen

Wappen links oben: Kurpfalz
Wappen rechts oben: Kursachsen
[siehe Johann Siebmachers Wappen-Buch, fol. 3] Rückseitig auf …

Inschriften und Beschriftungen

Inschriften, Wappen:

Stempel, Siegel, Beschriftungen:

  • Rückseitig auf dem Bildträger/Parkettierung:

    • auf horizontaler Parkettleiste, rechts oben: in Bleistift: "11. IV. 552"
    • auf horizontaler Parkettleiste, rechts unten:
  • Papieretikett, bedruckt: "Direktion der Gemäldegalerie, Kunsthistorisches Staatsmuseum, Inv. Nr. 856"

  • [Kunsthistorisches Museum, revised 2013]

Eigentümer
Kunsthistorisches Museum, Wien
Besitzer
Kunsthistorisches Museum, Wien
Standort
Wien
CDA ID
AT_KHM_GG856
FR (1978) Nr.
FR412C
Permalink
https://lucascranach.org/de/AT_KHM_GG856/

Provenienz

Erstmals nachweisbar in der kaiserlichen Sammlung in Wien im Inventar des Erzherzogs Leopold Wilhelm 1659
[Quelle: Nr. 350 "Ein grosses Stuckh von Öhlfarb auf Holcz, warin ein Wasserjacht von Hierschen bey Neüburg ahn der Donnaw, warbey Caroli Vti vnd anderer Chur- vndt Fürsten vnd deren Gemahlin Contrafait seindt. In einer schwartzen Ramen, hoch 6 Span 2 Finger vnndt 8 Span 9 Finger braidt. Original von Lucas Crainich", in: "Inventarium aller vnndt jeder Ihrer hochfürstlichen Durchleücht Herrn Herrn Leopoldt Wilhelmen [...] zue Wienn vorhandenen Mahllereyen [...]", verfasst am 14.6.1659 von Anton van der Baren, ehemals Krumau, Fürstl. Schwarzenbergsches Centralarchiv., publiziert von: [Berger, Adolf (1883): Regest 495, in: Jahrbuch der kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses, Jg. 1, S. LXXXVI¿CLXXVII]

1772 Stallburg Wien, Depot
[Quelle: Galerieböden Nr. 76: "Grosses Jagd-Stück, eine Copey", in: "Inventarium über Die in der Kaiserl. königl. bilder-Gallerie vorhandene Bilder und gemälde 1772", KHM, Archiv der Gemäldegalerie]

1801 Schloß Laxenburg bei Wien, Ausstattungsbild
[Quelle: "Nota. Aus dem k.k. Bilder Depositorium übersendte Bilder in das Ritter Schloß nach Laxenbourg. [...] 1 Stück Eine Landschaft mit Figuren alt teutscher Tracht. [...] Wien d. 21 April 1801.", GG Archiv, Galerieakten, Mappe 1805-1820, sub IV/ 199;
[Cat. Vienna 1886, Bd. III, 53]

Kaiserliches Palais am Rennweg, Wien
[Cat. Vienna 1886, Bd. III, 53]

1837 Belvedere, kaiserliche Gemäldegalerie
[Cat. Vienna 1837, 199, No. 36]

1892 Kunsthistorisches Hofmuseum, Burgring 5, Gemäldegalerie
[Cat. Vienna 1892, 385-386, No. 1532]

[Kunsthistorisches Museum, revised 2013]

