Lucretia

Lucretia

Titel

Lucretia

[http://kokoelmat.fng.fi/wandora/;13.02.2011]

Lucrezia

[Exhib. Cat. Helsinki 1988, No. 4]

Malerei auf Buchenholz

Material / Technik

Malerei auf Buchenholz

[Klein, Bericht 1993]
[Tuurnala et al. 1991, 63-72]
[Exhib. Cat. Helsinki 1988, No. 4]

Das Gemälde zeigt die antike Heldin Lucretia als stehenden Akt mit Schaube in Dreiviertelfigur und mit Landschaftsausschnitt im Hintergrund.

Das Gesicht mit leidendem Ausdruck ist leicht zur rechten Bildseite geneigt und ihre Augen blicken ins Leere. In ihrer rechten Hand hält Lucretia den langen Dolch mit der Spitze nach

Das Gemälde zeigt die antike Heldin Lucretia als stehenden Akt mit Schaube in Dreiviertelfigur und mit Landschaftsausschnitt im Hintergrund.

Das Gesicht mit leidendem Ausdruck ist leicht zur rechten Bildseite geneigt und ihre Augen blicken ins Leere. In ihrer rechten Hand hält Lucretia den langen Dolch mit der Spitze nach oben gegen sich richtet, während ihre linke Hand elegant einen durchsichtigen Schleier hält. Dieser wickelt sich um ihre Hüfte und führt auch über ihre Scham, verdeckt diese aufgrund seiner Durchsichtigkeit jedoch nicht. Zusätzlich ist eine dunkelrote Schaube um sie herum drapiert, als wäre sie ihr erst kürzlich von den Schultern gerutscht.

Als Schmuckstücke trägt sie eine Hobelspankette und ein Halsband. Dazu ist ihr Haar unter einer netzartigen Perlenhaube aufgesteckt.

Der Hintergrund ist dunkel, doch ein Fenster im linken Bildbereich weist darauf hin, dass sie in einem Raum steht. Das Fenster gibt den Ausblick zu einer bergigen Landschaft mit einem Städtchen frei.

[Herrschaft, CDA 2011]

Der Legende nach lebte Lucretia im 6. Jh. v. Chr. und war die schöne und tugendhafte Frau des Römers Collatinus. In sie verliebte sich der Sohn des Römischen Königs - Sextus Tarquinius. Bei einem Aufenthalt in ihrem Haus drohte Sextus, sie zu töten und ihre Ehre zu beflecken, wenn sie sich ihm nicht hingab. Nach der Vergewaltigung ließ Lucretia ihren Mann und ihren Vater Rache schwören und erdolchte sich. Das Geschehene führte zum Volksaufstand, in dem die Königsfamilie gestürzt und das Römische Reich zur Republik wurde.

Als Inbegriff weiblicher Tugendhaftigkeit, Keuschheit, Treue und Ehre erfreute sich die Darstellung der Lucretia besonders im 16. Jh. großer Beliebtheit.

[Literatur zum Thema: Bierende 2002, Follak 2002, Livius 1909]

Zuschreibung
Lucas Cranach der Ältere

Zuschreibung

Lucas Cranach der Ältere

[Tuurnala et al. 1991, 63-72]
[Exhib. Cat. Helsinki 1988, No. 4]
[http://kokoelmat.fng.fi/wandora/;13.02.2011]

Datierung
1530

Datierung

1530

[datiert]

Maße
Maße Bildträger: 38 x 24,5 cm

Maße

  • Maße Bildträger: 38 x 24,5 cm

  • [Tuurnala et al. 1991, 63-72]

  • [Exhib. Cat. Helsinki 1988, No. 4]

  • [http://kokoelmat.fng.fi/wandora/;13.02.2011]

Signatur / Datierung

Bezeichnet am linken Rand unter dem Fenster: Schlangensignet (mit stehenden Flügeln) und Datierung "1530"

Signatur / Datierung

  • Bezeichnet am linken Rand unter dem Fenster: Schlangensignet (mit stehenden Flügeln) und Datierung "1530"

  • [Tuurnala et al. 1991, 63-72]

  • [Exhib. Cat. Helsinki 1988, No. 4]

