Dieses heute verschollene Luther-Bildnis ist lediglich in einer Schwarzweißabbildung des Jahres 1931 überliefert. Die Abbildung zeigt eine für die Bildnisgruppe IV typische Formulierung mit Luther in Schaube und Barett in Schwarz.[1] Auch das üblicherweise am linken Bildrand angebrachte Schlangensignet ist über der Schulter zu erkennen. Unklar bleibt jedoch, ob auch
Dieses heute verschollene Luther-Bildnis ist lediglich in einer Schwarzweißabbildung des Jahres 1931 überliefert. Die Abbildung zeigt eine für die Bildnisgruppe IV typische Formulierung mit Luther in Schaube und Barett in Schwarz.[1] Auch das üblicherweise am linken Bildrand angebrachte Schlangensignet ist über der Schulter zu erkennen. Unklar bleibt jedoch, ob auch eine Jahreszahl beigefügt war. Die Abbildung gibt keine der ab 1529 auftretenden Inschriften zu erkennen.[2]
Die Provenienz des Gemäldes lässt sich bis in das frühe 18. Jahrhundert zurückverfolgen.[3] Der Rochlitzer Pfarrer Caspar Fiedler schenkte die Tafel 1702 dem von Hermann August Francke gestifteten Waisenhaus der Franckeschen Stiftungen. Die in Franckes Kunst- und Naturalienkammer verzeichnete Tafel verblieb bis 1910 in den Franckeschen Stiftungen. In diesem Jahr erfolgte eine Ausleihe an das Städtische Museum auf der Moritzburg in Halle; die Tafel wurde dort 1933 im Rahmen einer Ausstellung publiziert. Eine Auflistung zur Vorbereitung von Luftschutzmaßnahmen der Moritzburg führte die Tafel 1939 auf. 1944 erfolgte die Auslagerung, wahrscheinlich in die Höhle Bösenburg (Kreis Mansfeld-Südharz),[4] wo sich die Spur verliert.
Daniel Görres, Wibke Ottweiler
[1] Als Kragenverschluss ist hier ein dreieckiger Knebel oder Knopf am Kragenaufschlag dargestellt. Im Gegensatz dazu zeigen einige Werke der Bildnisgruppe eine korrespondierende Schlaufe als Gegenstück und einzelne Exemplare gar keinen Verschluss; vgl. dazu auch Hänsch / Ottweiler 2022.
[2] Bei der in der linken oberen Ecke aufgebrachten Angabe „5. P.“ handelt es sich um die ehemalige Inventarnummer.
[3] Für die folgenden Angaben vgl. [Lost Art-Datenbank] (Zuletzt aufgerufen: 16.05.2022).
[4] Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurden nachweislich Kunstwerke aus dieser Höhle entwendet.
Quellen / Publikationen:
Ekkehard 1931, Kunstbeilage Nr. 3 (Abb.); Heimatkalender für Halle und den Saalkreis 15, 1933; Lost Art-Datenbank: http://www.lostart.de/DE/Verlust/566408 (Zuletzt aufgerufen: 20.05.2021).