Ausstellungen

Graz 1949
Graz 1953
Wien 1972
Wien 2000

Quellen / Publikationen

Erwähnt auf Seite Katalognummer Tafel
Exhib. Cat. Gotha, Kassel 2015 236
Herausgeber/inJulia Carrasco, Justus Lange, Stiftung Schloss Friedenstein, Gotha, Benjamin D. Spira, Timo Trümper
TitelBild und Botschaft. Cranach im Dienst von Hof und Reformation, [Gotha, Herzogliches Museum; Kassel, Gemäldegalerie Alte Meister, Schloss Wilhelmshöhe]
Ort der VeröffentlichungHeidelberg
Jahr der Veröffentlichung2015
Hoppe-Harnoncourt 2015 155-157, 160, 162, 163, 165 Figs. 1, 2, 5
Autor/inAlice Hoppe-Harnoncourt
TitelLucas Cranach der Jüngere? Überlegungen zu zwei datierten Werken aus dem Kunsthistorischen Museum in Wien
Veröffentlichungin Elke A. Werner, Anne Eusterschulte, Gunnar Heydenreich, eds., Lucas Cranach der Jüngere und die Reformation der Bilder
Ort der VeröffentlichungMunich
Jahr der Veröffentlichung2015
Seiten154-167
Müller 2009 B 107-108
Autor/inMatthias Müller
TitelArchitektonische Spurenlese in einer untergegangenen Residenzlandschaft. Eine Annäherung an die brandenburgische Residenzarchitektur des 16. Jahrhunderts und ein Ausblick auf Cranachs gemalte Schlossdarstellungen.
Veröffentlichungin Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, Evangelische Kirchengemeinde St. Petri-St.Marien, eds., Cranach und die Kunst der Renaissance unter den Hohenzollern - Kirche, Hof und Stadtkultur [Berlin, Schloss Charlottenburg]
Ort der VeröffentlichungGöttingen
Jahr der Veröffentlichung2009
Seiten99-109
Pérez d'Ors 2005 8, 16
Autor/inPablo Pérez d'Ors
TitelDos Cacerás de Lucas Cranach el Viejo en el Museo del Prado. Nuevos datos sobre las dos escenas de caza: historia material, obras similares y claves para su interpretación iconográfica e iconológica
ZeitschriftBoletín del Museo del Prado
Jahrgang23, No.. 41
Jahr der Veröffentlichung2005
Seiten6-22
Exhib. Cat. Torgau 2004 159
Herausgeber/inHarald Marx, Eckhard Kluth, Cecilie Hollberg
TitelGlaube und Macht. Sachsen im Europa der Reformationszeit. 2. Sächsische Landesaussellung Schloss Hartenfels Torgau
Band1-2
Ort der VeröffentlichungDresden
Jahr der Veröffentlichung2004
Hancke 2004 49, 53-54 Fig. 8; Detail Fig. 10
Autor/inHansjochen Hancke
TitelDas Torgauer Stadtbild und die Ansichten von Lucas Cranach
Veröffentlichungin Tilmann von Stockhausen, Cecilie Hollberg, eds., Torgau - Stadt der Renaissance. [Exhib. Cat. Torgau]
Ort der VeröffentlichungDresden
Jahr der Veröffentlichung2004
Seiten49-57
Müller 2004 348-349
Autor/inMatthias Müller
TitelDas Schloß als Bild des Fürsten. Herrschaftliche Metaphorik in der Residenzarchitektur des Alten Reichs
ReiheHistorische Semantik
Band6
Ort der VeröffentlichungGöttingen
Jahr der Veröffentlichung2004
Schulze 2004 78-82, 86-87 Fig. p. 86
Autor/inIngrid Schulze
TitelLucas Cranach d. J. und die protestantische Bildkunst in Sachsen und Thüringen. Frömmigkeit, Theologie, Fürstenreformation
Ort der VeröffentlichungBucha near Jena
Jahr der Veröffentlichung2004
Exhib. Cat. Bonn, Vienna 2000 330-331 No. 372
Herausgeber/inAusstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn, Kunsthistorisches Museum, Wien, Petra Kruse
TitelKaiser Karl V. (1500-1558). Macht und Ohnmacht Europas
Ort der VeröffentlichungMilan
Jahr der Veröffentlichung2000
Roch-Lemmer 2000 222
Autor/inIrene Roch-Lemmer
TitelSchloß Mansfeld auf Cranach-Gemälden
Veröffentlichungin Rosemarie Knape, ed., Martin Luther und der Bergbau im Mansfelder Land. Aufsätze [Exhib. Cat. Eisleben; "... Von Daher Bin Ich" - Martin Luther und der Bergbau im Mansfelder Land]
ReiheStiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt
Band7
Ort der VeröffentlichungEisleben
Jahr der Veröffentlichung2000
Seiten219-225
Malacarne 1998 50 colour fig.
Autor/inGiancarlo Malacarne
TitelLe cacce del principe. L'ars venandi nella terra dei Gonzaga
ReiheIl giardino delle Esperidi
Band8
Ort der VeröffentlichungModena
Jahr der Veröffentlichung1998
Hagen 1995 54-59 colour fig.; detail
Autor/inRose-Marie Hagen, Rainer Hagen
TitelBildbefragungen. Meisterwerke im Detail
ReiheBildbefragungen
Band2
Ort der VeröffentlichungCologne
Jahr der Veröffentlichung1995
Exhib. Cat. Kronach 1994 311, 371
Herausgeber/inClaus Grimm, Johannes Erichsen, Evamaria Brockhoff
TitelLucas Cranach. Ein Maler-Unternehmer aus Franken [Festung Rosenberg, Kronach 17.05 - 21.08.1994; Museum der Bildenden Künste, Leipzig 07.09 - 06.11.1994]
ReiheVeröffentlichungen zur bayerischen Geschichte und Kultur
Band26
Ort der VeröffentlichungAugsburg, Coburg
Jahr der Veröffentlichung1994
Grimm 1994 33
Autor/inClaus Grimm
TitelLucas Cranach 1994
Veröffentlichungin Claus Grimm, Johannes Erichsen, Evamaria Brockhoff, eds., Lucas Cranach. Ein Maler-Unternehmer aus Franken, Exhib. Cat. Kronach 1994
ReiheVeröffentlichungen zur bayerischen Geschichte und Kultur
Band26
Ort der VeröffentlichungAugsburg, Regensburg
Jahr der Veröffentlichung1994
Seiten18-43
Stievermann 1994 67 Fig. A34 (detail)
Autor/inDieter Stievermann
TitelLucas Cranach und der Kursächsische Hof
Veröffentlichungin Claus Grimm, Johannes Erichsen, Evamaria Brockhoff, eds., Lucas Cranach. Ein Maler-Unternehmer aus Franken, Exhib. Cat. Kronach 1994
ReiheVeröffentlichungen zur bayerischen Geschichte und Kultur
Band26
Ort der VeröffentlichungAugsburg, Coburg
Jahr der Veröffentlichung1994
Seiten66-77
Cat. Vienna 1991 47 Plate 598
Autor/inWolfgang von Prohaska, Sylvia Ferino-Pagden
Herausgeber/inKarl Schütz
TitelDie Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums in Wien. Verzeichnis der Gemälde
ReiheFührer durch das Kunsthistorische Museum
Band40
Ort der VeröffentlichungVienna
Jahr der Veröffentlichung1991
Cat. Cleveland 1982 163-165 Fig. 66b
Herausgeber/inSherman Emery Lee
TitelEuropean Paintings of the 16th, 17th, and 18th Centuries. Catalogue of Paintings
Ort der VeröffentlichungCleveland
Jahr der Veröffentlichung1982
Friedländer, Rosenberg 1979 412C
Autor/inMax J. Friedländer, Jakob Rosenberg
Herausgeber/inG. Schwartz
TitelDie Gemälde von Lucas Cranach
Ort der VeröffentlichungBasel, Boston, Stuttgart
Jahr der Veröffentlichung1979
Exhib. Cat. Basel 1974/1976 203, 771, Fn. 22 Fig. 106
Autor/inDieter Koepplin, Tilman Falk
TitelLukas Cranach. Gemälde, Zeichnungen und Druckgraphik
Band1, 2
Ort der VeröffentlichungBasel, Stuttgart
Jahr der Veröffentlichung1974
Link http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:16-diglit-104522
Koepplin 1974 C 196
Autor/inDieter Koepplin
TitelV. Humanistisch-höfische Repräsentation in Kursachsen seit 1505.
Veröffentlichungin Dieter Koepplin, ed., Lukas Cranach. Gemälde, Zeichnungen, Druckgraphik.
Ort der VeröffentlichungBasel, Stuttgart
Jahr der Veröffentlichung1974
Seiten185-217
Schade 1974 94
Autor/inWerner Schade
TitelDie Malerfamilie Cranach
Ort der VeröffentlichungDresden
Jahr der Veröffentlichung1974