Eigentümer
Finnish National Gallery, Helsinki
Besitzer
Sinebrychoffin Taidemuseo, Helsinki
Standort
Helsinki
CDA ID
FIN_FNG_S-1994-224
FR (1978) Nr.
FR-none
Permalink
https://lucascranach.org/de/FIN_FNG_S-1994-224/

Provenienz

Ende des 18. Jahrhunderts eventuell in einer finnischen Privatsammlung, von dieser an eine anderen Privatsammlung in Finnland verkauft
[Tuurnala et al. 1991, 63-72]

Ausstellungen

Helsinki 1988 - 1989, Nr. 4

Quellen / Publikationen

Erwähnt auf Seite Katalognummer Tafel
Cat. Coburg 2018 36, 100, fn. 5, 103, 142 under nos. 2, 17
Autor/inKlaus Weschenfelder
TitelCranach in Coburg. Gemälde von Lucas Cranach d.Ä., Lucas Cranach d.J., der Werkstatt und des Umkreises in den Kunstsammlungen der Veste Coburg
Ort der VeröffentlichungRegensburg
Jahr der Veröffentlichung2018
Bierende 2002
Autor/inEdgar Bierende
TitelLucas Cranach d.Ä. und der deutsche Humanismus. Tafelmalerei im Kontext von Rhetorik, Chroniken und Fürstenspiegeln
Ort der VeröffentlichungBerlin
Jahr der Veröffentlichung2002
Follak 2002
Autor/inJan Follak
TitelLucretia zwischen positiver und negativer Anthropologie: Coluccio Salutatis Declamatio Lucretie und die Menschenbilder im exemplum der Lucretia von der Antike bis in die Neuzeit
Ort der VeröffentlichungKonstanz
Jahr der Veröffentlichung2002
Link http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:352-opus-9144
Klein 1994 A 199 Tab. 8
Autor/inPeter Klein
TitelLucas Cranach und seine Werkstatt. Holzarten und dendrochronologische Analyse
Veröffentlichungin Claus Grimm, Johannes Erichsen, Evamaria Brockhoff, eds.,Lucas Cranach. Ein Maler-Unternehmer aus Franken, Exhib. Cat. Kronach 1994
ReiheVeröffentlichungen zur bayerischen Geschichte und Kultur
Band26
Ort der VeröffentlichungAugsburg, Coburg
Jahr der Veröffentlichung1994
Seiten194-200
Tuurnala et al. 1991 63-72
Autor/inT. Tuurnala, A. Hautojärvi, Sirka Nurminen
TitelA factory of beautiful pictures? A physical study of three paintings by Lucas Cranach the Elder
ZeitschriftRevue des archéologues et historiens d'art de Louvain
Jahrgang24
Jahr der Veröffentlichung1991
Seiten63-72
Exhib. Cat. Helsinki 1988 No. 4
Autor/inSinebrychofes Konstmuseum, Helsinki
Herausgeber/inSirka Nurminen, Dan Holm
TitelLucas Cranach vanh
Ort der VeröffentlichungHelsinki
Jahr der Veröffentlichung1988

Forschungsgeschichte / Diskussion

Bei dem Bild handelt es sich um fast dieselbe Darstellung wie FR 240Q, welches im Besitz Stiftung Preußische Schlösser und Gärten ist. Auch ein Lucretia-Bild in Privatbesitz (FR240K) ist diesem sehr ähnlich.

[Herrschaft, cda 2011]

  • Lucretia, 1530

Abbildungen

Abbildungen vergleichen
  • overall
  • overall
  • overall
  • irr
  • irr
  • irr
  • irr
  • irr
  • irr
  • irr
  • irr
  • x_radiograph

Kunsttechnologische Untersuchung

08. 2013Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Infrarot-Reflektografie
  • irr
  • irr
  • irr
  • irr
  • irr
  • irr
  • irr

Unterzeichnung

BESCHREIBUNG

Eine Unterzeichnung ist nicht eindeutig erkennbar.