Link http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/schade1974
Cat. Vienna 1973 51 Pl. 131
Herausgeber/inKlaus Demus
TitelVerzeichnis der Gemälde
ReiheFührer durch das Kunsthistorische Museum
Band18
Ort der VeröffentlichungVienna
Jahr der Veröffentlichung1973
Exhib. Cat. Vienna 1972 31-32 No. 25
Autor/inKarl Schütz
Herausgeber/inKunsthistorisches Museum, Wien
TitelLucas Cranach der Ältere und seine Werkstatt. Jubiläumsausstellung museumseigener Werke 1472-1972
Ort der VeröffentlichungVienna
Jahr der Veröffentlichung1972
Hilger 1969 129
Autor/inWolfgang Hilger
TitelIkonographie Kaiser Ferdinands I (1503 - 1564)
ReiheVeröffentlichungen der Kommission für Geschichte Österreichs
Band3
Ort der VeröffentlichungVienna
Jahr der Veröffentlichung1969
Osten, Vey 1969 208
Autor/inGert von der Osten, Horst Vey
TitelPainting and sculpture in Germany and the Netherlands 1500 to 1600
ReihePelican History of Art
Band31
Ort der VeröffentlichungHarmondsworth, Middlesex
Jahr der Veröffentlichung1969
Cat. Vienna 1963 39-40 No. 117
Autor/inn. a.
TitelKatalog der Gemäldegalerie. 2, Vlamen, Holländer, Deutsche, Franzosen
ReiheFührer durch das Kunsthistorische Museum
Band8/2
Ort der VeröffentlichungVienna
Jahr der Veröffentlichung1963
Sternelle 1963 20, 30 Plate 9
Autor/inKurt Sternelle
TitelDie Jagd in der Kunst. Lucas Cranach d. Ä.
ReiheDie Jagd in der Kunst
Ort der VeröffentlichungHamburg
Jahr der Veröffentlichung1963
Francis 1959 204, Fn. 14
Autor/inM. S. Francis
TitelThe stag hunt by Lucas Cranach the Elder and Lucas Cranach the Younger
ZeitschriftBulletin of the Cleveland Museum of Art
Jahrgang46
Jahr der Veröffentlichung1959
Seiten198-205
Oberhammer 1959 No. 22 Plate 22
Herausgeber/inVinzenz Oberhammer
TitelDie Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums. 1. Halbband: Malerei nördlich der Alpen XV. - XVII. Jahrhundert. 100 Tafeln
Ort der VeröffentlichungVienna, Munich
Jahr der Veröffentlichung1959
Cat. Vienna 1958 38-39 No. 117
Autor/inFriederike Klauner, Günther Heinz
TitelKatalog der Gemäldegalerie II. Teil: Vlamen, Holländer, Deutsche, Franzosen.
ReiheFührer durch das Kunsthistorische Museum
Band7
Ort der VeröffentlichungVienna
Jahr der Veröffentlichung1958
Exhib. Cat. Graz 1953 27-28 No. 41 Fig. 14
Herausgeber/inLandesmuseum Joanneum, Graz
TitelDürer und seine Zeit. Meisterwerke der deutschen Malerei des 16. Jahrhunderts. Sonderausstellung der Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums, Wien im Steiermärkischen Landesmuseum Joanneum, Graz [Steiermärkischen Landesmuseum Joanneum, Graz]
Ort der VeröffentlichungGraz
Jahr der Veröffentlichung1953
Exhib. Cat. Graz 1949 11 No. 5
Herausgeber/inSteirische Landesjägerschaft, Steiermärkisches Landesmuseum Joanneum, Graz
TitelÖsterreich Jagd einst und jetzt. 25. Steirische Landesjagdausstellung 1949 [Schloss Eggenberg, Graz]
Ort der VeröffentlichungGraz
Jahr der Veröffentlichung1949
Lilienfein 1942 86 Fig. 121
Autor/inHeinrich Lilienfein
TitelLukas Cranach und seine Zeit
Ort der VeröffentlichungBielefeld
Jahr der Veröffentlichung1942
Zimmermann E. H. 1942 B 36
Autor/inErnst Heinrich Zimmermann
TitelBeiträge zur Ikonographie Cranachscher Bildnisse
ZeitschriftZeitschrift des deutschen Vereins für Kunstwissenschaft
Jahrgang9
Jahr der Veröffentlichung1942
Seiten23-52
Zimmermann E. H. 1941 31
Autor/inErnst Heinrich Zimmermann
TitelEin zerstörtes Jagdbild L. Cranachs d. J.
ZeitschriftZeitschrift des deutschen Vereins für Kunstwissenschaft
Jahrgang8
Jahr der Veröffentlichung1941
Seiten31-36
Cat. Vienna 1938 43 No. 1468
Autor/inn. a.
TitelKunsthistorisches Museum: Katalog der Gemäldegalerie
ReiheFührer durch das Kunsthistorische Museum
Band8
Ort der VeröffentlichungVienna
JahrgangSecond edition
Jahr der Veröffentlichung1938
Friedländer, Rosenberg 1932 91 331b
Autor/inMax J. Friedländer, Jakob Rosenberg
TitelDie Gemälde von Lucas Cranach
Ort der VeröffentlichungBerlin
Jahr der Veröffentlichung1932
Link http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/friedlaender1932
Baldass 1928 76, Fn. 2
Autor/inLudwig Baldass
TitelCranachs Büssender Hieronymus von 1502
ZeitschriftJahrbuch der Preußischen Kunstsammlungen
Jahrgang49
Jahr der Veröffentlichung1928
Seiten76-81
Cat. Vienna 1928 58-59 No. 1468
Autor/inn. a.
TitelKunsthistorisches Museum: Katalog der Gemäldegalerie
ReiheFührer durch die Kunsthistorischen Sammlungen in Wien
Band8
Ort der VeröffentlichungVienna
Jahr der Veröffentlichung1928
Cat. Vienna 1907 339 No. 1468
Autor/inn. a.
TitelKunsthistorische Sammlungen des allerhöchsten Kaiserhauses: Die Gemäldegalerie. Alte Meister
Ort der VeröffentlichungVienna
Jahr der Veröffentlichung1907
Baillie-Grohman 1904 158
Autor/inW. A. Baillie-Grohman
TitelAncient Weapons of the Chase. Article II.
ZeitschriftBurlington Magazine
JahrgangIV, No. 11
Jahr der Veröffentlichung1904
Seiten157-167
Cat. Vienna 1896 B 427 No. 1468
Autor/inn. a.
TitelKunsthistorische Sammlungen des allerhöchsten Kaiserhauses: Die Gemälde-Galerie. Alte Meister. Mit 120 Illustrationen
Ort der VeröffentlichungVienna
Jahr der Veröffentlichung1896
Cat. Vienna 1892 385-386 No. 1532
Autor/inn. a.
TitelKunsthistorische Sammlungen des allerhöchsten Kaiserhauses: Führer durch die Gemäldegalerie. I. Theil. Gemälde alter Meister
Band1
Ort der VeröffentlichungVienna
Jahr der Veröffentlichung1892
Scheibler 1887 297-298, 299
Autor/inLudwig Scheibler
TitelÜber altdeutsche Gemälde in der kaiserlichen Galerie zu Wien
ZeitschriftRepertorium für Kunstwissenschaft
Jahrgang10
Jahr der Veröffentlichung1887
Link http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/artdok/volltexte/2014/2652
Seiten271-306
Cat. Vienna 1886 52-53 (Bd. III) No. 1481
Autor/inEduard von Engerth
TitelGemälde. Beschreibendes Verzeichnis. Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses
Band1 - 3
Ort der VeröffentlichungVienna
Jahr der Veröffentlichung1886
Waagen 1866 164 No. 36
Autor/inGustav Friedrich Waagen
TitelDie vornehmsten Kunstdenkmäler in Wien. Erster Theil: Die k.k. Gemälde-Sammlungen im Schloss Belvedere und in der k.k. Kunst-Akademie, Die Privatsammlungen
Band1
Ort der VeröffentlichungVienna
Jahr der Veröffentlichung1866
Link https://mdz-nbn-resolving.de/details:bsb10800311
Cat. Vienna 1858 116 No. 36
Autor/inErasmus Engert
TitelCatalog der k.k. Gemäldegallerie im Belvedere zu Wien
Ort der VeröffentlichungVienna
Jahr der Veröffentlichung1858
Schuchardt 1851 C 138 430
Autor/inChristian Schuchardt
TitelLucas Cranach des Aeltern Leben und Werke. Zweiter Theil
Ort der VeröffentlichungLeipzig
Jahr der Veröffentlichung1851
Link http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/schuchardt1851bd2
Cat. Vienna 1837 199 No. 36
Autor/inAlbrecht Krafft
Herausgeber/inKunsthistorisches Museum, Wien
TitelVerzeichniss der kais. kön. Gemälde-Gallerie im Belvedere zu Wien
Ort der VeröffentlichungVienna
Jahr der Veröffentlichung1837

Forschungsgeschichte / Diskussion

Das Gemälde wurde 1837 erstmals in die Schausammlung der kaiserlichen Galerie aufgenommen und damals als Werk Lucas Cranach d. Ä. eingeordnet.[1] Schuchardt schrieb die Hirschjagd stilkritisch dem jüngeren zu.[2] Während Engerth lediglich die Mithilfe des Sohnes bei „Nebendingen“ vermutete folgte Scheibler Schuchardts Zuschreibung.[3] Im Museumsführer von 1896 folgte man Scheiblers Meinung, allerdings wurde sie in der Neuauflage von 1907 wieder zurückgenommen. Schließlich wird die Hirschjagd seit 1928 in den Katalogen des Kunsthistorischen Museums als Werk Lucas Cranach des Jüngeren geführt.[4] Friedländer und Rosenberg sehen das Wiener Bild, wie auch die 1540 datierte Hirschjagd, heute in Cleveland, als Varianten nach dem Madrider Bild von 1545 und neigen dazu es „eher“ für Werke Lucas Cranach d. Jüngeren zu nennen, während sie die späteren Bilder in Madrid dem Älteren zuschreiben.[5]

Eindeutig erkennbar sind das Kurfürstenpaar von Sachsen, Johann Friedrich und Sibylle, sowie ihr prominentester Gast Kaiser Karl V.[6] Im Hintergrund ist das Schloss Hartenfels und die Stadt Torgau leicht wieder zu erkennen.[7] Ab 1928 vermutete man unter den Jagdgästen nicht, wie bisher, Karl V. sondern dessen Bruder König Ferdinand (später Kaiser Ferdinand I.).[8] 1969 machte Hilger darauf aufmerksam, dass König Ferdinand sich erst ab 1547 einen Bart wachsen ließ und daher auf den Jagddarstellungen ausschließlich Karl V. dargestellt sein könnte.[9] Direkt vor dem Kaiser ist Friedrich II. von der Pfalz zu sehen.[10] Das goldene Vlies sowie das kurpfälzische Wappen an der linken oberen Ecke unterstützten diese Annahme.[11]

Für die Identifizierung des unter dem Baum stehenden Armbrustschützen in graublauer Kleidung gibt es unterschiedliche Vorschläge: Oberhammer vermutete Herzog Ernst von Braunschweig-Lüneburg (1497-1546).[12] Der andere Vorschlag ist, dass Herzog Philipp I. von Braunschweig-Grubenhagen (1476-1551) der Schütze unter dem Baum sein könnte.[13]