[Sandner, Smith-Contini, Heydenreich, cda 2016]

  • fotografiert von Sinebrychofes Konstmuseum, Helsinki

08. 2013Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Röntgengrobstrukturanalyse
  • x_radiograph
  • erstellt von Sinebrychofes Konstmuseum, Helsinki

18.01.1993Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Holzartenbestimmung / Dendrochronologie

Bildträger

Holzartenbestimmung: Buchenholz

Brett I: 155 Jahrringe, 1523 - 1369

Das Brett ist aus demselben Baum gearbeitet wie die Bretter verlinkter Tafeln; der jüngste datierbare Jahrring stammt somit aus dem Jahre 1523;

frühestes Fälldatum ab 1524; bei einer Mindestlagerzeit von zwei Jahren könnte das Gemälde ab 1526 entstanden sein.

[Klein Bericht, 18.01.1993]

  • analysiert von Peter Klein

1991Naturwissenschaftliche Analyse

  • Probenentnahme / Querschliff(e)
  • Instrumentelle Materialanalyse

PIXE / PIGME:

Pigmentanalysen (PIXE / PIGME) erbrachten folgende Ergebnisse: Füllstoff der Grundierung ist reine Kreide. Eventuell liegt eine dünne Bleiweißimprimitur auf. Bei dem Gelbpigment handelt es sich um Bleizinngelb. Die Erdpigmente sind mit einer Eisen-Titan-Verbindung verunreinigt.

[Tuurnala et al. 1991, 63-72]

1991Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Infrarot-Reflektografie

Unterzeichnung

Die IR-Aufnahme konnte keine Unterzeichnung sichtbar machen.

[Tuurnala et al. 1991, 63-72]

1991Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Röntgengrobstrukturanalyse

In der Röntgenaufnahme sind keine Veränderungen in der Komposition zu erkennen.

[Tuurnala et al. 1991, 63-72]

1991Technologische Untersuchung / Naturwissenschaftliche Materialanalyse

  • Infrarot-Reflektografie

Grundierung und Imprimitur

Der Gesso-Grund ist nicht bis zum Tafelrand aufgetragen, daher war die Tafel während der Bemalung entweder fixiert oder bereits gerahmt.

Unterzeichnung

Weder im Normallicht noch auf der IR-Aufnahme sind Unterzeichnungslinien sichtbar.

Farbschichten und Metallauflagen

Die Malschicht ist – wie die Grundierung – nicht bis zum Tafelrand aufgetragen.

Der Farbauftrag mit dem Pinsel ist in diesem Bild so fein, dass keine Pinselspuren sichtbar sind. Die meisten verwendeten Farben wurden auf der Palette mit sehr feinen Pigmenten angemischt. Bis zu einem gewissen Maß folgt die Malerei einem mehrschichtigen Aufbau. Trotz des dünnen Farbauftrages ist dieser überwiegend deckend, in manchen Bereichen aber auch transparent. Der Schmuck weist Pastositäten auf.

[Tuurnala et al. 1991, 63-72]

Erhaltungszustand

Datum1991

Alterungsbedingt ist die Bildschicht craqueliert, besonders in den hautfarbenen Bereichen.

[Tuurnala et al. 1991, 63-72]

Restaurierungsgeschichte

Datum1991

Bisher wurden an dem Gemälde nur geringfügige Eingriffe vorgenommen: Die obere Ecke des Himmels wurde restauriert und Haare am Pelzbesatz wurde zu einer späteren Zeit hinzugefügt.

[Tuurnala et al. 1991, 63-72]

Bildträger aus dem selben Baum gefertigt

Zitieren aus dem Cranach Digital Archive

Eintrag mit Autor
<Autorenname>, 'Lucretia', <Titel des Dokuments, Feldeintrags oder der Abbildung>, [<Datum des Dokuments oder der Abbildung>], in: Cranach Digital Archive, https://lucascranach.org/de/FIN_FNG_S-1994-224/ (zuletzt aufgerufen am {{dateAccessed}})
Eintrag ohne Autor
'Lucretia', <Titel des Dokuments, Feldeintrags oder der Abbildung>, [<Datum des Dokuments oder der Abbildung>], in: Cranach Digital Archive, https://lucascranach.org/de/FIN_FNG_S-1994-224/ (zuletzt aufgerufen am {{dateAccessed}})

Helfen Sie uns das Cranach Digital Archive zu verbessern.

Bitte kontaktieren Sie uns, wenn Sie einen Fehler bemerkt haben.