Die Jagd war bereits um 1500 am Hof von Kaiser Maximilian I. künstlerisch bearbeitet (vgl. Jörg Kölderer, „Hirschjagd auf der Langen Wiese bei Innsbruck, Illustration im Tiroler Jagdbuch Kaiser Maximilians I., 1500). So befasste sich auch Cranach seit seinem Antritt als Hofkünstler in Wittenberg mit dieser Thematik. Seine früheste Jagddarstellung ist ein großformatiger Holzschnitt, der 1506 datiert wird (Bartsch 119): Die Komposition einer Treibjagd in freier Natur, von einem hochgelegenen Blickpunkt gesehen, ist somit bereits früh in Cranachs Repertoire zu finden. Vermutlich wurden viele derartige Darstellungen auf Tüchlein oder als Wandgemälde zu Ausstattungszwecken geschaffen, die heute nicht mehr erhalten sind.[14] Es gibt allerdings einige Tafelbilder und Gemäldefragmente mit Jagddarstellungen aus Cranachs Werkstatt: Die früheren sind um 1530 zu datieren (z.B. Kunsthistorisches Museum, GG-3560; Kopenhagen, Statens Museum for Kunst, Inv. KMSsp728; Linköping, Länsmuseet Östergötland, Inv. B. 244; Glasgow, Burell Coll.). Die späteren stammen aus den 1540er Jahren und sind mit ca. 115 x 170 cm von größerem Format: Dazu gehört neben dem hier besprochenen ein aus Schloss Moritzburg stammendes Bild von 1540 (heute Cleveland), eine Tafel aus dem Prado von 1544 und eine weitere von ebendort aus dem Jahr 1545 (siehe: verwandte Arbeiten).

Die in den 1540er Jahren geschaffenen Bilder ähneln sich nicht nur in Format und Komposition, es ist auch auf allen vier Versionen eine Ansicht des Schlosses Hartenfels zu sehen und unter den Jagdteilnehmern das Kurfürstenpaar Johann Friedrich und Sybille von Sachsen.

Die Jagddarstellungen von Cleveland 1540 und aus dem Prado 1544 zeigen, wenn auch nicht ganz detailgetreu, jeweils die Südostansicht des Schlosskomplexes.[15]

Auf dem hier besprochenen Gemälde von 1544 und dem zweiten Madrider Bild von 1545 ist eine erweiterte Ansicht dargestellt: Hier erkennt man die elbseitige nach Nordosten gerichtete Fassade und links daran anschließend den gesamten Johann-Friedrich-Bau (somit liegt der markante „Grüne Turm“ in der Mitte dieser Ansicht). Ein weiteres Kennzeichen dieses Flügels ist der „Flaschenturm“ mit dem Wendelgang. Im rechten Teil des Flügels befindet sich die über 3 Geschoße gehende Schlosskirche, die als erster protestantischer Kirchenneubau am 5. Oktober 1544 von Martin Luther geweiht wurde.[16]

Es wurde bereits festgestellt, dass keine historische Hirschjagd dargestellt ist, da sich Karl V. vor der Schlacht von Mühlberg niemals in Torgau aufgehalten hatte.[17] Die Jagddarstellungen der 1540er Jahre waren wohl als Geschenke an andere Herrscherhäuser gedacht und sollten eine symbolische Aussage übermitteln: Der Auftraggeber der Gemälde, Johann Friedrich von Sachsen, stand als Anführer des Schmalkaldischen Bundes, der militärischen Vereinigung protestantischer Landesfürsten, in Opposition zum Kaiser. Auf dem Gemälde sind die gegnerischen Parteien bei der gemeinsamen Jagd zu sehen. Als zentraler Hintergrund zeigt sich das eben erst modernisierte Schloss Hartenfels als repräsentativer Herrschaftssitz, zugleich aber auch als Zentrum des neuen Glaubens. In den Jahren vor dem Schmalkaldischen Krieg gab es noch die Hoffnung, dass die Glaubensfrage mit Karl V. friedlich gelöst werden könnte. Erst nach der Schlacht von Mühlberg im Jahr 1547 ist diese Option unter Karl V. nicht mehr gegeben. Die Jagdgemälde von Madrid und Wien geben also ein politisches Wunschbild des Kurfürsten wieder.[18] Als Jäger vor dem imposanten Herrschaftssitz präsentiert sich der Kurfürst dem zeitgenössischen Betrachter als weiser, geschickter und zielstrebiger Landesfürst, der seine glaubenspolitischen Ziele durchzusetzen vermag.[19]

[1] A. Krafft, Verzeichnis der Gemäldegalerie, Wien 1837, S. 199, Kat. 36

[2] C. Schuchardt, Lucas Cranach d. Ä. Leben und Werke, Leipzig 1851, Bd. 2, S. 138

[3] E. Engerth, Beschreibendes Verzeichnis, Kunsthist. Slg. d. a.h. Kaiserhauses. Bd. III Deutsche Schulen, Wien 1886, S. 52, Nr. 1481; L. Scheibler: Über altdeutsche Gemälde in der kaiserlichen Galerie zu Wien, in: Rep. f. Kw., 10, 1887, S. 297-299

[4] Kat. KHM 1896, 1907 und 1928, jeweils Nr. 1468.

[5] Friedländer, Rosenberg 1979, unter Nr. 412

[6] zuerst bei A. Krafft, Verzeichnis der Gemäldegalerie, Wien 1837, Kat. 36

[7] erstmals zugeordnet bei W. A. Baillie-Grohman, Ancient Weapons of the Chase, in: Burl. Magazine, IV, 11, 1904, S. 158

[8] Kat. KHM 1928, Nr. 1468

[9] Hilger, Wolfgang (1969): Ikonographie Kaiser Ferdinands I : (1503 - 1564). Wien: Böhlau (Veröffentlichungen der Kommission für Geschichte Österreichs, 3), S. 129; Hilger, Wolfgang (2003): "Das Bild vom König und Kaiser". Anmerkungen zu Verbreitung und Wirkungsgeschichte von Herrscherdarstellungen am Beispiel Ferdinands I. In: Seipel, Wilfried (Hg.): Kaiser Ferdinand I. 1503 - 1564 ; das Werden der Habsburgermonarchie. Wien, S. 231-241, S. 137-138

[10] Oberhammer, Vinzenz (Hg.) (1959): Die Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums. 1. Halbband: Malerei nördlich der Alpen XV. - XVII. Jahrhundert. 100 Tafeln. Wien, München, Text zu Tafel 22

[11] Das selbe Wappen findet sich auch am Gläsernen Saalbau des Heidelberger Schlosses (vgl. Wappen der Kurlinie Pfalz: http://www.dr-bernhard-peter.de/Heraldik/wittelsbach.htm), der durch Friedrich II. erbaut wurde (vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Heidelberger_Schloss). Friedrich hat 1544 das Amt als Kurfürst und Erztruchsess als Nachfolger seines Bruders übernommen. Er ist ebenfalls am Madrider Bild links hinter dem Kaiser zu sehen. Vergleiche auch das Bildnis eines anonymen deutschen Künstlers: Pfalzgraf Friedrich II. (1482-1556), in ganzer Figur, 1545, KHM, GG-8177.

[12] Oberhammer (1959), op. cit., Text zu Tafel 22. Vermutlich orientierte er sich an der Benennung des Mannes an derselben Stelle im Madrider Bild von 1545 durch Friedländer und Rosenberg [Vgl. Friedländer, Rosenberg 1932, Nr. 331 und dies. 1979, Nr. 412] wobei diese Person am Madrider Bild wohl richtiger als Ernst von Braunschweig-Grubenhagen zu benennen ist, wie von Rosenberg 1934 und Zimmermann 1942 vorgeschlagen wurde [E.H. Zimmermann, „Ein Bildnisentwurf Lucas Cranachs d. J.“, in: Berliner Museen, Bd. 63, Heft 1, 1942, S. 2-4, S. 4; J. Rosenberg, „Deutsche Bildniszeichnungen des XVI. Jahrhunderts im Museum zu Reims“, in: Jahrbuch der Preußischen Kunstsammlungen, Bd. 55, 1934, S. 181-191, S. 185]

[13] Zimmermann, E. Heinrich (1942): Beiträge zur Ikonographie Cranachscher Bildnisse. In: Zeitschrift des Deutschen Vereins für Kunstwissenschaft, Jg. 9, S. 23-52, S. 36

[14] Zuletzt: G. Messling in: AK Brüssel 2010, S. 129-130; B. Aikema in: AK Rom 2010, Kat. 1 und 2; Sternelle; AK Veste Coburg 2010, Apelles am Fürstenhof, bes. S. 208-223.

[15] Zu sehen ist der Johann-Friedrich-Bau, der in den Jahren 1533-36 von Konrad Krebs geplant und erbaut wurde. Als markanter Abschluss auf der rechten Seite ist der „Grüne Turm“ mit der Turmzwiebel erkennbar. [S. Delang, Schloß Hartenfels Torgau, (Schnell, Kunstführer Nr. 2295), 1. Auflage 1997, S. 8-14; Findeisen, Peter; Magirius, Heinrich (Hg.): Die Denkmale der Stadt Torgau. Leipzig 1976 (Die Denkmale im Bezirk Leipzig), S. 138-140, S. 147]

[16] Vgl. Dehio, Bezirke Dresden, Karl-Marx-Stadt, Leipzig, Berlin 1965, S. 403-405; Findeisen, Peter; Magirius, Heinrich (Hg.): Die Denkmale der Stadt Torgau. Leipzig 1976 (Die Denkmale im Bezirk Leipzig), S. 172; Hancke, Hansjochen: Das Torgauer Stadtbild und die Ansichten von Lucas Cranach. In: Stockhausen, Tilmann von; Hollberg, Cecilie (Hg.): Torgau - Stadt der Renaissance. Erschienen aus Anlass der 2. Sächsischen Landesausstellung in Torgau, [Schloß Hartenfels 24. Mai bis 10 Oktober 2004]. 2., überarb. Aufl. Dresden 2004, S. 49–57, S. 53; Pérez d'Ors, Pablo: Dos Cacerás de Lucas Cranach el Viejo en el Museo del Prado. Nuevos datos sobre las dos escenas de caza: historia material, obras similares y claves para su interpretación iconográfica e iconológica. In: Boletín del Museo del Prado, Jg. 23, 2008, S. 6-22, S. 8-10, 16.

[17] U.a. Schütz, Karl (1972): Lucas Cranach der Ältere und seine Werkstatt. Jubiläumsausstellung museumseigener Werke 1472 - 1972. Wien 1972, Kat. 25.

[18] Pérez d'Ors, Pablo: Dos Cacerás de Lucas Cranach el Viejo en el Museo del Prado. Nuevos datos sobre las dos escenas de caza: historia material, obras similares y claves para su interpretación iconográfica e iconológica. In: Boletín del Museo del Prado, Jg. 23, 2005, S. 6-22, bes. S. 17-18; Schulze, Ingrid: Lucas Cranach d. J. und die protestantische Bildkunst in Sachsen und Thüringen. Frömmigkeit, Theologie, Fürstenreformation. 1. Aufl. Bucha bei Jena 2004 (Palmbaum-Texte, 13), S. 78-80.

[19] Matthias Müller verweist auf in Zusammenhang mit der Jagd auf in zeitgen. Fürstenspiegeln formulierte Regentenethik. Müller, Matthias (2004): Das Schloß als Bild des Fürsten. Herrschaftliche Metaphorik in der Residenzarchitektur des Alten Reichs. Göttingen (Historische Semantik, 6), S. 348-349.

[Hoppe-Harnoncourt, Kunsthistorisches Museum, revised 2013]

  • Hirschjagd des Kurfürsten Johann Friedrich, 1544

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Kunsttechnologische Untersuchung

08.04.2013Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Holzartenbestimmung / Dendrochronologie

Bildträger

Holzartenbestimmung: Lindenholz (Tilia sp.)

  • analysiert von Peter Klein

2013Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Infrarot-Reflektografie
  • Röntgengrobstrukturanalyse
  • Lichtmikroskopische Oberflächenuntersuchung

Bildträger

Der Bildträger besteht aus einer 6-teiligen Lindenholztafel mit horizontal verlaufender Holzmaserung.

Die Bretter sind - mit Ausnahme von Brett I - annähernd gleich breit, die Leimfugen verlaufen nicht parallel zu den Bildrändern. Die Maße der Bretter betragen[1]:

I 4,9 (li.) 13,4 (re.) cm, II 22,2 (li.) 17,0 (re.) cm, III 21,9 (li.) 20,0 (re.) cm, IV 22,1 (li.) 23,1 (re.) cm, V 24,7 (li.) 22,9 (re.) cm, VI 20,8 (li.) 20,1 (re.) cm.

Aufgrund von Holzeinsetzungen vor Grundierung und Bemalung der Tafel ist anzunehmen, dass das verwendete Holz nicht von astfreier Qualität ist.

In Brett I befindet sich mittig eine rechteckige, an den leicht diagonalen Holzfaserverlauf angepasste Holzeinsetzung[2], in Brett II unterhalb des Schlosses befinden sich mittig zwei annähernd quadratische Holzeinsetzungen[3].

Vermutlich waren die Bretter in ihrer originalen Tafelkonstruktion stumpf gefügt, aufgrund der Öffnung der Brettfugen und Neuverleimung der Bretter im Zuge einer Restaurierung in den 1950er Jahren kann dies nicht mit Sicherheit gesagt werden.

Mit Hilfe der Radiografie wurde die aus dieser Zeit stammende Vermutung, dass die Holztafel mit einem ganzflächigen Leinengewebe überzogen sei, widerlegt. Im Bereich der seitlichen Tafelränder - nicht jedoch gezielt über den Brettfugen[4] - konnte eine Beklebung der Tafel mit losen Fasern nachgewiesen werden.

Die Tafel erfuhr eine Formatänderung durch Beschneidung der Ober- und Unterkante (unten etwa in Breite des unbemalten Randes, oben vermutlich etwas mehr – siehe angeschnittene Wappen) und die anschließende Ansetzung von Holzleisten.[5] Die Tafel besitzt nicht mehr ihre originale Stärke, sondern wurde auf 0,4 – 0,5 cm gedünnt.

[1] von oben nach unten gemessen

[2] Höhe 3,1 cm li. / 2,8 cm re. x Breite 45,7 cm

[3] Die Maße betragen bei der linken Einsetzung: Höhe 2.2 cm x Breite 2.4 cm, bei der rechten Einsetzung: Höhe ca. 2.7 cm x Breite 2.9 cm

[4] Da nicht von der gesamten Tafel, sondern von ausgewählten Bilddetails Röntgenaufnahmen angefertigt wurden, ist die Lokalisierung der Fasern nur eingeschränkt möglich.

[5] Die Breite der Leisten beträgt jeweils 0,6 cm.

Grundierung und Imprimitur

Helle Grundierung (Füllstoff/ Bindemittel nicht analysiert).

An den seitlichen Tafelrändern haben sich Grundiergrat und unbemalte Ränder erhalten, deren Breite links 1,2 (o.) 1,0 (u.) cm und rechts 1,4 (o.) 0,9 (u.) cm beträgt. An der stärker beschnittenen Unterkante links lässt sich nur links der Rest eines Grundiergrates ausmachen (Abb. Detail 02), an der Oberkante sind aufgrund der Formatveränderung der Tafel keine Aussagen möglich.

Entlang der seitlichen Tafelränder ist stellenweise eine - womöglich originale - schwarze Randlinie sichtbar, welche Grundiergrat und unbemalten Rand überlappt.

In jüngerer Zeit wurden die seitlichen unbemalten Ränder überkittet und farblich angepasst, diese Ergänzungen später zum Teil wieder entfernt.

Unterzeichnung

Im Infrarotreflektogramm lässt sich vorwiegend im Bereich der Stadtansicht im Hintergrund eine Unterzeichnung erkennen, die in flüssigem Medium mit dem Pinsel aufgetragen zu sein scheint und die Konturlinien der Dächer und Türme sowie der Berge definiert.

Im Bereich des Schlosses wurden auf Höhe der Fenster horizontale Kompositionslinien angelegt, von denen die gemalte Ausführung geringfügig abweicht (auch während des Malvorgangs wurden noch Korrekturen vorgenommen). Vergleicht man die malerische Ausführung mit der Unterzeichnung, so erkennt man, dass die Angaben zwar weitgehend befolgt wurden, jedoch zum Teil Türme und Giebel in ihrer Position und Höhe geändert wurden.

Links am Horizont waren ursprünglich höhere Berge angelegt, auch die Dächer waren höher und die Türme wurden etwas seitlich verschoben.

Im Bereich des Flusses lassen sich einige flüchtig hingeworfene Wellenlinien und ein zusätzliches, später malerisch nicht umgesetztes Boot ausmachen.

Entlang der Baumkonturen am unteren Flussufer wurde mit dem Pinsel eine grobe vorbereitende Angabe der Blätter gemacht, die auch mit freiem Auge durch die blaue Malschicht des Wassers hindurch erkennbar ist (Abb. Detail 28). Ähnliche Beobachtungen wurden bereits bei einem anderen, Lucas Cranach d. Ä. zugeschriebenen Bild GG 3523 Adam und Eva mit Hirsch gemacht.

Zum Erhaltungszustand lässt sich mithilfe der Infrarotreflektografie ablesen, dass entlang der Brettfugen stellenweise größere gekittete Farbausbrüche zu verzeichnen sind.

Farbschichten und Metallauflagen

Die Figuren und ihre Kleidung sowie die das Bildgeschehen bevölkernden Tiere sind sehr detailreich ausgeführt. Die Inkarnatpartien enthalten einen hohen Anteil an Grau, wobei das Inkarnat des Kurfürsten besonders kühl mit kaum rötlichen Farbanteilen gehalten ist. Das Inkarnat der anderen Figuren scheint in einer Grauausmischung unterlegt und anschließend in unterschiedlichen Nuancen mit wärmeren Rottönen ausgestaltet zu sein.

Die Hirschkühe im Wasser wirken sehr dünn gemalt und für die Köpfe wurde der helle Grundton des Wassers, d.h. die nur mit einer dünnen grauen Lasur abgetönte Grundierung, ausgenutzt. Daraufhin wurden unzählige einzelne Fellhaare mit feinsten Pinseln pastos und den die umliegenden Malschichtpartien überlappend ausgeführt.

In der Reihenfolge des Malschichtauftrags erfolgte zunächst die Ausführung der Grünflächen und danach der Figuren und Tiere. Abschließend wurden die Zwischenräume mit Grashalmen bzw. bei den Hirschen im Wasser mit Wellenlinien ausgefüllt. Ebenso ist bei den Kieselsteinen augenscheinlich, dass diese zuletzt ausgeführt und ohne Überschneidungen zwischen die Figuren gesetzt wurden.

Der Himmel wurde offenbar über einer bleiweißhaltigen, die Röntgenstrahlung stark absorbierenden Schicht aufgetragen und ist zum Horizont hin heller werdend mit Rottönen, nach oben hin zunehmend mit Blau ausgemischt. Das Schloss scheint in noch feuchte Untermalungsschicht gemalt worden zu sein (siehe Pinselduktus in Röntgenaufnahme).

Entlang der Konturen von Jägern und Hunden sowie entlang des Flussufers ist eine lokale graue, streifig aufgetragene Untermalung der Landschaftspartien sichtbar, welche nicht vollständig von der angrenzenden Malschicht abdeckt wird. Vermutlich wurde hier der graue Farbton zugleich als Schattenangabe der Figuren verwendet.

Im Bereich der Bäume wurde zunächst ein schwarzer Grundton mit dem Borstenpinsel aufgetragen und darüber grüne Blätter teils in noch feuchten Zustand mit dem trockenen Pinsel verwischt, bevor pastos in hellerem Grün einzelne Blätter aufgetupft wurden. Für die Gestaltung der Baumrinde (mittig im Vordergrund) wurden Weiß-, Gelb- und Rottöne mit dem Pinsel aufgestupft (Abb. Detail 12).

Die Hintergrundlandschaft entlang der Horizontlinie wurde mit wenigen, feinen Pinselstrichen über einem blaugrünen Grundton ausgeführt.

Die Vergoldung der Wappen ist direkt über der Malschicht ohne sichtbares Klebemittel aufgebracht.

Abschließende Details wie Wasserspritzer, Fellhaare, Reflexlichter an Schwertern und hellen Blättern in den Bäumen wurden in pastosem Farbauftrag ausgeführt. Die Schwerter des Kurfürsten und seiner Begleiter wurden sehr spät im Malprozess über den gehöhten Blättern ausgeführt.

Die Malschicht ist zur Erzielung bestimmter Effekte oftmals nass in nass aufgetragen. Diese Auftragsweise der Malschicht ist an den Ausläufern der Hirschgeweihe erkennbar, wo über einem braunen Grundton ein heller Farbauftrag pastos aufgesetzt und z.T. mit einem zweiten Farbton noch feucht ineinander vermalt wurde. Ein weiteres Beispiel für die rasche Abfolge im Malauftrag ist die Armbrust des Kurfürsten, wo dunkle Details in den hellen noch feuchten Grundton mit dem Pinsel gezogen wurden. Auch Gewanddetails oder die Wellenlinien wurden in Weiß und Schwarz bzw. Grau nass in nass ineinander vermalt.

Es sind keine Pentimenti feststellbar, lediglich die Fenster des Schlosses wurden geringfügig versetzt.[1]

[1] Die dunkle Malschicht einer ersten farblichen Anlage scheint durch die helle Malschicht hindurch.

Rahmung

Neuer Zierrahmen.

[Tüchler, Kunsthistorisches Museum, revised 2013]

Erhaltungszustand

Datum2013

Der Bildträger ist nicht mehr in seinem originalen Format erhalten und trägt nicht mehr seine originale Rückseite. Die heute vorhandene Parkettierung ist bereits die zweite und ersetzte in den 1950er Jahren eine ältere Parkettierung, die möglicherweise 1933 aufgeleimt worden ist (siehe Restaurierungsdokumentation).

Die Tafel wurde im Zuge dieser Eingriffe allseitig in unterschiedlichem Ausmaß beschnitten und das Lichtmaß des Bildes durch Ansetzung einer je 0,6 cm breiten Holzleiste oben und unten verbreitert. An den seitlichen Tafelrändern wurde der originale unbemalte Rand stellenweise überkittet und farblich angepasst.

In Brett V ist in Richtung der Holzfaser beginnend vom rechten Bildrand, ins Zentrum verlaufend ein älterer Riss festzustellen. Im Bereich der Frauen (rechter Bildrand, Brett IV) beginnt sich rückseitig ein Riss auszubilden. In Brett II ist eine durchgehende Bruchlinie vorhanden (verleimt und gekittet). Die originalen Holzeinsetzungen in Brett I und II (siehe Material/Technik) markieren sich geringfügig durch Einzüge.

Entlang der im Zuge der Formatveränderung am stärksten beschnittenen Oberkante sind zahlreiche Farbausbrüche festzustellen, diese wurden gekittet und retuschiert. Im Bereich der Leimfuge zwischen Brett V und VI größere Farbausbrüche.

Die Vergoldung im Bereich der Wappen liegt stark reduziert vor.

Starke Verbräunung der Grünlasuren (Blätter).

[Tüchler, Kunsthistorisches Museum, revised 2013]

Restaurierungsgeschichte

Datum1945 - 1957

Von 1945 bis 1957 wurden an dem Bild sowohl strukturelle als auch ästhetische Maßnahmen vorgenommen. Der Bildträger wird als 'Leinen auf Linde' beschrieben, der Zustand der Tafel als unzufriedenstellend, da die Bretter uneben verleimt und teilweise geöffnet und die Parkettierung zu stark und uneben sei. In der Folge wurde die Tafel in seine Einzelbretter zerlegt, neuverleimt und parkettiert. Der gegilbte Firnis sowie unebene Kittungen wurden entfernt.

[Tüchler, Kunsthistorisches Museum, 2013]

Datum1933

Für das Jahr 1933 dokumentiert ein Restauriereintrag die Verleimung von Sprüngen in der Tafel.

[Tüchler, Kunsthistorisches Museum, 2013]

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'Hirschjagd des Kurfürsten Johann Friedrich', <Titel des Dokuments, Feldeintrags oder der Abbildung>, [<Datum des Dokuments oder der Abbildung>], in: Cranach Digital Archive, https://lucascranach.org/de/AT_KHM_GG856/ (zuletzt aufgerufen am {{dateAccessed}})

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